Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

Mir ist noch folgendes eingefallen zum Thema Buggy. Könnte es denn sein, dass er zum Schlafen legen generell nicht angeschnallt war. Ich kenne das von meinen Kindern. Waren sie müde habe ich den Gurt gelöst und die Sitzlehne leicht nach hinten geklappt, sodass sie sich auch selbst etwas „umherwelzen“ konnten bis sie eine bequeme Position zum Schlafen hatten. Was wäre wenn Leon schlafend oder müde auch nie angeschnallt war. Einfach damit es für ihn bequemer ist zu schlafen. Im Schlaf ist keiner gerne angeschnallt. Das wäre dann eine logische Erklärung, die auch keinen Verdacht schöpfen würde. Vorausgesetzt die Familie handhabt das immer so.

Ich glaube außerdem, dass der Buggy mehr so für Zwischendurch war. Evtl konnte den auch die Schwester nutzen. Ich kann mir vorstellen, dass der „gute“ Reha-Buggy am Hauptwohnsitz geblieben ist und dieser für zwischendurch einfach eingepackt wurde. Oder er wurde fest als Buggy in der Zweitwohnung belassen. Für Zwischendurch schien er ja seinen Zweck zu erfüllen.

Diarmuid schrieb am 07.03.2023:Viel Energie, die sie woher nahmen?

Danke für die Worte.

Tja, woher die Energie. Treffe ich selten an, solche Eltern von behinderten Kindern bei den Treffen der entsprechenden Gruppen. Zumindest unter denen, die wirklich fast alles selbst stemmen. Eher ganz im Gegenteil. Also werden hier viele paar Hände tatkräftig unterstützt haben.

Srensen schrieb:Vielleicht trug das Kind Regenbekleidung.

Und dann wird der Buggy nass ... völlig unglaubwürdig.

Entweder es hat nicht geregnet, oder es war dem Vater gleichgültig, dass es regnet.

Letzteres nehme ich an.

Also der Buggy tut doch wirklich nichts zur Sache.

Srensen schrieb:Sicherlich hatten die Eltern einen triftigen Grund ihr Kind nicht anzuschnallen.

Hast du Belege dafür, dass Leon ständig aus seinem Kinderwagen fiel und ein Nichtanschnallen deshalb hochgradig fahrlässig gewesen wäre?

Es geht nicht um das Rausfallen.

Sagen wir mal der Vater geht kurz austreten oder setzt sich auf die Parkbank und schläft, da er total übermüdet ist, ein oder wird aus irgendeinem Grund bewusstlos.

Es kommt hier auf die Gesamtsituation an

A) Uhrzeit
B) Menschenleerer Park
C) Leons HandiCaps
D) Dunkelheit
E) Nähe zum Wasser

DieMichi schrieb:Was ich nach wie vor schräg und auch verdächtig finde, ist, dass er wohl von Anfang an diese Story aufgetischt hat mit "Leon ist ins Wasser gelaufen". Wasseranziehung hin oder her, ich wäre erstmal davon ausgegangen, dass der Räuber dem Sohn irgendetwas angetan hat. Als zweites dann erst Sohn ist weggelaufen (meinetwegen dann auch ins Wasser). Wenn der TV den Ermittlern sofort nur diese Variante als Möglichkeit genannt hat ("Er muss im Fluss sein!") kann dies auch bereits für den ersten Verdachtsmoment gesorgt haben.

Eben, das ist einer der springenden Punkte. Hier zieht sich ein roter Faden entlang der Gedankengänge des Vaters.

Die argumentativen Stränge werden den Ermittlern im Nachgang zu den widersprüchlichen Aussagen ins Auge gestochen haben.

LogikUrs schrieb:Also der Buggy tut doch wirklich nichts zur Sache.

Entscheidet wer?

oneeightseven schrieb:Entscheidet wer?

Das entscheidet niemand, man wird nur anhand des Buggys niemals den Nachweis führen können, ob der Vater das Kind selbst in den Fluss geworfen hat. Ob der Junge selbst aus dem Buggy in den Fluss gekrabbelt sein soll, wird man anhand des Buggys auch nicht mit Sicherheit beurteilen können, das war aber ohnehin schon immer das unwahrscheinlichste Szenario und ist es nach aktuellem Ermittlungstand immer noch. Also was tut der Buggy zur Sache? Genau nix.

Mich würde bei der Beschaffenheit des Buggys hauptsächlich interessieren, wie gut man die mitgeführte Flasche (im Korb?) hätte erkennen können…denn dies ist ja ein sehr wichtiges Puzzlestück zur Aufklärung, ob er wirklich genau den Pink Hugo schon dabei hatte. Gut sichtbar auf dem Sitz neben Leon wird sie ja wohl kaum gelegen haben?!

BernardoRomeo schrieb:, woher die Energie. Treffe ich selten an, solche Eltern von behinderten Kindern bei den Treffen der entsprechenden Gruppen. Zumindest unter denen, die wirklich fast alles selbst stemmen. Eher ganz im Gegenteil. Also werden hier viele paar Hände tatkräftig unterstützt haben.

Das lese ich inzwischen aus vielen Berichten heraus. So völlig allein waren sie nicht mit der ganzen Situation. Das könnte allerdings das Motiv der Überforderung entkräften.

kobrili schrieb:Mich würde bei der Beschaffenheit des Buggys hauptsächlich interessieren, wie gut man die mitgeführte Flasche (im Korb?) hätte erkennen können…denn dies ist ja ein sehr wichtiges Puzzlestück zur Aufklärung, ob er wirklich genau den Pink Hugo schon dabei hatte. Gut sichtbar auf dem Sitz neben Leon wird sie ja wohl kaum gelegen haben?!

Ob die Flasche nun im Ablagenetz oder auf der Sitzfläche gelegen hat, ist doch sekundär. Es war wohl nicht einfach zu 100 Prozent eine Pink-Hugo Flasche (die wohl als Tatwaffe gilt) identifizieren zu können. Letzteres ist der entscheidende Punkt. Nicht die Anordnung im Buggy.
Es ist doch klar, dass die Flasche nicht für einen Altglascontainer bestimmt gewesen war. Es ermüdet mich, dass immer wieder Entlastungsargumente vorgebracht werden, die überhaupt nichts mit den Aussagen der EB gemein haben. Diese wissen mehr und schlussendlich kann man immer noch in der Gerichtsverhandlung das eine oder andere kritisieren, wenn es auf den Tisch gelegt worden ist.
Außerdem gilt für Komma im Plural: Kommas oder Kommata. Und nicht Kommatas.

chipie schrieb:die Flasche nun im Ablagenetz oder auf der Sitzfläche gelegen hat, ist doch sekundär. Es war wohl nicht einfach zu 100 Prozent eine Pink-Hugo Flasche (die wohl als Tatwaffe gilt) identifizieren zu können. Letzteres ist der entscheidende Punkt. Nic

Woher kommt das denn jetzt? Laut Medienberichten führte er die Flasche, die als Tatwaffe gilt, mit sich.

Was habe ich verpasst?

sunrise2008 schrieb:Woher kommt das denn jetzt? Laut Medienberichten führte er die Flasche, die als Tatwaffe gilt, mit sich.

Ja klar, bitte meinen Beitrag lesen. Es wurde etwas (wo auch immer) - in Art eines flaschenähnlichen Gegenstands mitgeführt. Es ist nur nicht zu 100 Prozent sicher, dass es eine Pink-Hugo-Flasche war. Wo ist nun das Problem?

chipie schrieb:Ja klar, bitte meinen Beitrag lesen. Es wurde etwas (wo auch immer) - in Art eines flaschenähnlichen Gegenstands mitgeführt. Es ist nur nicht zu 100 Prozent sicher, dass es eine Pink-Hugo-Flasche war. Wo ist nun das Problem?

Es gibt kein Problem 😉 aber ich hatte die Berichte so verstanden, dass er die Flasche selbst dabei hatte- da habe ich nirgends gelesen, dass es darüber Zweifel gibt. Also nichts von "flaschenähnlichem Gegenstand". Es wurde explizit nach einer solchen Flasche gesucht.

Zumindest der Anwalt hat es so dargestellt, dass auf der Überwachungskamera wohl etwas zu sehen ist, was eine Flasche sein könnte. Dann hat man das Video analysieren lassen, aber seinen Angaben nach fehlerhaft – denn man hat bei dem Analysier – Auftrag die Art und Marke des Getränks/der Flasche mit dazugesagt. Also vermutlich (meine Interpretation): „Ist es möglich, dass der Gegenstand dort unten im Netz eine Pink Hugo Flasche mit rosa Hals und rosa Etikett von Billa sein könnte?“ Und als die Antwort „ja“ lautete, soll daraus die Behauptung abgeleitet worden sein, „der Beschuldigte hat die Flasche im Kinderwagen selbst mitgebracht“.

Dazu muss man noch bemerken, dass vermutlich 98 % der Väter, die einen Kinderwagen schieben, eine Flasche unten im Netz drin haben (Trinkflasche fürs Kind, Wasserflasche für den Vater, abgekochtes Wasser um Brei zuzubereiten, etcpp).

Sühne schrieb:denn man hat bei dem Analysier – Auftrag die Art und Marke des Getränks/der Flasche mit dazugesagt. Also vermutlich (meine Interpretation): „Ist es möglich, dass der Gegenstand dort unten im Netz eine Pink Hugo Flasche mit rosa Hals und rosa Etikett von Billa sein könnte?“ Und als die Antwort „ja“ lautete, soll daraus die Behauptung abgeleitet worden sein, „der Beschuldigte hat die Flasche im Kinderwagen selbst mitgebracht“.

Es wäre ja auch nicht gerade zielführend gewesen, dem Kriminaltechniker überhaupt keine Anhaltspunkte zu geben und ihm ausschließlich ein stark verpixeltes Foto mit etwas Pinken vorzulegen, um ihn dann ein bisschen herumraten zu lassen, was das alles sein könnte. Außerdem müsste der Vater Auskunft darüber geben können, was er denn Pinkes im Kinderwagen mitgeführt hat und wo dieser Gegenstand verblieben ist, sollte es sich nicht um die fragliche Flasche handeln. Ich nehme an, dazu konnte der Vater keine Auskunft geben.

Valider Punkt. Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, dass ein Anwalt so naiv argumentieren würde. Von daher gehe ich davon aus, dass in dem Netz so einige Dinge rumgeflogen sind, inklusive einer Trinkflasche fürs Kind (vielleicht die, die man auf dem Foto einige Beiträge weiter oben sieht?!). Und dann – wenn das so wäre – wäre natürlich die Vorgehensweise bei der Analyse schon fragwürdig.

Sühne schrieb:Von daher gehe ich davon aus, dass in dem Netz so einige Dinge rumgeflogen sind, inklusive einer Trinkflasche fürs Kind (vielleicht die, die man auf dem Foto einige Beiträge weiter oben sieht?!). Und dann – wenn das so wäre – wäre natürlich die Vorgehensweise bei der Analyse schon fragwürdig.

Sollte auf dem Video nur ein pinker Gegenstand zu sehen gewesen sein und es sich bei diesem um die Kindertrinkflasche handeln, die auch nach der Tat noch dort vorzufinden war, so wären die Ermittler sicherlich nicht auf die Idee gekommen, Leons Vater habe das Tatwerkzeug (= Hugo-Flasche) selbst mitgeführt.

Das Ding unten im Puppenwägelchen?
Sieht ein bissel nach ner Kindergießkanne für den Sand/ Plantschbecken aus.