CharliesEngel schrieb:Irgendwann muss wohl auch ein Auszubildender mal seinen Urlaub nehmen und wohl sinnigerweise in der berufsschulfreien Zeit. Gönne es ihm doch.
Ich verstehe nur nicht, was damit zu tun hat, dass der Angeklagte in drei Monaten 3.000 Seiten mit teils massiver Gewalt gegen Frauen bis hin zur Tötung darstellender Pornografie aufgerufen hat.
Meinst Du jetzt, dass er im Urlaub andere Beschäftigungen hatte und die Anzahl der Stunden, die er damit in den anderen Wochen verbracht hat, noch deutlich höher liegen wird?
Es geht doch vor allem darum, dass diese schiere Anzahl an Aufrufen, anders als hier von einigen dargestellt, doch sehr deutlich zeigt, dass Sex in Verbindung mit massiver Gewalt gegen Frauen in den Tagen, Wochen und Monaten vor der Tat offenbar sehr deutlich Top of mind bei dem Angeklagten war und sich seine Gedanken offenbar im Durchschnitt mehrere Stunden am Tag um dieses Thema gedreht haben müssen.
Ob er dazwischen mal 3 Wochen im Urlaub war, wo er ja durchaus anderen Aktivitäten nachgegangen sein kann, tut doch für den Gesamteindruck überhaupt nichts zur Sache.
CharliesEngel schrieb: Gönne es ihm doch.
Diese Bemerkung finde ich tatsächlich mehr als zynisch.
Meinetwegen kann jeder Mensch in seiner Freizeit und in seiner Phantasie tun und lassen, was er will und ich wäre der letzte, der diesen Menschen nicht gönnt, dass sie darin ihre persönliche Erfüllung finden.
Aber wenn jemand so massiv Gewalt gegen Frauen darstellende Pornografie konsumiert und dann kurz danach wegen des dringenden Tatverdachts, eine junge Frau überfallen, die niedergeschlagen, ihr mit einem Gegenstand mehrfach auf den Kopf geschlagen und ihr beide Schulterblätter gebrochen und sie anschließend in einen Bach geworfen zu haben, wo sie ertrunken ist, festgenommen wird und jetzt seit Wochen auf einer Anklagebank hockt, dann hat das, wenn man es anspricht nichts damit zutun, dass man ihm den "Spaß" beim Pornoschauen nicht "gönnt".
@Tiergarten ist hier massiv angegangen worden, weil er ein sexuell-konnotiertes Motiv vermutet hat, es gäbe dazu keine Beweise oder Indizien und nur weil ein junger Mann ab und zu mal Pornos schaut, könne man ihm doch sowas nicht unterstellen.
Ich frage mich eher umgekehrt: wie kann man ernsthaft davon ausgehen, dass wenn eine junge Frau nachts überfallen und auf diese Weise angegangen und getötet wird und der TV in den Wochen vor der Tat so ein Pornokonsumverhalten zeigt, ernsthaft davon ausgehen, dass das Motiv nicht sexueller Natur war?!
Und dann noch behaupten, es bestünde kein zeitlicher Zusammenhang zwischen Pornoschauen und Tat, weil unmittelbar vor dem Start der Joggingrunde "nur" ein Fitness- und am nächsten Tag ein Häkelvideo geschaut wurden?
Wer in 3 Monaten gezielt 3.000 Pornoseiten, zum überwiegenden Teil mit Gewalt gegen Frauen zeigenden Inhalten aufsucht, bei dem ist Sex, und zwar in Kombination mit Gewalt, Zwang und Quälerei von Frauen derart Top of Mind, dass daran auch ein zwischendurch mal angeschautes Fitnessvideo nichts mehr ändert....