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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

1.082 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankreich, Ehemann, Avignon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

07.11.2024 um 12:11
Wie erklärt man einem Gericht, dass man 6 mal in ein fremdes Haus ging, mit der bewußtlosen Ehefrau von D.P. Geschlechtsverkehr hatte, als HIV-Positiver keine Kondome benutzte, ihr seinen Penis so tief in den Mund steckte, dass sie beinahe erstickt wäre und doch den Vorwurf der Vergewaltigung strickt abstreitet.
Romain V. führt mehrere Gründe für seine Taten auf. Die Gründe sind so bizar wie lächerich und lassen einen fassungslosen Vorsitzenden zurück.

- Er hatte Angst vor Dominique P.
- Er suchte soziale Kontakte (Freunde)
- Er hat als selbstgesteuerter Zombie gehandelt
In einer verwirrenden und oft widersprüchlichen Darstellung versuchte Romain V. am Mittwoch zu erklären, warum er sechsmal nach Mazan gegangen war, um Gisèle Pelicot sexuell zu belästigen, und wies jede "Vergewaltigung" gegen sie zurück, trotz vernichtender Videos.
Vor dem Strafgericht von Vaucluse rechtfertigte dieser 63-jährige Mann, der derzeit inhaftiert ist, seine Anwesenheit zwischen Dezember 2019 und 2020 abwechselnd mit der "Angst" vor Dominique Pelicot, mit seinem Wunsch, "soziale Verbindungen" zu suchen, oder mit der Behauptung, als "selbstgesteuerter Zombie" gehandelt zu haben.
"Ich stelle mir keine Fragen, wie ein selbstgesteuerter Zombie. Ich verstehe nicht einmal, wie er (Dominique Pelicot, NLDR) mich dazu bringen konnte, sechs Mal zu kommen", erklärte er und verursachte damit die Fassungslosigkeit des Gerichts und insbesondere seines Präsidenten Roger Arata.
Hat sich der Angeklagte ein einziges Mal die Mühe gemacht, das Opfer um Zustimmung zu bitten, fragte der Richter?
"Ich hatte die Erlaubnis des Mannes", antwortet Romain V. und greift damit ein Argument auf, das bereits von mehreren der etwa fünfzig Männer vorgebracht wurde,
Wie fühlte er sich, als er das Opfer bewusstlos und laut schnarchend sah? Der Angeklagte ist verwirrt und behauptet, er habe gedacht, sie befinde sich in einer "Phase des Einschlafens", "müde".
"Hatten Sie jedes Mal das gleiche Gefühl? Ernst? Mr. Arata erinnerte ihn ungläubig.
"Ja, ja", antwortete der Angeklagte einfach.
Ich bin am Ende des Prozesses wirklich gespannt, wie das Gericht mit solchen Aussagen umgeht und sie bewertet. Vielleicht wäre es manchmal wirklich besser für manche Angeklagte zu schweigen.
Romain V. weicht den peinlichen Fragen aus, beschwört "Gedächtnislücken" herauf, die mit "seiner Behandlung" zusammenhängen. Obwohl er sagt, er stehe unter der Fuchtel von Dominique Pelicot, spricht er nicht mit ihm über seinen HIV-positiven Status, den er 2004 entdeckt hat. Von den sechs Malen, die er nach Mazan ging, trug er nie ein Kondom. "Ich bin nicht ansteckend, ich kann keine andere Person anstecken", erklärt er. Obwohl seine Behandlung seine Viruslast auf Null brachte, erfuhr er im Gefängnis, dass er Syphilis hatte
Mehrfach versuchten das Gericht, die Anwälte der Zivilparteien und dann die Staatsanwaltschaft, ihn mit seinen Widersprüchen zu konfrontieren. "Flüstern hinterfragen Sie nicht, Sie haben ein Gehirn zum Denken", ärgert sich der Präsident. Was ist mit den 500 Nachrichten, die in sechs Monaten mit Dominique Pelicot ausgetauscht wurden? Was enthielten sie? "Ich erinnere mich nicht an allzu viel. Es gibt etwas, das mich antworten lässt. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir über das Radfahren gesprochen haben. Und dieser Termin wurde ein paar Tage vor der ersten Nacht im örtlichen Leclerc angesetzt, damit Dominique Pelicot ihm seine Frau "zeigen" konnte.
„Sie gingen in den Supermarkt, um zu sehen, ob sie Ihnen gefiel […], um über sexuelle Beziehungen mit ihr nachzudenken“, betont das Gericht. „Nein, ich wollte gerade einkaufen, ich habe sie nur ein paar Augenblicke angeschaut., beharrt er.
Um diesen willkürlichen Rechtfertigungen zu widersprechen, beantragte die Zivilpartei die Ausstrahlung von vier Videos vor Gericht unter den Hunderten, die auf der Festplatte von Dominique Pelicot gefunden wurden und in denen die begangenen Taten akribisch referenziert wurden.
Auf diesen, überwältigend, sehen wir, wie Romain V. Gisèle Pelicot lange Zeit küsst und seine Zunge in ihren Mund steckt, ohne dass sie reagiert hat, außer ausgeprägtem Schnarchen. In einem anderen sieht man, wie er sie von vorne penetriert, während sie völlig regungslos auf dem Ehebett liegt. Das Schnarchen nimmt zu.
Auf dem dritten übt er lächelnd digitale Penetrationen, gestikuliert in die Kamera von Dominique Pelicot - obwohl er vor Gericht sagte, er habe nicht gewusst, dass er gefilmt wurde - und flüstert, um sie nicht aufzuwecken. Bei der letzten führt er eine erzwungene Fellatio an Gisèle Pelicot durch, die immer noch schnarcht und zu ersticken droht
»Was haben Sie getan?« fragte der Verteidiger.
- Alles, worum ich gebeten wurde.
»Sie haben Mrs. Pelicot vergewaltigt?«
-Nein.
- Was wir gerade gesehen haben, als Sie auf Mrs. Pelicot sind, wenn Sie Ihren Penis in ihren Mund einführen, ist es Vergewaltigung?
- Ich hatte nicht die Absicht, Madame zu vergewaltigen.
- Ist es Vergewaltigung?
-Ich weiß es nicht. »
Wenn er es bereut, in das Haus der Pelicots gegangen zu sein, dann vor allem, weil "diese Geschichte" ihn hinter Gitter geführt hat. "Ich hätte dieses Paar nicht treffen sollen, ich hätte weiter allein sein sollen." Ein paar Meter entfernt sitzt Gisèle Pelicot mit Mühe, ihren Ärger zu verbergen.
Von dieser ganzen Befragung ist diese letzte Aussage wahrscheinlich die Einzige, die der Wahrheit entspricht. Diese ganzen Antworten haben m. M. nach nichts mehr mit Dummheit oder Naivität zu tun, sondern sind an bewußter Dreistigkeit nicht zu überbieten.

https://www.la-croix.com/proces-des-viols-de-mazan-venu-a-six-reprises-un-accuse-se-decrit-en-zombie-autoguide-20241106
https://www.msn.com/fr-fr/divertissement/celebrites/proc%C3%A8s-des-viols-de-mazan-venu-6-fois-chez-les-pelicot-romain-v-nie-le-viol-car-il-avait-l-autorisation-du-mari/ar-AA1tD7mp?ocid=BingNewsSerp


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

07.11.2024 um 14:26
Ich finde die Argumentation, es könne keine Vergewaltigung sein, "da der Ehemann es ja erlaubt habe" dermaßen deplatziert, wenn man bedenkt, in was für einer Zeit wir leben.
Auch wenn der eine oder andere der Täter dieses "Argument" nur als schlechte Ausrede verwendet, bin ich überzeugt davon, dass einige dies tatsächlich so sehen. Ich weiß gar nicht, was von beidem ich schlimmer finde.
Das gesamte Vorgehen - den Kontakt herstellen, die "Ware" im RL begutachten, dann das Begehen dieser Taten - ist dermaßen perfide, dass einem ganz schlecht wird.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

07.11.2024 um 17:46
Ich glaube, jedem der Angeklagten ist absolut jede Ausrede recht. Denn wer zugibt, hat verloren. Wer lügt, dass sich die Balken bieten, sieht für sich zumindest eine Chance. Was in meinen Augen einfach nur lächerlich ist.
Oder hat es bislang irgendetwas gegeben, was die Beweislast der Videos in Frage stellt? Bislang sehen sie doch allesamt ziemlich "alt" aus dank der Videos. Nicht auszudenken, es hätte nur Schriftverkehr ohne Ton und Bild gegeben, auf das man gestoßen wäre bei DP. Die hätten sich allesamt vielleicht wirklich vor Strafe retten können.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

07.11.2024 um 18:56
Zitat von MalliMalli schrieb:Bislang sehen sie doch allesamt ziemlich "alt" aus dank der Videos. Nicht auszudenken, es hätte nur Schriftverkehr ohne Ton und Bild gegeben, auf das man gestoßen wäre bei DP. Die hätten sich allesamt vielleicht wirklich vor Strafe retten können.
Ja, so wie leider in vielen, vielen anderen Fällen, in denen Aussage gegen Aussage steht oder Indizien / Beweise unterschiedlich ausgelegt werden können!
Kein Wunder, dass nur knapp 9% aller Vergewaltigungen überhaupt angezeigt werden.
Es ist noch so viel zu tun in dem Bereich und Gisele Pelicot leistet gerade mit dem öffentlichen Prozess einen unglaublichen Dienst dafür - meinen tiefsten Dank und Respekt für sie!!!


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

08.11.2024 um 02:10
Zitat von PusemuckelPusemuckel schrieb:Auch wenn der eine oder andere der Täter dieses "Argument" nur als schlechte Ausrede verwendet, bin ich überzeugt davon, dass einige dies tatsächlich so sehen.
Da hast du sicherlich recht. Das Argument "ich hatte die Erlaubnis vom Ehemann" oder das Argument Dominique P. hat es mir als einvernehmlichen Sex dargeboten macht ja auch nochmals einen Unterschied. Ich denke auf jedenfall im Strafmaß.
Wo ich immer wieder hängen bleibe: 35 von 51 Angeklagten führen diese 2 Argumente auf. 15 Angeklagte bekennen sich voll umfänglich schuldig. An was liegt das?
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Ja, so wie leider in vielen anderen Fällen, in denen Aussage gegen Aussage steht oder Indizien / Beweise unterschiedlich ausgelegt werden können!
Kein Wunder, dass nur knapp 9% aller Vergewaltigungen überhaupt angezeigt werden.
In Frankreich sind die Zahlen noch erschreckender.
86 % der Beschwerden über sexuelle Gewalt wurden ohne Maßnahmen geschlossen
So werden 86 % der Beschwerden über sexuelle Gewalt und 72 % der Beschwerden über häusliche Gewalt ohne weitere Maßnahmen eingestellt. Darüber hinaus stieg der Anteil der als eingestuften Vergewaltigungen von 86 % im Jahr 2016 auf 94 % im Jahr 2020.
https://www.madmoizelle.com/86-des-plaintes-pour-violences-sexuelles-sont-classees-sans-suite-1742609
Zitat von MalliMalli schrieb:Ich glaube, jedem der Angeklagten ist absolut jede Ausrede recht. Denn wer zugibt, hat verloren. Wer lügt, dass sich die Balken bieten, sieht für sich zumindest eine Chance. Was in meinen Augen einfach nur lächerlich ist.
Oder hat es bislang irgendetwas gegeben, was die Beweislast der Videos in Frage stellt? Bislang sehen sie doch allesamt ziemlich "alt" aus dank der Videos. Nicht auszudenken, es hätte nur Schriftverkehr ohne Ton und Bild gegeben, auf das man gestoßen wäre bei DP. Die hätten sich allesamt vielleicht wirklich vor Strafe retten können.

Und trotzallem bleibt immer noch die Behauptung im Raum "ich wurde von D.P. zu einem Dreier eingeladen. Die Videos zeigen ja "nur den Geschlechtsverkehr". Und der wird ja oft gar nicht bestritten. Sondern die "nicht Einvernehmlichkeit". Und wenn alle Beteiligten einverstanden sind, gibt es auch keine Vergewaltigung.
Vielleicht darum immer wieder die beharrlichen Fragen des Vorsitzenden und der Anwälte von G.P. um die Anerkennung von den Angeklagten, dass sie eine Vergewaltigung bejahen.


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08.11.2024 um 09:31
Das ist richtig @jeandArc! Dennoch hab ich das Gefühl, dass durch das Nachhaken die Ungeheuerlichkeit der Lügen nochmal unterstrichen wird: Da liegt eine schnarchende Frau, die Männer flüstern, um sie nicht zu wecken…… was daran Einvernehmen sein soll zwischen 3 Menschen!, erschließt sich mir nicht.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

08.11.2024 um 13:10
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Diese ganzen Antworten haben m. M. nach nichts mehr mit Dummheit oder Naivität zu tun, sondern sind an bewußter Dreistigkeit nicht zu überbieten.
Einfach furchtbar. Vor allem in seinem Fall, wenn man bedenkt, dass er HIV+ ist und zudem noch eine weitere, üble Geschlechtskrankheit hat. Der Mann ist eine einzig tickende Zeitbombe.
Jeder Einzelne dieser mutmaßlichen Vergewaltiger müsste eine riesige Schmerzensgeldsumme an Mme. Pelicot zahlen müssen, neben einer Gefängnisstrafe. Doch leider wird man wie so oft von Seiten der Straftäter nichts Finanzielles zu erwarten haben.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

08.11.2024 um 15:39
Zitat von MalliMalli schrieb:Dennoch hab ich das Gefühl, dass durch das Nachhaken die Ungeheuerlichkeit der Lügen nochmal unterstrichen wird: Da liegt eine schnarchende Frau, die Männer flüstern, um sie nicht zu wecken…… was daran Einvernehmen sein soll zwischen 3 Menschen!, erschließt sich mir nicht.
Gebe dir in allen Punkten recht. Mir fiel nur immer wieder dieses Nachfragen nach dem Zugeständnis der Vergewaltiung auf.
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Jeder Einzelne dieser mutmaßlichen Vergewaltiger müsste eine riesige Schmerzensgeldsumme an Mme. Pelicot zahlen müssen,
Mal sehen, wenn der Prozess vorbei ist. Könnte mir da schon noch eine Zivilklage mit Schmerzensgeldforderung vorstellen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

08.11.2024 um 20:44
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Ich bin am Ende des Prozesses wirklich gespannt, wie das Gericht mit solchen Aussagen umgeht und sie bewertet. Vielleicht wäre es manchmal wirklich besser für manche Angeklagte zu schweigen.
Das wäre doch wohl für fast alle dieser Angeklagten das Beste. Wenn sie noch etwas zu sagen haben, dann sollten sie es besser durch ihren Anwalt oder ihre Anwältin übermitteln lassen.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Gebe dir in allen Punkten recht. Mir fiel nur immer wieder dieses Nachfragen nach dem Zugeständnis der Vergewaltiung auf.
Ich glaube, dass dieses Nachhaken schon sehr wichtig ist, vielleicht ein Versuch des Richters, ihm eine Brücke zu bauen, die Tat doch noch zuzugeben. Das könnte sich ja auf das Strafmaß auswirken. Zudem berief sich Romain V. ja auch noch auf Gedächtnislücken. Der Richter breitet die Fakten noch mal vor ihm aus, jetzt müsste er wissen, worum es geht, einmal müsste er doch verstehen, dass die Videos ihn überführen und das eine etwaige Erlaubnis des Ehemanns nicht gilt. Einmal müsste er doch begreifen, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach für Vergewaltigung verurteilt werden wird, ohne Wenn und Aber. Und er glaubt immer noch, er könne sich da mit lächerlichen Ausreden rauswinden? Romain V. war auf jeden Fall anwaltlich schlecht beraten. Da müsste man meiner Meinung nach doch als Anwalt/Anwältin dem Angeklagten reinen Wein einschenken: Das und das sind die Fakten, Du gehst voraussichtlich für 20 Jahre wegen Vergewaltigung ins Gefängnis. Ich kann vielleicht noch etwas für Dich herausholen, dann musst Du aber dies und jenes tun. Warum reden sich solche Personen stattdessen auch noch vor Gericht um Kopf und Kragen?


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

09.11.2024 um 07:10
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Einmal müsste er doch begreifen, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach für Vergewaltigung verurteilt werden wird, ohne Wenn und Aber. Und er glaubt immer noch, er könne sich da mit lächerlichen Ausreden rauswinden? Romain V. war auf jeden Fall anwaltlich schlecht beraten. Da müsste man meiner Meinung nach doch als Anwalt/Anwältin dem Angeklagten reinen Wein einschenken: Das und das sind die Fakten, Du gehst voraussichtlich für 20 Jahre wegen Vergewaltigung ins Gefängnis. Ich kann vielleicht noch etwas für Dich herausholen, dann musst Du aber dies und jenes tun. Warum reden sich solche Personen stattdessen auch noch vor Gericht um Kopf und Kragen?
Ich denke die Frage ist leicht beantwortet:
Weil dieses "ich hatte die Erlaubnis des Ehemanns" und "mir wurde Einvernehmlichkeit vorgegaukelt" oder "GP hat mich manipuliert" die einzige Verteidigungsstrategie ist, die die Angeklagten haben, es gibt keine andere. Die Taten sind dokumentiert - aber nicht wie es dazu kam.
Sie reden sich nicht "um Kopf und Kragen" sondern versuchen verzweifelt ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

09.11.2024 um 09:18
Zitat von wobelwobel schrieb:Ich denke die Frage ist leicht beantwortet:
Weil dieses "ich hatte die Erlaubnis des Ehemanns" und "mir wurde Einvernehmlichkeit vorgegaukelt" oder "GP hat mich manipuliert" die einzige Verteidigungsstrategie ist, die die Angeklagten haben, es gibt keine andere. Die Taten sind dokumentiert - aber nicht wie es dazu kam.
Sie reden sich nicht "um Kopf und Kragen" sondern versuchen verzweifelt ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen
Volle Zustimmung. Irgendeine Ausrede müssen sie sich ja einfallen lassen, um noch auf ein milderes Urteil hoffen zu können.
Zu ihren Taten stehen und die entsprechende Bestrafung dafür zu kassieren, wollen die wenigsten. Das ist ja „normal“ vor Gericht. Wobei es in diesem Fall einfach fast unmöglich ist, sich herauszureden, wegen der erdrückenden Beweislast der Videoaufnahmen.
Aber im Endeffekt verhalten sie sich genauso vor Gericht, wie sie sich in GPs Schlafzimmer verhalten haben, wo sie sich an einer sedierten, wehrlosen Frau vergangen haben: feige und armselig.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

09.11.2024 um 09:57
Zitat von wobelwobel schrieb:Ich denke die Frage ist leicht beantwortet:
Weil dieses "ich hatte die Erlaubnis des Ehemanns" und "mir wurde Einvernehmlichkeit vorgegaukelt" oder "GP hat mich manipuliert" die einzige Verteidigungsstrategie ist, die die Angeklagten haben, es gibt keine andere. Die Taten sind dokumentiert - aber nicht wie es dazu kam.
Sie reden sich nicht "um Kopf und Kragen" sondern versuchen verzweifelt ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Das bezweifle ich ja gar nicht, dass hier der Angeklagte Romain V. und andere seiner "Kollegen" versuchen, Ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Mir ging es darum, dass es für die Angeklagten besser wäre, zu erkennen, in welcher Lage sie sind, nämlich der, dass sie eine hohe Freiheitsstrafe zu erwarten haben. Mit ihren armseligen Entschuldigungen und ihrer üblen "Performance" vor Gericht, mit der sie keinerlei Sympathiepunkte sammeln, verschlechtern sie doch noch ihre Lage. Das meine ich im Hinblick auf das Strafmaß und etwaige Zukunftsprognosen hinsichtlich Besserung. Die Richter haben doch einen gewissen Spielraum, was die Strafe angeht, und da würde ich als Angeklagte(r) doch versuchen, das Beste für mich rauszuholen. Einige scheinen nicht in der Lage oder willens zu sein, die Situation, in der sie sich befinden, zu erkennen. Monsieur Pélicot ist da ein anderes Kaliber. Er weiß genau, worum es geht und versucht für sich, noch das Beste herauszuholen, indem er kräftig mithilft, die anderen Täter zu belasten und durch Emotionalität, Bitten um Verzeihung und Liebesbekundungen an seine Ex-Frau versucht, noch einige Sympathiepunkte für sich zu sammeln, die dann Einfluss auf das Strafmaß haben werden. Und dass er mithilft, die anderen zu überführen, wird Einfluss auf seine Strafzumessung haben. Seine Liebesschwüre und Krokodilstränen nimmt ihm vermutlich keiner ab.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

09.11.2024 um 10:10
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Mir ging es darum, dass es für die Angeklagten besser wäre, zu erkennen, in welcher Lage sie sind, nämlich der, dass sie eine hohe Freiheitsstrafe zu erwarten haben. Mit ihren armseligen Entschuldigungen und ihrer üblen "Performance" vor Gericht, mit der sie keinerlei Sympathiepunkte sammeln, verschlechtern sie doch noch ihre Lage. Das meine ich im Hinblick auf das Strafmaß und etwaige Zukunftsprognosen hinsichtlich Besserung.
Die wissen ganz genau in welcher Lage sie sind - deshalb ja diese Verteidigungsstrategie!
Und das ist nicht die schlechteste - nur zur Erinnerung: Da gab es ja den Fall mit dem inszenierten Vergewaltigungsszenario bei dem der Vergewaltiger freigesprochen wurde, weil er von falschen Voraussetzungen (Einvernehmlichkeit) ausgegangen ist.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Die Richter haben doch einen gewissen Spielraum, was die Strafe angeht, und da würde ich als Angeklagte(r) doch versuchen, das Beste für mich rauszuholen.
Genau das tun sie doch. Sie argumentieren damit, dass sie von DP getäuscht wurden, dass er ihnen Einvernehmlichkeit suggeriert hat.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Monsieur Pélicot ist da ein anderes Kaliber. Er weiß genau, worum es geht und versucht für sich, noch das Beste herauszuholen, indem er kräftig mithilft, die anderen Täter zu belasten und durch Emotionalität, Bitten um Verzeihung und Liebesbekundungen an seine Ex-Frau versucht, noch einige Sympathiepunkte für sich zu sammeln, die dann Einfluss auf das Strafmaß haben werden. Und dass er mithilft, die anderen zu überführen, wird Einfluss auf seine Strafzumessung haben.
Er kann da nichts mehr rausholen - er wandert definitiv bis an sein Lebensende in den Knast, selbst wenn das Strafmaß für ihn niedrig angesetzt wird.
Die anderen müssen auch nicht mehr überführt werden - es gibt mehr als genug scheußliche Beweise!
Die Frage ist wie sie sich rausreden können - und das hängt von DPs Aussagen ab der weit von sich weist die Angeklagten getäuscht zu haben, er betont sogar dass alle Bescheid gewußt hätten. Damit wird er sein eigenes Strafmaß aber nicht senken können.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

09.11.2024 um 10:27
Zitat von wobelwobel schrieb:Die wissen ganz genau in welcher Lage sie sind - deshalb ja diese Verteidigungsstrategie!
Und das ist nicht die schlechteste - nur zur Erinnerung: Da gab es ja den Fall mit dem inszenierten Vergewaltigungsszenario bei dem der Vergewaltiger freigesprochen wurde, weil er von falschen Voraussetzungen (Einvernehmlichkeit) ausgegangen ist.
Das war ein sehr spezieller Fall in Deutschland, darauf kann sich niemand in Frankreich berufen. Und GP hat bestimmt nie gesagt, dass sie von irgendjemandem, noch dazu von Fremden vergewaltigt werden möchte. Ich habe auch bisher nichts dazu im Netz gefunden. Falls jemand dazu einen Link hat, wo ich etwas über den Fall bzw. das Urteil lesen kann, wäre ich dankbar.
Zitat von wobelwobel schrieb:Genau das tun sie doch. Sie argumentieren damit, dass sie von DP getäuscht wurden, dass er ihnen Einvernehmlichkeit suggeriert hat.
Und es wurde hier und auch vor Gericht mehrfach diskutiert, dass keine Einvernehmlichkeit über den Ehemann vereinbart werden kann, ohne die Ehefrau jemals zu fragen. Das müsste inzwischen auch der Dümmste der über 50 Angeklagten begriffen haben.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

09.11.2024 um 11:39
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Das war ein sehr spezieller Fall in Deutschland, darauf kann sich niemand in Frankreich berufen. Und GP hat bestimmt nie gesagt, dass sie von irgendjemandem, noch dazu von Fremden vergewaltigt werden möchte. Ich habe auch bisher nichts dazu im Netz gefunden. Falls jemand dazu einen Link hat, wo ich etwas über den Fall bzw. das Urteil lesen kann, wäre ich dankbar.
Es geht ja auch nicht darum dass er gesagt hätte, dass sie vergewaltigt werden möchte - das wäre ja das Gegenteil von Einvernehmlichkeit. Einige der Angeklagten stellen es aber wohl so dar, dass DP ihnen suggeriert hätte dass Gisèle damit einverstanden wäre und sie das auch geglaubt hätten ("Dreier" usw.). Es gab wohl auch mal eine Situation bei der sich DP im Chat als Gisèle ausgegeben hat (ich weiß nicht mehr wann und wo - aber das wurde hier im Thread schon erwähnt).
Dass der Fall in Deutschland ein sehr spezieller Fall war steht außer Frage. Trotzdem versuchen die Angeklagten bzw. deren Verteidiger ja mit der Argumentation durchzukommen dass die Angeklagten über die Einvernehmlichkeit getäuscht wurden.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Und es wurde hier und auch vor Gericht mehrfach diskutiert, dass keine Einvernehmlichkeit über den Ehemann vereinbart werden kann, ohne die Ehefrau jemals zu fragen. Das müsste inzwischen auch der Dümmste der über 50 Angeklagten begriffen haben.
Klar haben die das JETZT begriffen. Und weil die Taten sich nicht leugnen lassen dank Video-Beweis argumentieren sie damit von DP getäuscht worden zu sein. Das ist die einzige Strategie mit der sie möglicherweise Strafmilderung erzielen können!
Ich für meinen Teil glaube dass zumindest ein Teil der Angeklagten das auch wirklich geglaubt haben könnte - die Vorstellung dass ein Ehemann über sowas entscheiden könnte bzw. sowas niemals zulassen würde, wenn seine Frau nicht einverstanden wäre sitzt ziemlich tief, gerade bei den Älteren aber auch bei Menschen die in anderen Kulturkreisen aufgewachsen sind in denen das tatsächlich so gilt.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht - heißt es.
De fakto kann sie aber zu Strafmilderung führen. Mit "Verbotsirrtum" klappt es in diesem Fall zwar glücklicherweise nicht, aber auch mit sowas kann man unter Umständen freigesprochen werden (hatten wir selbst schon in der Familie - war aber auch ein wirklich dummes Verbot von dem der Richter auch keine Kenntnis hatte, weshalb er dem Kläger in dem Fall auch eine Abfuhr erteilt hat).


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

09.11.2024 um 13:11
Bevor meine ursprüngliche Aussage von @wobel durch immer weitere Kommentierungen noch mehr von dem entfernt wird, was ich bei meinem Kommentar zu dem obigen Post @jeandArc ausdrücken wollte, hier noch einmal der Link zu dem Post:

Beitrag von jeandArc (Seite 49)

Die Substanz meines Kommentars ist kurz gefasst die, dass es für die meisten der Angeklagten in Avignon besser wäre, wenn sie schweigen würden und dass der Angeklagte Romain V. von seinem Anwalt schlecht beraten war, sonst hätte er auch besser geschwiegen, anstatt durch seine Aussagen vor Gericht, sich selbst im ungünstigsten Licht erscheinen zu lassen, was sich meiner Meinung nach letztlich negativ auf das Urteil auswirken wird. Dann habe ich noch erläutert, warum der Richter meiner Meinung nach so viel nachhakt.

Beitrag von Misetra (Seite 49)

Den von @wobel als Argument angeführte Fall in Deutschland habe ich nun selbst identifiziert. Er wird in einem True Crime Format im BR https://www.br.de/mediathek/podcast/true-crime/fatale-gedanken/1840334 vorgestellt. Ich kenne den Fall nicht und habe mir das nicht angehört. Er ist aber nicht relevant für Frankreich, da es um einen Fall in Deutschland geht.

Zu dem juristischen Aspekt in Sachen Ausflüchte hat sich ja @Rick_Blaine schon ausführlich geäußert, beispielsweise hier.

Beitrag von Rick_Blaine (Seite 33)

Mehr habe ich zu diesem Diskussionsstrang nicht mehr zu sagen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

09.11.2024 um 13:36
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Bevor meine ursprüngliche Aussage von @wobel durch immer weitere Kommentierungen noch mehr von dem entfernt wird, was ich bei meinem Kommentar zu dem obigen Post @jeandArc ausdrücken wollte, hier noch einmal der Link zu dem Post:
Was Du ausdrücken wolltest ist klar geworden.
Nur: Wie auch @Rick_Blaine schreibt ist die einzige Chance der Angeklagten sich auf einen Irrtum bzw. auf Täuschung zu berufen. Daher die Argumentation sie seien davon ausgegangen dass die Taten in gegenseitigem Einverständnis geschehen würden.
Ich glaube wir finden das alle ziemlich daneben wenn die Täter versuchen sich so aus der Affäre zu ziehen - rein juristisch gesehen ist es aber absolut legitim zu versuchen auf diesem Weg eine Strafmilderung wenn nicht sogar einen Freispruch zu erwirken.

Ich zitiere dann gerne auch @rick:Blaine der genau das ja ausführlich erklärt hat - ich hoffe Deine ursprüngliche Aussage leidet dadurch nicht noch mehr, wenn nochmals der Profi zu Wort kommt:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb am 15.10.2024:Nun gibt es aber noch ein juristisches Thema, das einzige, in diesem Fall, das die Angeklagten retten könnte: der im Deutschen sogenannte "Tatbestandsirrtum, " in Frankreich "erreur" genannt. Diesen gibt es wiederum in zwei Arten: dem Irrtum nach den Fakten oder nach dem Gesetz.

Irrtum nach dem Gesetz ("erreur de loi") liegt vor, wenn der Täter meinte, die Tat sei erlaubt.

Beispiel: Auf einem Schild steht, dass Parken nur an Werktagen erlaubt ist. Toni parkt am Samstag und ist ertaunt, ein Knöllchen vorzufinden. Nun ist es so, dass traditionell auch der Samstag ein "Werktag" war, an dem die meisten Menschen arbeiteten. Ich bin z.B. noch an Samstagen zur Schule gegangen. Der einzige Tag, der nicht ein Werktag war, war der Sonntag oder ein gesetzlicher Feiertag. Inzwischen aber ist im Bewusstsein vieler Menschen der Samstag kein normaler "Werktag" mehr. Nehmen wir an, die Gemeinde, welche das Parkverbot aussprach sieht das auch so. Hier könnte Toni vielleicht geltend machen, dass er die alte Vorstellung verinnerlicht hat, dass Samstags gearbeitet wird und daher hier das Parken erlaubt war. In diesem Fall hätte er sich in der Interpretation des Gesetzes geirrt.

In unserem Fall hier geht es aber um den anderen Fall des Tatbestandsirrtums: denn "erreur de fait" im französischen Strafrecht.

Der Angelagte bestreitet "Gewalt, Drohung oder Täuschung" angewendet zu haben, da er dachte, das Opfer wäre mit der Tat einverstanden gewesen.

So kann man argumentieren. Aber meiner Meinung nach werden die Angeklagten damit nicht durchkommen:

Denn wir Juristen verlangen in so einem Fall, dass der "Irrtum" nachvollziehbar und allgemein verständlich sein muss. Und hier habe ich grosse Zweifel, die @fischersfritzi hier auch anspricht: kein einziger Angeklagter kann sich darauf berufen, dass Frau P. ihm selbst das Einverständnis erklärt hat. Sie haben es einfach angenommen, weil der Ehemann das alles organisiert hat.

Nun ist das nicht unmöglich, sich in so einem Fall auf einen Tatbestandsirrtum zu berufen:

Beispiel: Zenzi kommt aus dem Urlaub wieder und parkt vor ihrem Haus, um das Auto auszuladen. Sie muss mehrfach vom Auto in ihre Wohnung im 5. Stock laufen um all die Dinge dorthin zu bringen, lässt dabei aber die Heckklappe des Autos offen. Das beobachtet Schlehmil. Dieser spricht den Hugo an, der gerade vorbei kommt: "Können Sie mir bitte helfen, der Koffer da ist so schwer. Können Sie ihn mir aus dem Auto heben und in meine Wohnung tragen?" Schlehmil wohnt im 2. Stock. Der hilfsbereite Hugo tut das gerne, wird aber vor dem Haus von Zenzi erwischt, die einen grossen Aufstand macht und die Gendarmerie ruft. Diese nimmt den Hugo fest. Der sagt: "Aber ich dachte der Herr Schlehmil ist Besitzer des Koffers und des Autos..."

Hugo hat gute Chancen, hier wegen einem Tatbestandirrtum nicht belangt zu werden. Ich denke, das kann man nachvollziehen.

So, zurück zu unserem Fall: Hier zu behaupten, man habe dem Ehemann geglaubt, dass die ganzen sexuellen Akte von Frau P. so gewollt waren, leuchtet aber nicht wirklich ein. Im Gegensatz zum Fall des Hugo ist die ganze Sache doch viel merkwürdiger: erst einmal der Schlaf, die Ermahnung seitens des Ehemanns, ganz still und leise zu sein, die bizarre Aufforderung, die Frau nicht durch starken Aftershave Geruch aufzuwecken usw usw.

Eine Entschuldigung durch Tatbestandsirrtum wird hier meiner Meinung nach nicht durchkommen, weil der "Irrtum" eben nicht nachvollziehbar und allgemein verständlich ist. Und, ich hatte ja neulich schon Rechtsprechung des obersten französischen Gerichts verlinkt, dieses stellt an das "Einverständnis" im Fall von Vergewaltigung durchaus schon sehr hohe Ansprüche, auch wenn das Gesetz noch nicht klar das "Ja" verlangt.

Mit dem Versuch, sich auf den Ehemann und dessen "Einverständnis" herauszureden, wird m.E. hier nicht gelingen.
Wir wünschen uns alle dass es keine Strafminderung für die Täter gibt weil wohl niemand ihnen ernsthaft abnimmt, dass sie nicht spätestens vor Ort gemerkt haben müssen dass da was nicht stimmt.
Deshalb machen ihre Anwälte trotzdem ihren Job, und das bedeutet eben dass damit argumentiert wird, dass die Täter von DG über das Einverständnis von Gisèle getäuscht worden wären.


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09.11.2024 um 23:46
Hier mein letzter Beitrag nochmals:

Es kann auch anders gehen. Gestern, Freitag den 08.11. gibt Cedric G. unumwunden zu, Gisele P. vergewaltigt zu haben. Als Grund gab er an, Neugierde.

Cedric G. ist eine Ausnahme unter den Mitangeklagten. Er war nur 1 mal im Hause Pelicot, aber der gesamte Ablauf des Kennenlernens , die Korrespondens mit D.P. seine Vorgeschichte, seine Emphatielosigkeit mit Opfern machen ihn laut psychatrischem Gutachten zu einem hochgefährlichen Täter. Am Dienstag hatte ich über die Aussagen seiner ehemaligen Lebensgefährtinnen hier berichtet.

jeandArcjeandArc schrieb:
05.11.2024 um 14:41
Am Donnerstag beschrieb der Psychiater Laurent Layet den Fünfzigjährigen als eine Persönlichkeit mit mehreren „sexuellen Abweichungen“, die „unbedingt einer Behandlungsanordnung“ bedürfe.
https://actu.fr/faits-divers/proces-des-viols-de-mazan-par-curiosite-cedric-g-avait-envisage-de-soumettre-chimiquement-sa-femme_61843363.html
Er ist einer der wenigen unter den Angeklagten, der klar zugibt, vorher gewusst zu haben, dass Gisèle Pelicot schlafen würde und es sich daher um eine Vergewaltigung handeln würde.
Cédric G., 50, gibt offen zu, Gisèle Pelicot vergewaltigt zu haben. Er gibt auch zu, dass er dank des Ratschlags von Dominique Pelicot darüber nachgedacht hat, seine Partnerin chemisch zu unterwerfen
Wenn wir uns an die Fakten halten, und nur an die Fakten, ist Cédric G. wahrscheinlich nicht der Angeklagte, der zuerst die Aufmerksamkeit bekommt. Unter den fünfzig Männern, die verdächtigt werden, Gisèle Pelicot vergewaltigt zu haben, kamen einige bis zu sechsmal. Andere arbeiteten in Berufen, von denen man hätte denken können, dass sie über jeden Verdacht erhaben wären: Feuerwehrmann, Krankenpfleger, Soldat... Cédric G. gehört nicht dazu. Der 50-jährige Computertechniker mit kantigem Gesicht, blassem Teint und zurückgekämmten weißen Haaren war im Oktober 2017 einmal in Mazan. Aber die Art seiner Beziehung zu Dominique Pelicot – "eine Beziehung zwischen Meister und Schüler" – und die Perversität, die sein Leben prägte, machen ihn zweifellos zu einem der abschreckendsten Charaktere in diesem Fall. "In Bezug auf Devianz habe ich viele Rekorde gebrochen", gibt er zu.
Cédric G. bestreitet die ihm zur Last gelegten Tatsachen nicht. Als er nach Mazan geht, weiß er genau, dass er dorthin geht, um eine Vergewaltigung zu begehen. Von den ersten Gesprächen auf der Coco-Website an erzählte ihm Dominique Pelicot, dass er seine Frau unter Drogen setzte, um sie an Männer zu liefern. "Bin ich begeistert von dem, was er mir anbietet? Ich bin neugierig, es kitzelt mich. Cédric G. sagt, dass er vorher nie davon "geträumt" habe, eine Frau zu vergewaltigen, aber als ihm der Antrag gemacht wurde, habe er eine "ungesunde Neugierde" verspürt. Mehrere Wochen lang schickte ihr der Siebzigjährige Fotos und Videos von seiner Frau. Einige sexueller Natur, andere alltäglicher Natur. Er macht auch diskrete "Live-Streams" aus dem Alltag von Gisèle Pelicot. Besonders wortgewandt gibt der Angeklagte zu, dass das Beobachten seines zukünftigen Opfers Teil seines Wunsches ist, sie anzugreifen.
So verhalten sich Tiere, bevor sie ihr Opfer angreifen. Das war das erste was ich gedacht habe, als ich diesen Satz las.
Am Tag der Veranstaltung lief jedoch nichts "wie geplant". Er spürt nicht die erwartete Erregung, hat keine Erektion. "Es ist wie ein Filmtrailer, es sieht fantastisch aus, aber wenn man den Film sieht, ist es nicht großartig", sagt er. Dies hindert ihn nicht daran, dem Opfer Penetrationen aufzuzwingen, insbesondere orale Penetrationen. Die beiden Männer brachen ihre Kontakte jedoch nicht ab. Wenige Wochen später trafen sie sich in Aix-en-Provence wieder, wo Marion*, die Lebensgefährtin von Cédric G., lebte. Der Angeklagte nickte.
Am Montag kam die junge Frau – wie zwei andere ehemalige Partner – um von dem Trauma zu erzählen, das diese Beziehung hinterlassen hat. Cédric G. hat für sie unwissentlich Videos von ihrem Liebesspiel ausgestrahlt, ihre Adresse, ihre Arbeitsadresse oder ihre Telefonnummer im Internet veröffentlicht, um sie belästigen zu können. Marion musste den Job wechseln, als die Situation unerträglich wurde. Während ihrer Trennung entdeckte sie im Handy von Cédric G. den Austausch mit Dominique Pelicot: Es war lange bevor die Affäre ausbrach, sie wusste nichts von den kriminellen Praktiken des Siebzigjährigen. "Ich träume davon, dass sie vergewaltigt wird, wenn sie nach Hause kommt", schreibt ihr Partner. "Das ist ein Satz, der mir durch den Kopf geht", kommentierte sie im Zeugenstand.
Ich frage Herrn Pelicot nach seiner Art und Weise, wie er vorgegangen ist. Zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben hatte ich bereits eine Menge Abweichung verursacht, ich rannte ihr sogar hinterher. Herr Pelicot gibt mir Auskunft, erklärt mir, wie er vorgeht.
Cédric G. präsentierte sich als "Jünger" von Dominique Pelicot, dem "Dirigenten" dieses Falles. Er hatte von ihm Anxiolytika erhalten, das er bei seiner eigenen Partnerin anwenden wollte.
An diesem Tag zeigte Cédric G. Dominique Pelicot in Aix-en-Provence, wo sie wohnte. Er öffnete ihm sogar kurz die Tür ihrer Wohnung, während sie bei der Arbeit war. Im Gegenzug gab ihm der Siebzigjährige ein Fläschchen mit der Mischung, die er Gisèle Pelicot verabreichte. "Er hat den Wunsch, mich dazu zu bringen, das Gleiche zu reproduzieren", erklärt der Angeklagte. Die Parallele zwischen den beiden Männern ist frappierend. Sie haben die gleiche Stimme, die gleiche Phrasierung. "Ein Perverser erkennt einen Perversen", beharrt Cédric G. Er gibt zu, dass er, als er die Experten über Dominique Pelicot reden hörte, den Eindruck hatte, dass über ihn gesprochen wurde. "Es ist ein Schlag ins Gesicht", sagte er.
Am Mittwoch versuchte das Gericht, den Ursprung dieser Perversität zu verstehen. Als Cédric G. 2017 Dominique Pelicot kennenlernte, war seine Sexualität nach eigenem Bekunden "schon verdammt verzerrt". Er beschwört einen "ersten Wendepunkt" in der Jugend herauf, als er von seinem Onkel vergewaltigt wurde. Ein Trauma, von dem er niemandem erzählte, das er "unter den Teppich kehrte". Der zweite Wendepunkt kam in seinen Zwanzigern, als er wegen häuslicher Gewalt verurteilt und gezwungen wurde, in sein Elternhaus zurückzukehren.
Ich hätte in Drogen und Alkohol versinken können aber ich habe mich dem Sex zugewendet." Er beschreibt ein "Ventil" mit dem Wunsch, immer weiter zu gehen. Die Ermittler fanden Bilder von Pädophilen auf seinem Computer. Eine Entdeckung, die die Aussage einer seiner Begleiterinnen widerspiegelt: Cédric G. bat sie während ihres Liebesspiels, ihn "Papa" zu nennen. Wenn sie das akzeptierte, weigerte sie sich immer, Zöpfe zu tragen, wie er es von ihr verlangte. Auf seinem Computer wurden auch Fotomontagen gefunden, die zu Übergriffen auf Mädchen im Teenageralter einladen – darunter die Tochter einer Ex-Frau.
"Das Leben, das ich geführt habe, war schrecklich, es hat enorme Kollateralschäden angerichtet." Es ist jedoch schwierig, in seiner Rede aufrichtige Reue zu erkennen. "Es ist so dramatisiert, dass es schwer zu erkennen ist, ob es einen Anker im emotionalen Register gibt", analysiert der Fachpsychiater.
Diese Worte klingen am Freitagabend nach, als sich der Angeklagte an Gisèle Pelicot wendet. „Ich kann mich nicht entschuldigen, wenn ich mich entschuldigen würde, wäre ich mir nicht bewusst, was ich Ihnen angetan habe“, beginnt er und fährt fort: “Frau Pelicot, ich war Ihr Vergewaltiger, das muss gesagt werden. Ich war Ihr Henker.“ Die Tirade dauert mehrere Minuten. Dominique Pelicot teilte dem Gericht mit, dass Cédric G. „viel perverser“ sei als er. In diesem Punkt ist die Frage noch lange nicht geklärt.
https://www.msn.com/fr-fr/divertissement/celebrites/proc%C3%A8s-des-viols-de-mazan-un-pervers-reconna%C3%AEt-un-pervers-c%C3%A9dric-g-le-disciple-de-dominique-pelicot/ar-AA1tMg0I?ocid=BingNewsSerp


Ich muss sagen, ich bin froh, dass nächste Woche die letzten 7 Mitangeklagten verhandelt werden.[/quote]

Quelle:


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

10.11.2024 um 13:39
Bei allem was ich hier die letzten Wochen gelesen habe stelle ich mir immer wieder die Frage wie eine Psyche, GPs Psyche das jemals aushalten oder ertragen soll. Irgendwann, lange nach diesem Prozess wird es „Rums“ machen und sie versteht und begreift das ganze Ausmaß.

Ich frage mich wie viele Menschen zu so etwas in der Lage sind. Wie viele wären bereit auf so ein (Perverses, Niederträchtiges und absolut Abartiges und boshaftes) Angebot einzugehen.

Mich persönlich wird dieser Fall noch sehr, sehr lange beschäftigen und nicht mehr loslassen.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Gestern, Freitag den 08.11. gibt Cedric G. unumwunden zu, Gisele P. vergewaltigt zu haben. Als Grund gab er an, Neugierde.



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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

10.11.2024 um 14:58
Zitat von _Salzbrezel_Salzbrezel schrieb:Bei allem was ich hier die letzten Wochen gelesen habe stelle ich mir immer wieder die Frage wie eine Psyche, GPs Psyche das jemals aushalten oder ertragen soll. Irgendwann, lange nach diesem Prozess wird es „Rums“ machen und sie versteht und begreift das ganze Ausmaß.
Da bin ich mir, ehrlich gesagt, nicht sicher.
Diese Frau erscheint mir psychisch dermaßen stark und gefestigt, sie scheint einfach viele "Quellen" zu haben, aus denen sie Kraft schöpft. Sicherlich aus dem Beistand ihrer Familie, vielleicht auch aus einem unbewussten Gerechtigkeitssinn heraus ...es ist ja schon ein paar Jahre her, dass sie von dem ganzen Ausmaß erfahren hat.
Mich würde es bei dieser Ausnahme-Frau jedenfalls nicht wundern, wenn es schon längst "Rums" gemacht hat und der Prozess für sie eine wichtige Aufarbeitungsphase bedeutet, so dass sie danach endlich mit diesem Mist abschließen kann - zumindest so sehr, wie das in ihrer Lage überhaupt möglich ist.
Ich würde es ihr jedenfalls wünschen.


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