Wo ist Alexandra R. (39) aus Nürnberg?

xoxalb schrieb:Nachdem die Ermittler offiziell davon sprechen, dass man vermutlich von einem Tötungsdelikt auszugehen hat, muss es eine entsprechende Beweisgrundlage dafür geben.

Dazu bedarf es keiner "Beweisgrundlage". Es genügt, dass es ab einem bestimmten Zeitpunkt keinerlei Lebenszeichen mehr von der Vermissten gibt: keine Sichtung, keine Kontobewegung, kein Handykontakt. Hinzu kommen unerklärliche Fahrten des Twingo.

Ich gehe deshalb davon aus, dass man an irgendeinem Ort entsprechend passende Blutspuren gefunden hat, die das nahelegen.

Die Sache mit den Blutspuren, das ist reine Spekulation deinerseits, für die es nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt.

emz schrieb:Dazu bedarf es keiner "Beweisgrundlage". Es genügt, dass es ab einem bestimmten Zeitpunkt keinerlei Lebenszeichen mehr von der Vermissten gibt: keine Sichtung, keine Kontobewegung, kein Handykontakt. Hinzu kommen unerklärliche Fahrten des Twingo.

Und die erschwerende Tatsache, dass die Dame in keinem Krankenhaus zwecks Entbindung eingekehrt ist, oder das Kind eine ärztliche Untersuchung erfuhr.

Kerinya schrieb:Weiter gesponnen kann man vielleicht auch das Neugeborene weggebracht haben.

Das würde mich wundern, denn die jetzt mutmaßlich Tatverdächtigen sind ja keine Rumänen. Die Familie von A.R. hat nichts mit der Tat zu tun. Selbst bei der Annahme das Kind würde leben, hätte höchstens der Ex-Partner sich des Kindes annehmen können. Dieser hätte es aber bestimmt nicht nach Rumänien verbracht, sondern vielleicht in sein eigenes Herkunftsland. Für mich persönlich ist das alles unwahrscheinlich, denn der Ex würde bestimmt nicht das Kind eines anderen Partners von A.R. großziehen wollen.

So schön die Vorstellung ist, dass das Baby noch leben könnte, geht das doch völlig an der Realität vorbei.
ERstens: dafür müsste es (noch) zu einer Entbindung auf natürlichem Weg gekommen sein. Da die Entführung allerdings rund 6 Wochen vor dem Entbindungstermin erfolgte, hätte man Alexandra R. solange am Leben erhalten müssen. Dafür gibt es jedoch keinerlei Hinweise, v.a. wurde ja sehr schnell nach ihr gesucht und gerade der Ex-Mann stand bald schon im Fokus.

Zweitens: selbst wenn das so gewesen wäre, so ein Neugeborenes muss gewickelt, gefüttert, etc. werden, wenn man es am Leben erhalten möchte. Das ist nicht unmöglich, aber erfordert doch eine erhebliche Logistik. Diese wäre mE nur zu stemmen, wenn es von Anfang an um dieses Baby gegangen wäre (also sozusagen eine Säuglingsentführung mit bereits vereinbarten "Pflegeeltern"). Darauf deutet aber ja gar nichts hin, v.a. nicht bei den jetztigen Tatverdächtigen. Also so etwas wie eine unfreiwillige "Leihmutterschaft" mit sofortiger Übergabe nach der Entbindung. Dann aber sicher nicht in Rumänien, viel zu weiter Transportweg. Und die "Eltern" müssten dann ja den Säugling legal angemeldet haben und das würde wohl schon auffallen, wenn vorher niemand schwanger war. Könnte mir vorstellen, dass ohne Mutterpass die Behörden doch hellhörig werden, wenn da plötzlich jemand ein Baby auf dem Standesamt anmeldet.

mjk-17 schrieb:Und die erschwerende Tatsache, dass die Dame in keinem Krankenhaus zwecks Entbindung eingekehrt ist, oder das Kind eine ärztliche Untersuchung erfuhr.

Man kann ein Kind auch außerhalb von einem Krankenhaus z. B. als Hausgeburt gebären, eine Alleingeburt haben oder anonym entbinden.
Dass kein Kind von ihr in einer Klinik geboren wurde und registriert wurde, muss noch gar nichts heißen.

Obwohl ich aber auch der Meinung bin, dass sie und vielleicht auch ihr Baby nicht mehr leben, oder das Kind an ein kinderlose Paar nach der Geburt verkauft wurde, nachdem die Mutter es irgendwo in Gefangenschaft alleine auf die Welt bringen musste. Was vielleicht dann letztendlich im Anschluss ihr Todesurteil war.

Konifere schrieb:Man kann ein Kind auch außerhalb von einem Krankenhaus z. B. als Hausgeburt gebären, eine Alleingeburt haben oder anonym entbinden.
Dass kein Kind von ihr in einer Klinik geboren wurde und registriert wurde, muss noch gar nichts heißen.

Wenn die Geldgeschäfte und darüber hinaus gekränkte Eitelkeit bei den mutmaßlichen Tätern eine Rolle gespielt haben, wird der "gehörnte" Ex keinerlei Interesse an dem Kind seines Nachfolgers gehabt haben.

https://www.t-online.de/region/nuernberg/id_100257878/fall-alexandra-r-aus-nuernberg-tatverdaechtige-in-haft-ein-raetsel-bleibt.html
Aktualisiert am 12.10.2023 - 07:03 Uhr

Die Staatsanwaltschaft gibt sich auch weiterhin bedeckt. Aber die Ermittlungen gehen weiter.
Haftprüfungstermin wäre auf jeden Fall Anfang März, vielleicht klappt es ja bis dahin mit der Anklage.

... Die Ermittler nahmen am 6. September zwei Tatverdächtige fest. Beide landeten darauf in Untersuchungshaft. Etwas mehr als einen Monat ist das her, dann kehrte wieder Ruhe um den Fall ein. Doch was ist seitdem geschehen?

Tatverdächtige noch immer in Untersuchungshaft

Bekannt ist, dass die Ermittler der Kriminalpolizei Nürnberg etwa 900 Spuren und Hinweisen im Fall R. – im Inland wie im Ausland – nachgingen. Diese haben die Beamten schließlich zu den beiden Verdächtigen Dejan B. und dessen Geschäftspartner Ugur T. geführt. Ihnen werfen die Ermittler vor, sie hätten Alexandra R. am 9. Dezember 2022 entführt und anschließend getötet. Die Leiche hätten die beiden Männer daraufhin verschwinden lassen, so der Vorwurf.

Aufgrund des "dringenden Tatverdachts" erließ das Amtsgericht gegen die beiden Männer jeweils einen Haftbefehl. Sie sitzen deshalb auch heute noch (Stand 10. Oktober) in Untersuchungshaft, wie Daniel Hader von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth t-online auf Nachfrage bestätigte. Die Ermittlungen gegen die beiden Männer dauern an, so der Staatsanwalt weiter.

Wer sind die beiden Männer?

... So soll Dejan B. seine ehemalige Lebensgefährtin "aus wirtschaftlichen" Gründen bedroht haben. Heißt wohl: Dejan B. brauchte Geld und versuchte, es von Alexandra R. zu bekommen. Zusammen mit seinem Geschäftspartner – hier kommt Ugur T. ins Spiel – soll er außerdem einen Vollstreckungsbefehl in Höhe einer sechsstelligen Geldsumme gegen die damals 39-Jährige erwirkt haben. ... Der Vollstreckungsbefehl soll aber nicht rechtens gewesen sein, so die Staatsanwaltschaft.

Graffiti wirft Fragen auf

... Musste R. also wegen der finanziellen Nöte ihres Ex-Partners sterben? Das bleibt zum jetzigen Stand eine Spekulation. ... Besonders spannend in dem Zusammenhang: ein Graffiti an einem Geschäftshaus in Bad Windheim. Das heute verlassene Haus habe einmal der gemeinsamen Firma von Alexandra R. und Dejan B. gehört. Dort habe jemand die Namen der beiden Tatverdächtigen und das Wort "Mörder" hingesprüht. Laut "bild.de" prange das Graffiti bereits seit Juni dort an der Wand. Dabei wurden Dejan B. und Ugur T. erst im September festgenommen.

emz schrieb:Besonders spannend in dem Zusammenhang: ein Graffiti an einem Geschäftshaus in Bad Windheim. Das heute verlassene Haus habe einmal der gemeinsamen Firma von Alexandra R. und Dejan B. gehört. Dort habe jemand die Namen der beiden Tatverdächtigen und das Wort "Mörder" hingesprüht. Laut "bild.de" prange das Graffiti bereits seit Juni dort an der Wand. Dabei wurden Dejan B. und Ugur T. erst im September festgenommen.

Finde ich jetzt nicht sooo komisch da vorher ja oft spekuliert wurde das die beiden Personen dahinter stecken könnten.

Kerinya schrieb:Finde ich jetzt nicht sooo komisch da vorher ja oft spekuliert wurde das die beiden Personen dahinter stecken könnten.

Geht auch weniger um komisch. Vor allem, weil Bad Windsheim bislang noch nicht im Gespräch war, also dort noch keine Durchsuchungen stattgefunden hatten, obwohl Alexandra wohl Mitinhaberin dieses Objektes war.

emz schrieb:Geht auch weniger um komisch. Vor allem, weil Bad Windsheim bislang noch nicht im Gespräch war, also dort noch keine Durchsuchungen stattgefunden hatten, obwohl Alexandra wohl Mitinhaberin dieses Objektes war.

Woher weiß man das so genau ?
Nur weil dort keine Durchsuchung stattgefunden hat ?

Turmfalke23 schrieb:Woher weiß man das so genau ?

Was heißt schon genau wissen.
Ich habe jedenfalls zuvor nichts über Bad Windsheim in den Medien gelesen.

https://www.infranken.de/lk/nuernberg/trotz-verhaftung-ermittlungen-im-fall-alexandra-r-laufen-weiter-das-ist-der-knackpunkt-art-5603706

Richtig Neues gibt es nicht.
Jedenfalls gehen die Ermittlungen weiter.
Vor allem die Suche nach der Leiche.

Update vom 26.10.2023, 11.25 Uhr:
...
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe sich aus einer Vielzahl von Beweisen der dringende Tatverdacht ergeben, dass die beiden Männer die Frau entführt und ermordet hätten. Als mögliches Motiv steht ein Streit um Geld im Raum.

Polizeiliche Ermittlungen noch nicht abgeschlossen - Suche nach Leiche nach wie vor im Gange

... "Die beiden Tatverdächtigen sind nach wie vor in Untersuchungshaft und haben sich zu den Tatvorwürfen bisher nicht geäußert", berichtet Oberstaatsanwältin Heike Klotzbücher, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, inFranken.de auf Anfrage. Die polizeilichen Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. "Erst nach dem Abschluss der Ermittlungen kann darüber entschieden werden, ob Anklage erhoben wird", erklärt Klotzbücher.
...
Dass die Untersuchungen nach wie vor im Gange sind, hängt augenfällig insbesondere mit einem Aspekt zusammen. Der Knackpunkt ist demnach folgender: "Es wird natürlich immer noch der Leichnam gesucht", sagt die Oberstaatsanwältin am Donnerstag (26. Oktober 2023) im Gespräch mit inFranken.de.
...
Nichtsdestotrotz soll die Ermittlungsarbeit der Polizei laut Angaben der Oberstaatsanwältin zeitnah ihren Abschluss finden. "Sobald jemand in U-Haft sitzt, werden die Ermittlungen beschleunigt zu Ende gebracht", erläutert Klotzbücher.

https://www.infranken.de/lk/nuernberg/vermisste-alexandra-r-aus-nuernberg-wohl-tot-polizei-schliesst-ermittlungen-weitgehend-ab-art-5603706

Neuer Artikel/Update v. inFranken.de v. 24.11.2023 Zeit 15.27

Staatsanwaltschaft entscheidet über Anklage!

Turmfalke23 schrieb:Staatsanwaltschaft entscheidet über Anklage!

Nahezu ausermittelt und nichts Neues. Bin gespannt, ob es trotzdem für eine Anklage ohne Leichen reichen wird. Besser gesagt, ich würde es mir wünschen in diesem Fall. Ist ja bald Jahrestag des Geschehens.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/war-es-mord-seit-einem-jahr-wird-alexandra-r-vermisst,Txlxb9e

Zum Jahrestag fasst der BR die Fakten nochmal zusammen und führt zum aktuellen Stand aus:

Staatsanwaltschaft prüft Mordanklage

Wohl noch in diesem Jahr will die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth entscheiden, ob sie gegen die beiden Männer Anklage wegen Mordes erhebt, teilt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Heike Klotzbücher, BR24 auf Anfrage mit. Eine Mordanklage sei grundsätzlich möglich, auch wenn die Leiche nicht gefunden wurde. Derzeit prüfe die Staatsanwaltschaft noch, ob die Beweismittel ausreichten und ob eine Verurteilung wahrscheinlich sei. "In so einem Fall ist die Beweisführung äußerst schwierig", sagt Klotzbücher.

Verdächtige Männer schweigen in Untersuchungshaft

Die Polizei ging mehr als 900 Spuren nach, verfolgte Hinweise bis nach Rumänien. Von dort stammt Alexandra R. ursprünglich. Die Polizei durchleuchtete über Monate das Leben der Hochschwangeren. Setzte Puzzleteil für Puzzleteil zusammen. Die Indizien reichten für einen Haftbefehl. Seit September sitzen die beiden Männer in Untersuchungshaft. Sie schweigen zu den Vorwürfen.

Ein trauriger Jahrestag. Heute in der Früh dachte ich auch sofort an sie und ihr Schicksal. Unfassbar.

Ich hoffe, dass die Beweise für eine Anklage ausreichen und hier doch noch Licht ins Dunkel kommt.

Die Ermittlungen sind abgeschlossen. Noch in diesem Jahr kann Anklage gegen die Verdächtigen erhoben werden.

Gegen zwei wegen Mordverdachts verhaftete Männer könnte noch in diesem Jahr Anklage erhoben werden, sagte Behördensprecherin Heike Klotzbücher am Dienstag (12. Dezember 2023) auf Anfrage. Die Ermittler verdächtigen den ehemaligen Lebensgefährten der Frau und dessen Geschäftspartner, die 39-Jährige vor einem Jahr entführt und getötet zu haben. Die Leiche ist bis heute nicht aufgetaucht. Motiv könnte laut der Sonderkommission ein Streit um Geld gewesen sein.

Quelle: https://www.infranken.de/lk/nuernberg/vermisste-alexandra-r-aus-nuernberg-ermittlungen-abgeschlossen-anklage-noch-2023-art-5603706

1899Ost schrieb am 12.12.2023:Noch in diesem Jahr kann Anklage gegen die Verdächtigen erhoben werden.

Offensichtlich doch nicht. Weiß jemand, woran es hängt?

Papaya64 schrieb:Offensichtlich doch nicht. Weiß jemand, woran es hängt?

Eine wirklich gute Frage bezüglich der Anklage.

Ich denke nicht, dass Forenmitglieder Dir diese Frage richtig beantworten können?
Ein weiteres ermittlungstaktisches Schweigen der Ermittler sowie der Behörden?
Aber warum denn, sie waren ja von Anfang an - von einem mutmaßlichen Tötungsdelikt so sehr überzeugt?

Papaya64 schrieb:1899Ost schrieb am 12.12.2023:
Noch in diesem Jahr kann Anklage gegen die Verdächtigen erhoben werden.

Offensichtlich doch nicht. Weiß jemand, woran es hängt?

Im Original von der dpa heißt es "könnte", weil die Ermittlungen abgeschlossen sind.

Die Ermittlungen zum Verschwinden der damals 39-Jährigen aus Nürnberg sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft offiziell abgeschlossen. Gegen die zwei wegen Mordverdachts verhafteten Männer könnte sogar noch in diesem Jahr Anklage erhoben werden, sagte Behördensprecherin Heike Klotzbücher am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presseagentur.

https://www.rosenheim24.de/bayern/vermisste-hochschwangere-aus-nuernberg-ermordet-ermittlungen-im-fall-alexandra-abgeschlossen-92724593.html

Turmfalke23 schrieb:Ein weiteres ermittlungstaktisches Schweigen der Ermittler sowie der Behörden?
Aber warum denn, sie waren ja von Anfang an - von einem mutmaßlichen Tötungsdelikt so sehr überzeugt?

Vielleicht arbeitet die StA ja längst an der Anklage, oder hat sie sogar fertig, aber muss man denn die Öffentlichkeit über jeden Schritt in Kenntnis setzen? Zeit ist bis März, wenn ein Haftprüfungstermin ansteht, da sollte das Gericht dann die Anklage angenommen und das Verfahren terminiert haben. Bis dahin hängt gar nichts, das wird schon laufen.