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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.388 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

10.02.2024 um 22:23
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ich verstehe eigentlich nicht, warum man die Rechtsmedizin mitten im Prozess gehört hat. Sollte man sich nun doch dafür entscheiden, wäre es nicht nur eine zusätzliche Einschätzung, sondern ja sogar ein Muss, da Mützel verhindert ist.
Normalerweise kann das Gericht ja anhand der Planungen und Ladungen für die Prozesstage einigermaßen einschätzen, wann welche Themen besprochen werden. Die Zeugen werden ja nicht wild durcheinander gewürfelt, sondern in Blöcke zu verschiedenen Themen eingeteilt.
Z.B. an einem Tag geht es um die Auffindung und Bergung der Leiche, an einem anderen um die Zeugen, die in der entsprechenden Nacht auch im Eiskeller waren und an wieder einem anderen Tag um die Aussagen die der TV gegenüber Verena und anderen engen Freunden gemacht hat.

So wie ich das hier überblicke, waren halt zu einem gewissen Zeitpunkt alle Themen, die zum einen Einfluss auf das medizinische Gutachten haben konnten oder bei denen Fragestellung an die medizinische Gutachterin aufkommen konnten, durch. Etwa die Themen Partynacht (Alkoholspiegel), Bergung (Bergeverletzungen, Art der Auffindung, Liegezeit im Wasser) oder Ermittlungen zu Tatort und angenommenen Tatgeschehen.
Ob der Angeklagte Verena und den anderen auf der Pfeffi-Party nun einen Mord gestanden hat oder nicht, hat keinen Einfluss auf das medizinische Gutachten.
Das die Verteidiger trotz der Anhörung des Hydromechanikers und einer zweiten Befragung von Adamac immer noch um die Frage Überfall oder Unfall kreisen, war nicht wirklich voraussehbar.

Was mich vielmehr wundert, ist das der psychiatrische Gutachter schon so früh im Prozess sein Gutachten vorgestellt hat. Das kenne ich gar nicht so, normalerweise nehmen diese Sachverständigen an mehreren Sitzungen Teil, eben weil sie dort durch Beobachtung des Angeklagten und den Aussagen von Zeugen noch ergänzende Informationen bekommen. Deshalb sind diese Gutachten zunächst ja auch nur vorläufig und werden erst unmittelbar vor Prozessende abgeschlossen.

Und die Aussage, dass Frau Mützel jetzt nicht mehr zur Verfügung steht, weil sie noch in einem anderen Prozess als Gutachterin bestellt ist, finde ich auch etwas seltsam. Natürlich kann es da zu Terminüberschneidungen kommen, aber die Frau arbeitet doch nicht jeden Arbeitstag 8 Stunden an einem einzigen Fall den sie betreut. Klar ist das ein Arbeitsbelastung und es wird schon einiges an Zeit kosten. Aber ich hätte erwartet, dass ein Gutachter mit mehr als einer laufenden Hauptverhandlung gleichzeitig beschäftigt sein kann.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

10.02.2024 um 22:30
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:So wie ich das hier überblicke, waren halt zu einem gewissen Zeitpunkt alle Themen, die zum einen Einfluss auf das medizinische Gutachten haben konnten oder bei denen Fragestellung an die medizinische Gutachterin aufkommen konnten, durch. Etwa die Themen Partynacht (Alkoholspiegel), Bergung (Bergeverletzungen, Art der Auffindung, Liegezeit im Wasser) oder Ermittlungen zu Tatort und angenommenen Tatgeschehen.
Ob der Angeklagte Verena und den anderen auf der Pfeffi-Party nun einen Mord gestanden hat oder nicht, hat keinen Einfluss auf das medizinische Gutachten.
Das die Verteidiger trotz der Anhörung des Hydromechanikers und einer zweiten Befragung von Adamac immer noch um die Frage Überfall oder Unfall kreisen, war nicht wirklich voraussehbar.
Da hast du Recht. Aber man könnte es anders handhaben und es wird anderenorts auch anders gehandhabt und dann hätte man jetzt das Problem nicht.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und die Aussage, dass Frau Mützel jetzt nicht mehr zur Verfügung steht, weil sie noch in einem anderen Prozess als Gutachterin bestellt ist, finde ich auch etwas seltsam. Natürlich kann es da zu Terminüberschneidungen kommen, aber die Frau arbeitet doch nicht jeden Arbeitstag 8 Stunden an einem einzigen Fall den sie betreut. Klar ist das ein Arbeitsbelastung und es wird schon einiges an Zeit kosten. Aber ich hätte erwartet, dass ein Gutachter mit mehr als einer laufenden Hauptverhandlung gleichzeitig beschäftigt sein kann
Ist auch oft der Fall, dass Rechtsmediziner in verschiedenen Prozessen sitzen. Aber die Kammern haben meistens nur zwei Sitzungstage. Und die überschneiden sich. An Schwurgerichten ist es oft Dienstag und Donnerstag. Und der Vorsitzende in Ingolstadt gibt sie nicht frei.


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10.02.2024 um 22:40
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ist auch oft der Fall, dass Rechtsmediziner in verschiedenen Prozessen sitzen. Aber die Kammern haben meistens nur zwei Sitzungstage. Und die überschneiden sich. An Schwurgerichten ist es oft Dienstag und Donnerstag. Und der Vorsitzende in Ingolstadt gibt sie nicht frei.
Sollte Frau Mützel nicht mehr für Nachfragen zur Verfügung stehen, und ein neuer Rechtsmediziner nicht zugelassen werden, wäre das doch eigentlich ein Revisionsgrund oder?


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10.02.2024 um 22:45
Zitat von lennartolennarto schrieb:Sollte Frau Mützel nicht mehr für Nachfragen zur Verfügung stehen, und ein neuer Rechtsmediziner nicht zugelassen werden, wäre das doch eigentlich ein Revisionsgrund oder?
Gute Frage, aber da würde ich lieber an die Rechtsanwälte hier verweisen. Habe da jetzt keine Literatur im Kopf. Das Gutachten wurde ja schon im Einverständnis erstattet. Denke nicht, dass es ein Revisionsgrund ist, da wäre man dann nicht so entspannt, wobei man natürlich noch nicht weiß, wie über den BA entschieden wird.Aber denke eben dass das gar nicht so oft vorkommt. Es ist auf jeden Fall etwas fragwürdig, wenn man zusichert sie steht weiterhin jederzeit für Fragen zur Verfügung. Da ist man zwar noch von einem Urteil am 22.12 ausgegangen, aber trotzdem.


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11.02.2024 um 00:18
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich kann mir auch vorstellen, dass sie durchaus Zeit gebraucht hat, um die Fälle, die sie nun als Vergleich herangezogen haben will, zu recherchieren. Aber deswegen muss man nicht so ein Staatsgeheimnis daraus machen und sich so empören, wenn die anderen Prozessbeteiligten, für die der Prozess eben auch belastend und zeitaufwendig ist, anmahnen, dass man nicht ewig Zeit hat.
So unbefriedigend die Lage im derzeitigen Verfahren ist, muss ich hier mal die Kollegin verteidigen. In unserer heutigen Gutachten-zentrierten Justiz kommt man ohne Gutachten kaum noch aus. Und man will ja nicht einen Feld- Wald- und Wiesengutachter, den kein Mensch kennt, sondern möglichst einen "Stargutachter," dessen Erscheinen im Gerichtssaal bereits alle einschliesslich der Richter vor Ehrfurcht erstarren lässt (man verzeihe mir meine Ironie, denn ich halte bekanntlich nichts von irgendwelchem Stargedöns vor Gericht).

Damit beginnen aber die Probleme. Denn die Damen und Herren Gutachter haben meistens ja noch einen regulären Beruf, in Deutschland fast immer eine Professur an einer Hochschule, die ab und zu auch erwartet, dass die hochbezahlte Koryphäe mal anwesend ist und arbeitet. Dazu kommen oft Bücher und Veröffentlichungen, an welchen man schreibt, lukrative Vorträge, oft im Ausland, die lange geplant sind, und natürlich der Familienurlaub auf den Bahamas oder sonstwo. Kurz: wenn der arme Anwalt respektvoll anfragt, ob denn vielleicht der Herr Starprofessor mal Zeit hätte... ist die erste Antwort meistens: "nein, Zeit habe ich grundsätzlich nicht, aber senden Sie mir mal um was es geht, ich schau mir das mal an." Dann sendet man und wartet. Und wartet. Und erinnert, dass es pressiert. Dann kommt die Antwort, dass man bitte warten möchte.

Irgendwann sagt dann der Gutachter mal: ja also, das ist schon interessant, und ich kann dazu was Schlaues sagen. Freudig sagt der Anwalt dann, aber bitte, ich brauch das ganz dringend. Der Professor: na ja, dann bin ich im Urlaub, danach bin ich auf Vortrag in San Francisco, dann... also in ein paar Wochen, frühestens, ich melde mich dann. Und man wartet wieder.

Wenn dann schliesslich feststeht, dass ein Gutachten erstellt wird, kommt es zur Frage der Prozesstermine, an welchen es eingebracht werden soll. Und wieder geht es los: "Hm, da bin ich auf Vortrag in Malaysia, danach im Urlaub, also ich sag ihnen in ein paar Wochen bescheid..."

Der Anwalt, der noch Haare zum Ausreissen hat, tut das und muss dann bei der Kammer betteln, doch bitte still zu halten, man bemühe sich bei dem ehrenwerten Superprofessor um eine geneigte Audienz, aber man weiss noch nicht genau...

Ich habe schon Verfahren durch Gutachten gewonnen und daher dieses leidvolle Spiel bereits erlebt. Mir scheint schon, dass es hier auch durchaus eine solche Problematik gibt, vor welcher Kollegin Rick steht. Und die Kammer steht natürlich unter dem Druck, ihre Termine zügig durchzuarbeiten.

Man muss sich auf jeden Fall von der Idee lösen, dass die bekannten Gutachter sich irgendwie unter Druck setzen lassen, die leben nach ihren eigenen Terminplänen und sehen diese meist als sakrosankt an.

Nur mal so, aus dem Nähkästchen... :)


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11.02.2024 um 18:27
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Du verdrehst hier wirklich meine Aussagen!

Ich habe mich nicht auf Frau Rick bezogen, sondern auf Deine Aussagen, mit denen Du immer wieder versuchst, die Aussagen der Gutachter in Frage zu stellen, obwohl Du (wie ich annehme) weder fachlich qualifiziert bist noch das Gutachten im Detail kennst.

Frau Rick kann so viele Beweisanträge stellen wie sie will, aber die Art, wie sie das in diesem Prozess getan hat ist nicht gerade eine faire.
Die hat ewig rumgedruckst, sie habe noch jede Menge Anträge in der Pipeline und hat dafür immer noch mal einen Aufschub gefordert, gleichzeitig aber ein Riesengeheimnis darum gemacht, worum es bei den Anträge den überhaupt gehe. Wenn die Richterin sie drauf hingewiesen hat, dass das den Prozess extrem verzögert und man jetzt mal langsam zu Potte kommen müsste, ist sie in Empörung ausgebrochen. Das empfinde ich als sehr ungebührliches und respektloses Verhalten den anderen Prozessparteien gegenüber. Das ist eine Gerichtsverhandlung und kein Krieg, in dem man der anderen Seite möglichst verheimlichen muss, welche "Waffen" man noch aus dem Ärmel ziehen will.
Bitte zeige mir einen Beitrag, in dem ich die Gutachten inhaltlich in Frage stelle oder den Gutachtern eine unzureichende oder schlampige Arbeitsweise unterstelle. So einen Beitrag wirst Du nicht finden, wenn Du nicht einzelne Sätze aus dem Kontext reißt.

In den Beiträgen habe ich nur gesagt, dass:

(1) ich es verständlich finde, dass die Verteidigung weitere Experten einbeziehen will, da die Fragestellung komplex ist und es bisher nur ein Gutachten je Fachdisziplin gibt. Somit macht das Einholen von Zweitmeinungen Sinn. Ob die Beweisanträge angenommen werden, ist nochmal eine andere Frage.

(2) ich es mir vorstellen kann, dass die Studienlage nicht die beste ist. In vielen wissenschaftlichen Disziplin werden Erkenntnisse auch aus alten Forschunsfragen immer wieder erneuert, weil bessere Forschungsdaten zur Verfügung stehen und Analysemethoden sich verbessern. Wie das nun bei Treibverletzungen ist, weiß ich nicht (habe ich auch nie behauptet). Dass es Leute gibt, die sich über diese Spekulation so echauffieren, hatte ich nicht gedacht. Bei Deinen Aussagen hat man aber das Gefühl, Du würdest glauben, Wissenschaftlern stünden immer die besten Daten zur Verfügung und alles was passiert, fließt detailgetreu in Forschungsdaten. Das ist wirklich nicht immer so. Nicht, weil es die Wissenschaftler nicht wollen, sondern auch aus Kosten- oder Datenschutzgründen. Das Sammeln und pflegen von Daten geht mit hohem Aufwand einher.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Also: Zweitmeinung gäbe es hier nur, wenn (alternativ, nicht kumulativ)

- die Sachkunde von bisherigen Gutachtern zweifelhaft ist,
- ihre Gutachten von unzutreffenden tatsächlichen Voraussetzungen ausgegangen sind,
- ihre Gutachten Widersprüche enthalten,
- der Zweitbeurteiler über überlegene Forschungsmittel verfügt.

Wenn Frau Rick also nun zB eine Zweitmeinung des ehemaligen Hamburger Gerichtsmediziners Prof. Dr. Püschel möchte, müssten in dessen Person die o. Voraussetzungen vorliegen (mehr Sachkunde oder überlegene Forschungsmittel) und zugleich in der Person der bisherigen Sachverständigen Dr. Mützel auch (fehlende Sachkunde oder fehlerhaftes Gutachten). Ich weiß nicht, inwieweit der Beweisantrag der Verteidigung hierzu nähere Angaben enthält, aber es könnte sein, dass das Gericht den Antrag ablehnt, weil es die Voraussetzungen von § 244 Abs. 4 Satz 2 StPO als nicht erfüllt ansieht.
Ok, danke. Ja, kann ich mir vorstellen, dass der Antrag oder die Anträge abgelehnt werden, da über die Frage Unfall/Gewalttat schon Gutachten vorliegen. Wahrscheinlich versuchen die Verteidiger darüber zu argumentieren, dass in den hervorgebrachten vergleichbaren Fällen (Unfall in der Traun/Bärbach) Widersprüche zu den bisher vorliegenden Gutachten auftreten.


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11.02.2024 um 18:43
Zitat von LanzaLanza schrieb:Meine Meinung ist inzwischen, dass es nicht am 17.11. war, sondern das WE davor. Wann haben denn alle mal Zeit für eine Party ? Mitten in der Woche an nem DO ?
Wenn mehrere Anwesende gesagt haben, und es bestimmt auch durch Nachrichten belegbar ist, wird es schon Do der 17.11 gewesen sein.
Der Mi 16.11. war übrigens Feiertag in Bayern; Urlaub am 17.+18.11. zu nehmen beschert dann ein lamges WE. Wenn ein Großteil keine Berufsschule am 18. hatte / auf der Arbeit auch den Urlaub genehmigt bekommen hat, steht doch einer Party bei jemandem Zuhause nichts entgegen.
Evtl war ST ja der einzige /einer der wenigen die nicht am 18.11. frei genommen/bekommen haben.


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11.02.2024 um 20:23
Zitat von NicNicNicNic schrieb:Der Mi 16.11. war übrigens Feiertag in Bayern
Du kommst entweder aus Sachsen oder Du bist Schüler in Bayern.;-)

Der Buß- und Bettag ist seit 1994 oder 1995 (!) kein gesetzlicher Feiertag mehr in Deutschland - mit Ausnahme Sachsens. In Bayern ist an diesem Tag schulfrei.
Ist Buß- und Bettag heute ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland oder in Bayern?

Nein. Seit 28 Jahren nicht mehr. 1994 wurde in fast allen Bundesländern beschlossen, den Feiertag abzuschaffen. Dadurch, dass die Menschen an diesem Tag arbeiten, sollte die Belastung der Arbeitgeber durch die damals neu eingeführte Pflegeversicherung ausgeglichen werden.
[...]
Wo ist Buß- und Bettag heute ein gesetzlicher Feiertag?

Nur in Sachsen ist Buß- und Bettag bis heute ein gesetzlicher Feiertag. Die Menschen haben also frei, die Geschäfte bleiben zu. Nachteil für die Sachsen: Sie zahlen etwas mehr Beiträge in die Pflegeversicherung.
Quelle: https://www.allgaeuer-zeitung.de/bayern/buss-und-bettag-2022-heute-in-bayern-kein-feiertag-aber-schulfrei-und-tanzverbot_arid-249597


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.02.2024 um 20:46
Ein aktueller Fall von gestern Abend / heute Morgen aus Thüringen:
Nach einer Faschingsparty in einem Club war eine Frau gegen 5 Uhr morgens mit ihrer Schwägerin auf dem Weg zu Fuß nach Hause. Ein Schotterweg führt dabei direkt am Flusslauf der Röthen entlang. An einer Brücke hat die Schwägerin sich kurz weggedreht und so die Frau aus den Augen verloren. In einem Moment sei sie noch da gewesen, dann plötzlich weg.
Man geht davon aus, dass die Frau vom Schotterweg aus in den Fluss stürzte und ertrank. Der Fluss hatte eine starke Strömung, erst um acht Uhr morgens entdeckte die Wasserwacht schließlich die Frauenleiche im Wasser. Ob das Opfer viel Alkohol im Blut hatte, soll nun eine Obduktion klären.

Quelle: https://m.bild.de/regional/thueringen/thueringen-aktuell/sonneberg-mutter-von-vier-kindern-ertrinkt-nach-faschingsparty-in-fluss-87120396.bildMobile.html

Die beiden Fälle sind natürlich nicht vergleichbar, allein schon wegen den unterschiedlichen Örtlichkeiten. Mir sind auch die Gutachten sowie der ominöse abgesetzte Notruf von H. bekannt.
Wollte es dennoch mal einwerfen, denn Alkohol + Gewässer bringen immer Gefahren mit sich. Die Frau wird sicher auch diverse Kopf- und andere Verletzungen im Wasser erlitten haben.


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11.02.2024 um 21:01
Zitat von JuLe2402JuLe2402 schrieb:Ein aktueller Fall von gestern Abend / heute Morgen aus Thüringen:
Musste beim Lesen natürlich auch an den Fall Hanna denken.

Mich treibt beim Lesen der sich auf den letzten 100 Seiten dieses Forums im Kreise drehenden Diskussionen, eines besonders um: Egal wie der Prozess ausgeht, werden wir nie erfahren, was mit Hanna in jener tragischen Nacht wirklich genau geschah.
Und diese (persönliche von mir!, muss natürlich nicht geteilt werden) Erkenntnis ist extrem ernüchternd.


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11.02.2024 um 21:13
Zitat von LightBrightLightBright schrieb:Mich treibt beim Lesen der sich auf den letzten 100 Seiten dieses Forums im Kreise drehenden Diskussionen, eines besonders um: Egal wie der Prozess ausgeht, werden wir nie erfahren, was mit Hanna in jener tragischen Nacht wirklich genau geschah.
Und diese (persönliche von mir!, muss natürlich nicht geteilt werden) Erkenntnis ist extrem ernüchternd.
Das wird aber wirklich jedem so gehen. Nicht nur das, ich glaube man wird auch nie ein wirkliches und genaues Motiv eines Täters hier rekonstruieren können, bzw. was ihm durch den Kopf ging.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

12.02.2024 um 00:15
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Das wird aber wirklich jedem so gehen. Nicht nur das, ich glaube man wird auch nie ein wirkliches und genaues Motiv eines Täters hier rekonstruieren können, bzw. was ihm durch den Kopf ging.
Mir geht es da tatsächlich anders.
Eine Beziehungstat und damit einen längeren vorhergehenden, sich zuspitzenden persönlichen Konflikt zwischen Opfer und Täter halte ich für ausgeschlossen. Die Polizei konnte nichts in diese Richtung ermitteln, obwohl eine sehr große Anzahl von Personen aus ihrem direkten Umfeld, auch engere Freundinnen und Angehörige, befragt wurden.

Einen versuchten Raubüberfall halte ich ebenfalls für so gut wie ausgeschlossen, denn dafür ist eine betrunkene junge Frau, die mitten in der Nacht aus einem Club kommt, kein typisches Opfer. Rein theoretisch mag das möglich sein, es mag Täter geben, die nicht gerade logisch bei der Planung ihrer Taten vorgehen, aber ich halte es eben für sehr sehr unwahrscheinlich.

Ich halte es auch für extrem unwahrscheinlich, das Hanna den Täter in irgendeiner Weise aktiv provoziert und gereizt hat, in dem sie sich z.B. spontan über seine Körpergröße oder seinen Aufzug oder das Joggen lustig gemacht hat. Alle Freundinnen haben ausgesagt, dass das überhaupt nicht ihre Art und Einstellung war. Zudem denke ich, dass eine Frau, die nachts alleine auf dem Heimweg ist, auch einfach nicht tun würde. Da ist man froh, wenn man ohne Belästigung zu Hause ankommt und sucht sicher nicht aktiv Konflikte mit irgendwelchen random vorbeikommen Personen. Auch nicht, wenn man betrunken und deshalb vielleicht mutiger oder enthemmter ist als sonst.

Ich gehe davon aus, dass sich Täter und Opfer nicht gekannt haben, zumindest nicht aus Sicht des Opfers. Meinetwegen vom entfernten Sehen. Mag sein, dass der Täter Hanna durchaus nicht zufällig ausgewählt hatte. sondern sie ihm schon früher als attraktiv aufgefallen ist.
Für mich war das durchaus eine Tat aus sexuellen Motiven, ich bin der Ansicht, das der TV in dieser Nacht gezielt nach einem potentiellen Opfer gesucht hat und nur aus diesem Grund noch mal das Haus verlassen hat. Mag sein, er hat das schon öfter gemacht, wobei sich dann aber vielleicht keine geeignete Situation ergeben hat oder er hatte vorher eben nicht den Mut zusammen, um den Plan in die Tat umzusetzen.
Vielleicht spielte auch allgemeine Wut auf Frauen, v.a. auf solche, die er aufgrund ihres Aussehens, ihres sozialen Umfelds und ihres Intellekts als ihm Überlegen wahrgenommen hat, eine Rolle.
Oder ein Bedürfnis, Macht über einen anderen Menschen zu auszuüben, endlich auch mal was zu sagen zu haben.

Ich denke, dass alle drei Motive gleichzeitig eine Rolle gespielt haben. Und das unabhängig davon, ob S.T. nun der Täter war oder jemand anderes.
Mag sein, dass das alles nur Küchenpsychologie ist, aber diese Motivmischung (sexuelle Aufgeladenheit, Wut auf Frauen, ein bestimmtes Frauenbild, Frustration mit der eigenen Situation, Verlangen nach Macht und Dominanz) liegt den meisten Sexualtaten zugrunde. Bei einer Vergewaltigung geht es ja eben nicht darum, dass der Täter so notgeil durch die Gegend rennt, dass er sich nicht mehr kontrollieren kann. Sondern es geht vor allem darum, maximale Macht über einen anderen Menschen ausüben zu können.

Natürlich ist es für außenstehende auch schwer, sich in die Motive der Täter bei Beziehungstaten hineinzuversetzen, aber irgendwie kann man das oft zumindest teilweise nachvollziehen, dass sich z.B. jemand unter extremen Druck gesetzt gefühlt hat, verzweifelt war, für sich einen nur sehr beschränkten Handlungsrahmen gesehen hat.
Aber eine Tat nachvollziehen, bei der jemand nachts durch die Gegend rennt, um eine junge Frau zu überfallen, halb tot zu schlagen und dann bewusst- und hilflos in einen Fluss zu werfen, kann ich beim besten willen nicht. Da ist es mir dann auch ziemlich egal, wie der Täter auf diese Idee gekommen ist....


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12.02.2024 um 01:37
Wenn S. nicht der Täter ist könnten mehrere Motive infrage kommen, weil man nicht weiß ob Hanna und der Täter sich vielleicht kannten ( Streit, Eifersucht)
Sollte S. der Täter sein, dann vermute ich wie ich schon mal schrieb das Motiv Wut oder Hass auf Frauen die sich bei ihm aufgebaut hatte, wobei die Gewaltpornos die er schaute, auch noch eine entscheidende Rolle mitgespielt haben könnten für den Überfall. MMn hat er noch eine andere Seite als nur der nette ruhige junge Mann.


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12.02.2024 um 09:04
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:wobei sich dann aber vielleicht keine geeignete Situation ergeben hat oder er hatte vorher eben nicht den Mut zusammen, um den Plan in die Tat umzusetzen.
Der tatort und die zeit war aber auch alles andere als geeignet...


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12.02.2024 um 09:34
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:... ich glaube man wird auch nie ein wirkliches und genaues Motiv eines Täters hier rekonstruieren können, bzw. was ihm durch den Kopf ging.
Ich könnte mir jedoch gut vorstellen, dass wir noch eine große Überraschung erleben würden, sollten wir irgendwann das Urteil zu lesen bekommen. Hierbei denke ich an den Fall Schemmer, Koblenz-Horchheim, dessen Prozessverlauf in etlichen Threads von mehreren Prozessbeobachtern begleitet wurde. Und bis zur Urteilsverkündung schien alles möglich zu sein. Erst in dem Urteil wurde offensichtlich, welchen Indizien die Kammer in der Urteilsbegründung welche Bedeutung zugemessen hat und da fügte sich alles zusammen. Das war für die Prozessbeobachter nicht vollumfänglich erkennbar.

Wir kennen die Anklage nur in Fragmenten, und ich bin der Überzeugung, dass man dort die Gründe für die sexuelle Motivation ausführlich dargelegt finden könnte, hätte man sie denn vorliegen. Im Urteil wird man das sicher später genauestens nachlesen können. Wir müssen es abwarten.


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12.02.2024 um 10:35
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Für mich war das durchaus eine Tat aus sexuellen Motiven, ich bin der Ansicht, das der TV in dieser Nacht gezielt nach einem potentiellen Opfer gesucht hat und nur aus diesem Grund noch mal das Haus verlassen hat. Mag sein, er hat das schon öfter gemacht, wobei sich dann aber vielleicht keine geeignete Situation ergeben hat oder er hatte vorher eben nicht den Mut zusammen, um den Plan in die Tat umzusetzen.
Es war die Neu-Eröffnung des Clubs direkt bei ihm um die Ecke. Die Hölle war los - viele seiner Kumpels (nach denen er ja Ausschau hielt) und viele von außerhalb vor Ort.
Wie groß muss der Frust bei einem jungen Mann in der Prime Zeit gewesen sein, der bis dato keinerlei Erfolg bei einem Mädchen verbuchen konnte - egal, wie er sich bemühte.
Die Spezies hängen im oder vor dem Club rum, er aber geht joggen, anstelle mit den Spezies abzuhängen.


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12.02.2024 um 13:15
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Der tatort und die zeit war aber auch alles andere als geeignet...
Das mögen Du und ich so sehen, die wir hier Monate später und hunderte Kilometer entfernt an unseren Computern sitzen. Objektiv ist das wahrscheinlich auch so.
Aber der Täter kann das rein subjektiv in dem Moment eben ganz anders eingeschätzt haben. So eine subjektive Einschätzung hat eben auch was mit dem internen Level an Wut, Frust, Energie etc. zu tun. Ich finde z.B. die Anmerkung von @Boho sehr einleuchtend:
Zitat von BohoBoho schrieb:Es war die Neu-Eröffnung des Clubs direkt bei ihm um die Ecke. Die Hölle war los - viele seiner Kumpels (nach denen er ja Ausschau hielt) und viele von außerhalb vor Ort.
Wie groß muss der Frust bei einem jungen Mann in der Prime Zeit gewesen sein, der bis dato keinerlei Erfolg bei einem Mädchen verbuchen konnte - egal, wie er sich bemühte.
Die Spezies hängen im oder vor dem Club rum, er aber geht joggen, anstelle mit den Spezies abzuhängen.
Das halbe Dorf feiert Party, amüsiert sich und einer ist nicht eingeladen. Was natürlich nicht stimmt, er hätte ja auch einfach hingehen können. Aber wenn man niemanden kennt, der mit einem geht, währen alle anderen mit ihrer Clique dort sind, kostet so was schon ziemlich Überwindung und Mut. Vor allem wenn die Krönung der eigenen Freizeitgestaltung eine Party im Haus der besten Schulfreundin ist (die nebenbei auch nichts von einem wissen will), bei der neben deren Mutter auch ein 16-jähriger mit am Tisch sitzt und man statt cooler Cocktails oder Shots Pfefferminzlikör aus Colagläsern trinkt.
Und zu merken, dass man selbst das Hindernis ist, das einem im Weg steht, löst das sehr viel mehr Frust und Wut aus wenn ein Hindernis von außen kommt. Kann schon sein, dass in so einem Moment das Bedürfnis danach, Macht über jemand anderen zu haben besonders groß ist.


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12.02.2024 um 14:30
Zitat von tombarnabytombarnaby schrieb:Du kommst entweder aus Sachsen oder Du bist Schüler in Bayern.;-)

Der Buß- und Bettag ist seit 1994 oder 1995 (!) kein gesetzlicher Feiertag mehr in Deutschland - mit Ausnahme Sachsens. In Bayern ist an diesem Tag schulfrei.
Weder noch:-) danke für die Aufklärung.
Dachte unser Feiertags-Bundesland hätte den auf jeden Fall behalten.

Dann war die Hausparty vielleicht eibfach spontan und gar nicht geplant - hat sich dann vielleicht so ergeben an diesem Donnerstag.


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12.02.2024 um 16:54
Bei einer Kopfplatzwunde muss das Blut nicht immer "spritzen" , es kann auch einfach sein, dass die Wunde nur sehr tief ist , deswegen nicht mehr von alleine zugehen würde und deswegen dann im Krankenhaus genährt werden müsste, . Also nicht immer spritzt Blut. Das müssten dann aber auch die Rechtsmediziner eigentlich wissen.


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12.02.2024 um 17:31
Prof. Mützel wurde gerade in Ingolstadt für den 20. freigestellt. Wer weiß?


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