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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.378 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 14:34
Zitat von .druide..druide. schrieb:In ein paar Jährchen wird er sein Leben wieder genießen können (2/3), steht dann immer noch am Anfang seines Lebens, das ihm offen steht.
Richtig ist sicherlich, dass er in rund viereinhalb Jahren wieder draußen sein wird. Ob er dann sein Leben genießen können wird, wage ich jedoch zu bezweifeln. In Aschau und Umgebung wird er sicherlich keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen, und ohne stabiles soziales Umfeld dürfte es ihm schwer fallen, irgendwo ein unbelastetes neues Leben zu beginnen. Und selbst wenn er im Gefängnis seine Ausbildung abschließen kann, wird sich vermutlich später kein Arbeitgeber um einen verurteilten Mörder reißen, der noch dazu nicht zu den allerhellsten Kerzen auf der Torte gehört. Ich schätze mal, dass das Leben, das ihm bevorsteht, nicht vergnügungssteuerpflichtig sein wird.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 14:38
Zitat von Fridolin31Fridolin31 schrieb:Wobei die Vermutung des Staatsanwalts möglicherweise gar nicht so falsch ist, wenn es um das Motiv geht, dass ST nicht nach Hause lief, sondern nochmal zur Kampenwandstr und damit auch tendenziell in Richtung Eiskeller zurückgekehrt ist.

Nachdem Palio ja aufgrund des Sichtfeldes einer Kamera festgestellt hat, dass ST zunächst ab Eiskellerparkplatz rechts um den Burgberg gelaufen sein muss, wird es ja einen Grund für diese Zusatzrunde gegeben haben. Und der könnte durchaus darin liegen, dass er hoffte, irgendwann in der Nacht doch noch einer einsamen Eiskellerbesucherin zu begegnen, wahrscheinlich zunächst nicht in Tötungsabsicht.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das, was er damals bei der Vernehmung spontan gesagt hat, sogar stimmte: er wollte eigentlich nicht am Eiskeller vorbei, weil er nicht von fremden Leuten gesehen werden wollte, die sich wundern könnten, welcher Honk da mitten in der Nacht am joggen ist, wo doch alle anderen zur Einweihungsparty im Eiskeller feiern.
Gleichzeitig hoffte er irgendwie auch, Spezln zu treffen, nicht eine bestimmte Person, sondern irgendwen, um da unverfänglich ein bisschen quatschen und dabei stehen zu können.
Auf Nachfrage, an wen er dabei denn gedacht hat, konnte er keinen benennen, weil es da nicht um irgendeine Person ging, halt irgendwen den er kennt. Weil er aber unbedingt irgendwas antworten wollte, hat er nach langem überlegen halt den entfernten Kumpel genannt.
Ich kann mir vorstellen, dass das durchaus ambivalent war: nicht gesehen werden zu wollen, wer gibt schon gerne zu, nicht dazu zu gehören. Und gleichzeitig doch hoffen, irgendwen zu treffen, den man kennt, weil man dann eben doch wenigsten nicht ganz so der außenstehende Nerd ist.

Und als das bei der ersten Runde nicht geklappt hat, hat er dann halt gedacht, dass er noch eine weitere Runde dreht, vielleicht läuft ihm ja dann einer über den Weg.

An der Ecke Hotel Hohenaschau ist er dann zufällig auf Hanna getroffen. Ob sie ihm entgegenkam, er gleichzeitig mit ihr an der Ecke ankam, oder er sie nur von hinten gesehen hat, weil sie schon ein paar Meter weiter war, sei mal dahingestellt.
Und da hat er sich dann spontan entschlossen, statt die Extrarunde fertig zu laufen, lieber hinter der jungen, betrunkenen Frau hinterherzulaufen...


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 14:38
Zitat von HonigbrotHonigbrot schrieb:Enttäuschend, aber wohl leider nicht anders zu erwarten, nachdem sich Wolfi und Jacqueline so auf die Verteidigung und deren Vorgehen eingeschossen hatten.
Völlig unqualifizierter Kommentar. Aber anscheinend weißt du es besser als die Vorsitzende der Kammer, die ja natürlich alles alleine entscheidet .

Super, wie sich hier diverse Mitglieder aufspielen und wie selbstverständlich in Frage stellen, dass wir in einem Rechtsstaat leben. Der BGH kann das alles ja prüfen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 14:39
Dem Angeklagten wird auferlegt, sich therapeutisch mit dem Fall auseinanderzusetzen.
Zudem wird dem Angeklagten auferlegt, sich therapeutisch mit dem Fall auseinanderzusetzen.
Quelle: https://www.focus.de/panorama/welt/hanna-prozess-im-ticker-angeklagter-ist-schuldig-moerder-von-hanna-muss-neun-jahre-ins-gefaengnis_id_259468664.html


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 14:47
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Das ist so ein Beispiel für eine Info, die uns absolut bei der Diskussion gefehlt hat.
Wieso soll man noch diskutieren, ob es das Geständnis gegenüber M. tatsächlich gegeben hat, wenn er das sogar selber offiziell einräumt?!
Das ändert (für mich) tatsächlich alles! Danke, dass du das nochmal hervorgehoben hast.

Dadurch erhält die Aussage von M. mehr Tragfähigkeit und wird zu einem wichtigen belastenden Indiz gegen ST. Jetzt bin ich sicher, dass das Urteil den Richtigen getroffen hat. Meine Bedenken, die ich ja immer wieder hinsichtlich der Beweislage geäußert habe, wären damit eigentlich weg.

Aber mehr noch:
- Die Vermutung von @Tiergarten und @cododerdritte, dass es ein sexuelles Motiv gab, bekommt mehr Tragfähigkeit, da ST dem M ja gegenüber gesagt hat, er habe sie vergewaltigen wollen. Ihr habt wohl richtig gelegen, ich nicht.
- Der Mailverkehr zwischen Aßbichler und Fiedler ist nun auch unter dem Aspekt der Aussage von M zu sehen. Dadurch, dass ST zugegeben hat, dem M gestanden zu haben, wird ja die Aussage von M plausibler und es ist nachvollziehbarer, dass sich ein Gericht dann darauf stützt, sobald der Punkt abgehandelt ist. Insgesamt scheint mir der Mailverkehr damit weniger problematisch, auch wenn ich ihn nach wie vor unglücklich finde, da solche Punkte immer mit allen Verfahrensbeteiligten gleichzeitig besprochen werden sollten.

Ansonsten finde ich die Urteilszusammenfassung aus den Live-Tickern deutlich nachvollziehbarer als das Plädoyer vom StA. Ich finde es auch gut, dass z.B. das Urteil eben nicht auf der Aussage von Verena mit aufbaut, weil hier m.E. keine sichere Schlussfolgerung gezogen werden kann.
Auch finde ich es interessant, dass die Antwort von ST an seinen Vater auf die Frage, ob das alles stimme, nicht erwähnt wurde. Mir scheint, dass das nicht in der Hauptverhandlung eingeführt wurde.


Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Angehörigen von Hanna durch dieses Urteil den Verlust ihrer Tochter etwas leichter verarbeiten können, auch wenn sie sich vielleicht mehr Antworten auf Fragen erhofft haben.

Dem ST traue ich persönlich zu, dass er sich mit seiner Tat auseinandersetzen wird. Ich glaube, die Richterin hat es gut auf den Punkt gebracht: die Bilder, die ihn verfolgen. Dass er nach der Tat deutlich mehr getrunken hat und auch gesagt hat "Ich wars", zeigt vielleicht, dass ihn seine Tat selbst schwer belastet und es diese Bilder gab/gibt. Bei seinem letzten Wort, wo er zuvor mehrfach mit Rick gesprochen hat, bevor er auf das letzte Wort verzichtete, könnte vielleicht ein Indiz sein, dass er vielleicht bereit gewesen wäre, etwas loszuwerden. Natürlich alles Spekulation von mir.


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Palio ehemaliges Mitglied

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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 14:48
Im Focus-Ticker stehen noch ein paar weitere Informationen.

Prof. Püschel hat wohl in einer Fantasy-Coproduktion mit Frau Rick die Szene entworfen, dass Hanna im Wasser telefonierte, sich auszog und ein paar Bahnen drehte oder ähnlich Absonderliches:
Es war kein Unfall, Hanna hat nicht im Wasser den Notruf gewählt, die Kleidung ausgezogen oder sich Verletzungen dort zugezogen.“
Diese Annahme ist absurd", sagt die Richterin über die Annahme, dass Hanna bewusstlos noch Schwimmbewegungen absolviert habe. Dabei müssten bewusst Ergebnisse aus der Verhandlung ignoriert worden sein, mutmaßt die Richterin. Auch, dass Hanna im Wasser ihre Hose abgestreift habe, ihr Spitzenoberteil, das leichter auszuziehen gewesen wäre, aber anbehielt, sei nicht anzunehmen. „Hanna war in einem reißenden Bach, nicht in einem See. Auch hätte sie sich nur auf der ersten Strecke ausziehen können. Es ist lebensfremd, anzunehmen, dass sich jemand auszieht, statt sich im 2,30 Meter breiten Bärbach am Ufer festzuhalten.“
12.17 Uhr: Nächste Attacke gegen die Verteidigung! Ein Abstand, den Verteidigerin Rick mit 35 Zentimeter angab, maß ein Gutachter kurz darauf als 60 Zentimeter. „Wenn man annimmt, dass die Verteidigerin messen kann, hat sie gelogen“, sagt Aßbichler. „Wer noch an einen Unfall glaubt, dem kann man alles erzählen.“
Zur E-Mail-Korrespondenz erklärt Frau Aßbichler, dass es um den rechtlichen Hinweis ging, der danach auch gegenüber der Verteidigung erfolgte.
Die von Frau Rick vermutete Absprache zum Sachverhalt („Da muss es Gespräche zwischen Staatsanwalt und Kammer gegeben haben“) gab es also nie.
Nun spricht Aßbichler über die geleakte Korrespondenz aus ihrer Konversation mit dem Staatsanwalt. „Es soll der Verteidigung die Möglichkeit gegeben werden, ihre Strategie zu ändern.“ Um eine kolportierte Vorverurteilung sei es nie gegangen.
https://amp.focus.de/panorama/welt/hanna-prozess-im-ticker-angeklagter-ist-schuldig-moerder-von-hanna-muss-neun-jahre-ins-gefaengnis_id_259468664.html


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19.03.2024 um 14:56
Zitat von PalioPalio schrieb:Prof. Püschel hat wohl in einer Fantasy-Coproduktion mit Frau Rick die Szene entworfen, dass Hanna im Wasser telefonierte, sich auszog und ein paar Bahnen drehte oder ähnlich Absonderliches:
Ernsthaft? Und dabei hat sie genau ein einziges Mal gellend geschrieen? Dieses Sendekonzept wird Ihnen noch nicht einmal Schmuddel-TV abkaufen. Und Karlsruhe erst recht nicht.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 15:05
Zitat von Fridolin31Fridolin31 schrieb:Wobei die Vermutung des Staatsanwalts möglicherweise gar nicht so falsch ist, wenn es um das Motiv geht, dass ST nicht nach Hause lief, sondern nochmal zur Kampenwandstr und damit auch tendenziell in Richtung Eiskeller zurückgekehrt ist.

Nachdem Palio ja aufgrund des Sichtfeldes einer Kamera festgestellt hat, dass ST zunächst ab Eiskellerparkplatz rechts um den Burgberg gelaufen sein muss, wird es ja einen Grund für diese Zusatzrunde gegeben haben. Und der könnte durchaus darin liegen, dass er hoffte, irgendwann in der Nacht doch noch einer einsamen Eiskellerbesucherin zu begegnen, wahrscheinlich zunächst nicht in Tötungsabsicht.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und als das bei der ersten Runde nicht geklappt hat, hat er dann halt gedacht, dass er noch eine weitere Runde dreht, vielleicht läuft ihm ja dann einer über den Weg.

An der Ecke Hotel Hohenaschau ist er dann zufällig auf Hanna getroffen. Ob sie ihm entgegenkam, er gleichzeitig mit ihr an der Ecke ankam, oder er sie nur von hinten gesehen hat, weil sie schon ein paar Meter weiter war, sei mal dahingestellt.
Und da hat er sich dann spontan entschlossen, statt die Extrarunde fertig zu laufen, lieber hinter der jungen, betrunkenen Frau hinterherzulaufen...
Den Einschätzungen von @Fridolin31
und @cododerdritte kann ich absolut folgen.

Dass ST sich frustriert zu einer spontanen weiteren Runde entschlossen hat und noch einmal zur Kampenwandstrasse statt nach Hause gelaufen ist und dort auf Hanna traf, ist eine naheliegende Schlussfolgerung.

Ich glaube auch, dass er dabei durchaus sexuelle Motive im Hinterkopf gehabt haben dürfte.


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19.03.2024 um 15:20
Frau Rick hat sich nach Prozessende noch einmal drastisch geäußert und dem Gericht vorgeworfen, „sehenden Auges“ -also quasi mutwillig- einen Unschuldigen verurteilt zu haben.
Verteidigung will Hanna-Urteil anfechten

13.51 Uhr: Der am Dienstag wegen Mordes an der Studentin Hanna verurteilte Mann will die Entscheidung des Landgerichts Traunstein anfechten. Seine Verteidigerin Regina Rick kündigte unmittelbar nach dem Ende des Prozesses an, Revision einlegen zu wollen. Sie sprach von der „Verurteilung eines Unschuldigen sehenden Auges“ und betonte: „Sowas kann der BGH nicht akzeptieren.“
Quelle: https://www.focus.de/panorama/welt/hanna-prozess-im-ticker-angeklagter-ist-schuldig-moerder-von-hanna-muss-neun-jahre-ins-gefaengnis_id_259468664.html[/quote]

Frau Rick hat sich nach Prozessende noch einmal drastisch geäußert und erklärt, in diesem Fall sei ein Unschuldiger Stehenden Auges. Eruetelt


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19.03.2024 um 15:24
Zitat von PalioPalio schrieb:Prof. Püschel hat wohl in einer Fantasy-Coproduktion mit Frau Rick die Szene entworfen, dass Hanna im Wasser telefonierte, sich auszog und ein paar Bahnen drehte oder ähnlich Absonderliches:
Ich hatte tatsächlich gedacht, diese Aussage, Püschel sei bei seiner Beurteilung offenbar davon ausgegangen, dass Hanna noch Schwimmbewegungen vollzogen habe, irgendwie für einen Fehler in der Berichterstattung gehalten, weil es einfach so vollkommen abwegig war.

Aber offenbar scheint er das ja tatsächlich angenommen zu haben. Die Frage ist, wie er darauf kommt? Hatte er nur einen Teil der Informationen? Oder falsche? Oder wie ist das zu erklären.
Zitat von PalioPalio schrieb:Zur E-Mail-Korrespondenz erklärt Frau Aßbichler, dass es um den rechtlichen Hinweis ging, der danach auch gegenüber der Verteidigung erfolgte.
Die von Frau Rick vermutete Absprache zum Sachverhalt („Da muss es Gespräche zwischen Staatsanwalt und Kammer gegeben haben“) gab es also nie.
Das ist vielleicht tatsächlich die Erklärung, auf die wir hier noch nicht gekommen sind.
Vielleicht hat sich tatsächlich der StA an das Gericht gewandt mit der Bitte, einen rechtlichen Hinweis zu erteilen. Die ursprünglich Anklage lautete auf Mord, als Mordmerkmal wurde Heimtücke genannt. Dieses Merkmal ist dann weggefallen, weil klar wurde, dass Hanna noch den Notruf abgesetzt hatte und damit nicht heimtückisch überfallen worden ist (was ich anders sehe, aber juristisch ist das nun mal so).
Es blieben also schwere Körperverletzung mit Todesfolge oder Todschlag. Wenn der Staatsanwalt dann im Laufe des Verfahrens wieder Indizien erkannt hat, die eine Verurteilung wegen Mordes ermöglichen könnten, musste folglich eine rechtlicher Hinweis erteilt werden.
Das kann er nicht selber machen, sondern nur die Kammer. Also hat er sich an diese gewandt, mit der Bitte darum und der Erklärung warum er das so sieht und das ist dann kurz mit der Richterin abgestimmt worden. Dass sie sich da noch mal rück erkundigt, oder selbst darauf hinweist, dass in ihren Augen auch noch ein weiterer Tatbestand infrage käme, ist weder verwerflich, noch deutet es auf Voreingenommenheit hin.

Natürlich können StA und Richter sich über dieses Thema austauschen, müssen es ja sogar, wie sonst sollte der StA im laufenden Prozess seine Anklage ändern können?! Und natürlich müssen die Verteidiger da nicht einbezogen werden, denn an sie richtet sich ja der rechtliche Hinweis, der dann in der nächsten Sitzung erteilt wird; was ja auch passiert ist.
Wieso sollten sie mitdiskutieren können oder dürfen, wenn der StA oder das Gericht einen rechtlichen Hinweis erteilen will.


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19.03.2024 um 15:26
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Das ist so ein Beispiel für eine Info, die uns absolut bei der Diskussion gefehlt hat.
Wieso soll man noch diskutieren, ob es das Geständnis gegenüber M. tatsächlich gegeben hat, wenn er das sogar selber offiziell einräumt?!
Interessanter Punkt, aber nicht in Einklang zu bringen, dass er seit Prozessbeginn schweigt. Da passt was noch nicht.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Wie wird erklärt, dass das schwarze Top des Opfers unversehrt die Reise von 10 km durch Bärbach und Prien überstanden hat?
Neben dem vielzitierten "Täterwissen" Stein hat er bei dieser Aussage auch von einem Auto gesprochen. Das wäre der leichteste Weg so 10 km zurückzulegen.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Demnach muss Sebastian T. ja bei seiner ernehmung durch die Polizei selbst eingeräumt haben, dass er seinen Freunden beim Ausflug berichtete, in Aschau sei ein Mädel umgebracht worden - in der Tat absolutes Täterwissen.
Dann müsste er aber echt saudumm gewesen sein, wenn er parallel erzählt, erst am Abend von der Mutter überhaupt davon erfahren zu haben. Klingt irgendwie zu billig.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Das war auch gar nicht notwendig, das das möglich sein musste, die Tat hat er eben auch spontan begehen können.
Wenn das spontan alles war, wo kommt dann der Stein plötzlich her. Da läuft man doch nicht in der Tasche mit rum.


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19.03.2024 um 15:26
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Frau Rick hat sich nach Prozessende noch einmal drastisch geäußert und dem Gericht vorgeworfen, „sehenden Auges“ -also quasi mutwillig- einen Unschuldigen verurteilt zu haben.
Also bei aller Liebe, wenn das so stimmt wie von JA wiedergegeben, dann kann man ja von vielem sprechen, aber bestimmt nicht von einer vorsätzlichen Verurteilung eines unschuldigen. Vielleicht sollte man sich der Sache bewusst werden, dass man nicht aus jedem Toten einen Unfall machen kann. Das hat zweimal funktioniert (auch zurecht), aber bei jedem Fall?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 15:29
Zitat von Fridolin31Fridolin31 schrieb:Ernsthaft? Und dabei hat sie genau ein einziges Mal gellend geschrieen? Dieses Sendekonzept wird Ihnen noch nicht einmal Schmuddel-TV abkaufen. Und Karlsruhe erst recht nicht.
Der BGH prüft ja noch nicht einmal inhaltlich, sondern nur ob das Urteil rechtsfehlerfrei ist. In der Frage, ob ein weiterer Gutachter zu recht abgelehnt wurde, wird es dann nicht darum gehen, ob Püschel ein anderes Ergebnis geliefert hätte und wenn ja, wie plausibel (oder lächerlich) das gewesen wäre, sondern nur, ob die Ablehnung begründet wurde und ob die Begründung zulässig war.
Offenbar ist es den Antragstellern nicht gelungen, darzulegen, dass Prof. Püschel über bessere Untersuchungsmöglichkeiten als Frau Prof. Mützel verfügt, e weitergehende Fachkompetenz hat als sie und auch nicht, dass Frau Prof. Mützels Gutachten Fehler enthielt.
Insofern wird das als Revisionsgrund kaum erfolgsversprechend sein.


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19.03.2024 um 15:32
Zitat von .druide..druide. schrieb:Das kann ich mir durchaus vorstellen und ich denke das sein behaarliches Schweigen ihm nichts genutzt hat. Auch wenn jetzt wieder Einwürfe kommen ala Rechte eines Angeklagten.

Eventuell wäre er mit Geständnis bei 8 J. gewesen. Wer weiß...
Manchmal kommt es mir vor, als würde das Recht des Angeklagten, zu schweigen, verwechselt mit der Pflicht des Angeklagten, zu schweigen.

Die Kunst der Verteidigung besteht aber darin, dem Angeklagten zu raten, wann er im richtigen Moment den Mund zu- und wann aufmachen soll. So wäre es zB für einen Unschuldigen ganz verkehrt, zu schweigen, wenn er ein Alibi hat. Wenn andererseits der Angeklagte seinem Verteidiger anvertraut hat, dass er die Tat begangen hat, wird der Anwalt richtigerweise zunächst zum Schweigen raten. Wenn die Beweislage aber sehr ungünstig für den Angeklagten aussieht, müsste der Verteidiger gemeinsam mit ihm überlegen, ob vielleicht durch ein baldiges Geständnis ein geringeres Strafmaß herauszuholen wäre.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.03.2024 um 15:36
Zitat von AndanteAndante schrieb:Die Kunst der Verteidigung besteht aber darin, dem Angeklagten zu raten, wann er im richtigen Moment den Mund zu- und wann aufmachen soll. So wäre es zB für einen Unschuldigen ganz verkehrt, zu schweigen, wenn er ein Alibi hat. Wenn andererseits der Angeklagte seinem Verteidiger anvertraut hat, dass er die Tat begangen hat, wird der Anwalt richtigerweise zunächst zum Schweigen raten. Wenn die Beweislage aber sehr ungünstig für den Angeklagten aussieht, müsste der Verteidiger gemeinsam mit ihm überlegen, ob vielleicht durch ein baldiges Geständnis ein geringeres Strafmaß herauszuholen wäre.
In diesem Fall wäre wohl die beste Wahl gewesen, wenn er von Anfang an geschwiegen hätte. Bei seiner Zeugenbefragung, bei seinen Kumpels, bei Gefängnisinsassen.
Hätte er einfach zu niemandem etwas gesagt, wäre er vermutlich nie verurteilt worden.
Deshalb war sein Schweigen doch absolut richtig, wenn auch leider zu spät, bzw nicht konsequent genug.


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19.03.2024 um 15:46
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:In diesem Fall wäre wohl die beste Wahl gewesen, wenn er von Anfang an geschwiegen hätte. Bei seiner Zeugenbefragung, bei seinen Kumpels, bei Gefängnisinsassen.
Bei seiner Zeugenbefragung wurde er ja belehrt. Er hat trotzdem etwas gesagt, seine Route korrigiert usw.. Und dass er bei seinen Kumpels und dem Gefängniskumpan (zuviel) geredet hat, war halt seine Entscheidung, das hatte mit dem späteren Ermittlungsverfahren gegen ihn noch nichts zu tun.
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Hätte er einfach zu niemandem etwas gesagt, wäre er vermutlich nie verurteilt worden.
Das ist anzunehmen. Die Frage wäre halt nur, ob er, da nichts von dem zurückzuholen war, was er vorher gesagt hatte, im Prozess zeitig ein Geständnis hätte ablegen sollen. Aber damals wurden halt viele (zuviele?) Hoffnungen in die die Unfalltheorie gesetzt…


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19.03.2024 um 15:53
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:In der Frage, ob ein weiterer Gutachter zu recht abgelehnt wurde, wird es dann nicht darum gehen, ob Püschel ein anderes Ergebnis geliefert hätte und wenn ja, wie plausibel (oder lächerlich) das gewesen wäre, sondern nur, ob die Ablehnung begründet wurde und ob die Begründung zulässig war.
Offenbar ist es den Antragstellern nicht gelungen, darzulegen, dass Prof. Püschel über bessere Untersuchungsmöglichkeiten als Frau Prof. Mützel verfügt, e weitergehende Fachkompetenz hat als sie und auch nicht, dass Frau Prof. Mützels Gutachten Fehler enthielt.
Insofern wird das als Revisionsgrund kaum erfolgsversprechend sein.
Sehe ich ja genauso, aber ich denke, dass Frau Rick darauf hinaus will, dass das offenbar von Prof. Püschel bevorzugte Szenario im Hinblick auf die Anfangsphase, in der sich Hanna im Wasser befand, plastischer und detaillierter sei als die vom Gericht eingeholten Sachverständigengutachten und deswegen nicht hätte abgelehnt werden dürfen.

Dass dieser Einwand die Revision überzeugen wird, kann ich mir natürlich auch nicht vorstellen, zumal der BGH ja prüfen wird, ob das Privatgutachten in seiner Gesamtheit geeignet ist, die bisherigen Erkenntnisse zu erschüttern.

Und dabei kommt es halt auch auf das Entstehen des Verletzungsmusters an. Gerade in dieser Hinsicht kann ich mir schwer vorstellen, wie Frau Rick das einschlägige Sachverständigengutachten, auf das die Kammer im Urteil sicher eingehen wird, angreifen will.


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19.03.2024 um 15:53
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Vielleicht sollte man sich der Sache bewusst werden, dass man nicht aus jedem Toten einen Unfall machen kann. Das hat zweimal funktioniert (auch zurecht), aber bei jedem Fall?
Ja, ich glaube, da hat sie sich irgendwie verkalkuliert und vielleicht auch verrannt. Es kommt einem fast so vor, als sähe sie überall nur unschuldig Eingesperrte, denen vorgeworfen wird, jemanden ermordet zuhaben, der aber eigentlich einen Unfalltod gestorben ist.

Ich glaube, das hier kam auch noch erschwerend für sie dazu und hat eine entscheidende Rolle gespielt:
Zitat von Fridolin31Fridolin31 schrieb:Im Badewannenfall hatte sie fast alle Zeit der Welt, um schließlich (auch mit Hilfe der Wissenschaft) die Mängel eines vorherigen Urteils offenzulegen. Eine Wiederaufnahme ist eben etwas ganz anderes als ein Prozess, in dem erstmals der Sachverhalt festgestellt wird.
Wäre sie von Anfang an dabei gewesen, hätte sie vielleicht noch rechtzeitig Einfluss auf die Auswahl der Gutachter nehmen können, so hatte man das Gefühl, durch den verspäten Einstieg ist sie die ganze Zeit hinterhergelaufen und hat es nicht geschafft, das aufzuholen. Viele der Aktivitäten der Verteidigung wirkten dann irgendwie wie unkoordinierter, blinder Aktionismus. Und genau wie jetzt dieses Statement von wegen einem sehenden Auges verurteilten Unschuldigen irgendwie ein bisschen hilflos und gleichzeitig übertrieben.


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19.03.2024 um 16:01
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:In diesem Fall wäre wohl die beste Wahl gewesen, wenn er von Anfang an geschwiegen hätte. Bei seiner Zeugenbefragung, bei seinen Kumpels, bei Gefängnisinsassen.
Hätte er einfach zu niemandem etwas gesagt, wäre er vermutlich nie verurteilt worden.
Deshalb war sein Schweigen doch absolut richtig, wenn auch leider zu spät, bzw nicht konsequent genug.
Leider? Du bedauerst es also, dass ein Mörder nicht rechtzeitig geschwiegen hat und darum einer verdienten Strafe nicht entgehen konnte? Interessante Sichtweise.


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19.03.2024 um 16:04
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Leider? Du bedauerst es also, dass ein Mörder nicht rechtzeitig geschwiegen hat und darum einer verdienten Strafe nicht entgehen konnte? Interessante Sichtweise.
"Leider" aus seiner Sichtweise heraus natürlich.


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