Hallo in die Runde,
leider bin ich technisch eher "intuitiv" unterwegs, erreiche damit häufig aber dennoch Wesentliches. Der Grund für mein Vorgehen ist ehrlicherweise oft "Bequemlichkeit" - Bedienungsanleitungen sind sicherlich hilfreich, aber laaaaaangweilig, jedenfalls für mich. Sorry!
Der langen Rede kurzer Sinn:
"ThoFra" und "Sören42" zitierten mich freundlicherweise. Vielen Dank!
Bei meiner Auflistung möglicher Berufe, Kenntnisse oder Fähigkeiten des Täters, kam mir (
@sören42) auch später in den Sinn, dass der Mörder möglicherweise militärisch oder auch polizeilich ausgebildet sein könnte, weil eben Frau Schnieder im Film fürchtete, abgehört zu werden o. ä.
Vielleicht hatte sie sogar die Bekanntschaft mit einem Mann gemacht, der sie später umbrachte, der sie geschickt davor gewarnt hatte, ihr Verhältnis Dritten mitzuteilen, da er beispielsweise dem Militär oder dem Polizeiapparat angehörte oder selbst irgendwie tatsächlich verfolgt war. Hatte Frau Schnieder eine soziale Ader, ein Helfersyndrom? Glaubte sie jemandem, der sich selbst vor Abhörung fürchtete oder der mit dem Fingerzeig auf potenzielles Abgehörtwerden die Kontakte des Opfers hoffte einzuschränken und zu kontrollieren, um die Tat unentdeckt ausführen zu können? Litt dieser Mensch möglicherweise selbst unter einer Art Verfolgungswahn oder wurde eben bereits real verfolgt, weil er schon in der Vergangenheit Straftaten verübt hatte?
Jedenfalls finde ich den Kommentar von "Sören42" sehr interessant!
@ThoFra: Es gibt Männer, die bei Frauen Illusionen erzeugen, die mit Hilfe ihres Charmes ihr Opfer erstmal umgarnen und gefügig machen und dessen Vertrauen gewinnen. Auch ein Hilfeersuchen kann dazu geführt haben, dass die ehemalige Lehrerin mit 400 DM in der Tasche gezielt in den Wald gegangen war, um dort jemandem hilfreich das Geld zu übergeben, möglicherweise nur leihweise. Aber vielleicht hatte sie sich etwas von dieser Person versprochen, was diese dem Opfer suggeriert hatte, was plötzlich nicht mehr zutraf, z. B. ein gemeinsamer Ausflug, der auf einmal nicht mehr galt oder eine andere Absage und Abkehr, mit der Frau Schnieder nicht gerechnet hatte.
Der Täter wollte unerkannt bleiben, das Geld einheimsen und brachte deshalb die Frau um. Allerdings kann es auch sein, dass der Mord zusätzlich geschah, weil eben dieser Täter nicht allein auf das Geld fixiert ist, sondern noch einen zusätzlichen "Kick" für seine Psyche benötigt und deswegen tötet.
Somit kämen zwei Motive zusammen: Habgier, Befreiung von finanziellen Sorgen, Macht, Mordlust.
Da die Frau bereits wohl Mitte vierzig war, denke ich, dass es sich auch um jemanden gehandelt haben könnte, der um das Bedürfnis nach Zuwendung von einer eigentlich lebenslustigen, jedoch gesundheitlich geschwächten Frau mit Defiziten wusste, diese Schwächen gezielt ausnutzte und sich dabei möglicherweise schon öfter an alleinstehende, etwas ältere Frauen mit trügerischen Absichten gewandt hatte.
Schwächen zu erspüren und auszunutzen ist eine Strategie vieler Krimineller.
Das sind so meine Assoziationen, mehr nicht: Eventuell wurde in der Tat auch ein Mutter-Sohn-Konflikt ausgelebt - m. a. W.: Der Täter hätte altersmäßig eine Art Sohn der Ermordeten gewesen sein können oder war zumindest einige Jahre jünger als die Frau.
In meinem Ursprungsbeitrag möchte ich noch korrigierend bzw. präzisierend anmerken:
Aus meiner Sicht könnte sich das Mordopfer durch die Anwesenheit des Hundes zwar sicher gefühlt, in dem Mörder jedoch keine solche Gefahr gesehen haben. Der Täter selbst könnte, so es zwischen ihm und der Frau bereits zu Begegnungen gekommen war, den Hund bereits ebenfalls kennengelernt oder das Tier mit Futter o. ä. beruhigt haben bzw. im Umgang mit solchen Tieren nicht unbeholfen gewesen sein.
Vor einem unbekannten Mörder hätte der Hund sein Frauchen eigentlich schützen oder zumindest eine ziemliche Hürde für den Täter darstellen müssen.
Allerdings könnte hierin auch das Anbringen eines abrupten schnellen Stiches in den Hals als Todesursache begründet sein, damit der Hund in keine länger andauernde Handlung hätte eindringen können.
Dennoch bleibt so ein Tier für einen Unbekannten aus meiner Sicht ein ziemliches Hemmnis, für einen Bekannten eher nicht.
Wer auch immer diese Frau umbrachte, ... die Art und Weise der Ermordung von Angesicht zu Angesicht sozusagen zeugt von einer zusätzlichen Brutalität. Die Frau wurde wie ein Gegenstand behandelt, ausgebeutet, möglicherweise getäuscht durch Erschleichen ihres Vertrauens, manipuliert und gefühlskalt weggeworfen.
Möglicherweise lebt hier jemand eine schreckliche Kindheit in seinen Taten aus ...
Vielleicht gibt es keine Mörder mehr, wenn es bessere Kindheiten und eine garantierte soziale Gerechtigkeit gibt ...
Gruß
Rotdrossel