Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

Justsaying schrieb:Ich wuerde andersherum denken - dass der Taeter Gegenstaende aus der Wohnung entfernt hat.
Vielleicht war er vorher in der Wohnung und persoenliche Gegenstaende von ihm befanden sich noch dort?

Das könnte natürlich auch sein, und wäre wohl auch unauffälliger. Abgesehen natürlich auch da wieder von möglichen Zeugen, die dann im Nachhinein sagen könnten, dass dieses oder jenes fehlt.

Wobei ich schon annehme, dass die Ermittler nach dem Mord Zeugen befragt haben, ob ihnen aufgefallen ist, dass etwas fehlt - zumindest am Anfang der Ermittlungen wäre ja auch ein Raubmord denkbar gewesen bei dem der Täter dann die Gelegenheit nutzt, auch noch Wertsachen aus der Wohnung zu holen (wobei es wirkliche Wertsachen vermutlich gar nicht gab).

brigittsche schrieb am 19.11.2024:Im Text heißt es:
Die junge Frau trug einen Bund mit vier Schlüsseln bei sich, von denen zwei für eine Firma in Hachenburg hergestellt worden waren. Doch die Firma bestand schon seit zwei Jahren nicht mehr.

Es wurde doch ein Schlüsselbund bei ihr gefunden. Da kam doch die Diskussion auf über die 2 Schlüssel, welche von einer Firma in Hachenburg hergestellt wurden

honeybee schrieb:Es wurde doch ein Schlüsselbund bei ihr gefunden. Da kam doch die Diskussion auf über die 2 Schlüssel, welche von einer Firma in Hachenburg hergestellt wurden

Es könnte ja sein, dass der Täter auch einen weiteren Schlüssel zu der Wohnung hatte und daher zum "Plündern" gar nicht auf ihren Schlüsselbund angewiesen war.

Das wird vermutlich nicht so gewesen sein, aber das konnten die Ermittler zum Zeitpunkt des Leichenfundes ja nicht wissen. Sie werden also vermutlich trotzdem darauf geachtet haben, ob irgendwas aus der Wohnung fehlt und nicht einfach gesagt haben: "Ach, der wird schon nicht in der Wohnung gewesen sein, den Schlüssel hatte sie ja noch...."

brigittsche schrieb am 19.11.2024:
Im Text heißt es:
Die junge Frau trug einen Bund mit vier Schlüsseln bei sich, von denen zwei für eine Firma in Hachenburg hergestellt worden waren. Doch die Firma bestand schon seit zwei Jahren nicht mehr.

honeybee schrieb:Es wurde doch ein Schlüsselbund bei ihr gefunden

@brigittsche
Was ist denn hier die Quelle?
Diese Schluessel werden in keinem der neueren Berichte (seit XY genannt).

Ich koennte mir vorstellen, dass diese Info noch aus den initialen Ermittlungen stammt, die Ermittler aber inzwischen wissen, dass diese Schluessel im Fall Andrea Weltzer keine Relevanz haben.
Ansonsten waere man sicherlich erneut darauf eingegangen.

Justsaying schrieb:Was ist denn hier die Quelle?

Es geht hier gerade nicht darum, was es mit dieser Firma in Hachenburg auf sich hat, sondern darum, dass AW einen Schlüsselbund bei sich trug, an dem sich mutmaßlich auch Wohnungsschlüssel befanden, die der Täter dann hätte benutzen können, um in ihre Wohnung zu gehen.

Und ich glaube kaum, dass man zuerst einmal gemeldet hat, dass AW einen Schlüsselbund bei sich hatte, um dann festzustellen, dass das doch nicht so war.

brigittsche schrieb:Und ich glaube kaum, dass man zuerst einmal gemeldet hat, dass AW einen Schlüsselbund bei sich hatte, um dann festzustellen, dass das doch nicht so war.

Und was war die initiale Quelle, dass bei Andrea Schluessel gefunden wurden?
Ich habe nichts dazu gefunden.....und ohne Quelle koennte dies durchaus eine Falschmeldung sein, die hier im Forum mal hochploppte.

Justsaying schrieb:Und was war die initiale Quelle, dass bei Andrea Schluessel gefunden wurden?

Hatte ich in meinem ursprünglichen Beitrag verlinkt:

Die junge Frau trug einen Bund mit vier Schlüsseln bei sich, von denen zwei für eine Firma in Hachenburg hergestellt worden waren. Doch die Firma bestand schon seit zwei Jahren nicht mehr.

Quelle:

https://www.rundschau-online.de/koeln/koeln-gewaltverbrechen-von-1992-bei-aktenzeichen-xy-843865

Ein Beitrag aus dem letzten Jahr, unmittelbar vor der Ausstrahlung bei XY. Also noch recht aktuell.

Und vier Schlüssel könnte bedeuten, dass, wenn man die zwei "Hachenburger" Schlüssel abzieht, auch noch Haustür- und Wohnungsschlüssel an dem Bund waren.

@brigittsche
Danke.
Das ist nochmal so eine Diskrepanz in der Berichterstattung.(die Brille wird erwaehnt, das fehlende Portmonnaie, aber Kommissar Weber aeusserte sich nicht zu den Schluesseln. Diese tauchen nur in diesem Bericht auf).
Das ist doch erstaunlich, dass man nachts Schluessel mit sich herumschleppt (noch dazu ohne Tasche, in der sich ja gerne mal das eine oder andere ansammelt), die man auf dem naechtlichen Spaziergang nicht braucht.

In dem Artikel, den Du gefunden hast, steht auch noch etwas zur Drogenszene:

Auch in der Drogenszene wurde nach damaligen Polizeiangaben recherchiert — ohne Ergebnis.

Quelle:
https://www.rundschau-online.de/koeln/koeln-gewaltverbrechen-von-1992-bei-aktenzeichen-xy-843865

Justsaying schrieb:Das ist doch erstaunlich, dass man nachts Schluessel mit sich herumschleppt (noch dazu ohne Tasche, in der sich ja gerne mal das eine oder andere ansammelt), die man auf dem naechtlichen Spaziergang nicht braucht.

Deshalb denke ich ja, dass zwei von den Schlüsseln zu der Haus- und Wohnungstür gehörten - denn dann wäre das ja ganz normal, dass sie den Schlüsselbund dabei hatte, sie wollte ja auch irgendwann wieder in die Wohnung kommen.

brigittsche schrieb: Aus der Rundschau: Die junge Frau trug einen Bund mit vier Schlüsseln bei sich, von denen zwei für eine Firma in Hachenburg hergestellt worden waren. Doch die Firma bestand schon seit zwei Jahren nicht mehr.

Wobei die Frage ist, ob die Schlüssel für ein Firmengebäude sind oder, wie im Fall der niederländischen Leiche in den Dünen, für einen Schlüsseldienst, Hausverwaltung o.ä.

Also eventuell zu einem Wohnhaus oder Wohnung gehören.

Basti1212 schrieb:Wobei die Frage ist, ob die Schlüssel für ein Firmengebäude sind oder, wie im Fall der niederländischen Leiche in den Dünen, für einen Schlüsseldienst, Hausverwaltung o.ä.

In dem von @brigittsche verlinkten Artikel klingt es für mich so, als seien es Schlüssel für eine Firma, die zum Zeitpunkt des Mordes seit zwei Jahren nicht mehr bestanden hatte.

Die junge Frau trug einen Bund mit vier Schlüsseln bei sich, von denen zwei für eine Firma in Hachenburg hergestellt worden waren. Doch die Firma bestand schon seit zwei Jahren nicht mehr.

Quelle: Kölner Gewaltverbrechen von 1992 bei „Aktenzeichen XY“
Von Daniel Taab, Onlineausgabe der Kölnischen Rundschau vom 12.08.2024 um15:18 Uhr
https://www.rundschau-online.de/koeln/koeln-gewaltverbrechen-von-1992-bei-aktenzeichen-xy-843865

Ist es denkbar, dass es sich bei der Fabrik in Hachenburg um ein solches besetztes Haus handelte. Oder war diese zwischenzeitlich abgerissen worden.

Justsaying schrieb:Das ist doch erstaunlich, dass man nachts Schluessel mit sich herumschleppt (noch dazu ohne Tasche, in der sich ja gerne mal das eine oder andere ansammelt), die man auf dem naechtlichen Spaziergang nicht braucht.

Vielleicht waren alle an dem selben Schlüsselbund. Oder, um nochmal die These von @sallomaeander des Legens falscher Spuren aufzugreifen, könnte jemand die Schlüssel absichtlich an den Schlüsselbund Andreas angebracht haben, damit der Gedanke an einer näheren Verbindung zu Hausbesetzern aufkommt, falls es sich bei der ehemaligen Firma um ein besetztes Haus handeln sollte.

@WM

Nochmal das Zitat;

Die junge Frau trug einen Bund mit vier Schlüsseln bei sich, von denen zwei für eine Firma in Hachenburg hergestellt worden waren. Doch die Firma bestand schon seit zwei Jahren nicht mehr

Da steht nicht:

Die junge Frau trug einen Bund mit vier Schlüsseln bei sich, von denen zwei für ein Firmengebäude in Hachenburg hergestellt worden waren. Doch das Gebäude steht schon seit zwei Jahren nicht mehr.

Gerade deshalb ja meine Nachfrage, ob es vielleicht nicht auch Schlüssel zu einer (unbekanten) Wohnung sein könnten.

Basti1212 schrieb:Doch das Gebäude steht schon seit zwei Jahren nicht mehr.

Gerade deshalb ja meine Nachfrage, ob es vielleicht nicht auch Schlüssel zu einer (unbekanten) Wohnung sein könnten.

Es ist natürlich denkbar, dass das Gebäude Anfang 1992 bereits in ein Gebäude für Mietwohnungen umgewandelt worden ist. Wären in diesem Fall aber dann noch die Schlüssel genutzt worden, die einst für die Firma hergestellt wurden?

Hallo @alle !


Bei dem Thema "Schlüssel für eine Firma in Hachenburg" ist mir ein einfacher Gedanke gekommen. Wenn man so etwas nachvollziehen konnte, hat es sich höchstwahrscheinlich um nummerierte Sicherheitsschüssel gehandelt. Die dazu gehörenden Schließzylinder sind aber nicht in den Türen festgewachsen, sondern lassen sich wechseln wie andere Schließzylinder auch. Das ist eine Sache von 2 Minuten.

Für mich steht da der Verdacht im Raum das irgendjemand, der Zugang zum Schlüssel und Gebäude hatte, sich schlicht und einfach den Schließzylinder für die eigene Wohnung "geklemmt" hat.


Gruß, Gildonus

Gildonus schrieb:Wenn man so etwas nachvollziehen konnte, hat es sich höchstwahrscheinlich um nummerierte Sicherheitsschüssel gehandelt. Die dazu gehörenden Schließzylinder sind aber nicht in den Türen festgewachsen, sondern lassen sich wechseln wie andere Schließzylinder auch. Das ist eine Sache von 2 Minuten.

Für mich steht da der Verdacht im Raum das irgendjemand, der Zugang zum Schlüssel und Gebäude hatte, sich schlicht und einfach den Schließzylinder für die eigene Wohnung "geklemmt" hat.

Ja, das könnte gut sein. Z. B. ein Schrotthändler, der alle Metallteile aus dem Firmengebäude ausbauen durfte, bevor es saniert oder abgerissen wurde.

Aber nach wie vor sollte man auch bedenken,dass es sich bei der Firma in Hachenburg eben auch um eine Sicherheitsfirma gehadelt haben kann, die diese Schlüssel mit ihrem Firmenamen dann verkauft hat. Dass also auf den Schlüsseln steht: "Franz Jäger Sicherheitstechnik/ Schlüsseldienst, Hachenburg"

Dann wären sie auch für diese Firma hergestellt worden, aber eben keine Schlüssel zu deren Firmegebäude. Und in anbetracht der Formulierung "hergestellt" halte ich das für wahrscheinlicher.

Also, Kommissar Weber sagt im 'Licht ins Dunkel' Podcast (Teil 2 zu Andrea) expliziet, dass bei Andrea weder das Portemonnaie noch die Schluessel gefunden wurden.
Min 7:40
siehe:
https://podtail.com/de/podcast/licht-ins-dunkel/andrea-weltzer-der-ermittlungsstand-72/

Ich weiss nicht, wie man das mit der Info aus dem Online-Artikel (hier: Bund mit 4 Schluesseln, davon 2 fuer die Firma aus Hachenburg) zusammenbringen will.
Eine Info muss dann ja falsch sein.
Ich tendiere dazu zu sagen, dass die Meldung in dem Artikel eine Falschmeldung ist und glaube eher Webers Worten.

Aber generell:
Ich habe auch nur Schlüssel zusammen am Bund, die ich regelmaessig oder zusammen benutze.
Sprich: Schluessel, die ich nur selten brauche, haette ich bei einem naechtlichen Spaziergang nicht bei mir.
Nicht, wenn ich sie nicht brauche.

Justsaying schrieb:Ich habe auch nur Schlüssel zusammen am Bund, die ich regelmaessig oder zusammen benutze.
Sprich: Schluessel, die ich nur selten brauche, haette ich bei einem naechtlichen Spaziergang nicht bei mir.
Nicht, wenn ich sie nicht brauche.

Tja, und ich habe auch selten benutzte Schlüssel an meinem täglich gebrauchten Schlüsselbund, damit sie nicht irgendwo verloren gehen und ich sie nicht erst suchen muss.

Und nun?

Justsaying schrieb:Ich tendiere dazu zu sagen, dass die Meldung in dem Artikel eine Falschmeldung ist und glaube eher Webers Worten.

Grundsätzlich würde ich das auch denken. Nur ist diese Geschichte mit der Firma aus Hachenburg dann wieder so speziell, dass es da eigentlich sehr unwahrscheinlich ist, dass es sich um eine Verwechslung handelt oder jemand sich etwas ausgedacht hat.

Justsaying schrieb: Also, Kommissar Weber sagt im 'Licht ins Dunkel' Podcast (Teil 2 zu Andrea) explizit, dass bei Andrea weder das Portemonnaie noch die Schluessel gefunden wurden. Min 7:40

Portemonnaie schon ungewöhnlich, wobei - man hat damals viel "cash" gezahlt. Damals hatten viele einen "Notfallschein" dabei, gerade, wenn sie nicht davon ausgingen, Geld zu brauchen. Aber den Hausschlüssel?

Das Problem ist, dass uns ein ganzes Stück Information fehlt, eigentlich alle. Da ist ein Mann in Andreas Wohnung, der vermutlich telefoniert. Sie ist nachts alleine und ohne Schlüssel unterwegs. Warum nicht mit dem Typen? Wenn es Besuch war, warum ist er nicht mit ihr mit? Hat sie damit gerechnet, dass er sie um 3 oder 4 Uhr in die Wohnung lässt? Oder hatte sie einen Schlüssel, der aber gemeinsam mit dem Geld entwendet wurde?

Justsaying schrieb:Ich habe auch nur Schlüssel zusammen am Bund, die ich regelmaessig oder zusammen benutze.
Sprich: Schluessel, die ich nur selten brauche, haette ich bei einem naechtlichen Spaziergang nicht bei mir.
Nicht, wenn ich sie nicht brauche.

So als "normaler Mensch" ohne Arbeitsstelle hat man doch nicht viele Schlüssel: Haus-, Wohnung-, Briefkasten. Alles andere ist Spekulation, was das war. Da ist es doch eher nervig, diese in verschiedene Schlüsselbunde zu unterteilen und die Gefahr besteht, dass man einen liegen lässt oder den falschen mitnimmt.

MissMary schrieb:Sie ist nachts alleine und ohne Schlüssel unterwegs.

Naja, wenn es stimmt, was der Ermittler im Podcast sagt, hat man sie ohne Schlüssel gefunden. Das muss aber nicht heißen, dass sie von zu Hause ohne Schlüssel losgegangen ist.

Sondern der Täter könnte sie an sich genommen haben. Oder sie hat sie irgendwo liegengelassen/verloren.

brigittsche schrieb: Naja, wenn es stimmt, was der Ermittler im Podcast sagt, hat man sie ohne Schlüssel gefunden. Das muss aber nicht heißen, dass sie von zu Hause ohne Schlüssel losgegangen ist. Sondern der Täter könnte sie an sich genommen haben. Oder sie hat sie irgendwo liegengelassen/verloren.

Ja, nur machen beide Szenarien ohne Hintergrundinformation keinen Sinn.

(a) Wenn ich jemanden töte, nehme ich doch nichts mit (es wird ja kein Raubmord gewesen sein), was mich mit dem Opfer in direkte Verbindung bringt (Wohnungsschlüssel). Einzige Ausnahme: Es ist eine Beziehungstat und ich will noch in der Wohnung Beweise vernichten - was aber megariskant ist, man wusste ja nicht, ob sie nicht sofort identifiziert wird. Sie hatte ja auch Lehrer, Klassenkameraden, Nachbarn, Vermieter ... Auch in der Großstadt gab es Leute, die sie oft sahen.

(b) Hatte sie den Schlüssel nicht dabei: Da muss sie ja damit gerechnet haben, dass der Typ in der Wohnung sie rein lässt. Solche Mehrfamilienhäuser sind ja auch meist hellhörig, daher alleine schon klingelt man doch morgens um drei oder vier nicht. Zudem ... wenn ich irgendwo zu Besuch bin, mein Gastgeber irrt aber aus irgendwelchen Gründen alleine durch die Straßen, dann bleibe ich nicht zwangsläufig auf und schlage mir die Nacht um die Ohren.