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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.401 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.04.2024 um 22:36
In diesem Artikel wirkt das alles nicht mehr so eindeutig:
Spiegel-Artikel
- Experten haben versucht den Schlag mit der Flasche auf den Hinterkopf nachzustellen, was nicht gelungen ist
- fremde DNA war an der Kleidung des Kindes
- am Flaschenhals war auch fremde DNA, wobei die Hälfte aller Scherben gar nicht aufgelesen wurde
- der KV hat das Wort "Ohnmacht" tatsächlich nur wenige Sekunden im Urlaub gegoogelt und zwar im Beisein der Großeltern als Antwort auf die Frage mit der Feuerqualle


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.04.2024 um 22:46
Zitat von EmsigEmsig schrieb:In diesem Artikel wirkt das alles nicht mehr so eindeutig:
Das sind die Argumente der Verteidigung, da ist es nicht erstaunlich, dass solche Aussagen getätigt werden. Auch die angesprochenen Gutachten wurden von der Familie in Auftrag gegeben. Natürlich beruft sich die Verteidigung dann auf diejenigen, die Zweifel säen könnten.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.04.2024 um 22:48
Zitat von EmsigEmsig schrieb:In diesem Artikel wirkt das alles nicht mehr so eindeutig:
Da hast Du jetzt aber auch eine entscheidende Passage aus dem Artikel weggelassen.
Die mediale Kanonade der Verteidigung hat ohnehin eine Schwachstelle: Die Anwälte legten bei der Pressekonferenz nichts Handfestes vor, keine Faktensammlungen von entlastenden Gutachten. Nicht einmal die Namen der konsultierten Fachleute wollen Heiss und Kapferer nennen – zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Möglicherweise könnte sich das schon bald ändern. Denn schon an diesem Freitag kommen Verteidiger und Staatsanwaltschaft in Innsbruck zusammen. Dann wird vor Gericht entschieden, ob Leons Vater weiterhin in Haft bleiben muss oder nicht.
Und: der Artikel ist vom 29.2.2024, also von vor 2 Monaten. Der Haftprüfungstermin hat stattgefunden und weder die Ermittlerschelte der Anwälte noch die von ihnen vorgelegten ca. ein Dutzend Gutachten haben den Richter offenbar überzeugt, den Haftbefehl aufzuheben.
Im Gegenteil, die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile sogar Anklage eingereicht.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.04.2024 um 22:51
Was ich mich frage: sollte Leon von der Brücke geworfen worden sein, wurden doch mit Sicherheit Hämatome oder ähnliches festgestellt.Vielleicht erhärtet das auch den Verdacht auf ein Verbrechen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.04.2024 um 22:52
Zitat von EmsigEmsig schrieb:der KV hat das Wort "Ohnmacht" tatsächlich nur wenige Sekunden im Urlaub gegoogelt und zwar im Beisein der Großeltern als Antwort auf die Frage mit der Feuerqualle
Natürlich sollte man Aussagen der Verteidigung mit gewisser Vorsicht betrachten.

Sollte dem allerdings tatsächlich so sein finde ich das aufbringen als "belastendes Material" schwachsinnig - wurde nicht gesagt bzw. so gestellt das die Suche nach "Ohnmacht" im näheren Zeitraum zum Todestag ist?

Im großen und ganzen denke ich auch eher das es hier nach einem Versuch klingt, der darauf abzielt Unsicherheiten zu säen. Den Ermittlern wird sicherlich ausreichen Material vorliegen damit sie diesen Weg gehen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.04.2024 um 22:57
Zitat von BazengasBazengas schrieb:Sollte dem allerdings tatsächlich so sein finde ich das aufbringen als "belastendes Material" schwachsinnig - wurde nicht gesagt bzw. so gestellt das die Suche nach "Ohnmacht" im näheren Zeitraum zum Todestag ist?
Theoretisch könnte er ja auch zwei Mal danach gegoogelt haben, einmal im Urlaub, ein mal danach.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.04.2024 um 23:17
In Österreich sind Mord und Totschlag anders geregelt als in Deutschland, als Mord gilt auch die Tötung mit Eventualvorsatz. Umstände wie eine besonders grausame Tatausführung werden bei den Strafzumessungsgründen berücksichtigt. Das Delikt ist aber Mord. Egal, ob es Absicht war oder bloß Eventualvorsatz bestand.
Totschlag hingegen liegt in Österreich nur dann vor, wenn der Täter im Affekt gehandelt hat, dh in einem allgemein (objektiv) nachvollziehbarem Erregungszustand gehandelt hat, wozu niedere Bewegunggründe, werden sie auch landläufig als Affekt bezeichnet, nicht gehören.
Fahrlässige Tötung ist vermutlich gleich wie in Deutschland geregelt.

Alle Vorsatzdelikte kann man in Österreich auch durch Unterlassen erfüllen, allerdings bedarf es da der Erfüllung zusätzlicher Voraussetzungen, insb einer Ingerenzstellung, aus der auch eine Handlungspflicht ableitbar ist. Diese Stellung hat etwa jemand inne, der eine Gefahrenquelle eröffnet (Unfallverursacher), aber auch Eltern: Wenn diese Personen nicht einschreiten, obwohl sie es könnten und den Tod zumindest für möglich halten und billigend in Kauf nehmen, erfüllen sie das Delikt Mord durch Unterlassung. Das ist auch etwas Anderes als eine Aufsichtspflichtverletzung, bei der gerade kein Vorsatz besteht. Sie kann aber ein Fahrläsdigkeitsdelikt verwirklichen.

Daneben gibt es auch echte Unterlassungdelikte wie das Imstichlassen eines Verletzten, die sich qualitativ aber vom Morddelikt erheblich unterscheiden.

Mitunter verschwimmen die Grenzen zwischen aktivem Mord und Mord durch Unterlassung, was aber für die Qualifikation als Mord nicht relevant ist, für beide gilt derselbe Strafrahmen. Das gilt übrigens auch für den Versuch.

Wenn zB hier der Vater davon ausgegangen ist, dass der Sohn durch das Nichtanschnallen im Buggy und durch sein Nichteinschreiten zu Tode kommen würde, ist das im Grunde ein aktives Vorsatzdelikt, weil beide Handlungen bereits aktive "Tuns" sind, die zum Tod geführt haben und die Todesfolge durch diese Handlungen auch nicht völlig lebensfremd war.
Mord durch Unterlassen wäre, wenn der Vater nach einem Unfall keine Rettung eingeleitet hätte und billigend in Kauf nahm, dass der Sohn stirbt.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.04.2024 um 23:26
@Photographer73
Es wäre überzeugender, wenn er "Schlag auf den Hinterkopf" gegoogelt hätte. Ohnmacht ist nicht unbedingt dasselbe.
Ich weiß ja nicht was er sich vorgestellt hat aber um fast eine Stunde bewusstlos zu sein muss man schon ernstere Hirnverletzungen bekommen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.04.2024 um 23:33
Zitat von EmsigEmsig schrieb:weiß ja nicht was er sich vorgestellt hat aber um fast eine Stunde bewusstlos zu sein muss man schon ernstere Hirnverletzungen bekommen.
Eben. Und das war auch das erste, was mich direkt am Anfang stutzig machte. Aber es weiß eben nicht jeder, wie da die Sachlage ist, beschäftigt sich damit etc.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

29.04.2024 um 23:35
Aber wieso googelt man bei einem möglichen Kontakt mit Quallen nach „Ohnmacht“? Mich würde da eher interessieren, ob es weh tut, zum Beispiel wenn es sich um eine Feuerqualle handelt. Und die Tochter war zu dem Zeitpunkt jünger als Leon. Stellt man da schon solche Fragen, also ob man von einer Qualle ohnmächtig wird? Dass die Großeltern das ggf. bezeugen, sei mal dahingestellt, aus Gründen.

Derzeit werden nun Fragen laut, was mit den Spenden passiert, jetzt wo Leon nicht mehr ist. Es wurden über 330.000€ gesammelt…


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

30.04.2024 um 07:27
@CurlySue_
@Gast009
Das muss bei einem Verein genau dokumentiert werden. Ein großer Teil des Geldes wird bereits verwendet worden sein für die dann doch vergeblichen Forschungsprojekte. Weiß jemand was mit dem restlichen Geld ist, muss das zurückgezahlt werden?

Hier sehe ich auch nach wie vor das Motiv.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

30.04.2024 um 07:30
Danke @klara.verstand Das beruhigt mich, dass es anders als in Deutschland geregelt ist.

Wurf von der Brücke schließe ich für mich aus. Warum sollte ein durchtrainierter Mann einen sehr leichten Körper so risikoreich ins Wasser werfen, wenn es anders einfacher geht? Brücke: Erhöhung/bessere Gesehen werden von anderen, Geräusche, Aufprallverletzungen durch Steine etc….


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

30.04.2024 um 07:40
@Frau_H
Das kann man sicher feststellen, andererseits wurde der Körper ja mitgetragen und hat bestimmt zahlreiche Verletzungen von Steinen und Gestrüpp und Sand/Kies.

Interessant finde ich das die Brücke auch bei der Fahndung explizit von der Familie erwähnt wird: "Als F. mit Leon über die Brücke ging war da dieser Mann dessen Gesicht F. kurz im Licht gesehen hat, kurz darauf auf der Promenande der Überfall..."


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

30.04.2024 um 07:47
@CurlySue_
Das Googeln nach "Ohnmacht" ist kein Indiz meiner Meinung nach. Hätte er konkretere Suchbegriffe eingegeben sowas wie "kann man nach einem Schlag auf den Hinterkopf bewusstlos werden", dann eher.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

30.04.2024 um 08:27
@fischersfritzi
Weiter oben schrieb ich:
Zitat von KaddleMaddleKaddleMaddle schrieb:es gibt einen Verein, eine Webseite, Kooperationen, viele Menschen die Zeit und Geld investiert haben, Kinder haben ihr Playmobil verkauft, andere haben Stirnbänder genäht usw., alles dokumentiert auf der Webseite. Da hängt Geld dahinter, Ansehen und Beziehungen, alles damit es Leon gut geht und die Familie ihn mit dem Besten versorgen kann (so das Bild für die Öffentlichkeit). Würde man dann eingestehen dass man nicht mehr kann und das Kind schließlich doch in fremde Hände geben? Womöglich müsste man dann Gelder zurückzahlen, das weiß ich nicht, aber ich glaube das dieser finanzielle Apparat dahinter auch eine (eine von weiteren) Rolle für das Motiv spielt.
Ich hoffe es ist verständlich auf was ich hinaus will, mir ging es nicht um veruntreute Gelder.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

30.04.2024 um 08:29
@KaddleMaddle
Wenn sie das Kind in Pflege gegeben hätten z.B. eine Nachtschwester eingestellt hätten, bräuchten sie ja erst recht Geld und Spenden um das zu bezahlen. Das würden die Spender wohl auch einsehen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

30.04.2024 um 08:31
Zitat von KaddleMaddleKaddleMaddle schrieb:Ich hoffe es ist verständlich auf was ich hinaus will
Nein.
Wenn das Geld regelkonform ausgegeben wurde, dürfte es auch kein Problem sein das Geld dann anderen Quellen zuzuführen. Z.B anderen Vereinen die sich für Kinder mit Behinderung bzw speziellen Bedürfnissen einsetzen.
Wenn Gelder veruntreut wurden, dann hat man natürlich ein
Das dürfte völlig unabhängig davon sein, ob das Kind Leon das ursprünglich Grund der Spendenkampagne war, keine Spenden mehr benötigt, weil es stationär untergebracht ist, oder weil es verunfallt ist.
Die Frage was mit den Geldern passiert stellt sich doch auch, wenn Leon tot ist.
Es ist also nichts "gewonnen".
Das meinte ich damit als ich schrieb es macht keinen Sinn.


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