Wo ist Alexandra R. (39) aus Nürnberg?

habe ich gerade gelesen, nicht nur AUF der Autobahn sondern auch IM UMFELD der A9, das hatte ich noch nicht gelesen.

oder im Umfeld der A9 gesehen haben, zum Beispiel an Rasthöfen, Tankstellen, Nebenstraßen, Forstwegen oder Parkplätzen. Auch interessiert die Beamten, mit welchen Personen das Auto zu diesem Zeitpunkt besetzt war.

Quelle:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/vermisste-schwangere-aus-nuernberg-polizei-sucht-nach-twingo,TQZJDB9 (Archiv-Version vom 27.12.2022)

Schneewi77chen schrieb:Also, auf der A9 sind sehr viele schwenkbare Kameras angebracht, kurz vor München nochmal deutlich mehr. Sie sind so ausgerichtet, dass sie die Autos von hinten filmen. Kennzeichen kann man in dem Bildausschnitt sicherlich erkennen, jedoch nicht, wer im Auto sitzt.

sehr interessant.

Tritonus schrieb:Er würde dir im Moment auffallen, aber ziemlich sicher könntest du nach 14 Tagen nicht mehr sagen: ja genau, auf der A9 bei Kilometer soundsoviel nach der Abfahrt xy habe ich am 9. Dezember um 10.30 einen mintgrünen Twingo gesehen

richtig, also erst einmal müsste ich überhaupt von diesem Vermisstenfall und dem Auto etwas gehört oder gelesen haben.
Wenn ich nicht hier im Forum wäre, wüsste ich das bis heute nicht - nur als Beispiel.

Und wenn ich nicht in Bayern wohnen würde, hätte ich es mit Sicherheit auch nicht im bayr. Fernsehen oder bayr. Tageszeitungen gehört oder gelesen.

Wenn ich jeden Tag auf der A9 unterwegs wäre, könnte ich es nicht mehr zuordnen - , aber wenn ich seltener die Autobahn befahre - dann könnte ich noch wissen, wann das war und wo ich hin wollte.

Das Kennzeichen hätte ich mir vermutlich eh nicht gemerkt (wenn es kein Drängler o.ä. gewesen wäre - grins).
Aber diese seltsame Farbe ..

Tritonus schrieb:Das ist halt immer das Problem bei diesen Zeugenaufrufen. Da muss nach Dingen gefragt werden, die meistens so alltäglich sind, dass man sie sich nicht merkt, selbst wenn man ein phänomenales Gedächtnis hat. Es besteht nur die Möglichkeit, dass man dieses Alltägliche zeitlich und räumlich mit irgendwas verknüpft, also z.B. wenn du den Twingo auf einem Rastplatz mit einem ausgefallenen Namen siehst und dir denkst, so einen würde ich gern meiner Tochter schenken, die übermorgen Hochzeit hat. So irgendwie. Aber dann würdest du dir vermutlich immer noch nicht das Kennzeichen über Wochen merken (ich auch nicht).

Genau. Daher wahrscheinlich auch die Frage der EB nach privaten Foto- oder Filmaufnahmen. Die könnte es ja zufällig geben.

@Tritonus

Aber auch wenn du nicht mehr genau weißt, welcher Parkplatz das war, wo du angehalten hast, dann fährt halt die Polizei die Strecke mit dir nochmal ab, und dann erinnerst du dich schon wieder, welcher es gewesen sein könnte. Das kann die Polizei schon mit gezielten Fragen eingrenzen, wie beispielsweise ob da nun viel Wald war oder eher freies Feld. Und selbst wenn immer noch mehrere in Frage kämen, es würde die Suche einschränken. Hilfreich wäre es in jedem Fall.

Shiloh schrieb:Genau. Daher wahrscheinlich auch die Frage der EB nach privaten Foto- oder Filmaufnahmen. Die könnte es ja zufällig geben.

Ja, das denke ich auch, dass es da einen Treffer geben könnte. Es machen ja manche Menschen wirklich über all Selfies, da kann dann schon mal zufällig ein Auto mit drauf sein. Oder Fotos vom Hund etc
Ich würde, wenn ich zu der Zeit in der Gegend unterwegs gewesen wäre und Fotos gemacht hätte, jetzt meine Fotos checken.
Hätte ich nichts fotografiert, hätte ich vielleicht sogar direkt neben dem Wagen gestanden und hätte es selbst eine halbe Stunde später nicht mehr gewusst.
Ich nehme Autos gar nicht in ihren Einzelheiten wahr, es sei denn es ist irgendwas besonderes. Auffällig geparkt, Fenster abgeklebt oder so.
Außer auf unserem Parkplatz, der zum Haus bzw zur Gartenanlage gehört. Da fallen mir manchmal sogar die Kennzeichen auf.

Auf einem Rastplatz o.ä. achte ich auf sowas einfach nicht.

Und da bin ich sicher nicht die einzige.
Daher glaube ich, dass Zufallsfotos durchaus eine Chance sein könnten.

Die Vermisstensuche am heutigen Tag wurde gegen ca. 15:30 abgeschlossen, leider ohne relevantes Ergebnis.

Quelle:
https://www.polizei.bayern.de/aktuelles/pressemitteilungen/041291/index.html

emz schrieb:dann fährt halt die Polizei die Strecke mit dir nochmal ab, und dann erinnerst du dich schon wieder, welcher es gewesen sein könnte

ja oder man schaut in seinen google Standort Verlauf, wenn er denn aktiviert wurde, das ist im Nachhinein auch noch möglich. Hab es gerade ausprobiert, funktioniert super. Kann man sich angucken, wo man wann und wie lange war. So ein Handy mitführen, dürfte dem ein oder anderen Verbrecher schon zum Verhängnis geworden sein 🤷🏻‍♀️ vielleicht auch der Person, die den Twingo führte 🤷🏻‍♀️ die Polizei wird ihre Arbeit schon machen, warten wir es ab.

Die Vermisstensuche unter Einbeziehung der Polizeihunde ist abgeschlossen. Die Tauchergruppe setzt ihren Einsatz am kommenden Montag (02.01.2023) fort. Hier wird letztmalig der Main-Donau Kanal, weiterhin in nördliche Richtung, abgesucht.

Quelle: https://www.polizei.bayern.de/aktuelles/pressemitteilungen/041291/index.html

Am Montag geht die Suche am Kanal also letztmalig (!) weiter. Klingt, als habe man damit dann vorerst alle halbwegs sinnvollen Suchoptionen ausgeschöpft. Von einer heißen Spur offenbar nicht die Spur... :( :( :(

Anbei etwas zur Lage, vll. interessant:

Katzwang, wo Alexandra R. wohnt, ist der südlichste Stadtteil von Nürnberg, das Autokennzeichen ist N. Katzwang ist 20 min von der Nürnberger Innenstadt entfernt und für die Nürnberger Stadtbewohner eher eine ruhige, kleine Gemeinde am Rande (eigene Beobachtung).

Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, in dem der Twingo zugelassen ist, mit dem Autokennzeichen ERH ist relativ groß, es gibt dort einige namhafte Unternehmen, viele gut situierte Einwohner und die geringste (?) Arbeitslosenquote Bayerns (ebenfalls eigene Beobachtung).

Der Landkreis ERH grenzt nicht an Katzwang, sondern im Norden an Nürnberg.

Nitschi schrieb:ja oder man schaut in seinen google Standort Verlauf, wenn er denn aktiviert wurde, das ist im Nachhinein auch noch möglich. Hab es gerade ausprobiert, funktioniert super.

Das wollte ich gerade mal bei mir ausprobieren. Es geht nur, wenn der vorher auch aktiviert wurde, was er bei mir nicht war. Ich wusste virher gar nichts darüber. Wie viele schalten den den tatsächlich ein?

Rotkäppchen schrieb:Das wollte ich gerade mal bei mir ausprobieren. Es geht nur, wenn der vorher auch aktiviert wurde, was er bei mir nicht war. Ich wusste virher gar nichts darüber. Wie viele schalten den den tatsächlich ein?

ja, das ist so die Frage. Bei mir war der an, ich konnte mir meinen Wegverlauf aus der Vergangenheit anschauen. Wo war ich am 1. Dezember zum Beispiel und vor allem wie lange, wo bin ich lang gefahren, hab Pause gemacht. Meine Frage wäre, selbst wenn der Standortverlauf auf dem Handy deaktiv ist, ob Google die Daten nicht trotzdem hat?

Nitschi schrieb:Meine Frage wäre, selbst wenn der Standortverlauf auf dem Handy deaktiv ist, ob Google die Daten nicht trotzdem hat?

Nein, hat Google nicht, weil die Daten ja dann nicht mehr auf dem Gerät aufgezeichnet werden. Es gibt demnach dann gar nichts mehr, was verbotenerweise an Google geschickt werden könnte. Das merkt man auch am Akkuverbrauch.

Das erinnert mich an den Fall Scarlett Salice. Die hatte ihren Google Standortverlauf meiner Erinnerung nach bewusst ausgeschaltet und so konnte die Polizei nicht rekonstruieren, welchen Weg sie nahm - und die Mantrailer waren da uneindeutig.
Also ich denke, dass Google dann die Daten tatsächlich nicht erfasst oder eben keine Möglichkeit auf Freigabe der Daten gibt.

Schneewi77chen schrieb:auf der A9 sind sehr viele schwenkbare Kameras angebracht, kurz vor München nochmal deutlich mehr.

Genau, die A9 ist doch so ein Versuchsprojekt von Siemens bezüglich Verkehrsüberwachung durch Kameras. Wenn man dann noch Blitzer, Abstandsmesser dazuzählt, müsste schon eine erkleckliche Menge an Kameras zusammenkommen. Wenn die Ermittler das alles sichten wollen, könnte das sehr lange dauern. Dazu kommen noch die Kameras auf den Parkplätzen und Rastplätzen. Wichtiger wären noch Sichtungen aus der Umgebung der A9, wo der Twingo evtl. abgefahren ist und einen Aufenthalt hatte. In Waldgebieten werden von Jägern und Waldbesitzern mittlerweilen auch schon viele Wildkameras und Kameras aufgestellt. Die Frage ist nur, wieviele solcher Leute kennen den Vermisstenfall und checken in dem Zusammenhang vielleicht ihre Kameras? Also das wäre schon der pure Zufall, wenn so eine Kamera das Auto aufgezeichnet hätte und man das an die Ermittler weiterleitet.
Der Twingo hat doch bestimmt eine Art Stamm-Parkplatz. Vielleicht konnte man das Zeitfenster der Abwesenheit mittels Zeugen belegen. Wenn dann festgestellt wird, dass in dieser Zeit der eigentliche Besitzer definitiv ohne Twingo an einem anderen Ort war, muss das Auto ja von jemand anderem gefahren worden sein in der Zeit. Dieses Rätsel werden sie schon noch lösen. Da dieses Auto nicht das reguläre Auto von A.R. gewesen sein soll, dennoch öfters in der Nähe des Wohnhauses abgestellt war, muss es ja einer Person gehören, die zum speziellen oder allgemeinen Umkreis von A.R. gehört.
Also falls sie am Tag des Verschwindens tätsächlich in dieses Fahrzeug stieg, muss es unauffällig vonstatten gegangen sein. Die Wohnsituation vor Ort (Mehrfamilienhaus) und enge Umgebungsbebauung mit ebenfalls vielen Mehrfamilienhäusern legt dies nahe. Wäre da ein Streit vorausgegangen oder gar eine Entführung unter Zwang, denke ich mal, dass das bemerkt worden wäre.
Es liegt zwar nahe, dass routinemäßig der Kanal mit abgesucht wird, aber im Stadtbereich wäre es schon mit hohem Risiko behaftet, sich einer leblosen Person zu entledigen. Selbst wenn ein Täter so etwas vor hätte, würde er dann nicht lieber an eine ruhige, abseits gelegenere Brücke fahren? M.M. nach wurde sie eher in ein entlegenes Waldgebiet gebracht, wo möglichst wenig Personen kreuzen.

xoxalb schrieb:dennoch öfters in der Nähe des Wohnhauses abgestellt war

Gibt's dazu eine Quelle?

Es braucht ja eigentlich gar nicht die Kameras auf der A9 - ein Auto von Tesla in der Nachbarschaft würde eventuell genügen. Diese Autos haben einen "Wächtermodus", bei dem, falls aktiviert, ohne Anlass die Umgebung des Autos gefilmt wird, aber insbesondere, wenn sich jemand dem abgestellten Fahrzeug nähert:

Sobald sich jemand dem Fahrzeug nähert, wird diese Person gefilmt. Hierzu braucht es also nicht einmal eine Berührung des Fahrzeugs. Die Kameras nehmen die Umgebung rund um das Fahrzeug auf, speichern ggf. die Videobilder vorläufig ab und überschreiben sie alle 60 Minuten. Kommt es in der Nähe des parkenden Fahrzeugs zu einer verdächtigen Bewegung, wird der Warnungszustand aktiviert und die Videobilder der letzten 10 Minuten vor dem Ereignis und 30 Minuten danach werden auf einer SD-Karte in dem Fahrzeug gespeichert.

Quelle: https://www.datenschutz-notizen.de/tesla-ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst-und-das-bist-du-0934682/

Vom Datenschutz her eine Katastrophe, aber in diesem Fall eine vielleicht bislang unbedachte Möglichkeit, Licht in die Angelegenheit zu bringen? Man sollte vielleicht alle Tesla-Fahrer der Region um Abgabe ihrer Speicherkarten ersuchen.

LackyLuke77 schrieb:Gibt's dazu eine Quelle?

Kann ich leider nicht mehr finden, ob ich das in einem Interview gehört habe oder gelesen habe, sorry. Jedenfalls wurde mal geäußert, dass der Twingo dem Umfeld von A.R. zuzuordnen ist.

swinedog schrieb:Nein, hat Google nicht, weil die Daten ja dann nicht mehr auf dem Gerät aufgezeichnet werden. Es gibt demnach dann gar nichts mehr, was verbotenerweise an Google geschickt werden könnte. Das merkt man auch am Akkuverbrauch.

Wobei die Funktion hierfür schon etwas versteckter ist, ein Klick bei "Standortverlauf deaktivieren" reicht nicht.

Laut einem Medienbericht speichert Google die Positionsdaten seiner Nutzer auch dann noch, wenn sie in Google Maps "Standortverlauf deaktivieren" ausgewählt haben. Ein versteckter Menüpunkt schafft Abhilfe.

Quelle: https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/google-maps-standort-historie-wird-trotz-deaktivierung-gespeichert-a-1223068.html

Die Suche mit Hunden ist abgeschlossen, es wird nur noch einen Tag durch Taucher gesucht.
Somit kann quasi ausgeschlossen werden bzw. ist die Wahrscheinlichkeit geringer dass Alexandra sich im Kanal befindet.

Die Suche am Kanal mit Hunden wird eingestellt, die Taucher durchsuchen Montag noch ein Stück. Die 24-köpfige Soko der Kripo macht weiter. „Es werden noch weitere Befragungen im Umfeld der Vermissten durchgeführt, Hinweise überprüft“, so Polizeisprecherin Janine Mendel (43).

Quelle: https://www.bild.de/regional/nuernberg/nuernberg-news/vermisste-alexandra-r-39-feinste-schnueffler-ohne-spur-82391000.bild.html

Und gleiche Quelle:

Die Ermittler gehen davon aus, dass Alexandra R. am 9. Dezember nicht freiwillig verschwand. Sie hatte keine persönlichen Dinge mitgenommen, keine Schlüssel, kein Geld, keine Papiere.

Dass sie sogar die Schlüssel zurück gelassen hat wusste ich noch nicht.

Steppel schrieb:Dass sie sogar die Schlüssel zurück gelassen hat wusste ich noch nicht.

Das ist ja in der Tat interessant, weil sie dann ja vermutlich nicht unter einem Vorwand aus der Wohnung gelockt oder unterwegs abgepasst wurde.

Denn in beiden Fällen hätte sie ja die Schlüssel dabeigehabt.....

Da könnte man jetzt vermuten das Frau R. schon mit dem Täter unter Gewaltandrohung die Wohnung verlassen musste, was ich mir aber auch kaum vorstellen kann weil es ja ein totales Risiko für den Täter wäre. Das wird ja immer seltsamer.