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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.371 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 18:35
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Die Mutter wollte einfach nur helfen, eine abscheuliche Tat aufzuklären, die in der direkten Nachbarschaft passiert war und bei der eine junge Frau angefallen, niedergeschlagen und in einen Hochwasser führenden Bach geworfen wurde, die etwa im gleichen Alter wie ihre eigene Tochter war.
Genau, und gerade deshalb finde ich es bedauerlich, dass STs Eltern am Schluss des Prozesses vor der Urteilsverkündung sich nicht kurz an Hannas Eltern gewandt haben. STs Eltern sind vermutlich weiterhin von der Unschuld ihres Sohnes überzeugt, das dürfen sie ja auch. In einem ganz gewissen Sinn sind sie ja auch Opfer. Ich hätte es jedenfalls schön gefunden, wenn sie Hannas Eltern wenigstens einmal ihr Beileid ausgedrückt und gleichzeitig gesagt hätten, dass sie davon ausgehen, dass ihr Sohn nichts mit Hannas Tod zu tun hat. Aber wie STs Vater ja sagte, hat Rick ihm seiner Frau geraten, nicht mi Hannas Eltern zu sprechen.

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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 18:42
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ich hätte es jedenfalls schön gefunden, wenn sie Hannas Eltern wenigstens einmal ihr Beileid ausgedrückt und gleichzeitig gesagt hätten, dass sie davon ausgehen, dass ihr Sohn nichts mit Hannas Tod zu tun hat. Aber wie STs Vater ja sagte, hat Rick ihm seiner Frau geraten, nicht mi Hannas Eltern zu sprechen.
Das mag eine höfliche Geste sein, aber ich an der Stelle von Hannas Eltern würde von den Eltern des Mörders meiner Tochter keine Beileidsbekundungen hören wollen. Auch nicht, ob sie an einer Täterschaft zweifeln, oder nicht.
Vielleicht ist es deshalb auch besser so.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 18:46
@Karajana

Ich meinte am Ende des letzten Verhandlungstages, also vor der Urteilsverkündung, als für alle noch nicht klar war, dass ST wegen Mordes verurteilt werden würde. Das war der ichtige Zeitpunkt. Jetzt natürlich nicht mehr.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 18:51
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Und wenn die Fahnder dann irgendwann Sebastian T. ins Visier genommen hätten, wäre der auf Herz und Nieren gecheckt worden (Alibi etc.). Man wäre auf seine Kumpel und Freundinnen gestossen - und womöglich auf verdächtige Ansagen von ihm.
Sein Freundeskreis war sein größtes Risiko, denn sein ungewöhnliches Verhalten begann ja bereits unmittelbar nach der Ermordung von Hanna und die Freundschaft zu Hanna und Lea hat sich ja im Nachhinein als eher brüchig erwiesen.
Selbst wenn die beiden Schwestern geschwiegen hätten, blieb für ihn das Risiko, dass sie mit anderen über ST sprechen und irgendjemand aus dieser offenbar recht labilen Clique sich den Ermittlern offenbart.

Und das alles auch unabhängig von der Pfeifi-Party, die es möglicherweise in dieser Form nicht gegeben hätte, wenn ST nicht bereits zu diesem Zeitpunkt Druck von außen verspürt hätte.
Irgendwann hätte ihn das Geschehen eingeholt, dieser Fall wäre auf lange Zeit hin kein "cold case" geworden, zumal die Gefahr bestand, dass der Täter sich weitere Opfer sucht.

Die einzige theoretische Chance für ST wäre gewesen, dass sich die Holzuhr-Spur verdichtet und deren (unschuldiger) Träger weder ein Alibi noch eine nachvollziehbare Erklärung für den Verlust der Uhr hat.
Dann wären die Ermittler möglicherweise eine Zeit lang vom Jogger abgelenkt worden. Aber auch dann hätte meiner Auffassung nach der (damals) redselige ST auf Dauer keine Chance gehabt. Möglicherweise wäre er ein paar Monate oder auch ein Jahr länger in Freiheit gewesen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 19:01
Irgendjemand hat hier mal geschrieben, am Ende werde es in diesem Fall nur Verlierer geben. Das sehe ich differenzierter.

Natürlich gibt es Verlierer, allen voran Hanna als Todesopfer. Es folgt die Familie von Hanna, die einen unersetzlichen Verlust zu beklagen hat. Sie konnte jetzt zwar erleben, dass ein Verdächtiger in einem quälenden Indizienprozess verurteilt wurde. Aber die Hoffnung, dass der Mörder sich zur Tat bekennen und sie bereuen könnte, zerschlug sich.

Verlierer ist aber wohl auch die Familie von Sebastian T. Sie muss damit leben, dass eines ihrer Mitglieder eines Mordes schuldig gesprochen wurde und über Jahre im Gefängnis sitzen dürfte.

Als Verlierer eingestuft werden muss auch die Verteidigung mit Staranwältin Rick an der Spitze. Der konfrontative Kurs und das Pochen auf die Unfalltheorie waren wohl die falsche Strategie, um ihren Mandanten vor einer Verurteilung wegen Mordes zu bewahren.

Und Sebastian T.? Ihn als Verlierer zu titulieren, wäre zweischneidig. Gewiss: Er ist wegen Mordes verurteilt worden; bei einer anderen Strategie seiner Anwälte hätte vielleicht ein milderes Urteil (zum Beispiel für Körperverletzung mit Todesfolge) herausgesprungen.

Doch da ST zur Tatzeit noch knapp als Jugendlicher gelten konnte, blieb ihm Lebenslänglich erspart. Er darf hoffen, trotz Mordes schon in viereinhalb Jahren, wie es hier in einem Beitrag hieß, wieder auf freien Fuß zu kommen.

Was also gibt es da zu jammern?! ST hat dann -ganz im Gegensatz zu Hanna- noch reichlich Gelegenheit, etwas aus seinem Leben zu machen. Statt Mitleid mit ihm zu empfinden, finde ich es vielmehr verwerflich, dass er nicht den Mumm aufgebracht hat, sich zur Tötung der Studentin zu bekennen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 19:04
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Zweitens: Ich würde da nicht die Fähigkeiten der Fahnder unterschätzen. Sie hätten wohl Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, um diesen Läufer zu ermitteln, der sich ja mit jedem Tag des Nichtmeldens weiter verdächtig gemacht hätte.

Und dann wären alle Vereine und Laufgruppen unter die Lupe genommen worden. Man hätte gefragt, welche jungen Männer auch schon mal abends durch Aschau joggen.

In diesem Fall kannten sie ja auch die Statur des Verdächtigen (von der Webcam beim Chalet), wussten von Zeugen am Festhallenparkplatz die ungefähre Laufrichtung.
Parallel dazu war noch die Spur "Holzarmbanduhr" offen - und zwar bis Frühjahr 2023.

Der noch anonyme Jogger hätte ein Tourist sein können, ein Läufer aus einem Ort der Region.

Ich weiß nicht, kommt das nicht öfter vor, dass sich gesuchte Zeugen eben doch nicht melden, gerade, wenn sie kein wasserfestes Alibi haben? Es leben so viele als Single, alleinstehend.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 19:18
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Der noch anonyme Jogger hätte ein Tourist sein können, ein Läufer aus einem Ort der Region.
Nur eine kurze Anmerkung: Natürlich wäre das theoretisch möglich gewesen.

Aber in der Praxis? Wer fährt denn in einen Nachbarort, um da um 2 Uhr nachts zu joggen?

Und welcher Tourist schleicht sich um 2 Uhr nachts an seiner Hotelrezeption vorbei oder aus seiner Pension, um durch die Straßen von Hohenaschau City zu rennen (und das auch noch bei Regen)?

Im Übrigen bin ich sicher, dass die Fahnder auch alle Herbergen des Ortes auf mögliche nächtliche Jogger (mit Stirnlampe) im Zeitraum der Tat überprüft hätten.


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19.03.2024 um 19:19
Nach allem was ich hier von Beginn an im Thread als stille Leserin, aber auch in den zahlreichen Medienberichterstattungen in den letzten Monaten gelesen habe, empfinde ich die Verurteilung als gerechtfertigt.
Ein Indizienprozess hat nun mal an sich, dass es an handfesten Beweisen fehlt.
Die Indizien sprechen in Summe in meinen Augen für eine Täterschaft des Verurteilten und es hat meiner Ansicht nach weder "den Falschen" noch "einen Unschuldigen" getroffen. Ich traue den EB zu entsprechend ermittelt zu haben, so dass ein Alternativtäter ausscheidet und den Gutachtern, dass sie alles Nötige getan haben um die Unfalltheorie auszuschließen.
Von daher bin ich fein mit dem Urteil.
Wobei ich mir ein höheres Strafmaß gewünscht hätte, aber da hat ihm halt sein Alter die Möglichkeit geschaffen, nicht als Erwachsener behandelt zu werden.

Die Klatsche für Frau Rick, die sich als Nebeneffekt ergibt, ist m.M.n verdient. Im Grunde kann man, wenn man es denn möchte, es so sehen, dass ihr -den Prozess ausbremsenden- Überaktionismus bzw einige Ergebnisse der diversen Anträge vermutlich das Gericht noch darin unterstützt hat, eventuelle Zweifel an der Täterschaft weiter auszuräumen. M.M.n erhebt sie sich ein wenig und wittert zudem scheinbar überall Unfälle.
Viel -kostenintensiver- Lärm um nichts, also von Frau Rick.
Wie hier schon jemand anderes schrieb, einen Gefallen hat sie sich vermutlich dieses Mal nicht getan mit ihrer unverschämten Bissigkeit. Wobei zwischen Bissigkeit und Unverschämtheit ja nochmal zu unterscheiden wäre und für mich zeigte sie sich in weiten Teilen eher zickig-unverschämt denn selbstbewusst-bissig.
Schauen wir mal obs zur Revision dann auch die Klatsche Nr. 2 hagelt.

Was bleibt ist ein verurteilter Täter der noch für 4½-5 Jahre in Haft bleibt und danach relativ zügig in ein normales Leben verschwinden kann. Zwar nicht unbedingt in Aschau, aber so dramatisch wie in einigen sozialen Medien und im schwarz/gelben Verschwörerforum angenommen, dass man im ganzen Land mit dem Finger auf ihn zeigt, wirds wohl eher nicht werden. Die Gesellschaft vergisst schnell und nicht alle sind so interessiert wie wir.

Ich hoffe für Hannas Familie und ihr Umfeld, dass sie in der Zwischenzeit der in der Luft schwebenden Revision, dennoch schon mal ein wenig zur Ruhe kommen können. Sie haben den größten Schmerz, den größten Verlust und in deren Leben bleibt ein Platz nun immer leer. Mein Mitgefühl gilt ihnen in erster Linie, aber auch den Angehörigen des Verurteilten, auch ihr Päckchen ist sicher nicht gerade klein, in einem so dörflichen Umfeld.



~~~~~
Eine Interessensfrage zur Therapieweisung in Jugendstrafrechturteilen:
Was passiert eigentlich, wenn sich in der Therapie heraus kristallisieren würde, dass der Patient eine Gefahr darstellt und zur Wiederholung neigt?


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19.03.2024 um 19:35
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Zusätzlich habe Sebastian T. selbst bestätigt, dass er das Geständnis gegenüber seinem Mithäftling abgegeben habe.
Quelle: https://www.ippen.media/netzwerk/lokales/bayern/live-ticker-gerichtsurteil-im-hanna-prozess-erwartet-92898542.html
Diesen Punkt kann ich einfach nicht zuordnen.

Wem gegenüber soll ST das Geständnis abgegeben haben? Und wann? Er hat doch seit Prozessbeginn geschwiegen?

Und wenn er das selbst bestätigt hätte, hätte sich doch das Gericht die ganze Prüfung auf Glaubwürdigkeit inkl. des Richters aus Laufen sparen können?

Ist diese Info noch in einem anderen Medium zu finden? Ich hatte das bisher nicht gelesen. Im Artikel wird der Satz auch in inhaltlicher Nähe zum Partygeständnis gebracht, nicht im Absatz zum Mithäftling.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 19:52
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Und wenn er das selbst bestätigt hätte, hätte sich doch das Gericht die ganze Prüfung auf Glaubwürdigkeit inkl. des Richters aus Laufen sparen können?
Er hätte das ja widerrufen können. Außerdem ging es ja nicht nur um die Frage, ob es das Geständnis überhaupt gegeben hat, sondern auch um die Glaubwürdigkeit der verschiedenen inhaltlichen Infos, die S.T. dem M. gegeben hat.

Aßbichler hat ja einleitend diesen Satz gesagt:
Sie lobt die umfangreiche Ermittlungsarbeit der Polizei und betont, wie lange und intensiv das Gericht in die Wahrheitsfindung investiert hat.
Quelle: https://www.ippen.media/netzwerk/lokales/bayern/live-ticker-gerichtsurteil-im-hanna-prozess-erwartet-92898542.html

Das Gericht hat sich tatsächlich sehr lang und intensiv und gründlich mit der Wahrheitsfindung beschäftigt und wirklich viel Aspekte von vielen Seiten her geprüft und betrachtet. Und dieser Aspekt gehört auch dazu.
Man darf nicht vergessen, dass die Verteidigung ja noch viel mehr dazu prüfen wollen. So sollte ja sogar u.a. die Opferzeugin aus M. Prozess vorgeladen werden. Das wurde dann ja abgelehnt.
Es ist halt immer eine Ermessenssache, wie viel Wahrheitsfindung eine Gericht in einzelne Indizien investiert.

Für das Urteil war M. ein wichtiger Zeuge, auf seiner Aussage fußt ja die Verurteilung wegen Mordes. Insofern war es schon gut, dass sorgfältig und umfangreich zu prüfen. Gerade auch, weil die Verteidigung ja ohne eine hehl draus zu machen, ständig auf der Suche nach Revisionsgründen ist.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Ist diese Info noch in einem anderen Medium zu finden? Ich hatte das bisher nicht gelesen. Im Artikel wird der Satz auch in inhaltlicher Nähe zum Partygeständnis gebracht, nicht im Absatz zum Mithäftling.
Also in direkter Nähe steht es schon, es ist aber nicht so deutlich, weil das ja aus dem News-Ticker ist und der läuft ja von unten nach oben. Der zitierte Satz ist der letzte Satz im Eintrag 12:32 Uhr. Dann muss man nach oben scollen und mit dem nächsten Eintrag weiterlesen, der von 12:40 Uhr. Dieser beginnt mit:
„Der Mithäftling sagte, es seien keine Spuren festgestellt worden, das wusste der Angeklagte von seinem Anwalt“, so die Richterin.
Quelle: https://www.ippen.media/netzwerk/lokales/bayern/live-ticker-gerichtsurteil-im-hanna-prozess-erwartet-92898542.html

Da geht es also mit dem Thema Mithäftling direkt weiter.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 19:53
Zitat von PalioPalio schrieb:Der Mithäftling habe auch von dem Tatort erzählt, und er habe so viele weitere Informationen gehabt, die nicht in der Presse erwähnt worden waren. „Unzutreffende Schilderungen in der Presse waren zum Beispiel, dass Hanna stranguliert worden sei, oder der Tatort der Parkplatz an der Kampenwandbahn war – diese Informationen hat der Zeuge nicht erwähnt“, so Aßbichler
Der Zeuge hat Tatort und Strangulation nicht erwähnt, dafür aber wohl das:
Auch wusste er, dass es nicht zu einer Vergewaltigung gekommen war und keine Spuren an Hanna gefunden wurden, die auf den Täter hindeuten würden.
Quelle: https://www.focus.de/panorama/welt/hanna-prozess-im-ticker-angeklagter-ist-schuldig-moerder-von-hanna-muss-neun-jahre-ins-gefaengnis_id_259468664.html

Jetzt frage ich mich, wie man dann folgende Artikel verstehen soll:
Im Gespräch mit FOCUS online stellt Sonntag allerdings klar: „Es gibt keine Hinweise, dass Hanna Opfer eines Sexualdelikts geworden ist.“
Quelle: https://m.focus.de/panorama/mordfall-hanna-es-gibt-keine-hinweise-dass-hanna-opfer-eines-sexualdelikts-geworden-ist_id_176145743.html
„Es wurde kein DNA-Gutachten vorgelegt“, berichtet der Anwalt des Verdächtigen, Harald Baumgärtl, unserer Zeitung.
Quelle: https://www.merkur.de/bayern/aschau-hanna-mord-verdaechtiger-dna-verhaftung-polizei-bayern-91953428.html

Beide Berichte sind deutlich vor dem "Geständnis" gegenüber M erschienen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 19:56
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:M.M.n erhebt sie sich ein wenig und wittert zudem scheinbar überall Unfälle.
Ja, und irgendwie kann sie damit scheinbar gar nicht aufhören:
Regina Rick steht in einer Traube von Medienvertretern. Sie zieht Vergleiche zu den Fällen Genditzki und Rupp (der verschwundene Bauer im Mord ohne Leiche). "Das ist meiner Meinung nach eine Verurteilung eines Unschuldigen sehenden Auges unter freundlicher Mitwirkung der Kripo Rosenheim und der Rechtsmedizin München", sagt Rick. Sie hatte bereits im Vorfeld angekündigt, in Revision zu gehen.
Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/erhoehtes-polizeiaufgebot-beim-hanna-prozess-amokwarnung-heute-bei-urteilsverkuendung-art-966990

Ich verstehe nicht, wo es Parallelen zu den Fällen Rupp und Genditzki in diesem Fall geben soll. Und dass sie diese Art Schlusswort nutzt, um nochmal gegen die ihr "suspekte" Kripo Rosenheim und die Münchner Rechtsmedizin zu treten, ist fast schon ein bisschen armselig.
Das sieht für mich eher aus wie selbst PR und nicht wie ein Schlusswort zu dem gerade beendeten Fall und ihrem gerade verurteilten Mandanten


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 20:14
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Irgendjemand hat hier mal geschrieben, am Ende werde es in diesem Fall nur Verlierer geben. Das sehe ich differenzierter.
Ich habe sowas mal geschrieben. Meiner Meinung nach ist auch ST ein Verlierer, auch wenn er in 4,5 Jahren wieder Chance auf Freiheit hat, während Hanna tot ist und keine zweite Chance bekommt. Mir persönlich fällt es allerdings schwer, wie später eine Resozialisation stattfinden kann. Genau genommen war er ja schon vor der Tat allenfalls mäßig sozialisiert. Dann kommt noch der Stempel eines verurteilten Mörders. Wer will da noch mit ihm befreundet sein? Wer will ihm einen Job geben? Die nächsten 4,5 Jahre wird er erstmal auch keine Erfahrung mit Frauen sammeln. Ich tue mich schwer mit der Vorstellung, dass er nach dem Knast in ein besseres Leben als vor der Tat eintreten wird, es dürfte eher schlechter werden. Nicht dass ich Mitleid hätte. Eher tun mir noch die Eltern von ST leid, die ich auch als Verlierer sehe.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Statt Mitleid mit ihm zu empfinden, finde ich es vielmehr verwerflich, dass er nicht den Mumm aufgebracht hat, sich zur Tötung der Studentin zu bekennen.
Dann hätten die Angehörigen von Hanna wenigstens ein paar mehr Antworten bekommen, auch wenn diese brutal gewesen wären. Aber es hätte vielleicht für die Verarbeitung geholfen.


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19.03.2024 um 20:14
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Also in direkter Nähe steht es schon, es ist aber nicht so deutlich, weil das ja aus dem News-Ticker ist und der läuft ja von unten nach oben. Der zitierte Satz ist der letzte Satz im Eintrag 12:32 Uhr. Dann muss man nach oben scollen und mit dem nächsten Eintrag weiterlesen, der von 12:40 Uhr.
Danke Dir, das hatte ich dann falsch gelesen.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Das Gericht hat sich tatsächlich sehr lang und intensiv und gründlich mit der Wahrheitsfindung beschäftigt und wirklich viel Aspekte von vielen Seiten her geprüft und betrachtet.
Ich finde auch, dass sich das Gericht viel Mühe gegeben und sich um eine stringente Urteilsbegründung bemüht hat.

Ich möchte noch folgenden Punkte aus dem Focus-Bericht zitieren, weil die Reaktion der Familien mit aufgenommen wird und speziell der letzte Abschnitt mich sehr bewegt hat:
Hannas Mutter übermannten im Laufe der Urteilsbegründung die Tränen, doch sie hat sich wieder gefangen. Hannas Vater atmet tief durch. Man sieht den Eltern an, dass sie sich einfach Ruhe wünschen.

Die Schwester und der Vater von Sebastian T. weinen unterdessen, während der Verurteilte abgeführt wird. Rick holt im Gespräch mit Journalisten zum Gegenschlag aus.
(...)
Eine Revision vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe hatte die Anwältin bereits vor dem Urteil ("Das ist falsch, aber das kam nicht überraschend") angekündigt. Und wenn die nicht klappe, „haben wir genug Sachverständigengutachten, die nicht begutachtet wurden, um eine Wiederaufnahme zu starten“. Das sagt Rick in jedes Mikrofon, jedes Handy, das es aufnehmen will.
Hannas Mutter hat da bereits ihr Handy aus der Tasche geholt. Sie zeigt den Umstehenden noch einmal Fotos ihrer Tochter, deren fröhliches Lachen.
(...)
Blickt man Hannas Eltern in die Augen, wünscht man ihnen, dass sie nun endlich Ruhe finden dürfen.
Quelle: https://m.focus.de/panorama/welt/focus-online-beim-hanna-prozess-hannas-moerder-nimmt-urteil-reglos-hin-seine-anwaeltin-grinst-bei-luegen-vorwurf_id_259777769.html


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 20:38
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Eine Revision vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe hatte die Anwältin bereits vor dem Urteil ("Das ist falsch, aber das kam nicht überraschend") angekündigt. Und wenn die nicht klappe, „haben wir genug Sachverständigengutachten, die nicht begutachtet wurden, um eine Wiederaufnahme zu starten“. Das sagt Rick in jedes Mikrofon, jedes Handy, das es aufnehmen will.
Das ist schon ziemlich zynisch, finde ich.
Herr Holderle hatte ja im Namen von Hannas Eltern Strafanzeige gegen unbekannt gestellt, weil die Eltern Hannas Persönlichkeitsrechte dadurch verletzt sahen, dass die Verteidigung Obduktionsbilder ihrer Tochter offenbar an Gutachter verschickt hatte, die vom Gericht nicht offiziell mit Gutachten beauftragt worden waren.
Und jetzt stellt man sich nach dem gerade erfolgten Schuldspruch hin und kündigt schon mal an, die Gutachten, die dadurch entstanden sind einzusetzen, um Wiederaufnahmeverfahren zugunsten des gerade verurteilten Mörders ihrer Tochter zu starten.

Sicher ist es absolut legitim, gegenüber den Pressevertretern anzukündigen, einen Revisionsantrag einreichen zu wollen. Aber muss man in dem Moment wirklich auch diese Wiederaufnahmekarte auf Basis der Gutachten ziehen, über die noch nicht geklärt ist, ob es überhaut rechtens war, sie erstellen zu lassen?
Was verliert man, wenn man dazu einfach die Klappe hält? Es ist noch früh genug, das anzukündigen, wenn die Revision gescheitert ist.
Ohne Not und Eile den Eltern des Opfer noch mal so mitten ins Gesicht zu schlagen ist in meinen Augen einfach nur unangebracht und geschmacklos.


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19.03.2024 um 20:42
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Quelle: https://www.ippen.media/netzwerk/lokales/bayern/live-ticker-gerichtsurteil-im-hanna-prozess-erwartet-92898542.html
Aus demselben Artikel stammt folgendes Zitat:
Der Zeuge aus der JVA Traunstein habe gesagt, dass Sebastian T. Hanna bewusstlos geschlagen habe – und dies sei nie in der Presse gewesen.
Zählt Aktenzeichen XY nicht mehr als Presse?
Die Obduktion ergibt: Die 23-Jährige wurde schwer verletzt und dann vermutlich in Hohenaschau bewusstlos in den Bärbach geworfen,
Quelle:https://web.archive.org/web/20221112070007/https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy584-fall1-23-jaehrige-studentin-getoetet-100.html


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19.03.2024 um 20:42
Zitat von LostessLostess schrieb:... ich nehme an solange er diese Aufarbeitung verweigert (was logisch wäre, solange eine Revision oder Wiederaufnahme der Verteidigungsplan ist), kommt auch keine Entlassung in Betracht?

Das heißt, die langfristige weitere Versteifung auf ein Unfallgeschehen, könnte ihm letztlich noch mehr Jahre in Gewahrsam verschaffen? Auch mehr als die zu denen er verurteilt wurde?
Kann das jemand beantworten?

Ich finde diesen Punkt nicht unerheblich.
Dadurch, dass die Strafe zeitlich begrenzt ist erstmal nicht, die 2/3 Regelung setzt, aber eine solche Auseinandersetzung mit der Tat voraus.
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:Eine Interessensfrage zur Therapieweisung in Jugendstrafrechturteilen:
Was passiert eigentlich, wenn sich in der Therapie heraus kristallisieren würde, dass der Patient eine Gefahr darstellt und zur Wiederholung neigt?
Das betrifft euch beide mit der Fragen: In der Theorie wäre auch im Jugendstrafrecht eine nachträgliche Verordnung der SV möglich.


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19.03.2024 um 20:56
@XluX
Ich glaube, die Diskrepanz zwischen der Aussage, M. hätte die Infos nicht aus der Presse haben können und der hier mehrfach zitierten Berichterstattung, wird hier nicht aufgeklärt werden können.

Einleuchtender erscheint mir noch, die Echtheit an den Aspekten festzumachen, die von der Presse fälschlicherweise verbreitet, aber in Ms Aussage nicht vorkamen.

An manchen Stellen verbleiben trotzdem Fragezeichen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 20:58
Zitat von XluXXluX schrieb:Beide Berichte sind deutlich vor dem "Geständnis" gegenüber M erschienen
Der M. wurde aber bereits Anfang November 22 verhaftet und hatte im Gefängnis kein Internet.

Die von dir verlinkten Berichte sind vom 03.11.22, 12.11.22 und 04.12.22.

Ich gehe davon aus, dass er die nicht kannte.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 21:08
Und seitdem ist ST von der Außenwelt abgeschnitten, so ganz ohne Anwalt oder andere, von denen er entsprechende Details erfahren haben könnte?

Das Geständnis war deutlich später als die Artikel:
Doch der damalige Mithäftling misstraute nach eigenen Angaben dessen Aussagen: „Ich dachte, er lügt.“ Zwischen Weihnachten und Silvester soll der 21-Jährige die Tat dann im Gespräch mit seinem Mithäftling in dessen Haftraum zugegeben haben.
Quelle: https://www.merkur.de/bayern/seiner-zelle-mord-an-studentin-hanna-mithaeftling-berichtet-von-brisantem-taeter-gestaendnis-in-92599004.html

Es hat ja keiner behauptet, dass ST nie mit M über den Fall gesprochen hat.


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