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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

1.032 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankreich, Ehemann, Avignon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 17:36
Vielleicht hat die Entdeckung der Videos auch andere gerettet.... ich denke da an die Tochter, die er "schlafend" aufnahm. Da hatte doch schon etwas in seinem Kopf Gestalt angenommen, was er früher oder später vielleicht umgesetzt hätte. Ich weiß nicht, wann diese Aufnahmen gemacht wurden. Auch wenn er sie nicht missbraucht hat, war der Gedanke aber schon da.....


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 17:38
Zitat von wobelwobel schrieb:Er ist ja nicht der einzige der da drauf ist. Er hat die anderen Täter gefilmt, offen, nicht heimlich. Die anderen Täter wußten also dass diese Filmchen existieren und haben sich trotzdem auf die Taten eingelassen.
Wie konnte er ihnen soviel Vertrauen einflößen? Das ist die Frage die ich mir da stelle.

Und wenn ich so drüber nachdenke kommt unwillkürlich die nächste Frage in mir auf, nämlich ob er denn von Anfang an gefilmt hat oder erst damit angefangen hat nachdem mal irgendwas schief lief...
Weil sich alle einig waren in dem, was sie tun, ein Pakt. Ist ja kein Einzelfall. Die Mittäter denken übrigens dann ja genauso herum, weil sie wissen, ER ist auf den Videos - gegenseitige Absicherung also!


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 18:03
Zitat von MalliMalli schrieb:Vielleicht hat die Entdeckung der Videos auch andere gerettet.... ich denke da an die Tochter, die er "schlafend" aufnahm. Da hatte doch schon etwas in seinem Kopf Gestalt angenommen, was er früher oder später vielleicht umgesetzt hätte. Ich weiß nicht, wann diese Aufnahmen gemacht wurden. Auch wenn er sie nicht missbraucht hat, war der Gedanke aber schon da.....
Diese Entdeckung hat so oder so mit Sicherheit auch andere gerettet - und wir wissen nicht ob die anderen Täter nicht ohnehin schon die Methode übernommen haben abgesehen von dem einen Fall.
Zitat von MalliMalli schrieb:Weil sich alle einig waren in dem, was sie tun, ein Pakt. Ist ja kein Einzelfall. Die Mittäter denken übrigens dann ja genauso herum, weil sie wissen, ER ist auf den Videos - gegenseitige Absicherung also!
Das ist es ja was ich meinte mit "Bruderschaft" - eingeschworene Gemeinschaft die über diese erpressungstauglichen Videos zusammengeschweißt wurde.
Da bin ich sehr gespannt darauf ob man bei den anderen Tätern auch entsprechende Filmchen finden wird bzw. ob sich da womöglich noch Abgründe gigantischen Ausmaßes auftun werden.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 18:08
Zumindest werden doch jetzt Frauen im Umfeld, sowie Ärzte aufmerksam sein, was merkwürdige Veränderungen oder Medikamente angeht.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 21:25
Zitat von wobelwobel schrieb:Wie konnte er ihnen soviel Vertrauen einflößen? Das ist die Frage die ich mir da stelle.
Ich sehe es das etwa so wie Malli:
Zitat von MalliMalli schrieb:Weil sich alle einig waren in dem, was sie tun, ein Pakt. Ist ja kein Einzelfall. Die Mittäter denken übrigens dann ja genauso herum, weil sie wissen, ER ist auf den Videos - gegenseitige Absicherung also!
Aber ich glaube nicht, dass die nur durch dieses Videomaterial zusammengeschweißt wurden:
Zitat von wobelwobel schrieb:Das ist es ja was ich meinte mit "Bruderschaft" - eingeschworene Gemeinschaft die über diese erpressungstauglichen Videos zusammengeschweißt wurde.
Da bin ich sehr gespannt darauf ob man bei den anderen Tätern auch entsprechende Filmchen finden wird bzw. ob sich da womöglich noch Abgründe gigantischen Ausmaßes auftun werden.
Ich kann mir vielmehr vorstellen, dass man sich über "gemeinsame verbotene Interessen" und eine gemeinsame frauenverachtende Sichtweise verbunden gefühlt hat. "Wir haben halt alle dieses sexuelle Interesse, dass wir vor der Öffentlichkeit geheim halten müssen, weil es tabuisiert ist. Aber wir verstehen uns gegenseiteig und haben Verständnis für unsere Bedürfnisse, schließlich sitzen wir alle im gleichen Boot und rudern gegen den Rest der Welt!"
Zitat von wobelwobel schrieb:Und wenn ich so drüber nachdenke kommt unwillkürlich die nächste Frage in mir auf, nämlich ob er denn von Anfang an gefilmt hat oder erst damit angefangen hat nachdem mal irgendwas schief lief...
Und ich frage mich, ob es auch Täter und Taten gab, die nicht gefilmt wurden, weil die Täter nicht bereit waren, sich filmen zu lassen und D. trotzdem zugestimmt hat, ihnen seine Frau, dann eben nur gegen Zuschauen, zu überlassen.
Diese Taten konnten die Ermittler dann vielleicht nicht nachweisen, vielleicht haben sie nicht mal Kenntnis davon bekommen.l
Zitat von MalliMalli schrieb:Vielleicht hat die Entdeckung der Videos auch andere gerettet.... ich denke da an die Tochter, die er "schlafend" aufnahm. Da hatte doch schon etwas in seinem Kopf Gestalt angenommen, was er früher oder später vielleicht umgesetzt hätte. Ich weiß nicht, wann diese Aufnahmen gemacht wurden. Auch wenn er sie nicht missbraucht hat, war der Gedanke aber schon da.....
Das bin ich mir auch sicher, dass die Töchter nicht sicher gewesen wären. Gisele hatte ja nun schon ein fortgeschrittenes Alter und einige der Täter hätten ihre Söhne sein können. Mag sein, das D. auch einige Absagen bekommen hat, weil den potentiellen Mittätern die Frau zu alt war. Ich kann mir vorstellen, dass er nicht davor zurückgeschreckt hätte, auch die Töchter anzubieten, wenn er dadurch weitere Mittäter gefunden hätte.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 22:14
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Und um das Gefühlschaos seiner Frau noch mehr zu belasten kommen auch noch diese Aussagen:
Dominique P. kehrt mehrmals zu seiner Beziehung mit seiner Ex-Frau zurück. "Ich war verrückt nach ihr. Sie war zu dem geworden, die alles ersetzte. Ich habe sie enorm geliebt, so wie ich sie immer noch liebe."
Da bleibt mir fast die Luft weg. Welche Anmaßung, hier noch von Liebe zu sprechen. Ich hoffe, dass seine Noch-Ehefrau immun ist gegen solcherlei Äußerungen. In dem von Dir geteilten Artikel von BFMTV wird auch seine Anwältin zitiert (auch erwähnenswert, dass er sich von einer Frau verteidigen lässt) und sie äußert, dass ihr Mandant sehr niedergeschlagen sei und er seine Frau um Verzeihung gebeten habe.
11:09
Me Béatrice Zavarro, l'avocate de Dominique Pelicot, explique que son client est "très abattu". "Il a demandé à sa femme de bien vouloir l'excuser", rappelle-t-elle.
Quelle: https://www.bfmtv.com/police-justice/direct-proces-des-viols-de-mazan-dominique-pelicot-juge-apte-a-comparaitre-sera-present-ce-mardi_LN-202409170157.html[/url]

Also wirklich! Immerhin rechne ich ihm an, dass er sich zu seinen Taten bekennt, aber er versucht auch gleich, das Geschehen in seinem Sinne zu lenken. Ich finde es anmaßend, in seinem Fall, überhaupt um Verzeihung zu bitten oder daran zu denken, dass ihm das mal eben so gewährt werden könnte.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 22:40
Zumindest droht den Tätern eine empfindliche Strafe. Habe gelesen, dass in Frankreich auf Vergewaltigung bis zu 20 Jahre verhängt werden können. Bin gespannt, inwieweit dieser Strafrahmen ausgenutzt wird. Da der Haupttäter an allen Vergewaltigungen beteiligt war, wird ihn hoffentlich die Höchststrafe treffen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 22:51
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Wir haben halt alle dieses sexuelle Interesse, dass wir vor der Öffentlichkeit geheim halten müssen, weil es tabuisiert ist.
Ist das wirklich so gewesen? In einem derart begrenzen Umkreis? Wie kann es sein, dass dort so viele Männer die gleichen menschenverachtenden Vorlieben hatten?

Hat sich da vielleicht über die Jahre etwas hochgeschaukelt? Harmlos formuliert: der Reiz des Verbotenden? Ich will auch mal?

Es ist so eklig, ich verstehe es einfach nicht.

In einem übersetzen Artikel hatte ich auch Frauennamen gelesen... waren auch Frauen unter den Tätern?


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 22:58
Zitat von FrokenLisbethFrokenLisbeth schrieb:In einem übersetzen Artikel hatte ich auch Frauennamen gelesen... waren auch Frauen unter den Tätern?
Nein, das waren nur Männer. Und es gibt auch Namen, die sowohl für Männer als auch für Frauen verwendet werden.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 23:25
Danke, dann war es ein Übersetzungsfehler.

Aber auch ohne tatbeteiligte Frauen bringt einen der Fall an die Grenzen des Ertragbaren.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

17.09.2024 um 23:34
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Können wir uns bitte darauf einigen, dass das allesamt Männer sind, die angeklagt sind. Joan K. ist ein Soldat, Simoné M. ist ein ehemaliger Soldat und Redouan El F. ein Krankenpfleger. Joan K. vergewaltigte Gisèle an dem Tag als seine Tochter geboren wurde.
Danke@Misetra nochmals für diese Richtigstellung. Und zwar genau vor 2 Seiten.
Zitat von FrokenLisbethFrokenLisbeth schrieb:In einem übersetzen Artikel hatte ich auch Frauennamen gelesen... waren auch Frauen unter den Tätern?
Ich nehme an, du interessirst dich wirklich für den Fall. Lies doch einfach die letzten 4 Seiten quer, da sind deine Fragen alle beantwortet.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Nein, das waren nur Männer. Und es gibt auch Namen, die sowohl für Männer als auch für Frauen verwendet werden.
Danke @Misetra für deine Geduld.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.09.2024 um 00:27
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Da bleibt mir fast die Luft weg. Welche Anmaßung, hier noch von Liebe zu sprechen. Ich hoffe, dass seine Noch-Ehefrau immun ist gegen solcherlei Äußerungen
Das hoffe ich auch. Obwohl ich denke, nach 4 Jahren und allem was sie erfahren hat, ist sie geheilt von ihm. Aber er sass nur in seiner Zelle. Wahrscheinlich dachte und hoffte er, dass seine Sprüche von Früher immer noch fangen. Er spielt immer noch mit Ihr. Oder er versucht es jedenfalls.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:(auch erwähnenswert, dass er sich von einer Frau verteidigen lässt)
Das fand ich auch sehr interresant. Was sagte der Gutachter über sein Talent der Manipulation!
Ich konnte dieser Frau in den letzten Tagen schwer zuhören. Sie ist seine Verteidigerin. Aber es war einfach ein Tic zuviel.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Diese Taten konnten die Ermittler dann vielleicht nicht nachweisen, vielleicht haben sie nicht mal Kenntnis davon bekommen.l
Die Seite coco wurde ja im Frühjahr 2024 geschlossen. Da waren die Ermittler doch schon 2 Jahre auf der Seite und haben dort jeden unter die Lupe genommen, um an die Namen zu kommen. Was war aber mit denen, die nicht von Domimique P. eingeladen wurden? Wieviele waren da noch auf der Seite und haben sich Anregungen geholt für zu Hause? @wobel Besteht da überhaupt eine Möglichkeit, solche Männer zu identifizieren? Diese Angst geht ja mittlerweile in Mazan um, wer sind die über 20 Männer, die nicht identifiert werden konntenk, allein schon die die bei den Vergewaltigungen dabei ware?
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich kann mir vielmehr vorstellen, dass man sich über "gemeinsame verbotene Interessen" und eine gemeinsame frauenverachtende Sichtweise verbunden gefühlt hat. "Wir haben halt alle dieses sexuelle Interesse, dass wir vor der Öffentlichkeit geheim halten müssen, weil es tabuisiert ist. Aber wir verstehen uns gegenseiteig und haben Verständnis für unsere Bedürfnisse, schließlich sitzen wir alle im gleichen Boot und rudern gegen den Rest der Welt!"
Genau so hat es ja der leitende Ermittler am 3. Prozesstag ausgesagt und ein paar Beispiele aus den Chats genannt.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.09.2024 um 01:02
Zitat von wobelwobel schrieb:einem der beiden o.g. genannten Artikel ist zu lesen, dass er mit Selbstmordgedanken gespielt hätte, seine Anwältin ihn aber davon abbringen konnte mit dem Hinweis darauf dass es für seine Opfer und sein Umfeld wichtig ist zu wissen was wirklich passiert ist.
Da kommen einem ja fast die Tränen. Oder doch eher das kotzen? Wie selbstlos von ihm, sich nicht aus lauter Selbstmitleid zu suizidieren, sondern seinen Opfern wenigstens Klarheit zu geben. Für mich ist das ein weiterer move in Richtung - seht her, er kooperiert, er ist reumütig... bla bla. Einfach nur widerwärtig.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.09.2024 um 08:43
Ich finde auch schlimm wie viele Familien dadurch zerstört wurden. Auf der anderen Seite, so wissen die Frauen und Kinder wenigstens mit welcher Art Mensch sie es zu tun haben.

Wer weiß ob sie nicht auch innerhalb ihrer Familieb tätig waren oder es irgendwann geworden wären.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.09.2024 um 08:46
Zitat von JumpAroundJumpAround schrieb:dadurch zerstört wurden
Durch die Taten ja, aber nicht durch das Aufdecken von diesen.

Zerstört sind sie schon lange. Gewalt und Geheimnisse innerhalb von eigentlich sicher geglaubten Strukturen machen alle krank.
Dass es nun aufgeflogen ist, ist eine Chance das irgendwie zu verarbeiten.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.09.2024 um 09:42
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Zumindest droht den Tätern eine empfindliche Strafe. Habe gelesen, dass in Frankreich auf Vergewaltigung bis zu 20 Jahre verhängt werden können. Bin gespannt, inwieweit dieser Strafrahmen ausgenutzt wird. Da der Haupttäter an allen Vergewaltigungen beteiligt war, wird ihn hoffentlich die Höchststrafe treffen.
Da er ja auch noch wegen Mord angeklagt ist (den man ihm wohl sicher nachweisen kann) wird er so oder so sein Lebensende im Knast verbringen (es sei denn er wird überdurchschnittlich alt). Also Pélicot selbst haben sie definitiv kassiert.
Zitat von FrokenLisbethFrokenLisbeth schrieb:Ist das wirklich so gewesen? In einem derart begrenzen Umkreis? Wie kann es sein, dass dort so viele Männer die gleichen menschenverachtenden Vorlieben hatten?
Das ist eben die Frage die ich mir ja von Anfang an gestellt habe - wie kann das sein, diese Häufung in einem Umkreis von grad mal 20km um ein 6.000-Einwohner-Dorf? Hat da jemand Zuckerle verteilt? Angestiftet? Überredet?
Das entspricht einfach nicht der Verteilung von ungewöhnlichen Vorlieben wie ich sie aus anderen Zusammenhängen (BDSM-Szene) kenne. Den Vergleich möchte ich aber eigentlich garnicht ziehen, weil das eine völlig andere Welt ist die auf Vertrauen und gegenseitigem Einverständnis basiert, mir geht es bei dem Vergleich nur um die Verteilung von besagten Vorlieben, wobei das, was hier verhandelt wird, absolut nichts mit BDSM zu tun hat.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Die Seite coco wurde ja im Frühjahr 2024 geschlossen. Da waren die Ermittler doch schon 2 Jahre auf der Seite und haben dort jeden unter die Lupe genommen, um an die Namen zu kommen. Was war aber mit denen, die nicht von Domimique P. eingeladen wurden? Wieviele waren da noch auf der Seite und haben sich Anregungen geholt für zu Hause? @wobel Besteht da überhaupt eine Möglichkeit, solche Männer zu identifizieren? Diese Angst geht ja mittlerweile in Mazan um, wer sind die über 20 Männer, die nicht identifiert werden konntenk, allein schon die die bei den Vergewaltigungen dabei ware?
Naja, also für Deutschland kann ich soviel sagen: Wenn wir als Operator in den fraglichen Chats auf Gefahrensituationen gestoßen sind und es Grund zur Annahme gab dass da etwas laufen könnte das eben nicht SSC ist (safe, sane, consensual) hatten wir natürlich die Möglichkeit das entsprechend zu melden. Annahme reichte da aber nicht, mindestens mußten entsprechende Chatprotokolle vorliegen.
Das ging dann an die Staatsanwaltschaft, denn auch wir Operator sahen nur eine verschlüsselte IP-Adresse. Die Staatsanwaltschaft muß (in Deutschland!) dann - bei ausreichendem Verdacht - bei der Telekom Auskunft beantragen um die IP nachverfolgen zu können, etwas für das man sehr, sehr, sehr geduldig sein muß und was in den meisten Fällen einfach direkt abgeschmettert wurde.
Selbst wenn Du gute Hacker an der Hand hast kommen die nicht über den Telekom-Knotenpunkt hinaus. Es gibt im wahren Leben in Deutschland eben keine Penelope wie in "Criminal Minds".
Wenn die Staatsanwaltschaft dann irgendwann wirklich mal eine entsprechende Adresse hat, ist aber immernoch nicht 100%ig sicher wer da wirklich am Rechner saß - das nächste Problem, denn in den meisten Fällen kommen da ja mehrere Personen aus dem Haushalt in Frage und oft eben auch noch Gäste die das häusliche WLAN mitbenutzen (heutzutage selbstverständlich, früher noch nicht so sehr wg. diverser Risiken).
Bei dem bürokratischen Aufwand hast Du keine Chance irgendwas "just in time" zu verhindern - im besten Fall kannst Du die gefährdete Person überzeugen dass sie sich in Gefahr begibt und das besser bleiben lassen soll bzw. mindestens die üblichen Sicherheitsvorkehrungen treffen MUSS.
Zitat von JumpAroundJumpAround schrieb:Wer weiß ob sie nicht auch innerhalb ihrer Familieb tätig waren oder es irgendwann geworden wären.
Das ist genau der Punkt. Ich hoffe doch sehr dass bei allen Tätern auch wirklich gründlich ermittelt wird ob da nicht noch mehr vorliegt.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Zerstört sind sie schon lange. Gewalt und Geheimnisse innerhalb von eigentlich sicher geglaubten Strukturen machen alle krank.
Dass es nun aufgeflogen ist, ist eine Chance das irgendwie zu verarbeiten.
Das ist die große Frage ob man sowas überhaupt verarbeiten kann. Mir persönlich geht es so, dass ich gewisse Dinge aus der eigenen Familie bzw. meiner Kindheit eigentlich lieber nicht hätte wissen wollen. Manches kann man irgendwann einfach nicht mehr aufarbeiten sondern muß dann damit leben kein Vertrauen mehr haben zu können. Man versteht gewisse Dinge dann vielleicht besser, aber "reparieren" kann man das dann nicht mehr.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.09.2024 um 10:33
Zitat von wobelwobel schrieb:Das ist die große Frage ob man sowas überhaupt verarbeiten kann. Mir persönlich geht es so, dass ich gewisse Dinge aus der eigenen Familie bzw. meiner Kindheit eigentlich lieber nicht hätte wissen wollen. Manches kann man irgendwann einfach nicht mehr aufarbeiten sondern muß dann damit leben kein Vertrauen mehr haben zu können. Man versteht gewisse Dinge dann vielleicht besser, aber "reparieren" kann man das dann nicht mehr.
Eigentlich ist ja durch die Entdeckung der Videos erst die Lawine losgetreten worden, die dann über die Psyche hereinbricht. Dennoch musste dies sein, um die unerklärlichen Aussetzer/Müdigkeit/Ungereimtheiten/der Denke wohlmöglich an Alzheimer zu erkranken etc bei G. Pelicot erklärbar zu machen. Auch wenn danach erst mal ein tiefes Loch ist, denn damit hat ja nun niemand gerechnet.
Dennoch ja, einiges will man lieber nicht wissen, weil es der Seele zunächst (scheinbar ?) mehr schadet als nutzt - sehe ich auch so. Aber hier war ja schon so viel im Vorfeld kaputt (durch die ständigen Medikamente und auch übertragenen Krankheiten), dass doch irgendwann etwas aufgeflogen wäre. G. Pelicot war vermutlich schon ein Schatten ihrer selbst und hatten sicherlich teilweise auch Lebensmut verloren. Nun hat G. Pelicot aber die Möglichkeit, das Ganze aufzuarbeiten (was sie ja wirklich erfolgreich und toll zu meistern versucht) und ihr letztes "Lebensviertel" befreit und ohne Ängste zu leben, sofern man das überhaupt so sagen kann. Insofern macht es Sinn für sie, sich genau dem zu stellen, so wie sie es im Prozess tut. Nur so kann ein Neuanfang gelingen, denke ich.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.09.2024 um 10:38
Zitat von wobelwobel schrieb:aber "reparieren" kann man das dann nicht mehr.
Man kann es nicht ungeschehen machen, klar. Aber trotzdem ist es besser, Gewalt und Lüge in diesem Ausmaß aufzudecken.
Mit "kleineren" Dingen kann man sicher gut leben, wenn man sie nicht weiß und ignorieren kann.

Aber diese Taten, die wirklich alles über den Haufen werfen, was man von dem jeweiligen Ehemann gedacht hat, richten immensen Schaden an, wenn sie nicht ans Licht gebracht werden.
Traumata werden über viele Generationen hinweg weitergegeben. Und ja, ein monströses Geheimnis wirkt entsprechend.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.09.2024 um 11:22
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Das Persönlichkeitsverhör von Dominique P. ist beendet.
Nur das Persönlichkeitsverhör von D.P. war beendet. Das Verhör ging aber nach einer Pause weiter, wie ich heute morgen gesehen habe.

D.P wird vom Vorsitzenden zum fehlenden Einverständnis seiner Ex-Frau befragt, warum er seine Frau ohne ihr Einverständnis bei ihren gemeinsamen intimen Beziehungen gefilmt hat.

"Warum tun Sie es ohne Zustimmung?", fragte der Präsident. "Ein Teil des Vergnügens und vielleicht der Perversion", antwortete Dominique Pelicot. Der Betroffene gab auch an, dass er seine Frau ohne deren Zustimmung nackt fotografiert habe, "zum Vergnügen und um sie anzusehen, wenn sie nicht da war"
Der Präsident behauptet schließlich, Dominique Pelicot habe seine Frau "benutzt". "Ja, das kann man so sagen", antwortet der Angeklagte. "Wir können das sagen und wir können sogar über Vergewaltigung sprechen", fährt der Präsident fort. "Sie hat sich nie darüber beschwert", entgegnet Dominique Pelicot, bevor er seinen Worten hinzufügt: "Wir können das sagen und wir können sogar über Vergewaltigung sprechen." "Sie hat sich nie darüber beschwert."
https://www.ladepeche.fr/2024/09/17/direct-proces-des-viols-de-mazan-dominique-pelicot-de-retour-devant-la-cour-criminelle-il-va-temoigner-aujourdhui-12202630.php

Dann wurde es wirklich Ekelhaft. Er wurde zu den Bildern von seiner Tochter nochmals befragt. Bis jetzt war nur bekannt, dass 2 Bilder von seiner Tochter schlafend in Unterwäsche existieren. Heute kam heraus, dass es auch Nacktbilder von Ihr gab. Auch als Fotomontage.
Der Hauptangeklagte im Vergewaltigungsfall Mazan musste erklären, dass sich Nacktfotos seiner Tochter auf seiner Festplatte befanden.
Auf die ausführliche Befragung durch einen der Anwälte der Zivilkläger, Antoine Camus, zu zwei Nacktfotos seiner Tochter, die auf ihrer Festplatte gefunden wurden, antwortete der Siebzigjährige mehrmals mechanisch: "Ich habe meine Tochter nie angefasst". Er bestritt, der Autor eines Fotos von Caroline Darian, 45, gewesen zu sein, auf dem sie nackt und auf einem Bett liegend in einer "quasi-fötalen" Haltung zu sehen ist, die an die seiner Ex-Frau Gisèle Pelicot erinnert,
"Ich war es nicht, der diese Fotos gemacht hat", wiederholt der Angeklagte mehrmals. Und wer? "Ich weiß es nicht" Dominique Pelicot gibt nur zu, eine Fotomontage von seiner Frau und seiner Tochter gemacht zu haben.
Er bestreitet frech, dass er die Bilder gemacht hat. Wer war es dann? Seine Tochter ruft ihm quer durch den Saal zu, dass er ein Lügner ist.
Zu Beginn des Prozesses hatte Caroline Darian bereits unter Tränen den Gerichtssaal verlassen, als der Präsident des Gerichts Fotomontagen erwähnt hatte, auf denen sie nackt zu sehen war. Die Fotos waren auf dem Computer ihres Vaters gefunden worden, in einem Ordner mit dem Titel "Um meine Tochter herum, nackt". "Er liefert nur dann einen Teil der Wahrheit, wenn er mit dem Rücken zur Wand steht", klagte sie an.
Camus erinnerte, als er in Bezug auf die Möglichkeit sexueller Übergriffe auf Caroline Darian zu Dominique Pelicot sagte: "Es ist schade, es gibt keine Beweise. Das ist die Tragödie deiner Tochter."
https://www.bfmtv.com/police-justice/direct-proces-des-viols-de-mazan-dominique-pelicot-juge-apte-a-comparaitre-sera-present-ce-mardi_LN-202409170157.html
https://www.ladepeche.fr/2024/09/17/viols-de-mazan-des-photos-delle-endormie-et-en-sous-vetements-sur-son-ordinateur-dominique-pelicot-a-t-il-aussi-viole-sa-fille-12203905.php


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

18.09.2024 um 12:15
Zitat von wobelwobel schrieb:Das ist eben die Frage die ich mir ja von Anfang an gestellt habe - wie kann das sein, diese Häufung in einem Umkreis von grad mal 20km um ein 6.000-Einwohner-Dorf? Hat da jemand Zuckerle verteilt? Angestiftet? Überredet?
Das entspricht einfach nicht der Verteilung von ungewöhnlichen Vorlieben wie ich sie aus anderen Zusammenhängen (BDSM-Szene) kenne. Den Vergleich möchte ich aber eigentlich garnicht ziehen, weil das eine völlig andere Welt ist die auf Vertrauen und gegenseitigem Einverständnis basiert, mir geht es bei dem Vergleich nur um die Verteilung von besagten Vorlieben, wobei das, was hier verhandelt wird, absolut nichts mit BDSM zu tun hat.
Ich bin wie gesagt sicher, dass es eben nicht nur Männer mit der sehr speziellen Vorliebe "Sex mit einer sedierten Frau im Beisein von deren voyeuristischen Ehemann" waren. Sondern dass die Sedation für viele einfach nur ein "Werkzeug" oder die Vorraussetzung war, mit einer Frau das zu tun, was immer ihre Vorliebe war. Es ging ihnen nicht primär um die Bewusslosigkeit, sondern drarum, eine Frau zur absoluten Verfügung zu haben, mit der sie tun konnten, was immer sie wollten und dass in dem Bewusstsein, zumindest von der Frau dafür nicht angezeigt zu werden.

Natürlich sind das alles perverse, rücksichtslose, egoistische, unempathische und menschenverachtende Menschen, denen das Wohlergehen der Frau egal war, die ihre eigenen Interessen über das eines anderen Menschen gestellt haben, aber es ist nicht eine Gruppe von Männern die einen ganz besonderen, seltenen Fetisch verfolgen.

Und ich glaube, von solchen Männern gibt es in unserer (ich meine damit westeuropäischen) Gesellschaft durchaus viele. Das hat schon etwas mit einem tradierten, überkommenen Männerbild zu tun, von dem man denkt, dass es längst ausgestorben ist und wir doch in einer aufgeklärten, emanziepierten und modernen Gesellschaft leben, das aber tatsächlich schon noch in der Erziehung und im Selbstbewusstsein vieler Männer verankert ist. Nach außen sind die natürlich für Gleichberechtigung, respektvollen Umgang mit Mitmenschen und gendern in ihrer Geschäftskorrespondenz selbstverständlich, wenn der Chef es verlangt. Aber spiel mal einer bei denen Mäuschen, wenn sie sich mit ein paar Kumpels nach dem dritten Bier unterhalten, von denen einer gerade nicht befördert wurde, weil die Leistungen einer Kollegin besser beurteilt wurden, einer gerade frisch geschieden ist, jetzt in einer 1 1/2-Zimmer-Wohnung hockt und seiner Frau jeden Monat eine ordentlich Summe für sie und die zwei Kinder abdrücken muss und der dritte Dauersingle ist, weil er mit seiner plumpen Anmache bei wirklich jeder Frau eiskalt abblitzt. Die zotigen, frauenverachtenden Sprüche aus denen Hass, Enttäuschung und mangelndes Selbstbewusstsein nur so raussprudeln möchte ich lieber nicht mit anhören.
Zitat von wobelwobel schrieb:Das ging dann an die Staatsanwaltschaft, denn auch wir Operator sahen nur eine verschlüsselte IP-Adresse. Die Staatsanwaltschaft muß (in Deutschland!) dann - bei ausreichendem Verdacht - bei der Telekom Auskunft beantragen um die IP nachverfolgen zu können, etwas für das man sehr, sehr, sehr geduldig sein muß und was in den meisten Fällen einfach direkt abgeschmettert wurde.
Die Staatsanwaltschaft kann da gar nichts beim Provider beantragen, sondern muss bei einem Richter einen Antrag auf einen Durchsuchungsbeschluss stellen. Darin muss dargelegt werden, warum eine dringender Tatverdacht besteht und damit der Eingriff in die Privatssphäre gerechtfertigit ist.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Er bestreitet frech, dass er die Bilder gemacht hat. Wer war es dann? Seine Tochter ruft ihm quer durch den Saal zu, dass er ein Lügner ist.
Irgendwie kommt es mir fast so vor, als wäre ihm das extrem wichtig darzustellen, der Tochter nichts angetan zu haben.
Meine - zugegebenermaßen küchenpsychologische - Deutung: er hat seine Frau als sein ihm rechtmäßig zustehendes Eigentum betrachten. SEINE Frau, da ist es legitim, mit dieser seine Sexvorlieben ausleben zu wollen, und wenn diese sich weigert, mit im ein Swingerleben zu führen, dann hat er halt das Recht, sich das was er will, auf anderem Wege zu besorgen. Hier ist er in allen Punkten geständig, gibt zu was er getan hat, spielt das aber ständig runter, tut es als harmlos ab, er habe seine Frau natürlich nicht gefährden wollen, blablabla.

Ein sexueller Kontakt oder auch nur sexuelles Interesse dagegen ist zutiefts tabuisieert und verboten, und den weist er strickt von sich. Es geht ihm darum zu sagen, dass er zwar ein sexsüchtiger Mann ist, aber kein herzloser krimineller Kerl und schon gar kein Perverser. Auf jeden Fall aber ein guter Vater, der seine Familie liebt und schützt.

Ich bin sicher, dass er die Bilder fotografiert hat und auch die Fotomontagen zusammengebastelt hat und diese auch regelmäßig als Vorlagen benutzt hat, um sich aufzugeilen. Wer soll es sonst gewesen sein? Derjenige hätte ja zum einen Zutritt zum Zimmer der schlafenden Tochter haben müssen und darüber hinaus dann auch noch dem Vater diese Bilder übergeben müssen.
Aber das will er öffentlich und wahrscheinlich auch vor sich selbst niemals zugeben. Die Art wie er redet und welche Rechtfertigungen er da bringt zeigt doch, was für ein verschobenes, egozentrisches Bild er von sich selbst, seinen Taten und der Beziehung zu seiner Frau und den Töchtern er hat.


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