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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

491 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Köln, Messer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 16:29
@watnu
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb am 12.11.2024:Die Aachener Straße ist allerdings durchweg befahren.
Anders als im XY Film ist das keine kleine Straße, sondern eine 6 spurige Ausfallstraße mit zusätzlich zwei Straßenbahngleisen in der Mitte.

Und hier könnte die simple Erklärung liegen wieso das Opfer genau an dieser Stelle gesehen wurde.
Die Stelle wo die Zeugenbeobachtung stattfand - direkt am Gürtel auf der stadtausweärtsfürenden Straßenseite - befindet sich eine Haltestelle an der Bahnen halten, die aus der Innenstadt (Ringe/Studentenviertel/Altstadt) kommen.
Ausserdem gibt es dort die Möglichkeit zum Umsteigen um nach Ehrenfeld zu kommen.
Jetzt kenne ich die Fahrpläne nicht, aber Nachts unter der Woche kann es manchmal recht lange dauern oder die Bahn fuhr garnicht.
Kann auch sein, dass sie orientierungslos war und deshalb die Zeitungsauslieferin ansprechen wollte. Man weiß ja nicht wie es um die Ortskenntnisse des Opfers bestellt war.
Möglich ist, dass sie dann einfach dahin zurück wollte, wo sie sich besser auskennt und statt an einer Haltestelle in der Kälte zu warten, ein Stück zu Fuß gehen wollte. Der Fundort befindet sich jedenfalls zwischen den beiden nächsten Haltestellen stadteinwärts.
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb am 12.11.2024:Wie gesagt, die Aachener Straße muss ja nicht das Ziel gewesen sein.
Wenn das Opfer z.B. aus dem rechtsrheinischen oder der Altstadt kam und dort in eine der Straßenbahnen stieg und aus welchen Gründen auch immer das Umsteigen am Neumarkt oder Rudolfplatz verpasst hat, dann kommt sie an die Stellen wo sie war. Dafür muß sie nur eingeschlafen sein, oder sich eben nicht entsprechend ausgekannt haben.

Selbst das Umsteigen, was am Gürtel möglich gewesen wäre um nach Ehrenfeld zu kommen, ist dort etwas unübersichtlich. Ich gehe dabei natürlich davon aus, dass sie nach Hause wollte.
Dass sie dort aber weder umgestiegen, noch den Gürtel entlang gelaufen ist, sondern stattdessen die Aachener Straße "zurück", spricht ein wenig für mangelnde Ortskentnisse oder "Verwirrtheit".
Zitat von watnuwatnu schrieb:Als Nachteule kann ich bestätigen, dass man sehr wohl auch unter der Woche so spät noch bei Freunden abhängen kann.
Das bestreite ich nicht, nur würde wohl niemand erst um 02.00/03.00 Uhr zu jemandem gehen. Deswegen finde ich den Weg nach Hause an der Stelle naheliegender.

Letztlich wäre es für die Erklärung aber auch unerheblich, ob sie z.B. aus der Stadt kam oder aus einer Wohnung in der Nähe.
Das "seltsam erscheinende" Verhalten des Opfers, ausgehend vom Ort der Zeugensichtung, ließe sich so trotzdem wie beschrieben erklären.
Dass sie nicht den direkten Weg nach Hause genommen hat, nur weil dort der ominöse Mann gewartet haben könnte, ist für mich jedenfalls keine stimmige Erklärung. Dafür hätte sie bleiben können wo sie war (falls sie bei Freunden war) und hätte nicht zu nachtschlafender Zeit die Bummeltour machen müssen.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 18:38
Das problematische an dem Fall ist eben, dass es erhebliche Lücken gibt, die wir nicht sinnvoll füllen können, aber für die es vermutlich zu der Zeit eine logische Erklärung gab (daher auch der Fall bei XY) und die vermutlich auch der Schlüssel zur Tat sind.

Zum Opfer: Ich kann mir vorstellen, dass Andrea W. auf einer inneren Suche nach einer Neuorientierung war (Umzug in die Großstadt, Abitur, ...). Ob sie nun wirklich als glühende Anhängerin die Marxistischen Schriften las, oder aus Interesse. Man darf nicht vergessen, dass es damals kein Internet gab und die Information begrenzt war. Ich war auch erst auf einer Realschule und bin dann nach der Ausbildung auf das Gymnasium gewechselt, wo sich wirklich noch einmal eine völlig neue Welt aufgetan hat. So wird es ihr auch gegangen sein.

Solche Sub-Kulturen können ja auch einfach Neugierde gewesen sein. Dass sie nach so fester Zeit fest in der Hausbesetzerszene etabliert war, kann ich mir nicht vorstellen und dagegen spricht ja, dass sie selbst eine 1-Zimmer-Wohnung bewohnte. Die nächtlichen Ausflüge zu Schulzeiten sind jedoch wirklich "seltsam".


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 19:08
Es mag für die Aufklärung des Falles unerheblich sein, aber mir persönlich fällt es schwer, die verschiedenen visuellen Eindrücke des Tatopfers sowie seine Darstellung in Aktenzeichen XY zu einem schlüssigen Bild zu vereinen.

Sieht man sich die beiden Bilder aus dem EP an, wo die selbe Frau schon unterschiedlich auf mich wirkt, und schaut man sich das post-mortem Bild an, auf dem sie ja lt. XY von den eigenen Eltern nicht erkannt wurde, und vergleicht man diese Eindrücke nun mit dem Bild aus der Galerie (Nr. 6), wo eine recht gepflegte und attraktive junge Frau abgebildet ist, und bezieht man die Darstellerin im Filmfall noch mit ein - dann kommt es mir vor, als habe man es mit ganz und gar unterschiedlichen Frauen zu tun.

Sicher, die Bilder sind aus unterschiedlichen Zeiten, eines zeigt sie gar nach ihrem Tod, aber dass ein- und dieselbe Frau auf Bildern so unterschiedlich wirkt, fällt mir schon auf. Und bei den Darstellern in XY gab es auch schon Konstellationen, wo man sagen musste, dass ein Tatopfer mit einem Schauspieler besetzt war, der oder die dem realen Menschen sehr ähnlich sah.

Zu den gefundenen Büchern: Ich habe Marx und Mao nie selbst gelesen, stelle es mir aber nicht ganz einfach vor, diese Schriften im Original zu lesen, und ohne Kommentar oder weiterführende Literatur, zu verstehen und einzuorden.

Ist es denkbar, dass jemand diese Bücher bewusst in der Wohnung des Tatopfers platziert hat, um eine besondere Nähe zum orthodoxen Kommunismus zu unterstellen? Den KBW gab es ja zur Tatzeit schon nicht mehr, der hat sich bereits 1985 aufgelöst.

Wer also las zur Tatzeit allen Ernstes noch die Mao-Bibel? Auf mich wirkt das etwas inszeniert.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 19:09
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ob sie nun wirklich als glühende Anhängerin die Marxistischen Schriften las, oder aus Interesse. Man darf nicht vergessen, dass es damals kein Internet gab und die Information begrenzt war. Ich war auch erst auf einer Realschule und bin dann nach der Ausbildung auf das Gymnasium gewechselt, wo sich wirklich noch einmal eine völlig neue Welt aufgetan hat. So wird es ihr auch gegangen sein.
"die
Das klingt für mich plausibel: Sie war vielleicht (!) so ein wenig "die Unschuld vom Lande" (nicht abwertend gemeint!) die von den neuen Dingen, denen sie begegnet ist, fasziniert und auch wenig überfordert war. Sie hat vielleicht dieses oder jenes mal ausprobiert oder sich darüber informiert und dann festgestellt, dass es doch nichts für sie ist.

Vielleicht ist es bezeichnend, dass in dem oben verlinkten Artikel der Bruder sich so überrascht und fast schon erschrocken zeigt, dass man in ihrer Wohnung Mao und Marx gefunden hat - beinahe so als wäre jemand, der solche Bücher hat, schon kurz davor, mit der RAF Bomben zu legen oder Leute umzubringen.

Vielleicht kam sie aus einem Umfeld, wo es gewisse, festgelegte Regeln gab und alles, was darüber hinausging hatte für sie einen gewissen Reiz, so dass sie es mal ausprobieren oder sich zumindest mal informieren wollte. Ohne dass das gleich bedeutet, dass sie damit dann auch wirklich sympathisierte.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 19:17
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wer also las zur Tatzeit allen Ernstes noch die Mao-Bibel?
Naja, die Frage kann man auch weiter ausbauen: Wer hat sie je gelesen und wirklich ernsthaft darüber nachgedacht?

Sowas war und ist doch auch gewissermaßen ein Accessoire, so wie das Bildungsbürgertum früher im Herrenzimmer im Bücherschrank hinter Glastüren eben Schiller und Goethe-Gesamtausgaben in Halbleder stehen hatte - und nach 68 dann eben Grass oder Böll.

Nur der Besitz irgendwelcher Bücher muss ja noch lange nicht heißen, dass man sie auch regelmäßig liest. So eine Maobibel kann man auch von einem missionarischen Freund oder Bekannten zugesteckt bekommen, und denken "Jajaj, wo tue ich das jetzt blos hin?" ohne jemals drin gelesen zu haben.

Ich habe hier irgendwo noch einen Koffer von frommen Büchern aus dem Christiana-Verlag - Hauptsächlich Schriften, die das Zweite Vatikanische Konzil ablehnen. Trotzdem habe ich aber keine Nähe zur Piusbruderschaft oder solchen Gruppen - die hat mir einfach eine ziemlich fromm-durchgeknallte Freundin zugesteckt weil sie hoffte, mich zu bekehren. Gelesen habe ich aber kaum etwas davon, geschweige denn, dass es irgendwie in meinem Wertesystem eine Rolle spielen würde....


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 20:30
@brigittsche
Vielleicht hat sie die Mao-Bibel auch beim Schrottwichteln gewonnen?


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 20:56
Tatsache ist auf jeden Fall, dass wir außer der angeblichen Selbstzuordnung keinen Beleg dafür haben, wie tief sie in die linke oder linksextreme Szene eingebunden war, und welches "Standing" sie dort hatte.

Es mag in manchen Kreisen eine prinzipielle Abneigung geben, mit der Polizei zu sprechen, aber bei einem Gewaltverbrechen an einer Frau sollte doch jeder seine Haltung überdenken, so ähnlich wurde das ja bereits im Thread gesagt, und dem stimme ich zu.

Zum "Standing" gibt es mMn verschiedene Varianten.


  1. Sie war dort nicht gut integriert, die Wortführer oder zentralen Personen kannten sie nicht, interessierten sich nicht für sie, hielten sie nicht für wichtig genug, um ihretwegen mit der Polizei zu sprechen und insofern mit der eigenen Grundhaltung zu brechen.
  2. Sie war dort jemand, hatte Glaubwürdigkeit und Ansehen, man wollte aber nicht mit der Polizei sprechen, weil dann zwangsläufig auch Belastendes über andere Mitglieder der Szene in die Akten gekommen wäre.
  3. Sie war in der Szene in Ungnade gefallen, beispielsweise weil sie eine abweichende Meinung vertrat, vielleicht eher für Reform als für Revolution war, oder andere dogmatische bzw. ideologische Gründe.
  4. Sie war nicht gut integriert, weil ihre Szenezugehörigkeit hauptsächlich über private Beziehungen, und weniger über gemeinsame Aktionen usw. bestand.


Vielleicht fällt jemand anderem noch eine weitere Möglichkeit ein, die hier nicht als wilde Spekulation gelöscht wird. Ich denke, dass ihr Ansehen, ihr Ruf, ihr Grad der Zugehörigkeit zur linken Szene zentral für das Verständnis des Falles ist.

Über dieses Wissen ließe sich vor allem klären, ob die Tat überhaupt irgend etwas mit der linken oder linksextremen Szene zu tun hat, oder ob man eher von einem Täter ausgehen muss, der aus sexuellen oder anderen Motiven handelte.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

16.11.2024 um 23:09
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb: Es mag für die Aufklärung des Falles unerheblich sein, aber mir persönlich fällt es schwer, die verschiedenen visuellen Eindrücke des Tatopfers sowie seine Darstellung in Aktenzeichen XY zu einem schlüssigen Bild zu vereinen.
So geht es mir auch. Es scheint eine junge Frau gewesen zu sein, die einen "cut" im Leben machte, um sich beruflich durch einen höheren Schulabschluss zu verbessern und dazu zog sie in die nächste Großstadt. Sie scheint ja nicht mit dem bürgerlichen Leben gebrochen zu haben - sie ließ sich vom Job ja nur beurlauben, bezog eine Wohnung und besetzte kein Haus. Dazu passt dann aber gar nicht, dass sie in der Nacht eines Schultages (das passt doch) um drei noch durch die Gegend läuft.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Sieht man sich die beiden Bilder aus dem EP an, wo die selbe Frau schon unterschiedlich auf mich wirkt, und schaut man sich das post-mortem Bild an, auf dem sie ja lt. XY von den eigenen Eltern nicht erkannt wurde, und vergleicht man diese Eindrücke nun mit dem Bild aus der Galerie (Nr. 6), wo eine recht gepflegte und attraktive junge Frau abgebildet ist, und bezieht man die Darstellerin im Filmfall noch mit ein - dann kommt es mir vor, als habe man es mit ganz und gar unterschiedlichen Frauen zu tun.
Ja, wobei Gewicht, Haare, etc. schon viel ausmachen. Die Eltern haben sich ja drei Tage nach ihrem Tod doch noch bei der Polizei gemeldet. Tote können sehr entstellt aussehen. Bei uns im Studiwohnheim kam auch jemand zu Tode und die WG Partner sollten ihn identifizieren - alle drei waren sich nicht sicher, obwohl sie jahrelang zusammen gewohnt haben - der Tote sah einfach anders aus.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich habe Marx und Mao nie selbst gelesen, stelle es mir aber nicht ganz einfach vor, diese Schriften im Original zu lesen, und ohne Kommentar oder weiterführende Literatur, zu verstehen und einzuorden.
Das ist ja oft so, auch bei "mein Kampf" ... Aber um sich ein gewisses Image zu geben, stellt man sich das eben ins Regal. Es muss ja nicht sein, dass sie glühende Verfechterin der Theorie war. Man darf nicht vergessen, dass 1992 die gesellschaftliche Hierarchie auch noch viel verbreiteter war als heute. Einfach, um sich einen bildungsbügerlichen Anstrich zu geben, standen auch viele Bücher in Haushalten herum (man erinnere sich an den Brockhaus, der damals sauteuer war und heute wertlos ist).
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Sowas war und ist doch auch gewissermaßen ein Accessoire, so wie das Bildungsbürgertum früher im Herrenzimmer im Bücherschrank hinter Glastüren eben Schiller und Goethe-Gesamtausgaben in Halbleder stehen hatte - und nach 68 dann eben Grass oder Böll.
Genauso. Zudem gab es ja kein Internet, "Klassiker" hatte man dann oft in der Hausbibliothek griffbereit und las auch viel mehr als heute.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Tatsache ist auf jeden Fall, dass wir außer der angeblichen Selbstzuordnung keinen Beleg dafür haben, wie tief sie in die linke oder linksextreme Szene eingebunden war, und welches "Standing" sie dort hatte.
Ist sie nicht erst wenige Monate zuvor nach Köln gezogen? Sie lebte ja gar nicht in einem besetzten Haus. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie da mehr als eine Mitläuferin war - wenn überhaupt. Ich bin damals zur gleichen Zeit aus behütetem Landleben in eine deutsche Großstadt gezogen und hatte auch unterschätzt, wie schwer es ist, einen komplett neuen Freundeskreis aufzubauen und bin auch in irren Quartieren gelandet mit neuen Freunden: in einer Wohnwagenkolonie, in einer schlagenden Studentenverbindung. Teilweise habe ich überhaupt nicht geblickt, wo ich nun bin, gerade in der Studentenverbindung. Da wusste ich noch nicht mal, dass es das gibt.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

17.11.2024 um 00:00
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Die Aussage von @sundra, dass die Gegend "nicht gerade die Sicherste" sei - vorallem nachdem zuvor Ehrenfeld zum Ort der glückseeligen Eintracht verklärt wurde - kann man ignorieren. Dass man sich dort nachts unwohl fühlt bzw. fühlen kann, ist eine andere Geschichte.

Eine Erklärung, warum sie in der Gegend gewesen sein könnte, habe ich vor in paar Seiten genannt.

Ps: Freunde unter der Woche mitten in der Nacht besuchen, halte ich persönlich für extrem uwahrscheinlich.
Ich sagte nicht, dass Ehrenfeld ein Ort der Glückseeligkeit ist oder zu der Zeit war, sondern das ich mich dort auch nachts sicherer gefühlt habe, als in anderen Vierteln, wie z.B. Kalk etc. und es ein gutes Miteinander mit den Menschen dort gab und gibt. Wenn du das ignorieren möchtest, bitte, aber dann tu das doch für Dich alleine.

Also extrem unwahrscheinlich würde ich nicht sagen.Ich habe in dem Alter in einer WG gelebt und da kamen immer mal Leute spät abends oder auch schonmal nachts trotz der Ausbildung oder des Jobs oder Studiums am nächsten Tag.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

17.11.2024 um 12:07
Ich kaue auf der Tatsache herum, dass Andrea sich von ihrem Arbeitgeber hat beurlauben lassen. Das bringt mich zur Vermutung, dass sie nicht als Sekretärin im Sinne von Büroangestellte beschäftigt war, sondern dass sie Postsekretärin im Sinne von Postbeamtin im mittleren Dienst war. Als normaler Arbeitnehmer kündigt man und lässt sich nicht über Jahre beurlauben. Das würde ein Arbeitgeber vermutlich auch gar nicht mitmachen. Für Beamte ist das aber möglich (ohne Besoldung).

Auch wenn der Radikalenerlass 1992 längst gekippt war, wäre Andrea eine dauerhafte Vernetzung ins linksextreme
Milieu vermutlich hinsichtlich ihres von mir vermuteten Beamtenverhältnisses auf die Füße gefallen. Ich kann es mir vorstellen, dass Andrea zwar mit den Leuten aus der Hausbesetzerszene und ggf. auch Linksextremen sympathisiert hat, aber dass sie letztlich doch tief in ihrem Inneren in der bürgerlichen Welt mit ihren Sicherheiten verhaftet war.

Es wäre meines Erachtens durchaus möglich, dass Andrea sich aus ihrem neuen Umfeld wieder zurückziehen wollte - entweder grundsätzlich oder anlassbezogen, weil sie vielleicht irgend etwas mitbekommen hatte, in das sie nicht involviert sein wollte. Und dass eine andere Person Angst hatte, sie würde etwas verraten. Sowas wäre möglich. Also dass Andrea ggf. ihren geplanten Rückzug aus der Szene in linker Manier mit ihren Freunden ausdiskutieren wollte (kann dauern und spät werden) , daraus ein Streit entstanden ist, Andrea dann einfach nach Hause wollte und gegangen ist und jemand lief ihr nach, um weiter zu diskutieren, und das ist dann eskaliert. Sowas in der Art.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

17.11.2024 um 12:50
Zitat von sundrasundra schrieb:Ich sagte nicht, dass Ehrenfeld ein Ort der Glückseeligkeit ist oder zu der Zeit war, sondern das ich mich dort auch nachts sicherer gefühlt habe, als in anderen Vierteln, wie z.B. Kalk etc. und es ein gutes Miteinander mit den Menschen dort gab und gibt. Wenn du das ignorieren möchtest, bitte, aber dann tu das doch für Dich alleine.
Bitte richtig lesen.

Zu ignorieren ist deine Behauptung der Melatenfriedhof sei "nicht grad die sicherste" Gegend mit merkwürdigen Gestalten. Das vermittelt nämlich den falschen Eindruck einer Problemecke.

Dass du deine "Heimat" Ehrenfeld zuvor in einem Werbetext präsentiert hast, der sämtliche sozialen Probleme des Viertels, sowie die vorhandene Kriminalität ignoriert, macht deine Aussage nur noch irreführender.

Dir sollte auch klar sein, dass du dich in der Nähe deiner Wohnung und an Orten die du kennst subjektiv sicherer fühlst als an unbekannten anderen Orten.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

17.11.2024 um 13:22
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Bitte richtig lesen.

Zu ignorieren ist deine Behauptung der Melatenfriedhof sei "nicht grad die sicherste" Gegend mit merkwürdigen Gestalten. Das vermittelt nämlich den falschen Eindruck einer Problemecke.

Dass du deine "Heimat" Ehrenfeld zuvor in einem Werbetext präsentiert hast, der sämtliche sozialen Probleme des Viertels, sowie die vorhandene Kriminalität ignoriert, macht deine Aussage nur noch irreführender.

Dir sollte auch klar sein, dass du dich in der Nähe deiner Wohnung und an Orten die du kennst subjektiv sicherer fühlst als an unbekannten anderen Orten.
Ich glaube das führt jetzt zu nichts. Du legst mir immer neue Worte in den Mund, die ich so weder behauptet noch weggelassen habe: z.B. Werbetext. Ich lebe schon länger in Ehrenfeld und das sehr gerne,Punkt! Du musst weder dieses Viertel lieben noch ständig bei mir neue Begriffe dazudichten und vor allen Dingen selbst lernen richtig zu lesen. Es ging hier um einen Eindruck aus der damaligen Zeit im fast gleichen Alter. Wenn sich für mich am Lebensgefühl seitdem hier nicht viel geändert hat, bedeutet das nicht, das ich gänzlich meine Augen verschließe vor dem was es in jeder Großstadt gibt.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

17.11.2024 um 13:39
Zitat von sundrasundra schrieb:Ich glaube das führt jetzt zu nichts.
Wenn du hier lang und breit deine persönlichen Befindlichkeiten schilderst, bringt das die Diskussion auch nicht unbedingt weiter...

Nicht Ortskundige sind doch höchstens interessiert zu erfahren, ob es sich zur Zeit des Verbrechens um eine "eher bürgerliche Gegend" oder einen "ausgewiesenen Problemstadtteil" handelte.

Davon abgesehen, war es auch in den 1990er Jahren schon "gefährlich" oder jedenfalls "mit gewissen Risiken verbunden" nachts um drei in irgendeiner deutschen Groß- oder Millionenstadt längere Zeit mutterseelenallein die Straßen auf- und abzulaufen.
Nicht nur, jedoch erst recht für junge Frauen.


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17.11.2024 um 13:40
@sundra
Ich leg dir garnichts in den Mund. Ich sage nur, dass eine Behauptung deinerseits nicht stimmt und dein "Eindruck" reine Bias ist.
Dass es dabei in erster Linie nicht mal um deinen Wohnort geht, merkst du anscheined nicht mal.


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17.11.2024 um 13:41
Zitat von sundrasundra schrieb:ich glaube das führt jetzt zu nichts.
Es bringt doch nichts, jetzt über Seiten hinweg nach dem Kindergarten-Motto "nein-doch-nein-doch" über Ehrenfeld, Lindenthal oder welches Viertel auch immer damals, heute und morgen zu diskutieren und ob das nun eine sichere oder unsichere Gegend ist. Ein Slum oder das lebenswerteste Viertel von Köln überhaupt.

Es steht aber doch nun mal fest, dass AW sich dort aufgehalten hat.

Und zwar zu einer ungewöhnlichen Uhrzeit. Das deutet doch eher darauf hin, dass sie einen wie auch immer gearteten Grund dafür hatte. Mal völlig egal, was man nun über dieses Viertel sagen kann, ob das nun sicher oder unsicher war. Mitten in der Nacht dort herumzulaufen ist so ungewöhnlich, dass man das normalerweise nur tut, wenn man einen Grund dazu hat. Und der wäre interessant.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

17.11.2024 um 13:54
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:im Sinne von Postbeamtin im mittleren Dienst war. Als normaler Arbeitnehmer kündigt man und lässt sich nicht über Jahre beurlauben. Das würde ein Arbeitgeber vermutlich auch gar nicht mitmachen. Für Beamte ist das aber möglich (ohne Besoldung).
Ich habe mich auch schon gefragt, ob sie zur damaligen Zeit bei der Post nicht noch verbeamtet gewesen sein müsste und wieso dies nicht erwähnt wurde.


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17.11.2024 um 13:56
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es bringt doch nichts, jetzt über Seiten hinweg nach dem Kindergarten-Motto "nein-doch-nein-doch" über Ehrenfeld, Lindenthal oder welches Viertel auch immer damals, heute und morgen zu diskutieren und ob das nun eine sichere oder unsichere Gegend ist. Ein Slum oder das lebenswerteste Viertel von Köln überhaupt.

Es steht aber doch nun mal fest, dass AW sich dort aufgehalten hat.

Und zwar zu einer ungewöhnlichen Uhrzeit. Das deutet doch eher darauf hin, dass sie einen wie auch immer gearteten Grund dafür hatte. Mal völlig egal, was man nun über dieses Viertel sagen kann, ob das nun sicher oder unsicher war. Mitten in der Nacht dort herumzulaufen ist so ungewöhnlich, dass man das normalerweise nur tut, wenn man einen Grund dazu hat. Und der wäre interessant.
Jetzt ist sie aber nun mal nicht nachts durch Ehrenfeld, sondern durch Lindenthal gelaufen.

Mittlerweile sind die Realitäten schon wieder egal geworden, wie eigentlich immer, wenn ein Fall bei Aktenzeichen XY gesendet wurde.

Dafür wissen wir jetzt aber, wer hier damals welches Buch im Schrank stehen hatte, daß AW möglicherweise "ihre bürgerliche Existenz" gar nicht aufgeben wollte und das ein "Drogenmord in der linken Szene" dahinterstecken könnte.
Dazu das übliche Gestreite von "Ortskundigen" .

Letztlich weiß man nix über das Opfer und die Hintergründe. Man könnte ja auch mal einfach wieder zu den Basics zurück. Was macht sie sonntags und in der Wolfsstunde zu Dienstag an der Aachener Str. und wer nutzt so ein schräges Messer ? da waren mMn durchaus ein paar gute Gedanken dabei, bevor es wieder wild wurde.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

17.11.2024 um 14:03
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es bringt doch nichts, jetzt über Seiten hinweg nach dem Kindergarten-Motto "nein-doch-nein-doch" über Ehrenfeld, Lindenthal oder welches Viertel auch immer damals, heute und morgen zu diskutieren und ob das nun eine sichere oder unsichere Gegend ist. Ein Slum oder das lebenswerteste Viertel von Köln überhaupt.

Es steht aber doch nun mal fest, dass AW sich dort aufgehalten hat.

Und zwar zu einer ungewöhnlichen Uhrzeit. Das deutet doch eher darauf hin, dass sie einen wie auch immer gearteten Grund dafür hatte. Mal völlig egal, was man nun über dieses Viertel sagen kann, ob das nun sicher oder unsicher war. Mitten in der Nacht dort herumzulaufen ist so ungewöhnlich, dass man das normalerweise nur tut, wenn man einen Grund dazu hat. Und der wäre interessant.
Da gebe ich Dir Recht! Ich habe mich auch nur darauf bezogen, weil hier gefragt wurde, ob jemand aus der Gegend kommt und das Lichtanlassenthema dazu kam und Einbrecher in der Gegend..

Aber wie Du schon sagtest, es geht um was anderes. Wenn ich an meine damalige Zeit denke, war es jetzt aber wirklich nicht so ungewöhnlich noch nachts um diese Zeit "mal" unterwegs zu sein. Man war jung, genoss die Großstadt. Es gab vieles, was man unternehmen konnte, auch mitten in der Woche. Viele Läden hatten gerade auch innerhalb der Woche geöffnet mit Programm und gerne bis 1h. Ich ging z.B. gerne tanzen in einen der Läden. Da lernte man auch sehr schnell Leute kennen. Nichts desto trotz: Was machte sie DORT? Könnte auch sein, wie hier schon angedacht, dass sie über den anderen Weg nach Hause wollte mit der Linie 13 vom Gürtel. Für mich sieht es ein bisschen so aus, als ob sie sich noch nicht so gut auskannte und vllt etwas früher ausstieg als sie Melaten hörte in der Ansage, weil sie von da die Nähe zur Wohnung vermutete. Der Melatenfriedhof umrandet ja einige Viertel. Von der Ehrenfeldseite ist er nahe an der Weinsbergerstraße oder wenn sie Gutenberg wohnte, dann sogar nicht so weit von ihr, Piusstr, die sich bis zum Melaten zieht.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

17.11.2024 um 14:14
Zitat von sundrasundra schrieb:Nichts desto trotz: Was machte sie DORT? Könnte auch sein, wie hier schon angedacht, dass sie über den anderen Weg nach Hause wollte mit der Linie 13 vom Gürtel. Für mich sieht es ein bisschen so aus, als ob sie sich noch nicht so gut auskannte und vllt etwas früher ausstieg als sie Melaten hörte in der Ansage
Früher ausgestiegen wird sie wohl nicht sein, denn am Gürtel ist sie ja gesehen worden bevor sie Richtung Innenstadt gelaufen ist.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

17.11.2024 um 16:32
Was waren denn im Umkreis von ca. 1 km - um diesen Friedhof für Geschäfte / Lokalitäten ?


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