Als Tatverdächtige gelten gleichwohl nach wie vor der frühere Lebensgefährte der Vermissten und dessen Geschäftspartner. Gegen die beiden Männer gebe es allerdings weiterhin "keinen dringenden Tatverdacht", wie Michael Konrad, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, am Donnerstag (9. März 2023) im Gespräch mit inFranken.de betont.
"Unsere Ermittlungen zielen gerade darauf ab, ob sich die Verdachtsmomente erhärten oder entkräften." In diesem Zusammenhang habe die Polizei Mitte Februar weitere Gebäudedurchsuchungen bei insgesamt drei Personen durchgeführt. Neben den beiden Verdächtigen fand laut Angaben des Präsidiumssprechers auch bei einem Zeugen eine Durchsuchung statt. Das Ergebnis dieser Maßnahmen ist bislang unbekannt. "Die Beweismittelauswertung läuft aktuell noch", sagt Konrad.
Man hat also auch bei einem Zeugen des Falls eine zusätzliche Hausdurchsuchung vorgenommen. Es wird aber nicht benannt, um was für eine Person es sich dabei handelt.
Die Ermittlungen führen die Polizei auch nach Rumänien, von wo die Vermisste stammt. Auf ein Rechtshilfeersuchen an das EU-Land habe es bislang keine Antwort gegeben, berichtet die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag mit Verweis auf das Präsidium Mittelfranken.
Ja, das war leider zu erwarten, dass es hier keinen kurzen Dienstweg geben wird. Man kann nur hoffen, dass durch die zeitliche Verzögerung keine wichtigen Beweismittel flöten gehen. Eigentlich hätte ich erwartet, dass das schneller geht bei einem vermuteten Kapitalverbrechen.
Um womöglich eine neue Sicht auf den Fall zu erhalten, bittet das Polizeipräsidium in Nürnberg gegebenenfalls andere Präsidien um Unterstützung. "Das ist zumindest eine Möglichkeit", erklärt Konrad. In welchem Umfang und ab welchem Zeitpunkt dies geschehe, sei aber noch vollkommen offen.
Ich verstehe das so, dass man die Personalkapazitäten damit aufstocken will. Demnach müsste es ja viele Spuren geben, die dringend einer Aufarbeitung brauchen.
"Das weiterhin zentrale Puzzlestück, das unsere Ermittlungen bestimmt ist die Frage: Wo ist die Frau?". Erst wenn diese Frage beantwortet sei, ließen sich weitere Umstände klären. Laut derzeitigem Stand deute viel darauf hin, dass es sich bei der Vermissten nicht um ein "Zufallsopfer" handele. "Wir gehen davon aus, dass der Schlüssel im Unfeld liegt", sagt der Nürnberger Polizeisprecher inFranken.de. "Natürlich nehmen wir nicht an, dass die Frau freiwilligen verschwunden ist", betont Konrad. "Im Moment gehen wir davon aus, dass eine Straftat vorliegt."
Es wird hier eindeutig zum wiederholten Mal gesagt, dass es sich um kein freiwilliges Verschwinden handeln soll. Also kann man sich wohl zukünftig alle Überlegungen zu "A.R. hat sich selbst in Sicherheit gebracht oder wurde von jemandem in Sicherheit gebracht" sparen.
Quelle:
https://www.infranken.de/lk/nuernberg/alexandra-r-aus-nuernberg-seit-drei-monaten-vermisst-polizei-nennt-zentrales-puzzlestueck-art-5603706