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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.388 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

20.03.2023 um 13:24
@sylvana Wir haben in Tirol 2 Krematorien. In Innsbruck wird die Wartezeit ev. länger sein, als in Kramsach? Näher zur Heimatgemeinde wäre in diesem Fall jedenfalls Kramsach gewesen.


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Ylvi ehemaliges Mitglied

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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 15:58
Zitat von sylvanasylvana schrieb:Ich weiß bei uns aber keine Urnenverabschiedung unter 2-3 Wochen nach dem Tod.
Das ist hier bei uns im Münsterland ähnlich.

Es gibt einen Spruch, in dem heißt es: Kinder äschert man nicht ein.
Ich weiß nicht woher er stammt. Ich für meinen Teil könnte mir das iwie auch nicht vorstellen, aber das ist nur meine persönliche Meinung.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 16:14
Zitat von YlviYlvi schrieb:Es gibt einen Spruch, in dem heißt es: Kinder äschert man nicht ein.
Ich danke Dir für diesen Satz!

Ein Kind einzuäschern, als zu verbrennen, geht über meinen Horizont.

Bei einem erwachsenen verstorbenen Partner oder Eltern, Freunden und Verwandten oder irgendwann mir selbst habe ich kein Problem damit.

Es hätte mich als Ermittler und sogar als Bestatter stutzig gemacht, äußerten Eltern den Wunsch, ihr Kind zu verbrennen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 16:16
Zitat von YlviYlvi schrieb:Es gibt einen Spruch, in dem heißt es: Kinder äschert man nicht ein.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Ein Kind einzuäschern, als zu verbrennen, geht über meinen Horizont.
Aber das Kind war doch schon tot. Mögt ihr mal erklären, was genau euer grundsätzliches Problem mit dem Einäschern von Kindern ist?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 16:17
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Ich danke Dir für diesen Satz!

Ein Kind einzuäschern, als zu verbrennen, geht über meinen Horizont.

Bei einem erwachsenen verstorbenen Partner oder Eltern, Freunden und Verwandten oder irgendwann mir selbst habe ich kein Problem damit.
Verstehe ich nicht. Wo ist der moralische Unterschied, ob ich einen Erwachsenen Menschen einäschern lasse oder ein Kind?
Ein Kind kann doch genauso würdig in einer Urne bestattet werden.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 16:18
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Verstehe ich nicht. Wo ist der moralische Unterschied, ob ich einen Erwachsenen Menschen einäschern lasse oder ein Kind?
Ein Erwachsener wird sich möglicherweise einmal zu diesem Thema geäußert haben können.

Ein kleines Kind vermutlich nicht.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 16:20
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Ein Erwachsener wird sich möglicherweise einmal zu diesem Thema geäußert haben können.

Ein kleines Kind vermutlich nicht.
Dieses kleine Kind hat sicherlich auch zu keiner anderen Bestattungsart Wünsche geäußert, also ist es den Eltern überlassen, die Art und Weise zu bestimmen.

Im vorliegenden Fall könnte man natürlich spekulieren, ob die Art der Bestattung mit dem Ziel ausgesucht wurde, Spuren zu vernichten.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 16:25
Zitat von KarajanaKarajana schrieb:Verstehe ich nicht. Wo ist der moralische Unterschied, ob ich einen Erwachsenen Menschen einäschern lasse oder ein Kind?
Ein Kind kann doch genauso würdig in einer Urne bestattet werden.
Verstehe ich auch nicht. Natürlich ist der Gedanke nicht schön, einen Verstorbenen zu kremieren, ob jung oder alt. Aber Verwesung und alles was damit einhergeht, ist ja nun nicht "würdevoller".


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Ylvi ehemaliges Mitglied

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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 16:42
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Aber das Kind war doch schon tot. Mögt ihr mal erklären, was genau euer grundsätzliches Problem mit dem Einäschern von Kindern ist?
Es geht mir nicht ums Äußern.
Allein der Gedanke, dass mein Kind nun in einem Krematorium verweilt und dann in "den Ofen geschoben" wird, einfach nichts mehr übrig bleibt, wäre mir unerträglich.
Besser kann ich es nicht beschreiben.

Bei erwachsenen Menschen empfinde ich es tatsächlich als die "sauberste" Methode, den Indianertod zu sterben (Darf man das heute noch schreiben?).
Auch für mich habe ich es so festgelegt.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 16:49
Zitat von YlviYlvi schrieb:Allein der Gedanke, dass mein Kind nun in einem Krematorium verweilt und dann in "den Ofen geschoben" wird, einfach nichts mehr übrig bleibt, wäre mir unerträglich.
Besser kann ich es nicht beschreiben.
Und anderen Menschen ist vielleicht unerträglich, sich vorzustellen was mit dem Körper in der Erde passiert. Ich meine, nach der Kremierung muss man nicht mehr an den Körper denken.

Ein Kind will man nicht überleben, der Gedanke ist unsäglich schlimm. Ob es kremiert wird, oder beerdigt ist doch das kleinste Problem.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 16:53
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Verstehe ich auch nicht. Natürlich ist der Gedanke nicht schön, einen Verstorbenen zu kremieren, ob jung oder alt. Aber Verwesung und alles was damit einhergeht, ist ja nun nicht "würdevoller".
Verwesung bzw. die chemische Zersetzung menschlicher Leichen ist doch aber der natürliche Kreislauf des Lebens, würdevoller ?
- reine Ansichtssache, aber auf jeden Fall sinnvoller für den Gesamtorganismus Erde.

Verbrennen ist nur so ´ne neue Mode und eigentlich nur angebracht bei Bestattungsorten, die für eine Leichenzersetzung ungeeignet sind (bis in die siebziger Jahre wurden Friedhöfe noch wahllos überall, auch auf schweren Tonböden oder in Überschwemmungsgebieten angelegt)
In leichten Humus- oder trockenen Sandböden sind nach fünf Jahren nur noch die reinen Knochen übrig.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Ein Kind will man nicht überleben
ja, das ist immer einfach nur traurig.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 16:58
Das ist hier aber grad nicht Thema. Hat denn niemand was Neues gehört? Ich schau schon immer regelmäßig aber: nix.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 17:01
Zitat von LeeMonadeLeeMonade schrieb:reine Ansichtssache, aber auf jeden Fall sinnvoller für den Gesamtorganismus Erde.
Das bringt der Erde auch nichts, wenn der Körper in einem Sarg liegt.

Ich würde auch einäschern lassen und finde das überhaupt nicht ungewöhnlich.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 17:04
Zitat von LeeMonadeLeeMonade schrieb:Verbrennen ist nur so ´ne neue Mode
Diese Information ist falsch, denn die ersten Feuerbestattungen fanden in Europa bereits vor 3.000 Jahren statt. Das erste deutsche Krematorium wurde 1878 in Gotha in Betrieb genommen.

Über die Eltern von Leon sagt die Wahl dieser Bestattungsart nichts aus.
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Hat denn niemand was Neues gehört?
Über einer mögliche Enthaftung wurde bisher wohl noch nicht entschieden. Meines Wissen hat das Gericht noch weitere zwei Wochen Zeit, um zu einer Entscheidung zu kommen.

https://www.oe24.at/oesterreich/chronik/tirol/fall-leon-verdaechtiger-vater-legte-beschwerde-gegen-u-haft-ein/547971193

https://www.berlin.de/projekte-mh/netzwerke/spaetlese/themen/kultur-kunst-und-wissenschaft/artikel.527722.php


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21.03.2023 um 20:29
@calligraphie: es obliegt dem sachverständigen, wie er die obduktion durchführt. er hat dazu auch einen klaren auftrag der staatsanwaltschaft. anwesend sind auch die kriminalbeamten. es gibt hier kein standardprotokoll. wenn es den ermittlern reicht, zu wissen, dass er ertrunken ist, dann ist schluss. denn alle weiteren untersuchungen kosten geld.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 20:39
Zitat von crimedoccrimedoc schrieb:@calligraphie: es obliegt dem sachverständigen, wie er die obduktion durchführt. er hat dazu auch einen klaren auftrag der staatsanwaltschaft. anwesend sind auch die kriminalbeamten. es gibt hier kein standardprotokoll. wenn es den ermittlern reicht, zu wissen, dass er ertrunken ist, dann ist schluss. denn alle weiteren untersuchungen kosten geld.
Wenn das so in Österreich läuft (und ich hab auch schon mal in Wien gelebt ... war speziell damals und dort), dann könnte es also sein, dass alle Spuren - da möglicherweise kein Anfangsverdacht bestanden hatte - nun beseitigt sind.
Das kann ich mir durchaus so vorstellen.

Es ist immer seltsam, wenn jemand eingeäschert wird, bei dem der Tod unvorhersehbar eingetreten ist.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 21:13
@chipie: es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass es so gelaufen ist.


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21.03.2023 um 21:20
Zitat von chipiechipie schrieb:ist immer seltsam, wenn jemand eingeäschert wird, bei dem der Tod unvorhersehbar eingetreten ist.
In meiner Familie vor etwa fünf Jahren passiert: Suizid des Familienvaters duch Abgase in der Nacht auf einen Dienstag.
Mit Obduktion, dann Einäscherung, Beerdigung am Donnerstag.

Sowas habe ich auch noch nie erlebt. War irgendwie alleine deshalb gruselig.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 22:21
Zitat von crimedoccrimedoc schrieb:es obliegt dem sachverständigen, wie er die obduktion durchführt. er hat dazu auch einen klaren auftrag der staatsanwaltschaft. anwesend sind auch die kriminalbeamten. es gibt hier kein standardprotokoll. wenn es den ermittlern reicht, zu wissen, dass er ertrunken ist, dann ist schluss. denn alle weiteren untersuchungen kosten geld.
Was schreibst Du hier dauernd Deine persönlich Vorstellung von etwas, ohne Dich mit der Materie aus zu kennen und stellst es als selbstverständliche Tatsache dar? Du hast wirklich zu viele Krimis gesehen und hällst das, was das vorgespielt wird, offenbar für Realität.

1. lautet die Frage der Ermittler an den Rechtsmediziner nicht, "ob das Kind ertrunken ist". Die Staatsanwaltschaft erteilt dem Rechtsmediziner den Auftrag, eine gerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche durchzuführen UND die Todesursache zu bestimmen. Natürlich hört kein Gerichtsmediziner auf, die Leiche zu untersuchen, wenn er die Todesursache auf den ersten Blick sehen kann. Alle anderen Befunde können im Laufe der polizeilichen Ermittlungen relevant werden und man kann zum Zeitpunkt der Obduktion, die ja, wenn die Polizei die Leiche zur Verfügung hat, sehr zu Beginn der Ermittlungen durchgeführt wird noch gar nicht abschätzen, ob sich weiter medizinische Fragestellungen ergeben.

Zum Zeitpunkt der Obduktion von Leon hatte der Vater nur eine kurze Aussage gemacht und lag nicht vernehmungsfähig im Krankenhaus. Der genaue Tatablauf war zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen. Glaubst Du im Ernst, die Polizei geht bei diesem Ermittlungsstands zum Gerichtsmediziner und sagt: "Könnten Sie bitte mal nachschauen, ob das Kind ertrunken ist? Machen sie danach aber gleich wieder zu, wir wollen kein unnötiges Geld verschwenden!" ?!?!

2. Selbstverständlich gibt es für die Durchführung einer Obduktion ein Standardprotokoll. Wie sollen denn Ergebnisse verschiedener Institute, verschiedener Obduzenten und auch ein und des selben Obduzenten von verschiedenen Tagen vergleichbar sein, wenn da jeder je nach Tagesform, Zeit und Lust und Laune mal mehr und mal weniger untersucht?!
Natürlich gibt weiterführende Untersuchungen, die nur durchgeführt werden, wenn die Anamnese, die Ergebnisse der makroskopischen Untersuchung oder die Ermittlungen Anhaltspunkte dafür geliefert, dass diese Untersuchung sinnvoll sein könnte. Etwas die Anfertigung von Feinschnitten mit mikroskopischer Untersuchung, eine toxikologische Untersuchung oder bakteriologische, virologische oder immunologische Untersuchungen. Aber eine gerichtsmedizinische Untersuchung erfolgt immer nach dem Standardprotokoll.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

21.03.2023 um 23:20
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber eine gerichtsmedizinische Untersuchung erfolgt immer nach dem Standardprotokoll.
So ist es.
Auch Asservierungsempfehlungen sind standardisiert.
In allen Sektionsfällen sollte ein Basisasservierungsschema die Entnahme von Organproben (Gehirn, Herz, Lunge, Leber, Niere, Milz, Bauchspeicheldrüse, Hypophyse, Schilddrüse, Nebenniere, Knochenmark) für histologische Untersuchungen, von Blutproben aus peripheren Gefäßen (Femoralblutproben) für Alkohol-, Drogen- und genetische Untersuchungen sowie die Asservierung von Urin und Mageninhalt einschließen.

Quelle: Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin



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