Palio schrieb:Aber warum hat er überhaupt den Tatortbereich als Laufstrecke nachträglich angegeben, das ist die Frage.
Ich frage mich eh, wie diese zweite Angabe zustande gekommen ist.
Man wird ihm ja wohl kaum einfach nochmal eine Karte gegeben und gesagt haben, er solle mal die Strecke einzeichnen und die war dann halt anders als bei der ersten Vernehmung.
Ich würde eher denken, dass man ihm gesagt hat, die erste Route könne so nicht stimmen, es gäbe Kameraaufnahmen und Zeugen, anhand derer man seine Angaben überprüft hat und da gäbe es Widersprüche. Er soll doch noch mal überlegen und noch mal malen.
Das wird ihn dann sicher verunsichert haben, denn er kann ja nicht ahnen, an welchen Stellen die Abweichungen festgestellt wurden.
An drei Fingern konnte er sich ja aber schon ausrechnen, welche Stellen dafür in Frage kamen, denn den Großteil der Route hatte er ja durchaus korrekt eingezeichnet, Abweichungen konnte es ja nur an den Stellen geben, an denen vorher nicht zugegeben hatte, gewesen zu sein.
Wenn er wirklich nur diesen einen Zipfel dazu gemalt hat, dann werden die Ermittler ziemlich sicher gefragt haben, wie er in welcher Reihenfolge dahin gekommen und dann von dort nach Hause gekommen ist.
Eigentlich ist die Idee des StA der Extraroute so aberwitzig, dass er dafür sehr konkrete Indizien haben muss, um überhaupt auf diese Idee zu kommen.
Wenn er einfach nur S.T. vom Eiskellerparkplatz zum angenommenen Tatort bringen wollte und es überhaupt keine Anhaltspunkte gäbe, wie er dorthin gelangt ist, dann müsste er doch behaupten, S.T. sei entweder hinter Hanna hergegangen/gelaufen oder er sei über den Kampenwandpark gejoggt, habe sie dadurch von ihr unbemerkt überholen können und habe ihr dann entweder über das Brückerl oder die Straße " An der Bergbahn" den Weg abgeschnitten.
Zu sagen, er sei einmal um den Berg gerannt ist doch die allerfernliegendste und er kann sich doch leicht ausrechnen, dass das ohne irgendwelche Anhaltspunkte, dass es so gewesen ist, wenig überzeugend für die Richter wirken muss.
Deshalb bin ich mir sicher, dass es diese Anhaltspunkte gibt, am wahrscheinlichsten die von S.T. selbst eingezeichnete Route, die er ja immerhin im Plädoyer erwähnt. Tatortzeugen scheiden eher aus, die wären in seinem Plädoyer deutlicher und ausführlicher behandelt worden.