Wo ist Alexandra R. (39) aus Nürnberg?
20.04.2024 um 20:11Guten Abend, ist schon bekannt, wer nächste Woche beim Prozess aussagen wird? Oder wird das immer erst kurz vorher veröffentlicht?
Am Montagnachmittag werden im Gerichtssaal im Mordprozess um Alexandra R. Videoaufnahmen gezeigt. Bilder von Überwachungskameras sind zu sehen, aufgenommen an Tankstellen und Autobahn-Rasthöfen. Minutenlang sehen sich die Prozessbeteiligten an, wie die beiden Angeklagten, Dehan B. und Ugur T., tanken, noch Frostschutzmittel und Schokoriegel kaufen, bezahlen, einsteigen und wieder wegfahren. Mal zu zweit, mal jeder für sich, auch die Fahrzeuge wechseln. Minutenlang geht da so, niemand im Saal spricht ein Wort.
Auf Nachfragen des Vorsitzenden Richters erläutert die Polizisten, welche Aufnahmen wann und wo entstanden sind.
Wie kam das Handy der Vermissten nach Italien?
Aber wenigstens sind es Videos, die zu sehen sind. Der Vormittag war geprägt von Standfotos und den Ausführungen der Polizistin, bei der alle Fäden der Ermittlungen zusammengelaufen sind. Sie gab Auskunft darüber, wann die Handys der Angeklagten in welchen Funkzellen eingeloggt waren und wer wann wo getankt hat oder durch welche Straße gefahren ist.
Wir folgen Ugur T. über die A9 nach Süden durch Österreich und über den Brenner nach Italien. Dort sendet auch das Handy von Alexandra R. das letzte Signal. Dann die Rückreise, rekonstruiert nicht zuletzt durch die Daten der Mautstellen in Österreich.
emz schrieb:So richtig anschaulich wird es aber dann doch nicht, wie die Fahrtstrecke ablief.Das finde ich auch
Klebeband, Haare und eine DNA-SpurQuelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/mord-prozess-alexandra-r-der-indizienteppich-wird-ausgerollt,UAg2wAL
Anders bei den Aufnahmen aus einem leerstehenden Haus in Schwabach. Dort wurde ein Ohrringverschluss gefunden, passend zum Schmuck von Alexandra R. wie aus alten Fotos hervorgeht. Außerdem Klebeband mit Haaren der Vermissten. Und DNA-Spuren von Ugur T. Wie kann das sein? Wenn die Staatsanwaltschaft recht hat, wurde Alexandra R. zunächst entführt und in das leerstehende Haus gebracht. Dort soll sie gezwungen worden sein, die Strafanzeigen wegen Nötigung und Betrugs gegen die beiden nun Angeklagten zurückzunehmen. Anschließend sollen Dejan B. und Ugur T. die hochschwangere Frau ermordet haben und ihre Leiche verschwinden lassen.
Anwalt der Nebenklage: Kindsvater besonders betroffen
Unter einer starken Belastung leidet laut Straßner aber vor allem der damalige Lebensgefährte von Alexandra R., der sich bereits auf das gemeinsame Kind gefreut habe und seine Partnerin heiraten wollte. Ihn treffe es auch, dass er nicht als Nebenkläger zugelassen wurde, weil er rechtlich nicht mit Alexandra R. verwandt ist, beziehungsweise war.
Ein Umstand, den Anwalt Straßner als eine "rechtlich diskutable" Entscheidung bezeichnet.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/mord-ohne-leiche-prozessauftakt-im-fall-alexandra-r,U9RSNCA
Bundesferkel schrieb:Kann sich jemand hier daran erinnern?Wie bereits @Papaya64 richtig sagte, am Anfang wollten die beiden es selbst beziehen. Am Tag der Entführung hatte sich A.R. mit Mietinteressenten am Haus in Limbach verabredet. Bevor sie allerdings diesen Termin wahrnehmen konnte, wurde sie bereits kurz nach dem Eintreffen in dem Haus von den beiden Angeklagten überwältigt, vermutlich gefesselt, geknebelt und entführt.
xoxalb schrieb:Am Tag der Entführung hatte sich A.R. mit Mietinteressenten am Haus in Limbach verabredet.Das wurde zwar vom Bayerischen Rundfunk pathetisch berichtet (die ahnungslose Alexandra), ist aber völlig falsch. Der Termin mit den potentiellen Mietern wurde erst nachmittags ab 15 vom Makler und Lebensgefährten Dr. Bastian R. durchgeführt, wie vor Gericht erläutert wurde.
xoxalb schrieb:Ehrlich gesagt wundert mich, wie man sie ins Auto verfrachten konnte, ohne dass das Nachbarn bemerkt haben.Das wundert nicht nur Dich. Zumal bei solchen Aktionen immer ein riesiges Risiko besteht, dass der Opa nebenan im Fenster hängt, seinen neuen Fotoapparat testet oder jemand mit dem Hund Gassi geht.
Papaya64 schrieb:nachmittags ab 15 vom Makler und Lebensgefährten Dr. Bastian R. durchgeführtMerkwürdig. Vor allem als das Haus in den Fokus rückte, wurde von einem Mietinteressenten gesprochen, der bereits vormittags einen Termin hatte und vergeblich vor dem Haus wartete. Wo ist der denn abgeblieben? Das war eigentlich keine Zeitungsente.
Papaya64 schrieb:Der Lebensgefährte und ein Dutzend Interessenten haben dann übrigens wohl allesamt das Panzertape und den Ohrring übersehen.Wenn Tape mit Haaren und der Ohrring zurückblieb, müssten sie das Tape von ihrem Gesicht heruntergerissen haben und in eine Ecke geworfen haben. Von selbst fällt das nicht ab. Für so schlau würde ich sie halten, dass sie keine Indizien auf dem Präsentierteller hinlegen.
regenbogen1 schrieb:Wenn die Besichtigungen aber erst für nachmittags ab 15:00Uhr geplant waren wie @Papaya64 schreibt, wie konnten die beiden so sicher sein, dass A.morgens so früh bereits im Haus sein würde.So wie ich meine, dass es geschildert wurde, sind die beiden ihr, nachdem sie das Kind abgeliefert hatte, hinterhergefahren. War da nicht irgendwas von einem Abstand von 18 Sekunden irgendwo zu lesen?
Papaya64 schrieb:Und auch wenn das mit den Mietern nicht so stimmt, wie es vom BR berichtet wird - es hätte ja so sein können und es klingeln schon ein halbes Dutzend Leute, während man gerade Alexandra kurz vor 9 Uhr auf die Straße führt.Das Haus dürfte auf der Rückseite eine Terrasse haben, wo man sicherlich auch parken kann, man musste sie also nicht vom Hauseingang bis auf die Straße führen.
xoxalb schrieb:Es wurde doch ein Kaminsauger weggeworfen später. Der enthielt zwar keine beleghaften Spuren. Dennoch sagt mir das, dass das Teil nur weggeworfen wurde, weil man vorher irgendwo reine gemacht hat.Oder er wurde weggeworfen, weil er defekt war? Das würde ich annehmen.
xoxalb schrieb:Merkwürdig. Vor allem als das Haus in den Fokus rückte, wurde von einem Mietinteressenten gesprochen, der bereits vormittags einen Termin hatte und vergeblich vor dem Haus wartete. Wo ist der denn abgeblieben? Das war eigentlich keine Zeitungsente.Guter Punkt und mir aktuell nicht bekannt. Vielleicht kann jemand mehr dazu sagen.
emz schrieb:Das Haus dürfte auf der Rückseite eine Terrasse haben, wo man sicherlich auch parken kann, man musste sie also nicht vom Hauseingang bis auf die Straße führen.Hinter dem Haus ist ein relativ großer Garten mit Baumbestand, im Winter also von allen Seiten einsehbar.
xoxalb schrieb:Für so schlau würde ich sie halten, dass sie keine Indizien auf dem Präsentierteller hinlegen.Fehler passieren.
xoxalb schrieb:Vor allem als das Haus in den Fokus rückte, wurde von einem Mietinteressenten gesprochen, der bereits vormittags einen Termin hatte und vergeblich vor dem Haus warteteWar das Gossip oder gab es dazu Quellen, die hier verlinkt werden können
xoxalb schrieb:Das war eigentlich keine Zeitungsente.Na offenbar ja doch.
Papaya64 schrieb:Zumal bei solchen Aktionen immer ein riesiges Risiko besteht, dass der Opa nebenan im Fenster hängt, seinen neuen Fotoapparat testet oder jemand mit dem Hund Gassi geht.Ich finde das durchaus auch verwunderlich, dass das gar nicht bemerkt worden ist.
fischersfritzi schrieb:Bislang gab es keine Infos, die darauf hindeuten, dass sie besonders schlau sind oder außerordentlich akribisch.Doch, eigentlich schon. Der von der Nachbarin wahrgenommene Brandgeruch und der neue Kaminsauger lassen spekulieren, dass sie Firmenunterlagen verbrannt haben. Und weggesaugt und den Sauger verschwinden lassen. Was darauf hindeutet, dass sie die Forensiker nicht unterschätzen.
Dort überwältigten sie Alexandra R. und brachten sie anschließend in eine Lagerhalle in Hilpoltstein. Spätestens dort veranlassten sie Alexandra R., ihre Strafanzeigen in zwei laufenden Ermittlungsverfahren gegen die beiden Angeschuldigten durch einen handschriftlichen Brief zurückzunehmen. Anschließend töteten sie Alexandra R. und versteckten die Leiche an einem bisher unbekannten Ort.Quelle: https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/staatsanwaltschaft/nuernberg-fuerth/presse/2024/1.php
Papaya64 schrieb:Der von der Nachbarin wahrgenommene Brandgeruch und der neue Kaminsauger lassen spekulieren, dass sie Firmenunterlagen verbrannt haben. Und weggesaugt und den Sauger verschwinden lassen. Was darauf hindeutet, dass sie die Forensiker nicht unterschätzen.Naja Unterlagen verbrennen und die Reste wegsaugen ist jetzt nicht unbedingt die Oberliga der Schläue, sondern eher etwas naheliegendes.
Papaya64 schrieb:Und das wiederum könnte bedeuten, dass die anderen Spuren eher gefunden werden sollten.Das naheliegende ist, sie waren nachlässig.
Papaya64 schrieb:Vieles in diesem Fall deutet darauf hin, dass die Herkunft des Geldes in den Immobilien eine große Rolle spielt. BILD hat schon im September über Schwarzgeld und Geldwäsche berichtet.Davon gehe ich auch aus.
Papaya64 schrieb:Zudem wurde schon mehrfach bis ins Detail vorgerechnet,Naja, bis ins Detail nun eher nicht.