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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

244 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Köln, Messer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 16:38
Zitat von sundrasundra schrieb:Wenn ich an meine damalige Zeit denke, war es jetzt aber wirklich nicht so ungewöhnlich noch nachts um diese Zeit "mal" unterwegs zu sein. Man war jung, genoss die Großstadt. Es gab vieles, was man unternehmen konnte, auch mitten in der Woche. Viele Läden hatten gerade auch innerhalb der Woche geöffnet mit Programm und gerne bis 1h. Ich ging z.B. gerne tanzen in einen der Läden. Da lernte man auch sehr schnell Leute kennen. Nichts desto trotz: Was machte sie DORT?
Eben, das ist doch die eigentlich interessante Frage. Spontan würde mir einfallen was auch oben schon angemerkt wurde - und das jetzt mal als Auflistung ohne jeweils die Frage nach der Wahrscheinlichkeit zu stellen:

-Sie wollte dort jemanden besuchen.
-Sie wollte dort in eine bestimmte Kneipe, die noch offen hatte.

Beides (und ähnliche Gründe, die man sich denken kann) bedeutet, sie war bewusst und zielgerichtet von sich aus dort unterwegs.

-Sie war noch neu in der Stadt und hat sich in irgendeiner Form geirrt.
-Sie war mit jemandem unterwegs mit dem sie irgendwo hin wollte/der sie heimbringen wollte und mitten auf dem Weg hat man sich getrennt (Streit?).

Das wiederum wären Gründe, die dazu geführt haben, dass sie zufäööig dort war. Dann kommt man aber kaum weiter, weil dieser Zufall dann so ziemlich alles sein kann.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Man könnte ja auch mal einfach wieder zu den Basics zurück. Was macht sie sonntags und in der Wolfsstunde zu Dienstag an der Aachener Str. und wer nutzt so ein schräges Messer ? da waren mMn durchaus ein paar gute Gedanken dabei, bevor es wieder wild wurde.
Darüber wissen wir nur dummerweise genauso wenig, vielleicht noch weniger als über die anderen Fragen. Und wenn man davon ausgehen würde, dass sie nicht zufällig, dort gelandet ist, dann könnten z. B. ihre sonstigen Interessen uns vielleicht weiterhelfen, auch wenn Dir das nicht verständlich ist, aber dafür kann ich dann wiederum nichts.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 16:55
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Darüber wissen wir nur dummerweise genauso wenig
Immerhin bist du nun schon schlauer und weißt zumindest , in welchem Kölner Stadtteil sie unterwegs war...
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:vielleicht noch weniger als über die anderen Fragen.
...und hast auch mitbekommen, daß sie unterwegs war.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:dann könnten z. B. ihre sonstigen Interessen uns vielleicht weiterhelfen
Welche "ihrer Interessen" kennst du denn genau , die "uns" weiterhelfen würden ?

Manchmal ist weniger echt mehr, Brigittsche.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 17:16
@musikengel
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Was waren denn im Umkreis von ca. 1 km - um diesen Friedhof für Geschäfte / Lokalitäten ?
Das ist/war wirklich sehr tot da. Geschäfte gibt es da kaum in diesem Abschnitt der Aachener.

Wenn man eine Weile stadteinwärts läuft, kommt man zum Aachener Weiher. Heute ein Treffpunkt, damals weiß ich nicht mehr.

Geht man dann links runter, käme man zum besetzten Haus LC36. Weiter geradeaus wird es lebendiger und es gab Kneipen, die noch geöffnet hatten.

Und es gab in dem toten Stück natürlich Wohnhäuser.. Einer meiner Freunde wohnte dort für eine günstige Miete.

Mich hat wegen A.W. immer gegruselt, wenn ich da abends weg bin 92.

Dass sie zu Fuß ging, lässt sich wirklich damit erklären, dass wahrscheinlich keine Bahn mehr fuhr über die Aachener.

Ich könnte mir vorstellen, dass ihr das auch ein bisschen unheimlich war, denn ich als Schisser, wäre an ihrer Stelle auch auf der gleichen Staßenseite der Aachenerstraße gelaufen. Dort waren Häuser und man lief nicht direkt an der Friedhofsmauer vorbei. Schon recht gruselig. Die Location im Filmbeitrag fängt das schlecht ein.

Und ich denke (wenn euch das nicht zu anekdotisch ist), ich hätte auch schonmal das Teppichmesser parat gehabt.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 17:50
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Auch wenn der Radikalenerlass 1992 längst gekippt war, wäre Andrea eine dauerhafte Vernetzung ins linksextreme Milieu vermutlich hinsichtlich ihres von mir vermuteten Beamtenverhältnisses auf die Füße gefallen. Ich kann es mir vorstellen, dass Andrea zwar mit den Leuten aus der Hausbesetzerszene und ggf. auch Linksextremen sympathisiert hat, aber dass sie letztlich doch tief in ihrem Inneren in der bürgerlichen Welt mit ihren Sicherheiten verhaftet war.
Ich finde diese Überlegung sehr wichtig. Die Möglichkeit, dass das Mordopfer zugleich Staatsdienerin, und in einer linken, eventuell auch linksradikalen Umgebung, unterwegs war, kann man schon als Grundlage eines Konfliktes sehen.

Ich möchte jetzt gar nicht über beamtenrechtliche Pflichten sprechen, aber jedenfalls werden die Privilegien des Beamtentums auch mit Verhaltenspflichten erkauft, die weit in den Bereich der privaten Lebensführung reichen können.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Dafür wissen wir jetzt aber, wer hier damals welches Buch im Schrank stehen hatte, daß AW möglicherweise "ihre bürgerliche Existenz" gar nicht aufgeben wollte
Falls sie beamtet war, was eine "Beurlaubung" zur Weiterbildung tatsächlich nahelegt, kann diese Staatsnähe ja durchaus in den Kreisen, in denen sie sich bewegte, als unangenehm empfunden worden sein.

"Wes' Brot ich ess', des Lied ich sing' ", mag manch einer ihrer neuen Freunde gedacht haben, und sie als (mögliche) Beamtin für nicht glaub- und vertrauenswürdig gehalten haben. Vielleicht sogar für ein Sicherheitsrisiko.

Unabhängig davon, wie Frau W, selbst dazu stand: Vielleicht hat sie ggf. ihren Beamtenstatus einmal beiläufig erwähnt, und dadurch Misstrauen oder Ablehnung in der Szene geerntet. Ich finde diesen Gedanken nicht so abwegig.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 18:32
@sallomaeander
Irgendwie habe ich den Eindruck, du hast einen falschen Eindruck von der Hausbesetzerszene in Köln.
Da gab es durchaus auch Studenten, die auf Lehramt studierten und Musiker und Hänger und Kids aus gutem Haus, die Revolte spielten, Loser etc.pp.

Beispielsweise der damalige Bassist von BAP wohnte im besetzten Haus, um mal nur einen zu nennen.

Das waren jetzt keine Leute mit Maschinengewehr unterm Bett und Schleyer im Schrank. Und es war die Post, nicht das BKA.

Und wir sind in Köln: Da ist man jetzt nicht unbedingt so, dass beamtliche Pflichten das höchste Gut sind. Das gilt auch für Nicht-Hausbesetzer!

Die Vorstellung vom linken Spektrum ist ein bisschen räuberpistolenhaft.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 18:44
Zitat von vernon2vernon2 schrieb:Die Vorstellung vom linken Spektrum ist ein bisschen räuberpistolenhaft.
Ja, das gebe ich zu. Aber wenn die Gewalttat mit ihrem damaligen Umfeld zu tun hatte, muss man eben auch schauen, ob sich daraus Konflikte ergeben haben konnten.

Nicht zu vergessen, war Frau W. vermutlich um einiges älter, als so mancher Hausbesetzer damals gewesen ist - in jungen Jahren können Welten dazwischen liegen, ob man 18, oder 28 Jahre alt ist.

"Was will die hier?" , mag vielleicht jemand der Jüngeren gedacht haben. Der erste Keim des Misstrauens.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 18:52
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:"Was will die hier?" , mag vielleicht jemand der Jüngeren gedacht haben. Der erste Keim des Misstrauens.
Aber die Frage ist dabei (wie übrigens auch in so manchem anderen Mordfall, der hier diskutiert wird): Einerseits geht man davon aus, dass sie gar nicht so wirklich in diese Szene integriert war - und dann soll sie aber wegen irgendetwas, das sie dort gesehen oder gehört hat, umgebracht worden sein (jetzt mal vergröbert zusammengefasst).

Irgendwelche Linksterroristen
Zitat von vernon2vernon2 schrieb:mit Maschinengewehr unterm Bett und Schleyer im Schrank
(um diese schöne Formulierung mal auszuleihen)

werden doch der (aus ihrer Sicht!) spießbürgerlichen Tochter aus gutem Hause, die mal ein bisschen Revolution und Klassenkampf spielen will, nicht gerade die großen Geheimnisse ihrer nächsten Aktionen verraten. Und nein, bevor jetzt kommt: "Aber vielleicht haben die auch mal aus Versehen...." - wenn die so dumm gewesen wären, dass sie irgendwelche geheimen Pläne auf dem Tisch liegen lassen wo sie eine zufällige Besucherin dann sieht und deshalb weiß, wem der nächste Anschlag gilt, dann hätte man sie längst ausgehoben.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 19:22
Bei den meisten Szenarien, die wir hier diskutieren, müsste sie doch mit einer Menge Leute Kontakt gehabt haben. Und da findet sich niemand, der bereit ist, über ihre möglichen Kontakte Auskunft zu geben, so dass man dann über diese Kontakte evtl. noch weiterführende Infos bekommen könnte? Das verstehe ich nicht. Dass es vielleicht einen ganz kleinen "harten Kern" geben mag, der dicht hält, ok. Aber doch nicht der erweiterte Kreis?


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 19:26
Zitat von ManateeManatee schrieb:Und da findet sich niemand, der bereit ist, über ihre möglichen Kontakte Auskunft zu geben, so dass man dann über diese Kontakte evtl. noch weiterführende Infos bekommen könnte? Das verstehe ich nicht. Dass es vielleicht einen ganz kleinen "harten Kern" geben mag, der dicht hält, ok. Aber doch nicht der erweiterte Kreis?
Das sehe ich auch so. Und daher habe ich irgendwie die Vermutung, dass sie gar nicht mal so viele Kontakte hatte, schon gar nicht in "die Szene" sondern ein eher zurückgezogenes Leben geführt hat.

Freilich hilft das nicht viel, wenn man überlegen will, wer wohl der Täter sein könnte. Da reicht ja schon einer.....


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 19:35
Es geht doch gar nicht darum, dass alle Hausbesetzer als linksterroristisch dargestellt werden sollen. Ich denke, das Spektrum war sehr breit, von alternativ angehauchten Studenten bis RAF-Sympathisanten und ganz viel dazwischen. Auf dieser Silvesterfete waren bestimmt auch Leute, die von anderen mitgeschleppt wurden und zwar auch zur Szene gehörten, aber dort nicht räumlich verortet waren.

Jedenfalls halte ich diese Theorie für plausibler als dass Andrea einfach ein Zufallsopfer wurde.

Und Postbeamte hatten damals durchaus auch mit sensiblen Daten zu tun. Die Telekom gab's noch nicht, und je nachdem, in welchem Bereich jemand tätig war, hatte derjenige z. B. auch Einblick in Adressen oder Geheimnummern von Promis und eben auch Politikern.

Der Großraum Köln mag vielleicht nicht das Zentrum linksextremer Umtriebe gewesen sein, aber immerhin wurde Detlev Rohwedder 1991 in Düsseldorf erschossen. Die RAF war also nicht ewig weit weg. Und nein, ich glaube natürlich nicht, dass der Mord an Andrea und der Mord an Rohwedder in Zusammenhang stehen.

Im Übrigen hab auch ich damals meinen Marx gelesen. Wie viele nach 1990. Stichwort Barbara Sichtermanns Buch "Der tote Hund beißt".


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 19:44
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Die Telekom gab's noch nicht, und je nachdem, in welchem Bereich jemand tätig war, hatte derjenige z. B. auch Einblick in Adressen oder Geheimnummern von Promis und eben auch Politikern.
Naja, das ist nun aber auch ziemliche Spekulation. Man weiß doch gar nicht, wo sie genau beschäftigt war und mit was. Und nicht jeder hat Zugriff auf alles, nur weil er bei der Post arbeitet.

Da kann ich auch behaupten, der Pförtner bei der Bundesbank könnte mit dem Tresorschlüssel ein paar Millionen klauen, weil er doch der Pförtner ist und deshalb bestimmt auch den Schlüssel für den Tresor hat....


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 19:49
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Unabhängig davon, wie Frau W, selbst dazu stand: Vielleicht hat sie ggf. ihren Beamtenstatus einmal beiläufig erwähnt, und dadurch Misstrauen oder Ablehnung in der Szene geerntet. Ich finde diesen Gedanken nicht so abwegig.
Ich schon. So extrem oder radikal, wie hier einige vermuten, war die damalige linke Szene in der Kölner Südstadt nach meiner Erfahrung nicht. Da wurden eher kollektive Projekte angeschoben.

Und dass man da einem Newbie gegenüber irgendwelche hochbrisanten Pläne (so es diese überhaupt gegeben haben sollte) auch nur zufällig offengelegt hätte, glaube ich nicht.

Letztendlich ist auch der Kölner an sich nicht so der ultramisstrauische Typ, der hinter jedem neuen Gesicht erstmal ein Sicherheitsrisiko vermutet.

Dass da irgendwas hochbrisantes Linksradikales o.Ä. eine Rolle spielte, mag zwar für einen Gruselfaktor sorgen, aber ich halte das für sehr unwahrscheinlich. Dann schon eher was Persönliches.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 19:51
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Und Postbeamte hatten damals durchaus auch mit sensiblen Daten zu tun. Die Telekom gab's noch nicht, und je nachdem, in welchem Bereich jemand tätig war, hatte derjenige z. B. auch Einblick in Adressen oder Geheimnummern von Promis und eben auch Politikern.
Es wäre jetzt mal interessant in welcher Sparte AW nach 1989 arbeitete, wurde das irgendwo genauer erwähnt?
Infolge der ersten Postreform wurde die Deutsche Bundespost 1989 in drei sog. „öffentliche Unternehmen“ aufgeteilt:

Deutsche Bundespost Postbank
Deutsche Bundespost Postdienst
Deutsche Bundespost Telekom
Quelle: Wikipedia: Deutsche Bundespost#Postreform


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 20:05
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Naja, das ist nun aber auch ziemliche Spekulation. Man weiß doch gar nicht, wo sie genau beschäftigt war und mit was. Und nicht jeder hat Zugriff auf alles, nur weil er bei der Post arbeitet.

Da kann ich auch behaupten, der Pförtner bei der Bundesbank könnte mit dem Tresorschlüssel ein paar Millionen klauen, weil er doch der Pförtner ist und deshalb bestimmt auch den Schlüssel für den Tresor hat....
Meine Ausführung war jetzt eher auf deinen Einwand "Post ist nicht das BKA" bezogen und sollte der Untermauerung meiner Vermutung dienen, dass auch Postbeamte auf ihre Staatstreue hin überprüft wurden.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 20:27
Zitat von vernon2vernon2 schrieb:Irgendwie habe ich den Eindruck, du hast einen falschen Eindruck von der Hausbesetzerszene in Köln.
Da gab es durchaus auch Studenten, die auf Lehramt studierten und Musiker und Hänger und Kids aus gutem Haus, die Revolte spielten, Loser etc.pp.

Beispielsweise der damalige Bassist von BAP wohnte im besetzten Haus, um mal nur einen zu nennen.

Das waren jetzt keine Leute mit Maschinengewehr unterm Bett und Schleyer im Schrank. Und es war die Post, nicht das BKA.

Und wir sind in Köln: Da ist man jetzt nicht unbedingt so, dass beamtliche Pflichten das höchste Gut sind. Das gilt auch für Nicht-Hausbesetzer!

Die Vorstellung vom linken Spektrum ist ein bisschen räuberpistolenhaft.
Besser hätte man es nicht ausdrücken können! Genauso isses:) Es wird sie keiner schief angeguckt haben, falls sie wirklich verbeamtet war. Außerdem muss sie das ja nicht jeden auf die Nase gebunden haben.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 20:39
Zitat von ManateeManatee schrieb:Bei den meisten Szenarien, die wir hier diskutieren, müsste sie doch mit einer Menge Leute Kontakt gehabt haben. Und da findet sich niemand, der bereit ist, über ihre möglichen Kontakte Auskunft zu geben, so dass man dann über diese Kontakte evtl. noch weiterführende Infos bekommen könnte? Das verstehe ich nicht. Dass es vielleicht einen ganz kleinen "harten Kern" geben mag, der dicht hält, ok. Aber doch nicht der erweiterte Kreis?
Das setzt aber voraus, dass man sie gut kannte und von ihren Interessen und diesbezüglich Bekanntschaften wusste. Es kann aber auch so gewesen sein, dass sie noch keinen wirklich festen Bekannten oder Freundeskreis hatte und überall mal ein bisschen unterwegs war. Wenn ich mir die Fotos anschaue, wirkt sie eher etwas zurückhaltend, aber durchaus neugierig.
Es könnte also auch genauso gut sein, dass sie gerade erst dabei war, andere Leute kennenzulernen, die Zusammenkünfte aber eher flüchtig waren.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 20:41
Lt. u. g. Artikel: 3 Monate Kontakt zu den Hausbesetzern + vage Hinweise auf die Südstadt vor ihrem Tod.
Bis drei Monate vor dem Mord hatte sie als Sekretärin bei der Post gearbeitet, dann ließ sie sich beurlauben, um ihr Abitur nachzuholen und Psychologie zu studieren.
Etwa zur selben Zeit soll sie Kontakte in die Hausbesetzerszene geknüpft haben, sagte ein Polizeisprecher damals.
[…]
Vage Hinweise sollen seinerzeit darauf hingedeutet haben, dass Andrea W. sich in den Stunden vor ihrem gewaltsamen Tod in der Südstadt aufgehalten haben soll.
Quelle: https://www.ksta.de/koeln/lindenthal/lindenthal-veedel/mord-am-melatenfriedhof-polizei-rollt-verbrechen-von-1992-wieder-auf-855511

In u. g. Polizeimeldung ist über Klaus zu lesen:
Einer soll "Klaus" heißen. Mit ihm soll Andrea die letzten Jahre vor ihrem Tod befreundet gewesen sein. Bei "Klaus" soll es sich um einen Psychologen aus dem Raum Heidelberg handeln, der damals Mitte 30 gewesen sei und bei einer Behörde oder Einrichtung gearbeitet haben soll.
Quelle: https://muenster.polizei.nrw/en/node/150274

Die Rundschau bezieht sich auf einen alten Artikel:
Polizisten fuhren in den Westerwald und versuchten dort bei den Ermittlungen weiterzukommen — vergeblich.
Die junge Frau trug einen Bund mit vier Schlüsseln bei sich, von denen zwei für eine Firma in Hachenburg hergestellt worden waren. Doch die Firma bestand schon seit zwei Jahren nicht mehr.
Quelle: https://www.rundschau-online.de/koeln/koeln-gewaltverbrechen-von-1992-bei-aktenzeichen-xy-843865


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 20:48
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Und Postbeamte hatten damals durchaus auch mit sensiblen Daten zu tun. Die Telekom gab's noch nicht, und je nachdem, in welchem Bereich jemand tätig war, hatte derjenige z. B. auch Einblick in Adressen oder Geheimnummern von Promis und eben auch Politikern.
Die Aussage hat nun aber nichts mit Staatstreue zu tun, sondern geht eben in die Richtung, dass sie ja auch hätte an sensible Daten kommen können.

Und das wiederum führt dann im nächsten Schritt zu der Überlegung: "Oh, die linken Terroristen [sic!] wollten von ihr bestimmt die Geheimnummer [sic!] des Bundeskanzlers/des Arbeitgeberpräsidenten/des Verfassungsschutzpräsidenten weil sie die ja bei der Post hätte besorgen können!"

Diese Überlegung hast Du natürlich nicht angestellt, aber warte mal ab, die wird schon noch kommen bevor die nächsten drei Seiten voll sind...


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 20:53
@brigittsche
Du willst mich nicht verstehen. Mir ging es darum, aufzuzeigen, warum auch die Staatstreue von Postbeamten nicht irrelevant war, und nicht nur jene von BKA-Leuten. Nicht mehr, nicht weniger.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

um 21:05
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Du willst mich nicht verstehen. Mir ging es darum, aufzuzeigen, warum auch die Staatstreue von Postbeamten nicht irrelevant war, und nicht nur jene von BKA-Leuten. Nicht mehr, nicht weniger.
Den Faden, den du da spinnst, kann ich mir absolut nicht vorstellen. Das klingt so, als wäre sie radikal unterwegs gewesen oder hätte sich benutzen lassen um irgendwelche empfindlichen Infos rauszurücken aber wie es hier schon gesagt wurde, war die Hausbesetzerszene eher in Projekte involviert. Es gab Demos für die besetzten Häuser und gegen Rechts. Es gab auch Auseinandersetzungen wegen der Häuser aber das was Du ansprichst vermittelt wirklich ein anderes Bild der damaligen Szene und das geht mir jetzt doch etwas zu weit.


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