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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

4.347 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 09:13
Zitat von sunrise2008sunrise2008 schrieb:Welcher fachkundige User hat denn eine Idee, welche Auswertungen so lange gedauert haben können, dass erst nach einem halben Jahr der Vater festgenommen wurde?
Es macht ja nicht nach einem halben Jahr Bumms und die Ermittler kommen auf eine andere Idee als Unfall. Da wird schnell ein Anfangsverdacht gewesen sein, den es zu untermauern oder auszuräumen gilt. Dafür muss viel ausgewertet werden, Leute befragt werden, Ermittlungen müssen verdeckt stattfinden und vieles muss auch beantragt und bewilligt werden. Man kann beispielsweise ja nicht einfach die Wohnung des TV stürmen und schon mal alles zur Auswertung mitnehmen. So erklärt sich der Zeitrahmen. Ich finde das nicht wirklich lang, in anderen Fällen ist es nicht anders oder dauert mitunter viel länger.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 09:22
@calligraphie
gut geschrieben....hat sich mit meinem überschnitten.

Und noch was.....wer macht einen Aufruf wegen einer banalen Hugo-Flasche? Das ist nun wirklich kein Gegenstand, der so persönlich ist wie ein Schlüsseletui oder eine Uhr, an die sich jemand erinnert. Das ist so dick aufgetragen, dass es die Ermittler erst recht auf den Plan ruft - genau wie der Kapuzenmann im besten Alter.
Wenn er sich jetzt noch bei intensiver und kluger Befragung in Widersprüche verstrickt, sieht es schlecht aus. Deshalb nehme ich an, dass auch der Anwalt ihm geraten hat zu schweigen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 09:33
@Malli
Er muss sich ja nicht belasten. Daher ist schweigen warscheinlich noch die beste Alternative. Aber erst mal abwarten, was nun passiert. Wenn der Richter nun entscheidet, ihn evtl vorerst aus der UHaft zu entlassen, dann müssen die Ermittler noch mal ran.
Das schlimmste wäre wohl, das ganze wird so ein cold Case. Mit einen TV, von dem man zwar weiterhin annimmt, dass er beteiligt war, aber dem man es nicht gerichtsfest nachweisen kann.
So eine Situation ist eigentlich für alle fatal. Weil der Verdacht für immer irgendwie am TV kleben bleibt, ein anderer Täter nicht präsentiert werden kann usw. Tragisch für alle. Insbesondere die Familie des toten Kindes.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 09:56
@calligraphie
Das denke ich auch. Das ist wie die berühmte Klobürste.......was das mit Familien macht, kann man in mehreren Varianten durchspielen. Richtig auf die Füße fällt man so wohl nie mehr, auch wenn der Fall ungeklärt bleiben würde.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 13:28
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Eine fundierte Ermittlung dauert nun mal, da muss es nicht mal um irgendwelche toxikologischen Berichte gehen. Alleine Handy und Fitnessuhr-Auswertungen dauern einfach. Dann noch die Auswertungen der Kameraaufnahmen und vermutlich die Nachstellung der Tatwaffe im Kinderwagen usw.
Ein halbes Jahr Ermittlungsarbeit ist jetzt wirklich nicht lange. Wurde auch hier in dem Thread schon oft darüber diskutiert.
Edit: Außerdem wurde ja sehr viel Zeit verschwendet um den großen Unbekannten zu suchen ob dem Vater erst mal seine Story geglaubt wurde kann man nicht ausschließen.
Und vor allem denke ich, dass man den Vater nicht kurz nach der Tat vernommen hat und dann "plötzlich" ein halbes Jahr später verhaftet hat.
Vielmehr wird man in mehrmals befragt haben, ihn auch mit Ermittlungsergebnissen konfrontiert haben, die seiner Version der Geschichte widersprachen um ihm die Möglichkeit zu geben, diese Ergebnisse zu erklären. Z.B. wie er das Bewegunsgprofil bzw. die Schrittabfolge erklärt, die die App aufgezeichnet hat oder was er da im Buggy für einen Gegenstand mitgeführt hat, der dann nicht mehr auffindbar war.

Und dann ist es eben nicht wie im Tatort, dass die die beiden Ermittler schon währen der Vernehmung einen wissenden Blick zuwerfen und sich, sobald der Befragte den Raum verlasen hat, gegenseitig versichern, dass der "völligen Müll" erzählt hat und das "so nicht gewesen sein kann", und dann kommt der Staatsanwalt rein und sagt, "dass das jetzt wohl für einen Haftbefehl reicht!"

Vielmehr müssen die neuen Aussagen dann ja wieder überprüft, verifiziert oder wiederlegt und mit dem Erkenntnisstand abgeglichen werden, wozu es dann eben wieder er Einholung von Expertenwissen bedarf. Ein neues Ermittlungsergebnis wirft dann ja oft wieder fünf weitere Fragen auf, die wieder abgeklärt werden müssen, ggfls. müssen dazu dann Zeugen erneut befragt werden etc.
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Ich gehe außerdem davon aus dass der mutmaßliche Täter noch weiter abgehört wurde um Beweise zu sammeln bzw. auszuschließen dass noch mehr Personen involviert sind. Diese Chance hätte man vertan wenn man den TV sofort festgenommen hätte.
Außerdem wo kämen wir denn hin wenn wer nach dem kleinsten Anfangsverdacht sofort in Gewahrsam kommt?
Ja, und ich gehe davon aus, dass die Ergebnisse solche Observierungen und Abhörungen dann auch zum Entschluss geführt haben, den Vater in U-Haft zu nehmen. In der Anordnung der U-Haft wurde explizit eine Tatbegehungsgefahr als Haftgrund genannt. Das spricht für mich dafür, dass man Erkenntnisse hatte, dass der Täter weitere Taten geplant oder angekündigt hatte, oder zumindest sein Verhalten konkret darauf hingedeutet hat, dass solche Taten möglich sind.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 13:33
Zitat von MalliMalli schrieb:Aber auch mit Recht, da ja niemand den genauen Ablauf kennt. Man unterscheidet jetzt einfach zwischen Unfall und Absicht. Somit liegt erst mal der Verdacht nahe, dass das Kind geworfen wurde. Da es sich aber über ein vom Wasser stark angezogenes Syngap-Kind handelt, wäre es ein leichtes gewesen, das Kind zum Wasser zu führen und es stolpert hinein, da ja auch die Motorik alles andere als gut ausgebildet war, zudem abschüssiges, höher bewachsenes Gelände. Danach hätte der TV sich ohnmächtig stellen können.
Ich finde diese Variante insofern schlüssig, weil sie wohl garantiert funktioniert hätte und auch weniger gut zu beobachten ist. Ein Wurf vom Ufer oder gar von einer Brücke aus, hätte gut beobachtet werden können. Das ist ein Zusatz-Risiko. Andersherum hätte jemand vielleicht das Kind gesehen, aber nicht den Vater (der etwas weiter oben hinter den Büschen nicht zu sehen ist) So könnte er sich irgendwie immer noch rausreden, dass er ja schon ohnmächtig war zu dem Zeitpunkt.
Die Staatsanwaltschaft unterscheidet jetzt nur zwischen Unfall und Mord, die genauen Details werden ermittelt oder sind ja auch Täterwissen. Sie können jetzt unmöglich etwas konstruieren. Das ist das, was in den Medien dargelegt wird und im Raum steht: Mord.
Ich nehme auch an, dass der TV so lange schweigt, wie es für ihn dienlich ist. Sollte das kippen, werden wir ggf. die ganze Wahrheit erfahren.
Nein, für mich wird das hier nicht "mit Recht" diskutiert. Wenn die Ermittler und Staatsanwalt konkret dem Vater vorwerfen, das Kind "in den Fluss geworfen" zu haben und dies auch öffentlich bekannt ist - sowohl der Verteidiger als auch ein Polizeisprecher haben diese Formulierung benutzt - dann ist es reine Spekulation anzunehmen, dass es auch möglich sei, dass der Vater das Kind hat "in den Fluss laufen lassen".

Natürlich kennt niemand hier den genauen Ablauf, aber wir sollten uns zumindest an die wenigen Infos halten, die wir von den polizeilichen Ermittlungen erfahren haben. Und in einem Rechtsstaat formuliert die Staatsanwaltschaft solch schwerwiegende Vorwürfe nicht, wenn sie nicht genau für diesen Ablauf sehr konkrete Indizien oder sogar Beweise in der Hand hat. Schon allein, weil ihnen das jeder Richter und jeder Verteidiger sonst in der Luft zerpflücken würde.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 14:27
@cododerdritte
Warscheinlich hat man bei den Ermittlungen, am Kind keine Spuren bzw Anhaftungen von Gras, Erde, etc. gefunden. So etwas hätte ja an der Bekleidung des Kindes zu finden sein müssen ( unter den Schuhen auf den Knien etc), wenn er irgendwie selbst zum Wasser gekrabbelt wäre. Denn anders als durch krabbeln und stolpern kann man sich so eine Strecke im Dunkeln für ein Kleinkind nicht vorstellen.
Sollte er keine Schuhe getragen haben, dann hätten an den Füßen anhaftungen oder Kratzer oder Abschürfungen sein müssen.
Warscheinlich hat man eben nichts gefunden, was auf ein selbständiges Laufen zum Wasser hinweist. Das fehlen von spuren, könnte hier schon ein Beweis sein.
Und die Variante, dass irgendein Phantom xy mit Flasche erst den Vater niederstreckt ( mit welchem Motiv eigentlich?) um dann den Jungen ins Wasser zu befördern? Absolut unvorstellbar.
Man darf gespannt sein, was evtl noch veröffentlicht wird an Erkenntnissen. Warscheinlich wird da noch einiges kommen, was die Story des Vaters ad absurdum stellt.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 14:43
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Warscheinlich hat man bei den Ermittlungen, am Kind keine Spuren bzw Anhaftungen von Gras, Erde, etc. gefunden. So etwas hätte ja an der Bekleidung des Kindes zu finden sein müssen ( unter den Schuhen auf den Knien etc), wenn er irgendwie selbst zum Wasser gekrabbelt wäre. Denn anders als durch krabbeln und stolpern kann man sich so eine Strecke im Dunkeln für ein Kleinkind nicht vorstellen.
Sollte er keine Schuhe getragen haben, dann hätten an den Füßen anhaftungen oder Kratzer oder Abschürfungen sein müssen.
Warscheinlich hat man eben nichts gefunden, was auf ein selbständiges Laufen zum Wasser hinweist. Das fehlen von spuren, könnte hier schon ein Beweis sein.
In der Nacht hatte es geregnet und die Strecke, die vom Weg zum Ufer hin, ziemlich steil abfallend ist, war mit relativ hohem Grad bewachsen. Auch aus dem Grund und eben auch, weil Leon eh starke Probleme mit dem koordinierten Gehen hatte, ist es nicht vorstellbar, dass das Kind auf grader Strecke, zielstrebig und ohne mehrmals hinzufallen und den Hand hinunterzupurzeln, selbstständig an das Wasser gelaufen ist.
Gerade in nassem, etwas höherem Gras hinterlässt jeder, der da langgeht, sehr deutliche Spuren, weil das Gras nieder getrampelt bleibt und sich erst wieder aufrichtet, wenn es trockener geworden ist. Ich denke, dass man da also serh gut sehen konnte, ob dort ein einzelnes Kind hinunter gestolpert und gekullert ist, oder ob ein Erwachsener, ggfls. mit einem Kind an der Hand oder eben einer schwereren Last (Kind auf dem Arm) lang gegangen ist.

Wären die Spuren nur vom Kind gewesen, hätte es außerdem keine Spuren eines "Rückwegs" geben dürfen. Ich denke, auch dass konnte man im Gras sehen, ob ein Mensch einmal zum Ufer hin und dann auch wieder zurückgegangen ist.

Und nicht unbedingt hat eine solche Spurenlage direkt auf den Vater schließen lassen. Rein theoretisch hätte auch der Angreifer mit der Flasche das Kind zum Fluss bringen, hineinwerfen und wieder zurück auf den Weg gehen können. Natürlich fragt man sich da sofort nach dem Motiv, aber von vornherein ausschließen konnten die Ermittler diese Variante sicher nicht. Aber nachdem der Hoodiemann nie gefunden wurde und auch andere Indizien auftauchten, konnte man dann irgendwann einfach 1 und 1 zusammenzählen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 15:53
Die Beschreibung des Hoodie-Mannes hatte auch etwas zu gut zu dem "üblichen Verdächtigen" gepasst.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 19:34
Ich finde das mit den Spuren nach wie vor nicht so einfach feststellbar, da es geregnet hat und das Kind 600 Meter weiter gefunden wurde UND man zunächst von einem Unfall ausging.
Bei Regen ist grade längeres Gras durch das Regenwasser oft plattgedrückt. Dann treibt das Kind lange im Wasser und wird auch liegend vermutlich noch von der Strömung umspült. Ich denke einfach, da werden viele Spuren weggespült, die einfach einen zu kurzen Zeitraum an den Sohlen oder Kleidung hafteten.
Ab wann hat man das Ufer abgesucht nach Spuren, weil die wegen der veränderten Lage wichtig waren? Das spielt alles auch eine große Rolle. Ein Spürhund hätte den Weg des Kindes zuverlässig anzeigen können. Ist der eingesetzt worden?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 20:02
Zitat von MalliMalli schrieb:Ich finde das mit den Spuren nach wie vor nicht so einfach feststellbar, da es geregnet hat und das Kind 600 Meter weiter gefunden wurde UND man zunächst von einem Unfall ausging.
Nein, man ging ziemlich sicher von Anfang an von einem tätlichen Angriff auf den Vater aus. Das reicht, unabhängig davon, was mit dem Kind passiert ist, um die Spuren ordnungsgemäß zu sichern. Es gibt Bilder vom Tatort, auf denen der Buggy noch nicht durch ein Zelt gesichert ist, auf denen man aber erkennt, dass der Bereich recht weiträumig durch Absperrband angesichert ist. Eben um die Spuren zusichern und zu verhindern, dass alle möglichen Leute über den "Tatort" trampeln.

Insofern gibt es für mich keinen Anhaltspunkt, wegen dem mam annehmen sollte, dass bei der Sicherung von Spuren und Beweisen nicht von Anfang an sorgfältig gearbeitet wurde.


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23.03.2023 um 20:09
@cododerdritte
kannst du diese Bild mal hier verlinken interessehalber? Danke!


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 20:42
Zitat von MalliMalli schrieb:kannst du diese Bild mal hier verlinken interessehalber? Danke!
Hier in diesem Artikel sieht man z.B. das Bild:

https://www.krone.at/2793814

Wenn man durch die Bilder in dem Artikel klickt, sieht man auf drei Stück, dass der Buggy noch nicht durch das Zelt der Spurensicherung abgesichert ist, der Bereich aber schon ziemlich großzügig abgesperrt ist. Der Vater ist offenbar schon ins Krankenhaus gebracht worden, das Sanitätsauto ist nicht mehr vor Ort.

Und man sieht auf den Bildern auch mind. 4 Polizisten, also deutlich mehr als eine Streifenwagenbesetzung, die einen Unfall aufnehmen will.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 20:48
Selbst wenn der Vater nicht von Anfang an im Visier der Fahnder stand, konnten die Ermittler aufgrund der Version des Vaters bezüglich eines Angriffes, davon ausgehen, dass sie weitere Spuren am Ort und vielleicht am tot geborgenen Jungen finden. Die Spurensicherung wird da sicherlich sehr akribisch gearbeitet haben, eben weil auch erstmal ein Gewaltverbrechen am Jungen wegen der Fremdtäter-Überfall-Version nicht ausgeschlossen werden konnte.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 22:42
Es gibt einen Studie des Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN)
Tötungsdelikte an 6- bis 13-jährigen Kindern
in Deutschland
Eine kriminologische Untersuchung anhand
von Strafverfahrensakten (1997 bis 2012)
Quelle:
https://kfn.de/wp-content/uploads/Forschungsberichte/FB_134.pdf

Da heißt es ua
Bei Tötungen an sechs- bis elf-jährigen Kindern
dominieren TäterInnen in der Altersspanne von Anfang 30 bis Mitte 40.
Hier haben wir ein Alter des Kindes von 6 Jahren, der vermutete Täter hat ein Alter von 37 Jahren, passt also gut.
Laut Abbildung 8(siehe PDF) machen die 30-40 Jährigen 42% der TäterInnen aus.
Verschiedene Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich die Täter-Opfer-Beziehung bei
Tötungsdelikten an Kindern mit zunehmendem Opferalter verschiebt und sich hinsichtlich
verschiedener Fallgruppen unterscheidet. So zeigen Finkelhor und Ormrod (2001), dass junge
Kinder überwiegend von Familienmitgliedern oder Verwandten getötet werden und mit
zunehmendem Alter der Anteil an Tötungen durch Fremde steigt.67 Bei den sechs- bis elf-
jährigen werden nur noch 60 % von Familienmitgliedern getötet, zugleich werden in dieser
Altersgruppe auch verstärkt durch fremde Personen begangene Delikte registriert.68 Auch Alder
und Polk (2001) beschreiben mit zunehmendem Kindesalter eine Verschiebung des Täter-
Opfer-Verhältnisses hin zu TäterInnen außerhalb des Elternkreises.
Je jünger das Kind ist, desto wahrscheinlicher ist es also, dass es vom Elternkreis getötet wurde. Leon war 6 Jahre alt, ist also im jüngeren Bereich der Gruppe 6-13 Jahre, so dass davon auszugehen ist, dass die Wahrscheinlichkeit von Eltern getötet geworden zu sein, deutlich über 60% liegen dürfte.
Betrachtet man das Verhältnis zwischen Opfer und TäterInnen, so zeigt sich, dass etwa zwei
Drittel (65,7 %) der Opfer durch leibliche oder soziale Eltern getötet werden.
Ein differenzierteres Bild ergibt sich, wenn man das Täter-Opfer-Verhältnis nach Fallgruppen
betrachtet (vgl. Abbildung 7). Hierbei zeigt sich, dass die erweiterten Suizide nahezu
ausschließlich von den leiblichen Eltern begangen werden. Zielgerichtete Tötungen werden in
der Hälfte der Fälle durch TäterInnen außerhalb des Elternkreises begangen. In der Fallgruppe
der Tötungen im Zusammenhang mit Sexualdelikten stammt keiner der Täter aus dem
Elternkreis.
Zielgerichtete Tötung wie hier hat eine Wahrscheinlichkeit von 50% die Eltern als Täter. Wenn man die dazugehörige Grafik in dem PDF betrachtet (Abbildung 7) ist der biologische Vater zu 32% der Täter.
In der Fallgruppe der zielgerichteten Tötungen wurden die
Tötungen nur in der Hälfte der Fälle von Eltern begangen, in der Fallgruppe der Sexualdelikte
wurden nur nichtelterliche TäterInnen gefunden. Während in der Fallgruppe der zielgerichteten
Tötungen die nichtelterlichen TäterInnen überwiegend noch mit dem Opfer bekannt oder
verwandt waren, waren in der Gruppe der Sexualdelikte die Hälfte der Täter mit dem Opfer
völlig unbekannt.
Dh bei einer zielgerichteten Tötung eines 6-Jährigen hat man mit hoher Wahrscheinlichkeit die Eltern oder Bekannte oder Verwandte als Täter.

Die österreichische Polizei dürfte daher den Vater unmittelbar als Verdächtigen geführt haben, vor allen, da er ja direkt am Tatort zugegen war.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

23.03.2023 um 22:49
@Registrierung2
Danke, das ist sehr interessant.

Ich glaube auch nicht, dass die Ermittler ihm seine Geschichte auch nur eine Sekunde lang geglaubt haben.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

24.03.2023 um 08:37
@cododerdritte
Danke für den Link.

Interessant finde ich nach wie vor beim Betrachten der Bilder die Fundsituation der Scherben. Die meisten liegen in diesem "Viereck". Auf einem Foto sieht es so aus, als wenn es eine Art Metallrost ist, dann aber etwas anderes ist, aber auf jeden Fall eine Bruchkante hat. (Kann mich da mal bitte jemand aufklären, um was es sich genau handelt wegen der Begrifflichkeiten?)
Was ich meine ist, dass auffällig viele Scherben dort liegen und einige größer verstreut. Wird jemand hinterm Buggy niedergeschlagen, müsste die Flasche dort zerbersten und die Scherben dort zu finden sein, eventuell auch an der Kleidung des TV. Das passt also nicht so ganz. Sollten auch keine Splitter an der Kleidung - gerade im Schulterbereich - des TV gefunden worden sein, wovon man bei dem Bruch der Flasche ausgehen müsste, wäre auch das sofort verdächtig. Bei der Untersuchung des TV im Krankenhaus ist das wohl aufgefallen oder im Nachhinein unschlüssig gewesen.
Da der TV die Flasche irgendwie hat zerbrechen müssen, bot sich natürlich diese Stelle zum Zerschlagen der Flasche an wegen der Erhebung. Danach wird er größere Flaschenteile verstreut haben. So zumindest wirkt es auf mich. Die fehlenden Fingerabdrücke machen die Sache dann noch verdächtiger.

Ich würde mich wundern, wenn der TV aus der U-Haft entlassen wird.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

24.03.2023 um 09:07
Mir fehlen die blutspuren.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

24.03.2023 um 09:08
@cododerdritte
Als ich die Fotos vom Weg nebst Abhang bzw Strecke zum Wasser sah ( auf Fotos) habe ich immer wieder versucht mir vorzustellen, wie der Kleine da im halbdunkel alleine runtergelangt sein sollte. Die Faktoren wie Wetter etc. plus Bodenbeschaffenheit plus Dunkelheit? So wie da Kind in all den Jahren vorher beschrieben wurde bzgl seiner Fähigkeiten nebst Lichtempfindlichkeit? Wieviel Meter mögen das gewesen sein? Da wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass er so Wasser affin war. Aber nachts? Im Dunkeln? Der Junge sollte doch zumindest auch Angst gefühlt haben. Und ein absolut verängstigtes Kind soll da noch seinen Drang nach Wasser gespürt und dem gefolgt sein? Das ist einfach nicht glaubhaft.
Vermutlich hatte auch so ein besonderes Kind Angst und warscheinlich wäre er im Wagen verharrt und hätte wie jedes Kind geweint. Oder empfinden Kinder mit diesem Gen defekt solche Dinge wie Gefahr Einsamkeit und Angst und Dunkelheit nicht!

@Malli
Ich vermute mal, dass es heutzutage den Forensikern sehr gut und genau möglich ist , dass vom TV dargebotene Tatgeschehen, mit den forensischen Erkenntnissen abzugleichen. Sprich im vorliegenden Fall, wird man vermutlich sagen, dass die Verletzungen, evtl die Ohnmacht, die Auffindesituation, der Bruch der Flasche, seine Körpertemperatur etc pp, nicht zu dem passen, was der TV hier erzählte bzw inszenierte.
Das Fehlen jeglicher Fingerprints ist im Übrigen schon mal ein Hinweis, dass hier „ jemand“ ordentlich abgewischt hat oÄ. Da kann nun auch niemand erzählen, eine Phantom Kapuze oder xy hätte vermutlich Handschuhe getragen ( im August mit Handschuhen im Park spazieren?)
Also bleibt ja nur der TV, der evtl mit nem Ärmel oder irgendeinem Textil aus dem buggy, die Flasche umwickelt hat. Es gibt heutzutage sehr gute Möglichkeiten mit dummys ( die einem Kopf in allen Parametern entsprechen) plus Flasche, genau solche Szenarien nachzuspielen. Das eine derartig robuste bauchige Flasche, derart zersplittert ohne schlimmere Verletzungen zu hinterlassen? Das alles wird man abgeglichen haben.
Und den Rest der Story ( der TV weiß nicht, wie oder wer Leon ins Wasser gebracht hat) wird man mit Sicherheit inzwischen auch schon widerlegen können. Wenn man ihm die Ohnmacht als inszeniert nachweisen kann, war er folglich wach und weiß demzufolge sehr gut, was seinem Sohn passiert ist. Seine Inszenierung hat womöglich stattgefunden, als sein Sohn bereits im Wasser war.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

24.03.2023 um 09:16
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Vermutlich hatte auch so ein besonderes Kind Angst und warscheinlich wäre er im Wagen verharrt und hätte wie jedes Kind geweint
Nein, da kann man nicht von einem gesunden Kind auf ein behindertes Kind schließen. Natürlich gibt es auch behinderte Kinder mit einem Gefahrenbewusstsein. Es ist aber nicht selten, dass das komplett fehlt. Diese Kinder kennen dann auch keine Angst im klassischen Sinne. Oder haben ggf. auch irrationale Ängste vor ganz anderen Dingen als es gesunde Kinder haben, dafür aber nicht vor offensichtlichen Gefahren.
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Oder empfinden Kinder mit diesem Gen defekt solche Dinge wie Gefahr Einsamkeit und Angst und Dunkelheit nicht!
Genau das. Kinder mit Syngap1 defekt leiden unter Autismus. Je nach Ausprägung erkennen sie Gefahren nicht.

Die immer wieder kehrenden vergleiche zu gesunden Kindern sind müßig. Syngap1 ist ein schwerer Gendefekt. Diese Kinder sind vom Verhalten, Denken, ihrer geistigen uns körperlichen Entwicklung nicht annähernd mit gesunden Kindern zu vergleichen. Also sollte man dies auch nicht tun.


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