Hanna W. tot aus der Prien geborgen

OdinAndy schrieb:Das wäre ohne die spezielle Ausrüstung der dafür vorgesehen Spezialeinsatzgruppen sowas wie Selbstmord. Das schafft so keiner. Selbst für diese ist es nur unter Lebensgefahr möglich, wenn überhaupt, Personen aus einem Hochwasser führenden Fluss heraus zu holen. Wir von den kleinen Feuerwehren können "nur" Sandsäcke legen oder füllen, bzw bei Überwachungen der betroffenen Gebiete oder zum Absperren dieser eingesetzt werden. Alles andere wäre einfach viel zu gefährlich.

Kann ich nur bestätigen. Wir sind jedes mal erleichtert, wenn unsere Strömungsretter wieder heil aus dem Wasser kommen nach so einem Einsatz ! Das sind Spezialisten in diesem Gebiet und selbst die haben extreme Mühe in manchen Gewässer !

Kurz zur Jacke:
Ich kenne das schon so: wenn man stundenlang in einem aufgeheizten Club feiert, vielleicht sogar noch was getrunken hat, dass einem beim Rausgehen erstmal noch brutal warm ist und man die kühle Luft - ja, auch bei Regen - erstmal genießt und dann auch die Jacke nicht gleich anzieht. Der Parkplatz war ja nicht weit weg, ich kann mir gut vorstellen, dass sie die Jacke einfach (noch) nicht getragen hat.

@LillyLego
Dein skizziertes Szenario ist genau dass was ich von Anfang an denke. Eine bevorstehende, vorübergehende Trennung bedeutet immer Stress fûr eine Beziehung. Mich wundert nur das man einen evtl. Partner nicht ausmachen konnte.

@LillyLego
@Fritz_D1

Fritz_D1 schrieb:Dein skizziertes Szenario ist genau dass was ich von Anfang an denke. Eine bevorstehende, vorübergehende Trennung bedeutet immer Stress fûr eine Beziehung. Mich wundert nur das man einen evtl. Partner nicht ausmachen konnte.

Da kann ich euch nur zustimmen. Dann ergibt auch das fehlende Handy absolut Sinn. Denn darauf könnten sich Hinweise auf den Täter befinden. Deshalb musste es verschwinden

Fritz_D1 schrieb:Mich wundert nur das man einen evtl. Partner nicht ausmachen konnte.

Vielleicht, weil es ihn nicht gibt.
Szenarien kann man sich viele (aus)denken.

LillyLego schrieb:dann die Sache eskalierte. Ein mögliches Szenario wäre, dass der Täter von Hanna vielleicht den ehemals geschenkten Ring haben wollte, bevor sie nach Rumänien abreist. Sie ist deswegen genervt, passt evtl zum vorzeitigen Verlassen des Eiskellers und dm letzten eingefangenen Foto von ihr, und deshalb schließt sie auch eine Abholung aus...weil sie noch kurz was zu klären hat. Dann trifft Sie den späteren Täter, es kommt zum Streit, sie wirft vielleicht selbst wütend den Ring in den Bärbach (da kannste haben!), er ist darüber total außer sich, pack

Bei deinem Szenario müsste der Ring ja unbeschädigt sein wenn Hanna ihn in den Bärbach warf und es deswegen zum Streit kam. Wir wissen es leider nicht.
Ansonsten muss es mMn. völlig anders abgelaufen sein, denn dieser Ring wäre niemals von allein abgefallen.

Retsiemfoh schrieb:Bei deinem Szenario müsste der Ring ja unbeschädigt sein wenn Hanna ihn in den Bärbach warf

Hat jemand behauptet, dass der Ring beschädigt war? Es war ein Ring, der auf einer Seite offen ist und sich aufbiegen lässt (wie man auf dem Foto vom Eiskeller sieht).

Ich finde auch, es gibt einige Aspekte, die an einen Bekannten und keinen Zufallstäter denken lassen:
- Die Polizei spricht vom Ringfund in unmittelbarer Parkplatz-Nähe - wie warum kam sie dorthin vom Heimweg Kampenwandstraße?
- Der Termin unmittelbar vor ihrer Abreise (letzte Chance für ein Treffen)
- Das fehlende Handy - ist denn das Zufall?
- ev. das frühe Weggehen ohne Begleitung vom Eiskeller (manche meinen sie sah genervt oder zumindest nicht happy aus auf dem letzten Foto)
- Typ Holzuhr- Besitzer könnte dazupassen
- Nasses Wetter nicht so geeignet um irgendeine Frau spontan abzupassen; auch der wenig frequentierte Ort um die Zeit
- nicht unbedingt Anzeichen von (beabsichtigtem) Sexualdelikt; Raubüberfall auch nicht naheliegend
- Vermutung naheliegend, dass der Täter die örtlichen Gegebenheiten kannte

Dass man Ring und Uhr vom anderen verlangt hat, glaube ich aber weniger, denn das hätte man wahrscheinlich nicht im Bach gemacht. Ich denke eher, dass das am Schluss der tötlichen Auseinandersetzung oder beim Ablegen der Bewusstlosen im Bach passiert ist.

LackyLuke77 schrieb:Meine Theorie dazu ist aktuell, dass der Täter mit einem Gegenstand auf Hanna eingeprügelt hat, sie die Hände schützend entgegengestreckt hat und der Ring dann vom Finger abgeschlagen wurde. Auf dem Bild sieht das für mich nicht nach einem Ring aus, der einfach vom Finger gezogen wird, sondern irgendeinen Öffnungsmechanismus zu haben scheint. Jedenfalls liegt er extrem eng an

Ob man so einen engsitzenden Ring abschlagen kann?
Meine Theorie wäre das Hanna mit dem Ring irgendwie beim Uhrenarmband oder Verschluss des Täters hängenblieb , und dabei Ring und Uhr abriss. Weil es kein geschlossener Ring war. Deswegen müsste er mMn. verbogen sein.
Aber das bringt uns hier leider auch nicht weiter.

Retsiemfoh schrieb:Meine Theorie wäre das Hanna mit dem Ring irgendwie beim Uhrenarmband oder Verschluss des Täters hängenblieb , und dabei Ring und Uhr abriss.

Hätte man da nicht Abrieb-Spuren sowohl am Ring als auch an der Uhr feststellen müssen?

Retsiemfoh schrieb:Meine Theorie wäre das Hanna mit dem Ring irgendwie beim Uhrenarmband oder Verschluss des Täters hängenblieb , und dabei Ring und Uhr abriss. ... Aber das bringt uns hier leider auch nicht weiter.

Das hatte ich mir auch schon gedacht.
Ich finde schon, dass uns das weiterbringt. Denn daraus kann man schließen, dass ein Kampf stattgefunden hat.

Fritz_D1 schrieb:Mich wundert nur das man einen evtl. Partner nicht ausmachen konnte.

Möglicherweise konnte man das, es wurde dazu aber nichts veröffentlicht. Oder:

Saim schrieb:Vielleicht, weil es ihn nicht gibt.

sooma schrieb:Fritz_D1 schrieb:
Mich wundert nur das man einen evtl. Partner nicht ausmachen konnte.
Möglicherweise konnte man das, es wurde dazu aber nichts veröffentlicht. Oder:
Saim schrieb:
Vielleicht, weil es ihn nicht gibt.

Es muss auch kein aktueller Partner gewesen sein. Genauso gut könnte es ein Ex gewesen sein. Oder jemand, dem sie gefallen hat, sie ihn aber abgewiesen hat.
Möglicherweise war es aber auch ein Streit um ganz etwas anderes.

Der Zeitpunkt (direkt vor ihrer Abreise) könnte wirklich auch eine Rolle gespielt haben. Könnte, muss nicht. Dass es um etwas ging, was der Täter unbedingt noch vor der Abreise mit Hanna geklärt haben wollte.
Möglich, dass man dazu etwas auf dem Handy hätte finden können. Was ich aber nicht ganz verstehe: kann man denn Chatverläufe oder ähnliches nicht auch im Nachhinein zB auf einem Computer abrufen? Facebook kann ich ja zB auch auf Handy und Computer abrufen. So ein Passwort anzufordern dürfte doch für die Polizei nicht allzu schwer sein?

Retsiemfoh schrieb:Ob man so einen engsitzenden Ring abschlagen kann?
Meine Theorie wäre das Hanna mit dem Ring irgendwie beim Uhrenarmband oder Verschluss des Täters hängenblieb , und dabei Ring und Uhr abriss. Weil es kein geschlossener Ring war. Deswegen müsste er mMn. verbogen sein.

War das Opfer Linkshänderin?

Ich frage das, weil sie den Ring an der linken Hand trug, siehe Abbildung. Und an der linken Hand auch keine Armbanduhr zu sehen ist (die meisten Linkshänder tragen die Armbanduhr rechts). Es kann natürlich sein, dass sie gar keine Armbanduhr trug und stattdessen ihr Handy dafür nutzte.

Bei einem Kampfgeschehen würde bei einem Linkshänder eher die linke (= Ring tragende) Hand zum Einsatz kommen und die Wahrscheinlichkeit, dass der Ring sich dabei löst, wäre sicher höher als bei einem Rechtshänder.

Dazu kommt, wäre der Täter Rechtshänder und sie Linkshänderin und beide stehen sich im Kampfgeschehen gegenüber, würde des Täters rechte und ihre linke Hand sich gegenüber liegen.

Kann man eigentlich bei einer Funkzelle auch auswerten, wie weit entfernt davon ein Handy eingeloggt war? Dass man also einen bestimmten Umkreis an Daten um eine Funkzelle zu einer bestimmten Uhrzeit eingrenzen kann?

LillyLego schrieb:An einen Raubversuch glaube ich Null. Dann eher noch an eine Zufallstat, jemand, dem es Spaß macht, eine hilflose Frau zu töten, ohne dass Anzeichen einer Vergewaltigung vorliegen müssen.

Wenn Hanna bewusstlos in die Prien gelangte muss beim Täter aber gar keine Mordabsicht vorhanden gewesen sein. Womöglich hat er sie nach kurzem Kampf bewusstlos geschlagen. Wenn das z.B. an an der Strasse direkt neben / über dem Bärbach geschah könnte Sie dabei in den Bach gestürzt sein.

LillyLego schrieb:Viele können sich hier nicht vorstellen, wie sich der Ring gelöst haben soll, ich gehöre auch dazu. Wir haben zwei Schmuckstücke, eine Uhr und ein Ring, die Uhr wird derzeit einem männlichen Träger, der Ring Hanna zugeordnet. Beides hinterlässt bei mir den Geschmack einer Art Beziehungstat.

Auch denkbar wäre für mich das der Täter mit welcher Absicht auch immer noch versucht hat Hanna an der Hand / dem Arm mit dem Ring aus dem Wasser zu ziehen und sich erst dabei Uhr und Ring verhakt und gelöst haben.

emz schrieb:Hätte man da nicht Abrieb-Spuren sowohl am Ring als auch an der Uhr feststellen müssen?

gute Frage.

ARKEMI schrieb:Auch denkbar wäre für mich das der Täter mit welcher Absicht auch immer noch versucht hat Hanna an der Hand / dem Arm mit dem Ring aus dem Wasser zu ziehen und sich erst dabei Uhr und Ring verhakt und gelöst haben.

Das abgerissene Armband deutet meiner Ansicht darauf hin, dass Hanna vom Täter gewürgt worden ist und sie versucht hat, die Umklammerung seiner Hände zu lösen.
Der abgelöste Ring könnte umgekehrt zu der Idee von @ARKEMI davon zeugen, dass der Täter Hanna am Ufer bewusstlos gewürgt (geschlagen) und dann versucht hat, sie an ihren Armen und Händen ein Stück weit in den reissenden Bach zu ziehen. Der Ring könnte dadurch abgestreift worden sein. In diesem Zusammenhang wäre es auch möglich, dass die Uhr dann abgerissen ist.

Clodmilla schrieb am 05.10.2022:Ich fahre öfter von Tirol nach Salzburg und komme auf der Fahrt auf der A8 (?) direkt am Chiemsee vorbei. Ich habe mir jetzt Prien angesehen, eigentlich ist der Ort von der Autobahn aus leicht erreichbar und der Täter könnte daher auch von weiter entfernt stammen? Ev. war sie auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit, weil es geregnet hat?

Eine Medizinstudentin in ihren 20ern steigt nachts um halb drei in einem 5000 Einwohner Kaff ins Auto eines fremden Mannes? Irgendwie nicht ganz so schlüssig, oder? Spontane Clubliebe würde ich auch als eher unwahrscheinlich erachten, laut XY Beitrag war sie etwas bekannter in der Gegend. Wenn "die Bekannte" aus dem Dorf plötzlich Hand in Hand mit einem neuen Liebhaber geht, dann muss das fast schon jemandem aufgefallen sein.

Consanesco schrieb am 13.11.2022:Allerdings gab es doch meines Wissens nach keinen Hinweis auf ein Sexualdelikt. Was also sollte Motiv und Triebfeder eines Täters gewesen sein, der ein dann rein zufälliges Opfer abpasst? Es einfach nur töten

Man muss da ganz klar zwischen einer anfänglichen Intention/Absicht und dem tatsächlichen Tatverlauf unterscheiden. Es ist durchaus möglich, dass ein Täter ein Opfer in der Absicht es zu vergewaltigen abpasst und entweder nötigt oder Gewalt anwendet, um es gefügig zu machen. Wenn das Opfer allerdings mit einer starken Gegenwehr reagiert und die Gewaltausübung des Täters intensiviert werden muss, wodurch das Opfer bewusstlos wird, kann der Täter von seinem eigentlichen Tatplan ablassen.
Im vorliegenden Fall gibt es Indizien für einen Kampf zwischen Täter und Opfer. Ein Grund dafür kann eine Panikreaktion sein, weil der Täter bspw. davon ausgeht das Opfer ungewollt getötet zu haben, was wiederum in einer raschen Flucht resultiert. Andererseits vielleicht auch eine Abneigung gegenüber sexuellen Handlungen an einem bewusstlosen/mutmaßlich toten Opfer. Möglich ist es auch, dass der Kampf zu viel Zeit beansprucht hatte und dem Täter drohte von Dritten erwischt zu werden (z.B. das Geräusch eines anfahrenden Autos, sich annähernde Menschentrauben etc.).

Ein Tatplan muss nicht regelmäßig in einem Taterfolg resultieren, besonders weil sich Täter zwar einen Tatverlauf ausmalen können, aber aufgrund anderer hinzukommender Umstände nie gesichert vom vorgestellten Tatverlauf ausgehen dürfen.

Heribert schrieb am 11.11.2022:Mal eine Frage. Bin in dem Thread hier nicht so sattelfest. Ist es denn wirklich gesichert dass der Täter männlich ist?

Gesichert ist ziemlich wenig.
Die Statistik spricht aber schon Bände. Bei Mord 87,5 Prozent Männer als Täter. Auch sind Frauen eher weniger dafür bekannt mit großer Gewalteinwirkung zu töten.
Bei den Stichworten: "nachts" "junge Frau" "Studentin" "große Gewalteinwirkung" zeigen für mich 99 von 100 Pfeilen in Richtung Mann.