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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

1.085 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankreich, Ehemann, Avignon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

12.11.2024 um 00:08
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Für Verbrechen gibt es eine Mindeststrafe von einem Jahr, und eine jeweils der Straftat angepasste Höchststrafe, hier in diesem Fall von 20 Jahren (Art. 132-18 code penal). Dieser sehr grosse Bereich obliegt nun dem Ermessen des Gerichts, welches "die Umstände der Tat und die Persönlichkeit des Täters berücksichtigen soll (Art. 132-24 CP).
OK, dann wäre das auch geklärt. Vielen Dank für deinen Beitrag und rechtliche Hilfe. Bei den Umständen der Tat und unter Berücksichtigung der Persönlichkeit der Täter, wäre mir die angepasste Höchststrafe am symphatischsten. Aber wir werden sehen. Leider war von sehr vielen Angeklagten nichts über ihre psychologischen Gutachten zu lesen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

12.11.2024 um 03:33
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Die Frage, wie wird über einen flüchtigen, abwesenden Angeklagten verhandelt, ist eine besondere. Vielleicht möchten @Rick_Blaine oder @fassbinder1925 dazu etwas schreiben?
Ein Strafverfahren in Abwesenheit des Angeklagten durchzuführen ist ein juristisch umstrittenens Thema. In den USA, den Ländern des englischen "common law," und auch in Deutschland ist es nicht erlaubt. In Frankreich, Italien und einigen anderen europäischen Ländern ist es möglich, allerdings nur in den Grenzen der Europäischen Menschenrechtskonvention (Artikel 6).

Dennoch ist es in Frankreich nach Art. 379-2 des Strafprozessgesetzes (Code de Procedure Penal) erlaubt, solange der Angeklagte weiss, dass die Verhandlung stattfindet und er damit die Möglichkeit hat, teilzunehmen.

Dass eine vernünftige Verteidigung in so einem Fall nicht möglich ist, ist prinzipiell Konsenz unter Juristen. Frankreich begegnet dem mit einem Zugeständnis: Wenn ein in Abwesenheit Verurteilter sich nach dieser Verurteilung stellt, hat er das Recht auf einen neuen Prozess (Art. 379-4 CPP)


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

12.11.2024 um 06:59
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Dass eine vernünftige Verteidigung in so einem Fall nicht möglich ist, ist prinzipiell Konsenz unter Juristen. Frankreich begegnet dem mit einem Zugeständnis: Wenn ein in Abwesenheit Verurteilter sich nach dieser Verurteilung stellt, hat er das Recht auf einen neuen Prozess (Art. 379-4 CPP)
Fair enough.
Und er kann den Prozess in diesem Fall medial "von außen" verfolgen. Ein Nachteil, "seine Leute", zu denen er vielleicht geflüchtet ist, können das auch.

Ein Vorteil bei seinem späteren Prozess wäre wohl, dass seiner in Avignon wohl eher medial unbemerkt ablaufen würde, ohne die unerwünschte Aufmerksamkeit.

Ich sende dir meinen Dank @Rick_Blaine.
Hey, dein Beitrag war der 1000ste. Congratulations ... *smile*


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

12.11.2024 um 19:44
Diese Woche stehe die letzten 7 Angeklagte vor Gericht. Diese 7 heben sich nochmals aus dem Pulk der Angeklagen heraus. Sie hatten Verbindungen untereinander. Und diese Frage steht eigentlich seit Anfang des Prozesses im Raum. Wieweit kannten sich die Angeklagten untereinander.

Es waren Kindheitsfreunde, Nachbarn, Dealer und Klient... "In dieser kleinen Welt" zwischen den Angeklaten fanden ihre Taten statt.
In einem am Montag, den 11. November 2024, veröffentlichten Artikel blickt Le Parisien auf die "faszinierenden" Verbindungen zwischen den Angeklagten im Vergewaltigungsprozess von Mazan zurück. Einige sind Freunde, andere Nachbarn... Aber eines ist sicher: Viele von ihnen kannten sich, bevor sie sich am Hof von Avignon trafen.
Dies ist eine der grundlegenden Fragen dieses außergewöhnlichen Prozesses. Während die ganze Welt immer noch unter Schock steht, als sie sieht, dass mehr als fünfzig Männer der schweren Vergewaltigung derselben Frau, Gisèle Pélicot, beschuldigt werden, stellen wir fest, dass dies nicht unbedingt ihre einzige Gemeinsamkeit ist:
Viele kannten sich gut, bevor sie zusammen vor dem Gericht in Avignon waren, wo seit dem 2. September 2024 der Prozess um die Vergewaltigungen von Mazan stattfindet. Sie sind Feuerwehrleute, Journalisten, Gefängnisbeamte, Lieferfahrer, Arbeiter, Restaurantbesitzer, Computertechniker, Rentner... Aber auch Freunde oder Nachbarn, Kunden der gleichen Bar oder ehemalige Mithäftlinge.
In einem Artikel, der am Montag, dem 11. November, veröffentlicht wurde, beleuchten unsere Kollegen von Le Parisien die Beziehungen, die einige der Angeklagten bereits vor Beginn des Verfahrens untereinander hatten. Links, die Fragen aufwerfen, die aber in diesem Prozess, in dem es zu viele Fragen gibt, dennoch selten erwähnt werden.
https://www.msn.com/fr-fr/actualite/monde/proc%C3%A8s-des-viols-de-mazan-amis-d-enfance-voisins-dealer-et-client-le-monde-est-petit-entre-ces-accus%C3%A9s/ar-AA1tWnAZ?ocid=BingNewsSerp

Aber zunächst mal , wer sind die 7 Angeklagten:
Christian L., 56 Jahre alt

Christian L. taucht unter dem Pseudonym "Chris the fireman" auf der Festplatte von Dominique Pelicot auf. Zum Zeitpunkt seiner Festnahme war der Berufsfeuerwehrmann stellvertretender Leiter eines Rettungszentrums in Nord-Vaucluse. Er trägt auch die Uniform der Feuerwehrleute von Vaucluse in der Sexszene, die Dominique Pelicot in Mazan gedreht hat.
Viele Computermedien wurden von den Ermittlern in seiner Wohnung beschlagnahmt. Und auf dem Laptop des Vaters von zwei Töchtern wurden 728 Bilder entdeckt: Bilder sexueller Natur und Bilder von jungen Mädchen, sogar von sehr jungen Mädchen. Auch Skype-Gespräche wurden entdeckt : Christian L. wirbt unter dem Pseudonym "Oxney 01" um Beziehungen mit Teenager-Mädchen und ein Internetnutzer bietet ihm sogar seine "9-jährige Nichte" an. Diese Internetnutzer konnten nicht identifiziert werden.
Christian L. bestritt bei der Eröffnung des Prozesses den Sachverhalt. Seitdem nimmt er regelmäßig an den Anhörungen der anderen Angeklagten aus der Loge teil. Er wird auch wegen des Besitzes von kinderpornografischen Bildern vor Gericht gestellt.
Charly A. war einer von denen, die 6 mal in Mazan waren
Charly A., 30 Jahre alt

Charly A. war erst 21 Jahre alt, als er im Januar 2016 zum ersten Mal nach Mazan reiste. Er war zwischen Januar 2016 und Juni 2020 insgesamt sechsmal dort und wurde Anfang 2021 im Haus seiner Mutter in Carpentras verhaftet. Beim letzten Treffen fragte ihn Dominique Pelicot, mit welcher Frau er das Gleiche machen könne, und Charly A. antwortete seiner Mutter, der einzigen weiblichen Person in seinem Gefolge. In den Haaren seiner Mutter wurden sehr geringe Konzentrationen von Anxiolytika gefunden, obwohl Charly A. sagte, er habe die von Dominique Pelicot gegebenen Tabletten schließlich weggeworfen.
Vor den Ermittlern gab Charly A. zu, sechsmal im Haus der Pelicots gewesen zu sein. Er erklärte, dass er verstanden habe, dass das Opfer bei seinem zweiten oder dritten Besuch unter Drogen gesetzt wurde, weil er es ungewöhnlich fand, dass sie nicht aufwachte. Charly A. wird von Experten als "einzelgängerisch", "naiv" und "sehr zurückhaltend" beschrieben und als in einem "instabilen und ungeeigneten Umfeld" aufgewachsen.

"Es scheint, dass das vom Ehepartner des Opfers entwickelte Szenario es ihm nicht erlaubte, die Nichteinwilligung des Opfers zu erkennen", so der Psychologe. Zu Beginn des Prozesses sagte er, dass er die Fakten nicht zugebe.
Nicolas F., der zum Zeitpunkt des Vorfalls Journalist für verschiedene Medien in Avignon war, besuchte Mazan im Januar 2018 einmal. Er behauptet, dass Dominique Pelicot ihn auf Coco für eine Beziehung zwischen Männern kontaktiert habe, während seine Frau im Nebenzimmer schlief. Vor den Ermittlern behauptet Nicolas F., "von der Trägheit" von Gisèle Pelicot "überrascht" gewesen zu sein, aber mit der Berührung fortgefahren habe, "da ihr Mann ihm versichert hatte, dass sie einverstanden wäre"
n den verschiedenen von den Ermittlern beschlagnahmten Computermedien wurden 4.274 Bilder und 262 Videos kinderpornografischer Natur entdeckt. Nicolas F. sagt, er wisse "nicht, wie diese Fotos und Videos" auf seinem Computer gelandet sind. Ihm nahestehende Personen beschreiben ihn als "angenehmen", "fleißigen", "lustigen" und "loyalen" Mann, beschreiben sein Privatleben jedoch als "diskret, sogar heimlich". Er wird auch wegen des Besitzes von kinderpornografischen Bildern vor Gericht gestellt.
Boris M., 37 Jahre alt

Der kinderlose Junggeselle, Angestellter eines Transportunternehmens, besuchte im Januar 2020 einmal das Haus der Pelicots in Mazan. Seine Aussagen entwickelten sich in Polizeigewahrsam, aber Boris M. gab schließlich zu, dass Gisèle Pelicot ihm nicht ihre Zustimmung gegeben hatte. Er behauptet, er habe nicht gewusst, dass sie auf Drogen war, und Dominique Pelicot geglaubt, der ihm erklärte, dass sie getrunken habe.
Philippe L., 62 Jahre alt

Philippe L. taucht auf der Festplatte von Dominique Pelicot in den Akten vom 7. Juni 2018 gegen 15 Uhr auf. Auf einigen Bildern erscheint Gisèle Pelicot mit einem Tuch über ihrem Gesicht, das laut Dominique Pelicot platziert wurde, um sie am Aufwachen zu hindern, da sich die Ereignisse am helllichten Tag abspielten. Während der Ermittlungen erklärte er, dass er an einer "Paarvereinbarung" teilgenommen habe, bei der die Unterwerfung unter die Chemikalien "Teil des Spiels" gewesen sei.

Alleinstehend und kinderlos, an freizügige Beziehungen und One-Night-Stands gewöhnt, ist Philippe L. einer der wenigen Angeklagten, die zum Zeitpunkt der Tat ein Kondom trugen.
Nizar H., 40 Jahre alt
Nizar H. wurde in Tunesien geboren und kam im Alter von 17 Jahren nach Frankreich. Er wird in einer Videodatei auf der Festplatte von Dominique Pelicot vom 10. Oktober 2020 als "Karime" bezeichnet. Konfrontiert mit diesem Video sagte Nizar H., dass er "in eine Falle getappt" sei und dem gefolgt sei, was Dominique Pelicot von ihm verlangt habe. Konfrontiert mit dem Hauptangeklagten, behauptet er, am Tag der Tat mit GHB betäubt worden zu sein, da er keine andere Erklärung für seine sexuelle Beziehung zu einer 68-jährigen Frau im Schlaf sieht.

Der Fachpsychologe merkt an, dass Nizar H. "das Opfer nicht als Person, sondern abwertend als unerwünschte alte Frau bezeichnet".
Joseph C., 69 Jahre alt
Joseph C. ist der einzige der Mitangeklagten, der wegen "sexueller Nötigung in einer Gruppe" angeklagt wurde und mit sieben Jahren Gefängnis rechnen muss (im Vergleich zu 20 Jahren für die anderen, die wegen schwerer Vergewaltigung angeklagt wurden). Er wird in einer Datei auf der Festplatte von Dominique Pelicot als "Patrick de Bedoin" bezeichnet. Auf diesem Video sehen wir ihn mit einem anderen Angeklagten, Romain V., dessen Fall letzte Woche erwähnt wurde.

Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung sagte dieser Rentner, dass er seit mehreren Jahren Libertinismus praktiziere und auf Libertine- und Dating-Seiten registriert sei. Er versicherte, dass es immer wieder vorkomme, dass es Szenarien bei freizügigen Begegnungen gebe, dass er sich dort aber nicht wohl fühle und dass er Zweifel an der Zustimmung der Frau habe
https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-des-viols-de-mazan-un-dernier-groupe-de-sept-accuses-examine-cette-semaine-5994881

Am Anfang des Threads kam ja schon immerr die Frage auf "Hatten die Angeklagten schon vorher Kontakt miteinander?
Laut Femme actuelle, die hier immer wieder LeParisien zitiert, haben diese sehr gut recherchiert und haben diese Kontakte aufgedeckt.

https://www.msn.com/fr-fr/actualite/monde/proc%C3%A8s-des-viols-de-mazan-amis-d-enfance-voisins-dealer-et-client-le-monde-est-petit-entre-ces-accus%C3%A9s/ar-AA1tWnAZ?ocid=BingNewsSerp


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

12.11.2024 um 21:30
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Joseph C., 69 Jahre alt
Joseph C. ist der einzige der Mitangeklagten, der wegen "sexueller Nötigung in einer Gruppe" angeklagt wurde und mit sieben Jahren Gefängnis rechnen muss (im Vergleich zu 20 Jahren für die anderen, die wegen schwerer Vergewaltigung angeklagt wurden). Er wird in einer Datei auf der Festplatte von Dominique Pelicot als "Patrick de Bedoin" bezeichnet. Auf diesem Video sehen wir ihn mit einem anderen Angeklagten, Romain V., dessen Fall letzte Woche erwähnt wurde.

Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung sagte dieser Rentner, dass er seit mehreren Jahren Libertinismus praktiziere und auf Libertine- und Dating-Seiten registriert sei. Er versicherte, dass es immer wieder vorkomme, dass es Szenarien bei freizügigen Begegnungen gebe, dass er sich dort aber nicht wohl fühle und dass er Zweifel an der Zustimmung der Frau habe
Das interpretiere ich jetzt so, dass er zusammen mit Romain V. bei den Pelicots war, selbst nicht vergewaltigt hat, aber bei der Vergewaltigung anwesend war. Was er sonst noch gemacht hat, geht aus dem Artikel nicht hervor, aber wird vielleicht im Laufe der Woche irgendwo noch in einem Artikel erwähnt. Das Filmmaterial hat er ja dann vermutlich von DP erhalten.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

12.11.2024 um 22:40
Am vergangenen Freitag erschien die Ermittlungsrichterin Gwenola Journot vor dem Strafgericht in Avignon, beschrieb zwei Stunden lang die durchgeführten Untersuchungen und begründete auch bestimmte Entscheidungen, die sie getroffen hat. Damit befasst sich ein Artikel in francetvinfo.fr, den ich nachfolgend zusammenfassen werde.

Über drei Jahre haben sie und ihre Kollegen an dem Fall gearbeitet. Nach der Beschlagnahmung und Auswertung von DPs Geräten wie Laptop, Mobiltelefonen etc. kam der Fall ins Rollen. Anfangs ging man noch von circa 15 Tatverdächtigungen aus. Am Ende waren es 51 Personen, die angeklagt wurden. Die Ermittlungsrichterin hat alle Videos angesehen, ebenso wie die Ermittler, welche die Videos transkribieren mussten.

Es sei, so erklärte die Ermittlungsrichterin, wichtig gewesen, pragmatisch vorzugehen und sicherzustellen, dass DP innerhalb einer angemessenen Zeit vor Gericht gestellt werden konnte. In einem Fall dieser Größenordnung hätte man zehn Jahre ermitteln können.

Die Anwälte der Zivilparteien stellten diverse Fragen an die Ermittlungsrichterin. Unter anderem fragte Antoine Camus, einer der Anwälte, warum sie nicht versucht habe, die Ermittlungen zu möglichen Angriffen auf Caroline Darian, die Tochter des Ehepaares zu vertiefen. Auf der Festplatte ihres Vaters wurden Fotos von ihr gefunden, nackt und schlafend. Sie glaubt nun, dass sie von ihm auch unter Drogen gesetzt und vergewaltigt wurde. Hier verwies die Ermittlungsrichterin darauf, dass DP das rundweg bestritten und keinerlei Erklärung geliefert habe. Hier scheint man in den Ermittlungen nicht vorangekommen zu sein und es dann meiner Meinung nach auch nicht weiter versucht zu haben.

Man konnte nicht alle Tatverdächtigen auf einmal verhaften, das war organisatorisch einfach nicht möglich. So hat man insgesamt zehn Verhaftungswellen mit Gruppen von jeweils zehn Männern durchgeführt, in Abhängigkeit von den Kapazitäten der Polizeistation Avignon.

Mit fortschreitender Verhaftungswelle und der medialen Berichterstattung darüber, so stellte die Richterin fest, dass sich mehr und mehr Angeklagte bzw. deren Verteidiger auf libertinäre Szenarios beriefen. Zu Beginn der Verhaftungswelle war diese Verteidigungsstrategie noch nicht sehr verbreitet.

In Absprache mit der Kriminalpolizei beschloss sie, die Ermittlungen abzuschließen, obwohl rund zwanzig Täter, die nur vage zu erkennen waren, nicht identifiziert werden konnten.

Dann wurden noch die Rahmenbedingungen für die Untersuchungsrichterin erläutert. Zunächst hatte sie alleine an dem Fall gearbeitet, bekam später Hilfe von Kollegen. Parallel waren noch viele Fälle von Drogenkriminalität abzuarbeiten. Dann bekam aber der Fall Pelicot oberste Priorität.

https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/au-proces-des-viols-de-mazan-la-juge-d-instruction-detaille-le-colossal-travail-d-enquete-effectue-dans-le-dossier-pelicot_6885506.html


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

12.11.2024 um 23:26
Hier gibt es zwei sehr bemerkenswerte Aussagen
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Mit fortschreitender Verhaftungswelle und der medialen Berichterstattung darüber, so stellte die Richterin fest, dass sich mehr und mehr Angeklagte bzw. deren Verteidiger auf libertinäre Szenarios beriefen. Zu Beginn der Verhaftungswelle war diese Verteidigungsstrategie noch nicht sehr verbreitet.
Das heißt für mich, ein paar Rechtsanwälte haben dieses libertinäre Szeranario für ihre Mandanten angegeben und die anderen sind auf den Zug aufgesprungen.

Und Sie gibt an, dass es keine Verbindungen im wirklichen Leben zwischen den Angeklagten gab.
"Wir haben gemerkt, dass Coco das zentrale Element ist. Es gab keine Verbindungen im wirklichen Leben zwischen den Angeklagten."

Gwenola Journot, Untersuchungsrichterin
vor dem Strafgericht von Vaucluse
https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/au-proces-des-viols-de-mazan-la-juge-d-instruction-detaille-le-colossal-travail-d-enquete-effectue-dans-le-dossier-pelicot_6885506.html
Das wiederspricht aber den neuesten Recherchen von Le Parisien, dass hier von Femme actuell aufgegriffen wird. Auf jeden Fall unter den letzten 7 Angeklagten diese Woche hat es anscheinend private Kontakte gegeben
https://www.msn.com/fr-fr/actualite/monde/proc%C3%A8s-des-viols-de-mazan-amis-d-enfance-voisins-dealer-et-client-le-monde-est-petit-entre-ces-accus%C3%A9s/ar-AA1tWnAZ?ocid=BingNewsSerp


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

13.11.2024 um 00:20
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Die Anwälte der Zivilparteien stellten diverse Fragen an die Ermittlungsrichterin. Unter anderem fragte Antoine Camus, einer der Anwälte, warum sie nicht versucht habe, die Ermittlungen zu möglichen Angriffen auf Caroline Darian, die Tochter des Ehepaares zu vertiefen. Auf der Festplatte ihres Vaters wurden Fotos von ihr gefunden, nackt und schlafend. Sie glaubt nun, dass sie von ihm auch unter Drogen gesetzt und vergewaltigt wurde. Hier verwies die Ermittlungsrichterin darauf, dass DP das rundweg bestritten und keinerlei Erklärung geliefert habe. Hier scheint man in den Ermittlungen nicht vorangekommen zu sein und es dann meiner Meinung nach auch nicht weiter versucht zu haben.
Der Tatumfang in Bezug zu seiner Tochter bleibt irgendwie unklar, ungeklärt.

Offensichtlich gibt es außer den Fotos keine Beweise und auch nichts anderes. Die Wahrheit dazu liegt bei DP. Keine vertrauensvolle Auskunftsquelle mMn, eine ungeklärte Situation für die Tochter, was deren emotionales Verhalten während des Prozesses verständlich macht. Die Tochter scheint sich in einer weitaus ohnmächtigeren, aktuellen Situation zu befinden als ihre Mutter.


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13.11.2024 um 00:32
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Und Sie gibt an, dass es keine Verbindungen im wirklichen Leben zwischen den Angeklagten gab.
"Wir haben gemerkt, dass Coco das zentrale Element ist. Es gab keine Verbindungen im wirklichen Leben zwischen den Angeklagten."

Gwenola Journot, Untersuchungsrichterin
vor dem Strafgericht von Vaucluse
https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/au-proces-des-viols-de-mazan-la-juge-d-instruction-detaille-le-colossal-travail-d-enquete-effectue-dans-le-dossier-pelicot_6885506.html
Das wiederspricht aber den neuesten Recherchen von Le Parisien, dass hier von Femme actuell aufgegriffen wird. Auf jeden Fall unter den letzten 7 Angeklagten diese Woche hat es anscheinend private Kontakte gegeben
https://www.msn.com/fr-fr/actualite/monde/proc%C3%A8s-des-viols-de-mazan-amis-d-enfance-voisins-dealer-et-client-le-monde-est-petit-entre-ces-accus%C3%A9s/ar-AA1tWnAZ?ocid=BingNewsSerp
Ja, dieser Widerspruch fiel mir beim Lesen auch auf. Der Artikel von Le Parisien ist ja am 11. November erschienen, vielleicht teilweise als Reaktion auf diese Behauptung der Ermittlungsrichterin. Zumindest kann man festhalten, dass coco.fr bzw.gg sozusagen die Keimzelle bzw. das Bindeglied zwischen den Herren war, für die meisten zumindest.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

13.11.2024 um 00:51
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Über drei Jahre haben sie und ihre Kollegen an dem Fall gearbeitet. (...) Die Ermittlungsrichterin hat alle Videos angesehen, ebenso wie die Ermittler, welche die Videos transkribieren mussten.

Es sei, so erklärte die Ermittlungsrichterin, wichtig gewesen, pragmatisch vorzugehen und sicherzustellen, dass DP innerhalb einer angemessenen Zeit vor Gericht gestellt werden konnte. In einem Fall dieser Größenordnung hätte man zehn Jahre ermitteln können.
Insgesamt wurden nahezu vier Jahre benötigt vom Beginn der U-Haft von DP ab dem 2. November 2020 bis zum Beginn des Prozesses am 2. September 2024. Im Juli 2023 legte die Ermittlungsrichterin die Anklageschrift vor, 370 Seiten, gestützt auf 31 Aktenordner Ermittlungsarbeit.
Saisie en novembre 2020, après l'interpellation du septuagénaire un mois plus tôt dans un supermarché de Carpentras, la magistrate avait rendu son ordonnance de mise en accusation en juin 2023 : un document de près de 370 pages, pour 31 tomes d'instruction. "
Quelle: https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/au-proces-des-viols-de-mazan-la-juge-d-instruction-detaille-le-colossal-travail-d-enquete-effectue-dans-le-dossier-pelicot_6885506.html


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

13.11.2024 um 03:00
Ich muss zugeben, dass ich froh bin, wenn der Prozess vorbei ist und sich hoffentlich alle Täter für lange Zeit hinter Gittern befinden. Die Aussagen und das Ausmaß der Taten gehen an die Substanz, selbst bei reiner Betrachtung von außen. Mein tiefster Respekt gilt GP.


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13.11.2024 um 08:01
@Photographer73
Leider gibt es noch weitere, nicht (ganz) identifizierbare Täter, so dass sie nicht alle für lange Zeit hinter Gitter kommen - ich hoffe deshalb, dass die Ermittlungen weiterlaufen und wir nochmal was dazu hören werden!
Auch wenn es mir geht wie dir: dieser Fall geht dermaßen an die/meine Substanz!!


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

13.11.2024 um 10:16
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Leider gibt es noch weitere, nicht (ganz) identifizierbare Täter, so dass sie nicht alle für lange Zeit hinter Gitter kommen - ich hoffe deshalb, dass die Ermittlungen weiterlaufen und wir nochmal was dazu hören werden!
In diesem Fall hast du natürlich vollkommen Recht, ich hoffe natürlich auch, dass sie irgendwann alle identifizieren und ihrer, ich will gar nicht schreiben - gerechten Strafe zuführen können, weil selbst die Aussicht auf Jahrzehnte im Knast, mMn nicht "aufwiegt", was sie GP antaten. Dennoch hoffe ich, dass sie jeden Einzelnen finden.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

13.11.2024 um 14:28
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Zumindest kann man festhalten, dass coco.fr bzw.gg sozusagen die Keimzelle bzw. das Bindeglied zwischen den Herren war, für die meisten zumindest.
https://www.msn.com/fr-fr/actualite/monde/proc%C3%A8s-des-viols-de-mazan-amis-d-enfance-voisins-dealer-et-client-le-monde-est-petit-entre-ces-accus%C3%A9s/ar-AA1tWnAZ?ocid=BingNewsVerp

In dem verlinkten Artikel geht die Recherche von Le Parisien (durch Femme actuelle veröffentlicht) noch weiter.
Wie unsere Kollegen betonen, "lebte die überwältigende Mehrheit dieser Männer in einem Umkreis von 50 km [um das Haus der Pélicots in Mazan im Vaucluse, Anm. d. Red.], einige in denselben Dörfern". Es ist daher nicht verwunderlich, dass Cyprien C. in derselben Bar verkehrte wie ein anderer Angeklagter, der schließlich freigesprochen wurde, oder dass Gisèle Pélicot Simone M. oft in der Bäckerei begegnete. "Er hat mich gegrüßt, immer sehr höflich", sagte die Beschwerdeführerin vor Gericht.
Aber einige Angeklagte haben wichtigere und daher faszinierendere Verbindungen. Vor allem Patrice N. und Thierry P. sind seit ihrer Kindheit befreundet. "Ich habe es nie verheimlicht, wir sind im selben Dorf aufgewachsen", sagte Ersterer bei seiner Vernehmung am 24. Oktober. Und die Vergewaltigungen, die ihnen jeweils vorgeworfen werden, ereigneten sich im Abstand von nur wenigen Monaten, nämlich im Februar und Juli 2020. Jeder behauptet jedoch, er habe nicht gewusst, dass der andere ebenfalls in den Fall verwickelt war.
Es gibt auch den Fall von Quentin H., einem ehemaligen Gefängniswärter, der mehrere andere Angeklagte frequentiert hat. Und das nicht nur im Rahmen seiner Arbeit im Gefängnis: Er verkaufte Mathieu D. MDMA (auch bekannt als Ecstasy), um über die Runden zu kommen. "Abgesehen von MDMA-Geschichten... Ich habe mich noch nie mit jemandem ausgetauscht", sagte er im Zeugenstand. Aber der Gefängnisbeamte hat "keine andere Erklärung" für die Kontakte, die er mit den anderen Angeklagten hatte, oder für die mögliche Schlüsselrolle, die er gespielt haben könnte, da er weiß, dass zwei weitere Personen in seinem Repertoire selbst mit insgesamt sechs anderen Mitangeklagten verbunden waren. "Die Welt ist klein, sagen wir mal...", verteidigte sich Quentin H.
Also für mich Lügen die alle wie gedruckt. Das ist hier sogar wörtlich. Die streiten wirklich alles ab, was man ihnen nicht hieb- und stichfest nachweisen kann. Ist zwar ihr gutes Recht, aber es ist einfach zu offentsichlich.
Le Parisien erwähnt auch den Fall von Joseph C., dessen Textnachrichten und andere Telefonate mit zwei seiner Mitangeklagten gefunden wurden, wiederum vor ihrer gegenseitigen Verhaftung.



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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

13.11.2024 um 14:34
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Es gibt auch den Fall von Quentin H., einem ehemaligen Gefängniswärter, der mehrere andere Angeklagte frequentiert hat. Und das nicht nur im Rahmen seiner Arbeit im Gefängnis: Er verkaufte Mathieu D. MDMA (auch bekannt als Ecstasy), um über die Runden zu kommen. "Abgesehen von MDMA-Geschichten... Ich habe mich noch nie mit jemandem ausgetauscht", sagte er im Zeugenstand. Aber der Gefängnisbeamte hat "keine andere Erklärung" für die Kontakte, die er mit den anderen Angeklagten hatte, oder für die mögliche Schlüsselrolle, die er gespielt haben könnte, da er weiß, dass zwei weitere Personen in seinem Repertoire selbst mit insgesamt sechs anderen Mitangeklagten verbunden waren. "Die Welt ist klein, sagen wir mal...", verteidigte sich Quentin H.
In irgend einem Artikel habe ich gelesen (kann aber im Moment nicht sagen, in welchem), dass Quentin in dem Gefängnis gearbeitet hat, in dem Dominique inhaftiert war. Er war dort vor seiner Verhaftung noch als Gefängniswärter tätig und Dominique war schon als Häftling da. Da hat man sich vermutlich auch ausgetauscht und Quentin konnte sich ausrechnen, was ihm demnächst bevorstehen wird.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

13.11.2024 um 14:56
Jetzt habe ich eine Quelle wiedergefunden, in der steht, dass Quentin H. und Dominique in dem selben Gefängnis waren (in unterschiedlichen Rollen).
Quentin H. et Dominique Pelicot à la prison du Pontet
L'accusé a d'ailleurs été un temps en poste à la prison du Pontet (Vaucluse) où fut notamment incarcéré à partir de fin 2020 Dominique Pelicot, avant d'être lui-même incarcéré dans le cadre de cette procédure en mars 2021.

Il avait cependant affirmé lors de son interrogatoire n'être "jamais entré en contact avec lui" et avoir appris les faits en lisant la presse, s'attendant alors "à être entendu" à son tour.
Quentin H. und Dominique Pelicot im Pontet-Gefängnis
Der Angeklagte war auch eine Zeit lang im Pontet-Gefängnis (Vaucluse) stationiert, wo insbesondere Dominique Pelicot ab Ende 2020 inhaftiert war, bevor er im Rahmen dieses Verfahrens im März 2021 selbst inhaftiert wurde.

Während seiner Vernehmung behauptete er jedoch, „nie mit ihm in Kontakt gekommen“ zu sein und die Fakten durch die Lektüre der Presse erfahren zu haben, in der Erwartung, dann „angehört zu werden“.
Quelle: https://mesinfos.fr/84000-avignon/viols-de-mazan-le-profil-de-quentin-h-ex-gardien-de-prison-et-accuse-au-proces-209265.html


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

13.11.2024 um 16:08
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Während seiner Vernehmung behauptete er jedoch, „nie mit ihm in Kontakt gekommen“ zu sein und die Fakten durch die Lektüre der Presse erfahren zu haben, in der Erwartung, dann „angehört zu werden“.
Meine Rede, viele Lügen wie gedruckt. Dürfen sie ja, aber der Nachteil ist, sie Lügen so schlecht, dass es schon lächerlich ist.

@Photographer73
@ringelnatz
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Leider gibt es noch weitere, nicht (ganz) identifizierbare Täter, so dass sie nicht alle für lange Zeit hinter Gitter kommen - ich hoffe deshalb, dass die Ermittlungen weiterlaufen und wir nochmal was dazu hören werden!
Auch meine Meinung. Es wird Zeit, für das Ende dieses Prozesses. Aber ich glaube nicht, dass die Ermittlungen weiterlaufen werden.
Wie ja schon die Ermittlungsrichterin sagte, die Ressourcen für Ermittlungen sind in der Region Avignon beschränkt. Was vielleicht noch etwas bringt, ist diese Aussage:
In Absprache mit der Kriminalpolizei beschloss sie, die Ermittlungen einzustellen, auch wenn etwa zwanzig Täter, von denen einige "wir kaum und sehr verschwommen sehen", nicht identifiziert werden konnten. Für diejenigen, für die es möglich war, brauchbare Fotos zu extrahieren, wurde "in allen Gendarmerien, allen städtischen und nationalen Polizeien" eine Tafel verteilt, die die Wiedererkennung eines der Angeklagten ermöglichte.
Also diese Bilder hängen jetzt noch in den zuständigen wichtigen Stellen. Vielleicht wird doch noch der Eine oder Andere erkannt.

Ein Rechtsanwalt der Mittäter fasste dazu ein schönes Schlußwort
Das letzte Wort hat Olivier Lantelme, ein weiterer Strafverteidiger: "Ich denke, Sie haben inmitten des Justizmangels eine kolossale und qualitativ hochwertige Arbeit geleistet", beruhigt er sie.
https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/au-proces-des-viols-de-mazan-la-juge-d-instruction-detaille-le-colossal-travail-d-enquete-effectue-dans-le-dossier-pelicot_6885506.html


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

13.11.2024 um 18:57
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Ein Rechtsanwalt der Mittäter fasste dazu ein schönes Schlußwort
Das letzte Wort hat Olivier Lantelme, ein weiterer Strafverteidiger: "Ich denke, Sie haben inmitten des Justizmangels eine kolossale und qualitativ hochwertige Arbeit geleistet", beruhigt er sie.
https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/au-proces-des-viols-de-mazan-la-juge-d-instruction-detaille-le-colossal-travail-d-enquete-effectue-dans-le-dossier-pelicot_6885506.html
Darüber habe ich mich ehrlich gesagt gewundert. Der Anwalt eines Angeklagten bedankt sich bei der Ermittlungsrichterin für ihre kolossale und qualitativ hochwertige Arbeit. Die qualitativ hochwertige Arbeit einer Ermittlerin bedeutet für den Angeklagten ja nichts Gutes. Oder soll damit angedeutet werden, dass sie nicht einseitig ermittelt hat und man dafür dankbar ist? Aus Sicht der Angeklagten wäre ja eine schlechte Ermittlungsarbeit evtl. wünschenswerter. So schlecht, dass erst gar keine Anklage erhoben werden kann.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.11.2024 um 11:49
Anlässlich dieser überraschenden Info, dass sich sieben von 50 Mit-Angeklagten bereits vor ihren Taten kannten, kommen bei mir erneut Fragen auf zu den Begriffen Einzelvergewaltigung, Gruppenvergewaltigung, Massenvergewaltigung.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb am 12.11.2024:Diese Woche stehe die letzten 7 Angeklagte vor Gericht. Diese 7 heben sich nochmals aus dem Pulk der Angeklagen heraus. Sie hatten Verbindungen untereinander.

(...)

Joseph C., 69 Jahre alt
Joseph C. ist der einzige der Mitangeklagten, der wegen "sexueller Nötigung in einer Gruppe" angeklagt wurde und mit sieben Jahren Gefängnis rechnen muss (im Vergleich zu 20 Jahren für die anderen, die wegen schwerer Vergewaltigung angeklagt wurden).
Bislang war ich davon ausgegangen, da war DP als Initiator, Organisator und (in einigen Fällen) Mitakteur der Taten, wie der Kopf einer Krake; die einzelnen Taten seien in der Mehrzahl als Einzelvergewaltigung zu bewerten und ausschließlich durch die Ermittlung, dass es wohl mehr als ein, mehr als zwei, eben bis zu 50 anklagbare Mit-Täter gäbe, wäre es eine Massen-Tat, die als Quantität neben der Sedierung die Schwere der einzeln ausgeführten Vergewaltigung definiere.

An diesem Punkt fragte ich mich, wie kann dem einzelnen Mit-Angeklagten die Beteiligung an einer Massen-Tat nachgewiesen werden, wenn er doch allein mit DP war? Hätte er aufgrund der jahrelang online gestellten Date-Annonce darauf schließen müssen? Online gestellt bedeutet ja nicht automatisch genutzt, noch aktiv - vielleicht vergessen zu löschen.

Die Anklage lautet auf Gruppenvergewaltigung ("viols commis en réunion").
Titre Affaire des viols de Mazan
Chefs d'accusation Viols commis en réunion
Viols avec plusieurs circonstances aggravantes, Agression sexuelle commise en réunion
Quelle: Wikipedia: Affaire des viols de Mazan

Ab wann ist es eine Gruppe? Ab zwei Personen oder ab drei? Bei einer zeitlich gleichen Tat, DP und der Mit-Angeklagte oder der Mit-Angeklagte als Akteur von vielen ihm unbekannten Akteuren einer Serie von Einzelvergewaltigungen, die in Summe als Massen-Vergewaltigung definiert wird?

Dieser Joseph war Teil einer "echten Gruppe" an einem Termin mit DP und mindestens einem weiteren Mit-Akteur, drei zeitlich zusammen? Aber die anderen?

Ein Aufruf an die hier im Thread schreibenden Juristen, @Rick_Blaine und @fassbinder1925 - könnt ihr meine Gedanken entwirren?


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

16.11.2024 um 12:16
Ist das hier schon bekannt?
Ein Artikel in dem beschrieben wird dass ein junger Komplize von DP medikamente bekommen hat um seine Mutter zu vergewaltigen!
Ich konnte das nicht lesen ...
https://www.theguardian.com/world/2024/nov/15/gisele-pelicot-trial-avignon-charly-a-mazan-france


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