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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

1.032 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankreich, Ehemann, Avignon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 13:55
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich würde denken, dass bei diesen widerlichen Menschen Sexualität mit Macht, Bedrohung und Dominanz verknüpft ist, sie nehmen sich, was sie kriegen können. Wichtig ist nur, dass sie ihren Willen und ihren Trieb durchsetzen können.
Macht und Dominanz spielt auch bei BDSM eine große Rolle (Bedrohung weder hier noch da).
Der Punkt ist nur: "Macht" und "Dominanz" funktioniert nur, wenn der submissive Part wach und bei Sinnen ist. Fußballspielen funktioniert auch nur wenn der Ball sich bewegt (vermutlich der denkbar schlechteste Vergleich), worauf ich raus will ist, dass es nichts mit Macht oder Dominanz zu tun hat leblose - um nicht zu sagen entmenschlichte - Objekte zu benutzen. Sowas funktioniert doch nur wenn der Gegenpart auch entsprechend reagiert.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich sehe hier durchaus ähnliches: ich denke einigen der Männer ging es nicht speziell darum, Sex mit einer ohnmächtigen und/oder wie tot wirkenden Frau zu haben, weil dies ihrem Fetisch entsprach.
Das wäre dann der Nekrophilie-Aspekt bei der Geschichte - der aus meiner Sicht noch am besten zu den Taten passt.
Allerdings ist das ein extrem seltener Fetisch der noch weniger zu der hohen Prozentzahl der "Teilnehmer" aus der Region passt.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Sondern durch die Sedation war es möglich, gewalttätigen Sex auszuüben, ohne dass die Frau sich wehren konnte und gleichzietig war das Entdeckungsrisiko und das Risiko, von der Frau angezeigt zu werden, minimiert.
Und dann lassen sie sich dabei filmen? Das passt doch nicht zusammen...
"Gewalttätiger Sex" - das bliebe näher zu definieren (auch in Abgrenzung zum BDSM - denn die Möglichkeit hätte es ja auch gegeben, genauso wie die Dienste einer Sexarbeiterin in Anspruch zu nehmen). Und natürlich müßte man wissen wieviel davon denn darunter zu rechnen wäre (so wirklich genau wissen will man's vielleicht auch garnicht). Ganz ohne jegliche Körperspannung (da sediert) - fehlt da nicht genau der Kick? Hätte es da nicht eine Puppe getan? Ganz ohne die Gefahr dafür 20 Jahre in den Knast zu gehen?
Und die Filme? Wofür wurden die gemacht? Wurden die irgendwo gestreamt, verkauft, geteilt? Wurden die "Teilnehmer" damit erpresst? Floß irgendwann irgendwie doch Geld?

Oder ist diese Praxis womöglich sogar noch viel, viel weiter verbreitet und es gibt weltweit noch endlos viele weitere Opfer von denen wir nicht wissen? Allein der Gedanke kann einem durchaus Angst machen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 14:43
Zitat von wobelwobel schrieb:Und dann lassen sie sich dabei filmen? Das passt doch nicht zusammen...
so wie ich es verstanden habe, waren das Zuschauen und die Filme sozusagen die Gegenleistung, für die D. ihnen seine Frau zur Verfügung gestellt hat. Ich denke, dass genug Interessenten abgesprungen sind, als sie diese bedingung gehört haben, zum einen eben weil sie nicht wollte, dass es solche Beweise ihrer Taten gibt, zum anderen aber weil sie eben nicht exhbitionistisch veranlagt sind und es sie abturnt, beim Sex beobachtet oder gar gefilmt zu werden. Wie ich weiter oben schrieb, hat es ja vielleicht sogar Täter und Taten gegeben, die nicht gefilmt wurden und die deshalb nicht ermittelt werden konnten.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 14:49
Zitat von wobelwobel schrieb:Konnte da jeder einfach so reinstolpern ohne jede Kontrolle? Mußte man dazu eingeladen werden? Konnte man sowas zufällig finden? Ist das wie beim Darknet dass es garnicht so einfach ist da überhaupt reinzukommen? Erforderte das besondere technische Maßnahmen?
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Um auf Coco.gg zu chatten, reichte ein einfacher Spitzname, um sich kostenlos zu registrieren. Die Website bewahrte die Archive der ausgetauschten Nachrichten nicht auf, die Nachrichten wurden nicht moderiert, was jeden möglichen Missbrauch ermöglichte. Zu Beginn des Sommers zählte das Justizministerium 23.051 Verfahren im Zusammenhang mit Coco.gg in 70 französischen Staatsanwaltschaften und 480 Opfer.
Wie ich dir bereits gestern schrieb. Der Spitzname konnte bei jeder Anmeldung geändert werden. Manche hatten 5-6 davon.
Zitat von wobelwobel schrieb:Das wäre dann der Nekrophilie-Aspekt bei der Geschichte - der aus meiner Sicht noch am besten zu den Taten passt.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:"Die Tatsache, dass die Person völlig passiv ist, könnte sich auf Nekrophilie-Fantasien beziehen", sagte sie...

Aus der Aussage der Psychologin Beitrag vom 13.09.24
Zitat von wobelwobel schrieb:Und dann lassen sie sich dabei filmen? Das passt doch nicht zusammen...
Anscheinend hat er das, auch lt. einem Psychologen als Absicherung getan, um nicht denunziert und erpresst werden zu können. Dominque P. wurde auch von den Mitangeklagten gefilmt. Die Vergewaltigungen wurden teilweise abwechselnt ausgeführt. Lt. Aussage des Ermittlers.
Zitat von wobelwobel schrieb:Und die Filme? Wofür wurden die gemacht? Wurden die irgendwo gestreamt, verkauft, geteilt? Wurden die "Teilnehmer" damit erpresst? Floß irgendwann irgendwie doch Geld?
Die Filme wurden teilweise auf coco geteilt. Es lief ab, wie bei den Kinderpornos auf Darknet. Man tauschte sich aus.

Ich versuche schon, bei allen meinen Beiträgen eine Quelle anzugeben. Die Zeitungen sind voll von diesem Fall. Ich versuche hier wirklich nur die seriösen Zeitungen zu zitieren. Aber wenn ich 3 Zeitungen habe und bei jeder der Schwerpunkt der Aussage von den Psychologen auf einem anderen Detaill liegt? Es ist Schwierig. Darum ist es so wichtig hier die Beiträge mitzulesen. Es kommen noch 50 Angeklagte (wenn der Fall hoffentlich weitergeht), jeder mit einem anderen Hintergrund, Entschuldigung und auch Ausrede. Und jeder mit einem psychologischen Gutachten oder Einschätzung.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 15:00
Zitat von wobelwobel schrieb:"Gewalttätiger Sex" - das bliebe näher zu definieren (auch in Abgrenzung zum BDSM - denn die Möglichkeit hätte es ja auch gegeben, genauso wie die Dienste einer Sexarbeiterin in Anspruch zu nehmen). Und natürlich müßte man wissen wieviel davon denn darunter zu rechnen wäre (so wirklich genau wissen will man's vielleicht auch garnicht). Ganz ohne jegliche Körperspannung (da sediert) - fehlt da nicht genau der Kick? Hätte es da nicht eine Puppe getan? Ganz ohne die Gefahr dafür 20 Jahre in den Knast zu gehen?
Na ja, meiner Meinung wirfst Du hier zwei Dinge gemeinsam in einen Topf, die da nicht reingehören. Zum einen sprechen wir über sexuelle Bedürfnisse, Vorlieben und Fantasien und Paraphilien sowie Vergewaltigungen. Das, was in der BDSM-Szene abläuft ist ganz eindeutig das Ausleben sexueller Vorlieben und Fantasien auf Gegenseitigkeit, man sucht sich sozusagen ein passendes Gegenstück und lebt das ganze mit diesem auf freiwilliger Basis und zum gegenseitigen Lustgewinn aus. Beide Seiten bekommen ihre Wünsche erfüllt und gehen freiwillig darauf ein, selbst wenn es für eine Seite bedeuten kann, z.B. Schmerzen oder Verletzungen zu erleiden, berugrt das immer uf Freiwilligkeit und bewegt sich innerhalb selbst definierten Grenzen.

Wir reden aber hier von Vergewaltigungen. In dem Moment wird aus einer sexuellen Vorliebe ein Verhalten mit Kranheitswert, weil eine andere Person gegen ihren Willen benutzt und gefährdet wird. Dies wird von diesen Tätern auch bewusst so in Kauf genommen und ist Teil der Fantasie und der Vorliebe. Es reicht eben nicht, wenn da eine Gummipuppe liegt, die per se willenlos ist, die man fesseln und schlagen kann oder dass das ganze mit einem freiwilligen oder bezahlten Sexualpartner durchgeführt ist, weil dass dann eben nur eine Inszenierung und keine echte Vergewaltigung ist.
Vergewaltiger haben nicht eines Tages besonders schlimmen sexuellen Triebstau und fallen dann über eine attraktive Frau im Minirock her, weil der Anblick der hübschen Frauenbeine der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, so dass sie ihrem Sexualtrieb hilflos ausgeliefert sind. Denn wenn es dabei nur um die Erfüllung von sexuellen Trieben ginge könnten sie ja wie Du schriebst, ihre Ehefrau/Partnerin bitten, mit ihnen zu schlafen, eine Gummipuppe benutzen, zu einer Prostituierten gehen oder sich einfach selber einen runterholen.

Der sexuelle Akt ist bei den meisten Sexualstraftaten nur ein Werkzeug, das eingesetzt wird, um Macht und Dominanz auszuüben, die totale Grenzüberschreitung zu verwirklichen, gegen den Willen einer anderen Person bis tief in ihren Körper einzudringen. Und gelichzeitig kann genau das eben das als erregend empfunden werden, weshalb Männer überhaupt nur in der Lage sind, eine Vergewaltigung auszuführen, denn wenn sie die Vorstellung, jemand anderen zu demütigen und ihm Schmerzen zuzuführen nicht erregend finden würden, würden sie ja nicht auf Kommando einen hoch kriegen. Mache greifen dann aber ja auch auf Gegenstände zurück, die die einführen, was eben zeigt, dass es bei solchen Taten eben nicht primär um einen eigenen Organsmus geht.
Genaus aus diesem Grund werden Vergewaltigungen - sowohl an Frauen als auch an Männern - ja immer wieder als Mittel der Kriegsführung eingesetzt. Es geht dabei um total Unterwerfung, nicht um Sex.

Anders als Du denke ich, dass es bei den meisten Tätern nicht darum ging, sich vorzustellen, Sex mit einer Toten zu haben. Denen fehlte auch nicht der Kick, dass sich die geschändete Person nicht wehrte. Sondern der Kick war eben, dass diese Person ihnen völlig und total ausgeliefert war, so sehr, dass sie nicht mal mitbekam, was man alles mit ihr angestellt hat. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieser Kick für einen entsprechend veranlagten Sexualstraftäter noch größer ist, als wenn er eine sich wehrende Frau vergewaltigt, eben weil einem das wehrende Opfer immer vor Augen führt, dass man doch nicht die maximale Kontrolle über die Person und die Situation hat und das ganze jeder Zeit kippen könnte, weil das Opfer doch Oberhand gewinnt, sich erfolgreich wehrt, Hilfe herbeiruft oder flieht.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Die Filme wurden teilweise auf coco geteilt. Es lief ab, wie bei den Kinderpornos auf Darknet. Man tauschte sich aus.
Das hatte ich bisher noch nicht gehört. Immer wieder kommt in diesem Fall noch eine Schippe an Widerlichkeit oben drauf. Wie können Menschen anderen Menschen nur so abstoßende Dinge antun?!
Meiner Meinung nach lässt sich das auch nicht mit einer Sexsucht erklären, in die D. reingerutscht ist und aus der er selber keinen anderen Ausweg mehr gefunden hat.
Diese Filme zu verbreiten und mit anderen zu teilen ist noch mal wieder eine nächste Stufe der Erniedrigung, die er seiner Frau angetan hat, rücksichtslos, egoistisch und menschenverachtend. So etwas mancht man nicht mit einem Menschen, für den man auch nur ein kleines Fünkchen Achtung und Respekt empfindet, geschweige denn den man angeblich liebt.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 15:01
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich sehe hier durchaus ähnliches: ich denke einigen der Männer ging es nicht speziell darum, Sex mit einer ohnmächtigen und/oder wie tot wirkenden Frau zu haben, weil dies ihrem Fetisch entsprach. Sondern durch die Sedation war es möglich, gewalttätigen Sex auszuüben, ohne dass die Frau sich wehren konnte und gleichzietig war das Entdeckungsrisiko und das Risiko, von der Frau angezeigt zu werden, minimiert.
Das meinte ich mit "stiller Post" in meinem Beitrag. Dass es sich in Mazan und Umgebung herumgesprochen hatte, wenn du dich auf coco anmeldest, da ist eine Frau in Mazan, mit "der kannst du alles machen" und ihr Mann ist damit auch noch einverstanden. Ist das so abwägig bei all den Fällen in Mazan?


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 15:13
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Das meinte ich mit "stiller Post" in meinem Beitrag. Dass es sich in Mazan und Umgebung herumgesprochen hatte, wenn du dich auf coco anmeldest, da ist eine Frau in Mazan, mit "der kannst du alles machen" und ihr Mann ist damit auch noch einverstanden. Ist das so abwägig bei all den Fällen in Mazan?
Nein, ich finde das sehr wahrscheinlich, dass das zumindest für einen Teil der Täter der Beweggrund war, das mitzumachen und dass das auch der Weg war, wie sie davon erfahren haben. Vielleicht hat der ein oder andere bei seinen Kumpels damit sogar geprahlt und damit angegeben, dass er ihnen da auch so eine Tat vermitteln kann. Für mich ist das die einzige Erklärung, warum so viele Männer aus einer geografisch so begrenzten Region als Täter aktiv waren.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 20:35
Was für ein Tag für die Opfer. Nachdem die Anwältin von Dominique P. heute morgen bekannt gab, dass ihr Mandant gestern im Krankenhaus untersucht wurde und anschließend wieder ins Gefängnis gebracht wurde, hatte er ihr durchgegeben, dass er heute nicht vor Gericht erscheinen wird.

Daraufhin wurden die Anhörungen von heute vom vorsitzenden Richter wieder bis morgen(Dienstag) ausgesetzt. Er hat eine Expertenkommission eingesetzt, die beurteilen soll, ob D.P. morgen Verhandlungsfähig ist. Diese Beurteilung wollte er dann morgen früh bekannt geben und ggfl. mitteilen, wie es weiter geht.
Am Montag wurde ein Gutachten durchgeführt, das von zwei Ärzten durchgeführt wurde.
Dominique Pelicot ist fit für den Einsatz. Dies sind die Schlussfolgerungen des Sachverständigengremiums und das der Ansicht war, dass es keine Kontraindikationen mehr für die Anwesenheit des Siebzigjährigen am Dienstagmorgen für die Wiederaufnahme der Anhörung gab. Es werden jedoch bestimmte Anpassungen erforderlich sein, wie z. B. Ruhezeiten und die Abhaltung von Anhörungen in mehreren Stufen.
Die Diagnose lautet auf eine Niereninfektion und einen Stein in der Blase.
Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass Dominique Pelicot am Dienstagmorgen anwesend sein wird, wenn die Debatten fortgesetzt werden. Der Siebzigjährige könnte sich weigern, aus seiner Zelle geholt zu werden, nur eine Beschlagnahme durch das Justizsystem könnte die Anwendung von Gewalt genehmigen, um ihn vor Gericht zu stellen.

Aber für seine Anwältin Me Zavarro gibt es wenig Zweifel an der Anwesenheit ihres Mandanten vor Gericht. "Er will sich erklären, also wird er da sein", sagte sie am Montagabend auf BFMTV.
Das Problem ist, das sagt sie jetzt schon fast jeden Tag seiner Abwesenheit. Wir werden sehen, was morgen passiert.
https://www.bfmtv.com/police-justice/info-bfmtv-proces-des-viols-de-mazan-dominique-pelicot-juge-apte-a-comparaitre_AN-202409160727.html


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 21:14
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Achso ok. Dann nehme ich die Antwort auf diese Stelle des Zitierten zurück. Aber der Rest bleibt natürlich unberührt. Weil auch daraus lässt sich jetzt keine Rechtsbeugung schließen. Und auch nicht, dass ein Gesetz außer Acht gelassen wurde.
Es führt nur zu einer sinnlosen Metadiskussion, da ich viel zu weit dafür ausholen müsste und belasse es dabei.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Jetzt vergleichst Du aber Äpfel mit Birnen.
Im Fall des Badewannenmordes, der offensichtlich gar kein Badewannenmord, sondern wahrscheinlich ein Badewannenunfall war, war der Ablauf des Geschehens überhaupt nicht klar und der Fehler vor Gericht ist hier passiert, weil die Rekonstruktion des Ablaufs fehlerhaft war.
Als Bürger sehe ich ein Urteil durch einen Prozess bei Gericht und zerpflücke nicht wer wann welchen Fehler gemacht hat. Diesen Anspruch darf ich als Bürger haben. Gerade bei schwerwiegenden Dingen wie eine Anklage wegen Mord, Totschlag, hat ein Gerichtsprozess für zu sorgen, dass mehr als ein Gutachter zum selben Ergebnis kommt.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und auf diesen unstrittigen Tatablauf haben die Richter dann geltendes Recht angewendet. Das ist eben kein Irrtum und schon gar keine Rechtsbeugung.
Dann ist es eine Gesetzeslücke an der niemand Interesse hat etwas zu ändern. Woher kommt das wohl? Vergewaltigung im Auftrag durch einen anderen ist bei Zuhältern gängige Praxis.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber man muss halt auch mal einen Schritt zurück treten können und sich überlegen, warum die Rechtssprechung ist wie sie ist und dann kommt man zu der Erkenntnis, dass sich der Gesetzgeber da etwas bei gedacht hat und es auch durchaus sinnvoll ist, es so zu handhaben. Auch wenn es im Einzelfall zu moralisch fragwürdigen Ergebnissen führen kann.
Was sich der Gesetzgeber bei denkt, da habe ich keine guten Gedanken zu. Es ist eine Hintertür um Vergewaltigungen ungestraft ausleben zu können.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 21:27
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Der sexuelle Akt ist bei den meisten Sexualstraftaten nur ein Werkzeug, das eingesetzt wird, um Macht und Dominanz auszuüben, die totale Grenzüberschreitung zu verwirklichen, gegen den Willen einer anderen Person bis tief in ihren Körper einzudringen. Und gelichzeitig kann genau das eben das als erregend empfunden werden, weshalb Männer überhaupt nur in der Lage sind, eine Vergewaltigung auszuführen, denn wenn sie die Vorstellung, jemand anderen zu demütigen und ihm Schmerzen zuzuführen nicht erregend finden würden, würden sie ja nicht auf Kommando einen hoch kriegen. Mache greifen dann aber ja auch auf Gegenstände zurück, die die einführen, was eben zeigt, dass es bei solchen Taten eben nicht primär um einen eigenen Organsmus geht.
Genaus aus diesem Grund werden Vergewaltigungen - sowohl an Frauen als auch an Männern - ja immer wieder als Mittel der Kriegsführung eingesetzt. Es geht dabei um total Unterwerfung, nicht um Sex.
Denke, das beschreibt die wahrscheinliche Intention gut. Wenn man die Täterliste durchgeht, sieht man, dass auch Frauen darunter sind.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 21:39
Zitat von soomasooma schrieb:Wenn man die Täterliste durchgeht, sieht man, dass auch Frauen darunter sind.
Welche Täterliste meinst du bitte? Bei dem Prozess um die Vergewaltigungen der Gisèle P. gibt es keine Täterinnen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 21:45
@Misetra
Dann habe ich Joan K. und Simone M. versehentlich als weiblich gelesen.

Wikipedia: Affaire des viols de Mazan


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 22:11
Boah, diese Liste... Ich vermute dass Joan ein katalonischer und Simone ein italienischer männlicher Vorname sein müsste.


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16.09.2024 um 22:29
Diese Frauen ( Männer) hier sind gemeint? Wie ist "am Tag der Geburt ihrer Tochter" zu deuten?
Joan K., 26 Jahre alt, Soldatin im 511. Zugregiment , vergewaltigte Gisèle Pelicot am Tag der Geburt ihrer Tochter;

Simone M. 43 Jahre alt, ehemalige Alpenjägerin , Aushilfe im Baugewerbe;
Redouan El F., 55 Jahre alt, Krankenschwester ;
Quelle: Wikipedia: Affaire des viols de Mazan


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 22:35
@HolzaugeSHK
Meiner Vermutung nach ist hier die automatische Google-Übersetzung, der dieser deutsche Text zu Grunde liegt, fehlerhaft.
"Sa fille" aus dem Original kann , je nach Kontext, "seine Tochter" oder "ihre Tochter" bedeuten.
Die automatische Übersetzung stellt schlicht die falsche Schlussfolgerung an.

Wie von @anthe angemerkt, werden sowohl Joan als auch Simone männlich sein.
Eine Frau, die am Tag, an dem sie ein Kind entbindet, eine andere vergewaltigt wäre ja schon sehr unplausibel...


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 22:37
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Diese Frauen ( Männer) hier sind gemeint? Wie ist "am Tag der Geburt ihrer Tochter" zu deuten?
Joan K., 26 Jahre alt, Soldatin im 511. Zugregiment , vergewaltigte Gisèle Pelicot am Tag der Geburt ihrer Tochter;

Simone M. 43 Jahre alt, ehemalige Alpenjägerin , Aushilfe im Baugewerbe;
Redouan El F., 55 Jahre alt, Krankenschwester ;
Quelle: Wikipedia: Affaire des viols de Mazan
Können wir uns bitte darauf einigen, dass das allesamt Männer sind, die angeklagt sind. Joan K. ist ein Soldat, Simoné M. ist ein ehemaliger Soldat und Redouan El F. ein Krankenpfleger. Joan K. vergewaltigte Gisèle an dem Tag als seine Tochter geboren wurde.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 22:38
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Redouan El F., 55 Jahre alt, Krankenschwester ;
Auch hier ist die automatische Übersetzung schlicht voreingenommen und kann sich einen männlichen Pfleger nicht vorstellen.
Im Original-Wikipedia-Eintrag wird die männliche Form
infirmier verwendet, nicht die weibliche Form infirmière.

Mehr zum Thema klischeehafter Übersetzungen z.B. hier:
https://www.zeit.de/zett/politik/2017-11/geschlechterklischees-von-google-translate-er-arbeitet-hart-sie-ist-faul


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 22:48
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Das Problem ist, das sagt sie jetzt schon fast jeden Tag seiner Abwesenheit. Wir werden sehen, was morgen passiert.
https://www.bfmtv.com/police-justice/info-bfmtv-proces-des-viols-de-mazan-dominique-pelicot-juge-apte-a-comparaitre_AN-202409160727.html
Ich bin gespannt, ob der Angeklagte sich nicht doch noch auf irgendeine Weise dem Prozess entziehen oder ihn gar zum Platzen bringen wird, weil er diese Öffentlichkeit und die Konfrontation mit seiner Familie einfach nicht aushält. An die Nieren geht es ihm ja jetzt schon. Er könnte auch von einigen Mitangeklagten, die er belastet, unter Druck gesetzt oder gar bedroht werden.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.09.2024 um 23:09
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Er könnte auch von einigen Mitangeklagten, die er belastet, unter Druck gesetzt oder gar bedroht werden.
Das finde ich in der Tat erstaunlich, was für ein Risiko er eingegangen ist, je größer die Anzahl an Männer denen er 'seine' Frau angeboten hat, je hoher das Risiko bedroht oder erpresst zu werden. Viele dieser Männer waren vorbestraft, Alkoholiker, bei einem steht sogar Psychopath auf der Wiki-Auflistung... Dominique war immerhin nicht mehr der jüngste.

Zur Anzahl der Täter in der Region:

- Ich nehme an vieles lief über hören sagen (ähnliche Berufe / Umgebung)
- Wie von euch erwähnt schien für viele interessant eine Frau gewalttätig zu vergewaltigen (sie wird berichten, ob sie unerklärlichen blaue Flecken o.ä. hatte)
- Anscheinend gab es keine Bezahlung für Dominique P. Kostenloser Sex ist vielleicht für viele Männer auch attraktiv (sogar unter diese Umstände)
- Vielleicht waren manche dankbar die Frau nicht mal ansprechen zu müssen Ängste vorm weiblichen Geschlecht waren unbegründet)

Wie bei Gelegenheit macht Diebe, glaube ich eher dass die meisten Angeklagte nicht direkt nach so etwas gesucht haben (wer kann sich sowas nur vorstellen??), sondern haben erst auf irgendeine Art und Weise davon erfahren.

Interessant finde ich auch, dass meistens die Männer nur 1x bei ihr waren. Hat Dominique irgendwie ein Veto gelegt? War es für die Männer doch etwas unangenehmer als erstmal gedacht? War für Dominique das Ziel eher verschiedene Männer dabei zu sehen und zu filmen?


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 00:03
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Ich bin gespannt, ob der Angeklagte sich nicht doch noch auf irgendeine Weise dem Prozess entziehen oder ihn gar zum Platzen bringen wird,
Diese Befürchtung hatte ich schon die ganze letzte Woche. Er war jetzt 2 mal im Krankenhaus. Heute wurde er nochmals von 2 Spezialisten untersucht. Jedesmal hieß es, er ist verhandlungsfähig. Aber am nächsten Tag war er wieder leidend. Wenn er Antibiotika bekommt (von dem ich ausgehe), wer kontrolliert im Gefängnis die Einnahme? Nierenentzündung und auch Blasensteine (einer) sind ja wirklich schmerzhaft. Aber beide Befunde sind in einem Krankenhaus gut und schnell zu behandeln.

Wie der Vorsitzende morgen reagiert, wenn er nicht kommt? Schwer einzuschätzen. Aber er hat heute das OK von den Ärzten bekommen, dass D.P. verhandlungsfähig ist . Eine Vertagung wäre eine kompl. Katastrophe, da sind sich die Verteiger und die Opferanwälte absolut einig.
Und beide Parteien beklagen auch, dass D.P. seit dem 06.09. keine durchgehende medizinische Überwachung erhielt. Denn wenigstens die Medikamenteneinnahme hätte überwacht werden müssen.
Die Besorgnis und der "Ärger" werden von den Zivilparteien geteilt, zumal die gesundheitlichen Probleme von Dominique Pelicot seit der Beweisaufnahme bekannt waren.
Für die Anwälte des Opfers wäre die Situation ein "Skandal", wenn die Verhinderung von Dominique Pelicot, vor Gericht zu erscheinen, auf eine Verzögerung seiner Behandlung zurückzuführen wäre.
https://www.bfmtv.com/police-justice/scandale-prise-d-otages-colere-des-avocats-apres-la-nouvelle-suspension-au-proces-des-viols-de-mazan_AV-202409160459.html?dicbo=v2-WLUk5aU


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 00:23
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Diese Befürchtung hatte ich schon die ganze letzte Woche. Er war jetzt 2 mal im Krankenhaus. Heute wurde er nochmals von 2 Spezialisten untersucht. Jedesmal hieß es, er ist verhandlungsfähig. Aber am nächsten Tag war er wieder leidend. Wenn er Antibiotika bekommt (von dem ich ausgehe), wer kontrolliert im Gefängnis die Einnahme? Nierenentzündung und auch Blasensteine (einer) sind ja wirklich schmerzhaft. Aber beide Befunde sind in einem Krankenhaus gut und schnell zu behandeln.
Wahrscheinlich ist auch das wieder ein Machtspielchen von ihm. Selbst als ninhaftierter Angeklagter muss er noch eine Show abziehen und demonstrieren, dass die anderen gefälligst auf ihn warten müssen.
Meinetwegen kann er einen Nierenstein haben, so groß wie der Mount Everest und seine Prostata den Durchmesser der Harnröhre auf stecknadelniveau komprimieren. Er hat sich auch nicht eine Sekunde um die Verletzungen, Schmerzen und Infektionen sowie die Schlafstörungen, die er seiner Frau jahrelang zugefügt hat, geschert. Da sollte es ihm jetzt wohl zumutbar sein, 8 Stunden am Tag bei seiner eigenen Gerichtsverhandlung anwesend zu sein, selbst wenn ihm das ein oder andere wehwehchen zusetzt.
Natürlich muss er behandelt werden, wenn er gesundheitliche Probleme hat, aber man wird den Eindruck nicht los, dass er das weidlich ausnutzt. So ein Blasenstein bildet sich nicht in Stunden, sondern in Wochen und Monaten aus, und jetzt ist er auf einmal hochakut behandlungsbedürftig, worauf alle anderen Prozessbeteiligten selbstverständlich Rücksicht nehmen müssen!


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