Wo ist Alexandra R. (39) aus Nürnberg?

Srensen schrieb:Sie könnte gar nicht erst abgeschlossen haben; vorausgesetzt, es handelt sich nicht um eine der Haustüren, die nur mit Schlüssel von außen zu öffnen sind. Besonders wahrscheinlich finde ich dieses Szenario allerdings nicht.

Eigentlich ist es doch heute allgemeiner Standard, dass sowohl Haus- als auch Wohnungstüren in Mehrfamilienhäusern außen mit einem Knauf statt einer Klinke versehen sind und daher, einmal zu, von außen nur mit Schlüssel geöffnet werden können, egal ob auch abgeschlossen ist oder nicht.

Wenn AR aus der Wohnung ins Treppenhaus oder in den Keller gegangen wäre (nur als fiktives Beispiel!) ohne den Schlüssel mitzunehmen, hätte sie in diesem Fall die Wohnungstür offen stehen lassen müssen. Dabei hätte das Risiko bestanden, dass die Tür zufällt und sie ausgesperrt ist. Das gleiche gilt auch für die Haustür.

Da nun aber ihre Ourtdoor-Kleidung verschwunden ist, wird sie wohl auf jeden Fall ins Freie gegangen sein- nur um ins Treppenhaus oder den Keller zu gehen zieht man doch nicht gleich die "ganze Montur" an.

birotor schrieb:Aber wieso sind wir uns so sicher, dass Frau R. nur über einen Schlüssel zu ihrer Haustür verfügte?

Das ist natürlich ein guter Einwand, aber es ist am Ende doch wieder eher unwahrscheinlich, dass sie ausgerechnet am Tag ihres Verschwindens nicht den normalen Schlüsselbund sondern den Reserveschlüssel benutzt von dem dann auch niemand etwas weiß.

Der zitierte Beitrag von sinal14 wurde gelöscht. Begründung: Chat

Ja, das ist richtig. Aber in diesem Fall macht es die Sache ja nicht "sensationeller" wenn man neben den Papieren und den sonstigen Sachen auch noch die Schlüssel dazuerfindet.

brigittsche schrieb:Reserveschlüssel benutzt von dem dann auch niemand etwas weiß.

Wieviele Schlüssel an einen Mieter übergeben werden, wird in jedem simplen Mietvertrag bei der Wohnungsübergabe festgehalten. Natürlich kann sich jeder weitere Schlüssel beim Schlüsseldienst nachmachen lassen. Dabei kommt es aber auf die Art der Schlüssel darauf an. Nicht alle Sicherheitsschlüssel dürfen nachgemacht werden. Das ist dann wahrscheinlich erst beim Vermieter anzufragen, da dafür ein entsprechender Sicherheitscode notwendig ist, der sich nur in den Händen des Vermieters oder gar der Hausverwaltung befindet. Also so ganz einfach ist die Schlüsselsache nicht.

xoxalb schrieb:Eine Schwangere wiegt ein bisschen mehr als normal. Im Leblos-Zustand könnte das eine Person gar nicht schaffen. Das würden nur Zwei schaffen, die sie unterhaken.

Worauf auch immer deine Erkenntnisse beruhen mögen, dem möchte ich widersprechen.
Eine vom Gericht nachgestellte Situation mag das belegen.
Die vermisste Alexandra war mit 1,65 m deutlich kleiner und wog mit Sicherheit trotz Schwangerschaft erheblich weniger.

Ein paar Zentimeter kleiner und fünf Jahre älter als .... war der Beamte, mit dem die Kripo ... mögliche Szenarien zum „Verbringen der Leiche“ von ... nachstellte. Als die 26jährige Ende Mai 2012 verschwand wog sie etwa 90 Kilo, bei einer Größe von knapp 1,90 Meter. Ihr damaliger Verlobter, der sich nun wegen des Vorwurfs des Mordes vor dem Landgericht ... verteidigen muss, ist deutlich kleiner und wirkt aktuell fast schon etwas schmächtig. In der Vergangenheit hatte es deshalb Spekulationen gegeben, ob ... alleine überhaupt in der Lage gewesen wäre, den leblosen Körper der jungen Frau von der Wohnung im Hochparterre zunächst ins Auto und anschließend in ein Waldstück ... zu schaffen und zu verscharren.

Eine Rettungspuppe der Berufsfeuerwehr, deren Gewicht und Größe der von ... entsprach, habe sein Kollegen in „nicht einmal zwei Minuten“ aus der Wohnung in den Kofferraum des Autos geschafft. Ohne größere Probleme. Etwas anstrengender sei es zwar gewesen, diese Puppe später in den Wald zu der späteren Grabstelle zu schleifen. Doch auch dafür habe der Beamte am Ende keine drei Minuten gebraucht. Man dürfe auch nicht vergessen, dass jemand nach so einer Tat große Mengen Adrenalin im Blut habe. „Das setzt zusätzliche Kräfte frei“, so ... .

Zeitungs-Artikel

xoxalb schrieb:Wieviele Schlüssel an einen Mieter übergeben werden, wird in jedem simplen Mietvertrag bei der Wohnungsübergabe festgehalten. Natürlich kann sich jeder weitere Schlüssel beim Schlüsseldienst nachmachen lassen. Dabei kommt es aber auf die Art der Schlüssel darauf an. Nicht alle Sicherheitsschlüssel dürfen nachgemacht werden. Das ist dann wahrscheinlich erst beim Vermieter anzufragen, da dafür ein entsprechender Sicherheitscode notwendig ist, der sich nur in den Händen des Vermieters oder gar der Hausverwaltung befindet. Also so ganz einfach ist die Schlüsselsache nicht.

Solange nicht klar ist, von welchen Schlüsseln die BILD schreibt, ist es doch müßig, darüber zu diskutieren, wieviele Schlüssel ein Mieter bei der Wohnungsübergabe erhält.

Entscheidend ist doch der Alltags-Schlüsselbund, den jeder Mieter immer benutzt. Und ja, wer in einem Mehrfamilienhaus wohnt, hat einen Schlüsselbund mit mehreren Schlüsseln dran (Wohnungstür, Haustür, Briefkasten, Keller).
Wer berufstätig ist, hat womöglich auch einen Schlüssel für die Arbeitsstelle an diesem Bund. AR als Filialleiterin hatte ganz sicherlich einen Schlüssel für die Postbank-Filiale.

Lag der Schlüsselbund von AR in der Wohnung? Ja oder nein?
Die Polizei sprach nur von Geld, Ausweis und Mutterpaß in der Wohnung.

emz schrieb:Eine vom Gericht nachgestellte Situation mag das belegen.

Das bezieht sich aber nur auf den reinen Transport. Wenn ich das irgendwo im Wald mache, wo niemand zusieht, ist das noch einmal etwas anderes als in einem Mehrfamilienhaus, wo z. B. die Nachbarn "hellhörig" werden, wenn etwas die Treppe hinuntergeschleift wird, von den Leuten aus den Nachbarhäuser, die dann sehen dass da jemand eine Frau hinter sich herzerrt und ins Auto packt (oder von mir aus auch ein Paket, wenn man mal die Frage außen vor lässt, womit er sie verpackt hat) ganz zu schweigen.

Und wenn ich mir die Fotos anschaue, dann ist das ja offenbar ein älteres Haus (mutmaßlich hellhöriger als ein Neubau) und die Nachbarschaft ist verhältnismäßig eng bebaut. Das macht einen unbemerkten Transport, auch wenn er rein körperlich zu stemmen ist, schwierig.

tombarnaby schrieb:Die Polizei sprach nur von Geld, Ausweis und Mutterpaß in der Wohnung.

Aber die Bild wusste wieder mal mehr.

emz schrieb:Eine vom Gericht nachgestellte Situation mag das belegen.

Ok, danke für das Beispiel. Vielleicht machen es tatsächlich die Adrenalinausschüttung und die körperlichen Eigenkräfte des Verbringers aus.

brigittsche schrieb:Das bezieht sich aber nur auf den reinen Transport. Wenn ich das irgendwo im Wald mache, wo niemand zusieht, ist das noch einmal etwas anderes als in einem Mehrfamilienhaus,

Dann vergiss halt den Part, wo vom Wald die Rede ist.
Es dauerte zwei Minuten die Puppe vom Hochparterre des Mehrfamilienhauses in den Kofferraum zu verfrachten.

brigittsche schrieb:(mutmaßlich hellhöriger als ein Neubau)

Muss nicht unbedingt sein. Es ist meiner Ansicht nach ein Gebäude aus gutem, roten Sandstein, der typisch ist für historische Bauten in der Nürnberger Gegend. Das sind oftmals dicke Mauern. Aber ich bin auch bei deiner Einschätzung, dass sowas zwar körperlich möglich ist, aber am helllichten Tag wohl ein nicht gerade unauffälliger Akt wäre.

Ich möchte noch einmal auf den Schnapper an der Haustür hinweisen, der ja oben schon einmal erwähnt wurde.
Bekannte von mir machen auch größere Spaziergänge ohne den Schlüssel mitzunehmen, in dem der Schnapper an der Haustür aufgestellt wird. Da ist dann der Partner im Homeoffice zuhause, um die Wohnungstür zu öffnen. Warum allerdings nicht einfach auch an der Haustür geklingelt werden kann, weiß ich nicht.

Ich denke das fast jeder wenn er die Wohnung verlässt seinen Schlüssel mitnimmt. Alles andere macht nicht wirklich Sinn. Auch wenn noch jemand zu Hause ist. Könnte ja theoretisch sein das derjenige plötzlich weg muss, und schon steht der der keinen Schlüssel hat vor der Tür. Und ist auch kein Problem sich einen Schlüssel in die Tasche zu stecken.
Und deswegen vermute ich das Frau R. den Schlüssel unter “ normalen Umständen“ mitgenommen hätte.

emz schrieb:Dann vergiss halt den Part, wo vom Wald die Rede ist.
Es dauerte zwei Minuten die Puppe vom Hochparterre des Mehrfamilienhauses in den Kofferraum zu verfrachten.

Ja, und dabei zerre ich die die Treppenstufen hinunter, durch die Haustür nach draußen zum Auto (das übrigens wo steht und nicht gesehen wird?).....Während gegenüber Frau Müller am Fenster sitzt und Frau Meier von der Wohnung nebenan sich fragt, was denn da so über die Treppe rumpelt....

xoxalb schrieb:Es ist meiner Ansicht nach ein Gebäude aus gutem, roten Sandstein, der typisch ist für historische Bauten in der Nürnberger Gegend. Das sind oftmals dicke Mauern.

Ja, außen, aber bei den Innenwänden, auch zwischen Treppenhaus und Wohnung kann das wieder anders aussehen - wobei ich natürlich zugebe, dass wir darüber nicht genug wissen und uns auf dem Boden von Spekulationen bewegen.

oder aber die Frau wurde bedroht (bsp. ein Messer an ihre Seite gedrückt ) o.ä. so dass sie "zwangsweise" mitgehen musste.
sie also einfach gezwungen wurde mitzugehen...

Allein aufgrund der Entfernung zur Kita muss A. ein Fahrzeug benutzt haben. Da man annimmt, dass der Twingo mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte, wird man im Umkehrschluss haben ausschließen können, dass sie einen Bus oder den Audi nahm. Bliebe eben nur der Twingo oder irgendein noch komplett unbekanntes Fahrzeug, das sie bereits zur Kita brachte. Nicht klar ist mir, ob sie von der Nachbarin zuletzt vor der Abfahrt zur Kita oder danach nochmal in Katzwang gesehen wurde. Das würde einen kleinen Unterschied im Ablauf des Verschwindens machen.

brigittsche schrieb:Ja, und dabei zerre ich die die Treppenstufen hinunter, durch die Haustür nach draußen zum Auto (das übrigens wo steht und nicht gesehen wird?).....Während gegenüber Frau Müller am Fenster sitzt und Frau Meier von der Wohnung nebenan sich fragt, was denn da so über die Treppe rumpelt....

Worum ging es denn ursprünglich, erinnern wir uns. Das war die Behauptung, es bedarf zwei Personen, eine leblose Person aus einer Wohnung zu verbringen. Das habe ich widerlegt. Und nun kommst du mit Rumpeln im Treppenhaus und Nachbarn, die am Fenster sitzen. Du fragst, wo das Auto steht? Mach dir am besten selbst ein Bild:

Wohnhaus

emz schrieb:Und nun kommst du mit Rumpeln im Treppenhaus und Nachbarn, die am Fenster sitzen. Du fragst, wo das Auto steht? Mach dir am besten selbst ein Bild:

Wohnhaus

Ja, und ich bin einen Schritt weitergegangen indem ich die von Dir vorgebrachten Informationen auf den hier in Rede stehenden Fall angewendet habe. Und daraus ergibt sich dann, dass es zwar (wie von Dir korrekt dargestellt und belegt) möglich ist, alleine eine Person aus einer Wohnung in ein Auto zu verfrachten, dass dies aber in DIESEM Fall aufgrund der örtlichen Gegebenheiten auf weitere Schwierigkeiten stößt, die ein solches Szenario hier sehr unwahrscheinlich machen weil es sehr wahrscheinlich aufgefallen wäre.

Und da kannst Du Dich auch gerne anhand des dankenswerterweise übermittelten Links darüber informieren, wie eng die Häuser beieinander stehen und wie das Auto abgestellt gewesen sein müsste im räumlichen Verhältnis zur Haustür. Und was sich darauf für einen allfälligen Transport einer Leiche von der Tür bis zum Auto ergeben mag.

Erinnern wir uns: Es geht hier um den konkreten Fall Alexandra R. und nicht um irgendwen der irgendwann mal eine Puppe in ein Auto geladen hat.

brigittsche schrieb:Das ist natürlich ein guter Einwand, aber es ist am Ende doch wieder eher unwahrscheinlich, dass sie ausgerechnet am Tag ihres Verschwindens nicht den normalen Schlüsselbund sondern den Reserveschlüssel benutzt von dem dann auch niemand etwas weiß.
Der zitierte Beitrag von

Es gäbe da vielleicht eine Erklärung.

Geht Sie weiter weg, nimmt Sie den "großen Schlüsselbund" mit Auto, Haus, vielleicht sogar noch einem "Postschlüssel" dran.

Für schnell mal zum Briefkasten, zur Mülltonne usw liegt oder hängt ein zweiter Schlüsselring im Bereich der Tür bereit, an dem nur der Haustür-, Wohnungs- vielleicht noch der Keller- oder auch Briefkastenschlüssel hängt.

Sollte das so sein, wäre der "große
Schlüsselbund", der kleine Schlüsselbund verschwunden.
Soweit so gut, aber der Einspruch folgt so gleich.
Wüsste das der Lebensgefährte nicht? Könnte er das nicht sofort erklären/aufklären?

brigittsche schrieb:Es geht hier um den konkreten Fall Alexandra R. und nicht um irgendwen der irgendwann mal eine Puppe in ein Auto geladen hat

So wie ich @emz verstanden habe, hat er/sie mit dem zitierten Fall Baumer deutlich machen wollen, dass es für eine Einzelperson sehr wohl möglich ist, eine deutlich schwere Person zu verbringen - in genanntem Beispiel ebenfalls durch das Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses, ohne dass den Nachbarn etwas aufgefallen und der Täter dabei gesehen / gehört worden war.

Man kann - auch in diesem Fall - nichts ausschließen.

Von den örtlichen Gegebenheiten und von der Tageszeit her, halte ich diese Version "Leichentransport" für ziemlich ausgeschlossen, stimmt. Es steht nur ein Carport für Fahrzeuge der Hausbewohner zur Verfügung, der mit Verlaub weit entfernt steht. Alle anderen Fahrzeuge von Bewohnern und Besuchern müssten irgendwo auf der Straße geparkt werden. Jeder, der solche beengten Wohnviertel kennt, weiß das Dilemma um die Parkplatzsuche. Oftmals gibt es dann zusätzlich noch Einschränkungen durch Anwohnerparkplätze mit Ausweis.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man dort eine Tiefgarage irgendwo hat. Dieses ganze Straßenviertel gehört zu einem Denkmalschutzensemble und wurde ca. 2014 in vielen Bereichen saniert.

@xoxalb

Es gibt den Carport, dann stehen etliche Autos an der Giebelseite des Hauses direkt vor dem Eingang. Auf der Rückseite des Hauses ist eine große Fläche, auf der man ebenfalls parken könnte, erkennbar.
Wie kommst du auf die Idee, dass man auf der Straße parken müsste?