Diätbrötchen schrieb:Die Kaufkraft von 400 DM im Jahre 1989 sind gleich der Kaufkraft von 394€ im Jahre 2023.
(Die Inflation rausgerechnet).
Also dazu kann ich nur sagen, dass Diätbrötchen das wahrscheinlich sicherlich irgendwo ordentlich herausgesucht hat, aber ich war 1989 Studie im Examen und hatte genau 400 DM zum Leben, nach Abzug der Miete, übrig. Ich konnte von den 400 DM Strom, Telefon, Versicherungen, Bahnkarte bezahlen, als weitere feste Kosten
, sowie Essen, Trinken, meine Bücher, ziemlich teuer, Klamotten und war in der Lage, soviel zurück zulegen, sprich zu sparen, dass ich einen 1.800 DM teuren Kurs in einem Betrag bezahlen konnte.
Das könnte man mit 394 Euro heute sicherlich nicht mehr.
Sprich 400 DM waren damals sehr viel Geld und wenn der Ehemann nicht oft zu Hause war, Yuri eventuell auch mal einen Einkauf bezahlte, dann konnte sie davon locker mit Sohn einen Monat leben.
Das war schon eine attraktive Beute, so dass ich den Ansatz Raub nachvollziehen kann.
Das Geld hätte ich, hatte ich schon mal geschrieben, sicherlich nicht im Auto gelassen, weder im Kofferraum, noch sonst wo, sondern auch mitgenommen.
Zum Wendezeitthema:
Sie ist im April 1989 getötet worden, der sog Mauerfall war am 9.11.1989, also gut 7 Monate später. Erst danach kam heraus, wer wen in der ehemaligen DDR ausspioniert hat, so dass ein Motiv daraus, nach dem Motto, sie hat mich an die Stasi verraten, ausspioniert, genauso wie umgekehrt, sich also erst danach ergeben haben kann.
Da sie 2 Jahre vor dem Tod den Unfall hatte, der zu ihrer Pension führte, muss sie, Staatsdienst hin oder her, auch 5 Jahre schon tätig gewesen sein, sonst gibt es die Leistung so nicht. Dh sie muss zumindest zu diesen Zeitpunkt schon in der BRD gewesen sein und als Berufsschullehrerin gearbeitet haben, sprich ab 1980 muss sie schon hier gelebt haben.
Ich denke eher, dass sie als junge Erwachsene mit ihren Eltern, sei es durch Flucht, Ausbürgerung oder sogar Freikauf nach erfolglosem Fluchtversuch und Inhaftierung hier gelandet ist. Gerade Letzteres wurde oft in den 70 er praktiziert und bis zur Wende fortgeführt.
Dass sie da vielleicht besonders getriggert wurde, bei Geräuschen etc und Verdacht auf Stasi- Aktivitäten könnte sich aus so einem Hintergrund, wie Freikauf oder Flucht, ergeben.
Zum Thema Hund:
Ich wundere mich auch, wo der Hund beim Angriff und bei Auffinden der Leiche war.
Ich habe selber seit Jahrzehnten Hunde, vom Charakter her alles liebe "Schafe", und von der Grösse her von Kalb bis Fusshupe.
Der geflügelte Spruch meiner Familie ist, wenn du mal ärztliche Hilfe brauchst und der Rettungsdienst muss kommen, müssen wir vorher die Hunde erschießen. Das hat sich schon 2 Mal in bestimmter Form bewahrheitet und die Hunde mussten vor Eintreffen des Notarztes eingesperrt werden und das andere Mal wurden Hund und ich nachts auf der Straße angegriffen und der Angreifer lernte den Boden kennen.
Sprich keiner meiner Hunde würde mich bei auch nur dem Hauch einer Gefahr alleine lassen, egal, was er gerade macht und wie gross oder klein er selber ist.
Selbst, wenn der Hund durch den Wald streifte, wäre er spätestens bei einem kuriosen Geräusch zurück gekommen und dafür spricht auch, dass Moritz sich sehr aggressiv beim Eintreffen der Polizei gezeigt hat.
Wo war er aber beim Auffinden der Leiche ?
Da vermute ich auch, Moritz kannte den Täter zumindest so gut, dass er vielleicht mit ihm weiter gelaufen ist, sich dann aber hat zurück schicken lassen.
Ich habe gesucht, aber das, da wohl zu müde, jetzt nicht gefunden, aber ein User beschrieb sehr schön das Rudelverhalten.
Ich schließe unter anderem jetzt auch einen Junkie, der schnell nur einmal ein paar Mark abgreifen wollte, aus. So jemand sucht sich ein leichtes Opfer und wahrscheinlich, trotz der plausible Wegbeschreibung, sicherlich nicht jemanden im Wald. Die Leute, die sich dort aufhalten, wie Wanderer, Jogger oder Gassigänger haben ja oft noch nicht mal Geld oder nur sehr wenig dabei, weil eben zum Spass unterwegs.
Und dass sie nun einen Junkie kannte, der ihr vielleicht gefolgt ist, weil er sie zufällig beim Geld abheben sah und auch den Hund kannte, halte ich jetzt für sehr viel Zufall. Vor allem müsste er ihr dann von der Post aus gefolgt sein. Zu Fuss und sie mit dem Auto ? Aber beide treffen so im Wald ein, dass er sie 350 Meter vom Auto entfernt erwischt. Dann müsste sie auf dem Rückweg zum Auto gewesen sein, hätte da aber wahrscheinlich den Hund schon wieder angeleint gehabt. Das erscheint mir nicht plausibel.
Ich denke, es war jemand, den sie kannte, der den Hund kannte und der auch schon im Visier der Ermittler ist. Denn ich fand den Film auch sehr ausführlich, mit sehr viel "Untermalung", sprich vielen Einzelheiten versehen, die eigentlich nur dazu dienen können, die Erinnerung von Zeitzeugen anzukurbeln. Es kann durchaus sein, dass das jemand ist, der sich ein bisschen im kleinkriminellen Milieu herum getrieben hat, kleine Gaunereien beging, aber sonst eher unscheinbar war.