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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

1.470 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Leiche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

13.06.2024 um 23:00
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:So ganz versteh ich diesen Gedankengang nicht. Es hieß doch, die Mutter sei mit Sheqir schwanger gewesen, als sie aus dem Kosovo geflohen ist. Demnach wäre er ja (wahrscheinlich) in D. geboren. Da wird man doch nicht abgeschoben?
Ich weiß nicht, wie das mit seiner Staatsbürgerschaft und seiner Geburt ist.

Er wird zwar ohnehin eher privilegiert sein, da er ja nie wirklich dort gelebt hat und seine Familie hier ist. Aber es ist immer die Frage, ob die öffentliche Sicherheit überwiegt. Und bei einer Verurteilung wegen einem Tötungsdelikt, tut sie das Meistens.

Aber das Verwaltungsrecht ist so umfangreich, da kann ich jetzt aus dem Stegreif nicht mehr zu sagen. Das ändert sich ja auch immer wieder.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Ging es bei dem Zeugen selbst um eine solche vorzeitige Abschiebung nach Italien?
Ja, aber eher im Sinne, dass er dort seine Strafe absitzen will, so habe ich es verstanden.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich habe noch nicht ganz verstanden, wann das denn gewesen sein soll?
Am Tag nach Marcellos Aussage, oder meinetwegen am nächsten oder übernächsten Prozesstag? Oder jetzt an einem der letzten Prozesstage? Marcellos Aussage ist ja schon eine ganze Weile her
Das war vor der Pfingstpause. Also lange danach.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

13.06.2024 um 23:02
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Demnach wäre er ja (wahrscheinlich) in D. geboren. Da wird man doch nicht abgeschoben?
Auch wenn er in Deutschland geboren ist heißt das nicht zwingend, dass er die deutsche Staatsangehörigkeit hat. Es kann gut sein, dass er die kosovarische Staatsangehörigkeit hat.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

13.06.2024 um 23:08
Zur Frage der Staatsangehörigkeit
Seit dem Jahr 2000 erwerben Kinder von ausländischen Eltern bei Geburt in Deutschland die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn ein Elternteil seit mindestens acht Jahren rechtmäßig in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt.
Quelle: https://www.auswaertiges-amt.de/de/staatsangehoerigkeitsrecht/2088844

Wenn die Mutter eingereist ist, als sie mit Shekir schwanger war, trifft diese Regelung bei Shekir nicht zu.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.06.2024 um 12:52
Hallo zusammen!

Ich war am Dienstag auch mal wieder im Prozess bei der Aussage von Ivan C.
Paar kurze Bemerkungen/Antworten hierzu.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:er fühle keine Reue, da es das Opfer verdient hat.
Tatsächlich habe ich diesen Satz nicht gehört.
Sondern nur dass er das Opfer nicht gekannt habe.
Auch dass er - laut Zeugen - öfter hätte zustechen sollen damit es eine "gerade Zahl" ergibt.
Aber dass das Opfer es verdient hat hab ich nicht gehört, und es würde eigentlich auch dem widersprechen dass er das Opfer nicht gekannt hat.
Ich kann es natürlich nicht ausschließen dass ich es nur überhört habe.

Er hat ja wie von fassbinder schon geschildert Fotos aus der Prozessakte genau beschreiben können. Zuerst dachte ich auch man kann sich ja irgendwie schon zusammenreimen wie so Fotos vom Fundort der Leiche mit Rettungspersonal wohl ausschauen...
Aber er nannte solche Details die man sich eben nicht zusammenreimen kann. Z.B. dass Sheqir bei der Festnahme eine weißen Overall anhatte mit blauen Elementen. Das war auf den Fotos dann genau so zu sehen. Und dass er irgendeine Art Tüte oder ähnliches über den Händen hatte. Das war dann auch genauso zu sehen. Sowas kann mich sich ja nicht selber logisch ausdenken. Ich zumindest wüsste nicht wieso er bei der Festnahme und den Fotos eine Tüte über die Hände bekommen hatte.

Insgesamt empfand ich den Zeugen schon relativ glaubwürdig. Mir fiel nichts unstimmiges in seiner Aussage auf. Ja, er hat schon mal eine falsche Aussage gemacht - aber das war vor 16 Jahren, im jugendlichen Alter.
Ob diese Liste nun wirklich als Todesliste oder nur Zeugenliste o.ä. angefertigt wurde - da bin ich auch unschlüssig in der Meinung.
Nichtsdestotrotz wirkte die Aussage von Ivan C. auf mich nicht unglaubwürdig.
Zitat von AudiLady83AudiLady83 schrieb:Vielleicht steh ich aufm Schlauch, aber wofür ist es denn wichtig das mit anderen Stiften geschrieben wurde? Was kann man den daraus ableiten?
Ich finde da keinen Ansatz!
Wie auch schon erwähnt, die Verteidigung von Sheqir wollte damit die Glaubwürdigkeit des Zeugen erschüttern, der ausgesagt hat er habe diese Liste beim Zelleneinschluss in einem Stück abgeschrieben. Die Liste besteht jedoch aus Zeilen mit verschiedenen Stiften, so wie wenn er immer wieder mal dazugeschrieben hätte, und dabei jedesmal einen anderen Stift zur Verfügung hatte.

Ein großes Thema war dabei auch weil die gezeigte Liste keine Telefonnummern der Personen beinhaltete und auf diesem Blatt auch kein Platz mehr gewesen wäre für Telefonnummern.
Der Zeuge war sich aber ganz sicher dass die Liste, die er von Sheqir bekommen hatte. auch die Telefonnummern beinhaltete.
Das war für Wittmann Nachweis genug dass der Zeuge lügt.
Es könnte aber ja auch sein dass mehrere Listen angefertigt wurden von Sheqir, eine ohne und dann nochmal eine übersichtlichere mit Telefonnummern.
Für mich wär damit jetzt nicht automatisch belegt dass der Zeuge lügt.
Zitat von AudiLady83AudiLady83 schrieb:Aber bei 5 die getötet werden sollten & ich glaub 7-8 die eingeschüchtert werden sollten?! Und alles Zeugen aus einem Prozess?!
Das gibt mir allerdings auch sehr zu denken weil es für mich einfach zu unrealistisch ist ernsthaft zu glauben man könne mal so lockerflockig 5 Zeugen "aus dem Weg räumen" lassen (so war angeblich Sheqirs Wortlaut), wo er doch selbst am eigenen Leib erlebte wie schnell er nach seiner mutmasslichen Tat gefasst war.
Ich halt es trotzdem für möglich dass es so war wie der Zeuge schildert.
Es wurden ja viele dumme Dinge bei der Tat gemacht.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.06.2024 um 13:11
Zitat von Carrie007Carrie007 schrieb:Tatsächlich habe ich diesen Satz nicht gehört.
Sondern nur dass er das Opfer nicht gekannt habe.
Auch dass er - laut Zeugen - öfter hätte zustechen sollen damit es eine "gerade Zahl" ergibt.
Aber dass das Opfer es verdient hat hab ich nicht gehört, und es würde eigentlich auch dem widersprechen dass er das Opfer nicht gekannt hat.
Ich kann es natürlich nicht ausschließen dass ich es nur überhört habe.
Das wurde tatsächlich gesagt. Das war glaube ich an der Stelle, wo der Zeuge gefragt wurde, ob Sheqir bei seinem Geständnis Emotionen ihm gegenüber gezeigt hat. Ich habe mir nämlich auch noch gedacht, dass den Satz Schahrabans Anwälte in ihrem Plädoyer aufgreifen werden. Denn Sheqir muss ja irgendwas mit ihr zu tun haben, damit ihre Einlassung aufgeht.

Es kann ja aber schlicht sein, dass er es zwar gesagt hat, aber vllt gar nicht so empfindet. Einfach um was heftiges zu sagen.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.06.2024 um 13:48
Dickes Danke erst mal an @fassbinder1925 und @Carrie007 für Eure Berichte aus dem Prozess. Mir fällt es in dem Fall extrem schwer, mir ein Bild von den Tätern zu machen. Eure Berichte mit euren persönlichen Eindrücke helfen da sehr!
Zitat von Carrie007Carrie007 schrieb:Aber er nannte solche Details die man sich eben nicht zusammenreimen kann. Z.B. dass Sheqir bei der Festnahme eine weißen Overall anhatte mit blauen Elementen. Das war auf den Fotos dann genau so zu sehen. Und dass er irgendeine Art Tüte oder ähnliches über den Händen hatte. Das war dann auch genauso zu sehen. Sowas kann mich sich ja nicht selber logisch ausdenken. Ich zumindest wüsste nicht wieso er bei der Festnahme und den Fotos eine Tüte über die Hände bekommen hatte.
Ich denke, es hängt davon ab, welche "Knasterfahrung" dieser Zeuge mitbringt. Die Hände in den Tüten dienen dazu, sie vor Kreuzkontaminationen zu schützen, v.a. was Schmauchspuren oder Opferspuren angeht. Außerdem schneidet der Rechtsmediziner einem Tatverdächtigen in solchen Taten meist die Fingernägel ab und asserviert die Proben, um analysieren zu können, ob Spuren des Opfer darunter zu finden sind. Solange, bis das abgeschlossen ist, also die Proben für Schmauchspuren, Opfer-DNA etc. gezogen wurden, werden die Hände halt eingepackt.

Wenn der Zeuge so eine erkennungsdienstliche Erfassung inkl. Spurensicherung selber schon mal mit gemacht hat, kann er ja durchaus wissen, wie das üblicherweise abläuft.
Und außerdem könnte She. ihm auch erzählt haben, wie das abgelaufen ist bzw. später wie er auf den Fotos aussah.
Zitat von Carrie007Carrie007 schrieb:Der Zeuge war sich aber ganz sicher dass die Liste, die er von Sheqir bekommen hatte. auch die Telefonnummern beinhaltete.
Das war für Wittmann Nachweis genug dass der Zeuge lügt.
Es könnte aber ja auch sein dass mehrere Listen angefertigt wurden von Sheqir, eine ohne und dann nochmal eine übersichtlichere mit Telefonnummern.
Für mich wär damit jetzt nicht automatisch belegt dass der Zeuge lügt.
Das sehe ich auch so. Im Gegenteil. Wenn er darauf besteht, dass auf seiner Lister Telefonnummern waren, dann ist das doch ein ziemlich konkretes Detail, was man sich ohne Not nicht zusätzlich ausdenkt, nur um die eigene Aussage auszuschmücken. Ich finde eher, dass das die Glaubwürdigkeit seiner Aussage stützt, selbst wenn auf der vorliegenden Liste keine Nummern standen. Dann kann es ja eben durchaus eine zweite Liste inkl. Nummern geben, die dann vielleicht auch mit einem einzigen Stift in einem Rutsch aufgeschrieben wurde.
Zitat von Carrie007Carrie007 schrieb:Das gibt mir allerdings auch sehr zu denken weil es für mich einfach zu unrealistisch ist ernsthaft zu glauben man könne mal so lockerflockig 5 Zeugen "aus dem Weg räumen" lassen (so war angeblich Sheqirs Wortlaut), wo er doch selbst am eigenen Leib erlebte wie schnell er nach seiner mutmasslichen Tat gefasst war.
Ich halt es trotzdem für möglich dass es so war wie der Zeuge schildert.
Es wurden ja viele dumme Dinge bei der Tat gemacht.
Vor allem, was soll das für eine Logik sein: um der Strafe für einen einzigen Mord zu entgehen, für den dem schon festgenommen wurde, sollen 5 weitere begangen werden? Damit man dann am Ende 6 Tötungen auf der Kassenrolle hat?!

Ich kann mir allerdings vorstellen, dass das Angeberei von She. war, der damit gegenüber seinen Mithäftlingen darstellen wollte, was für ein einflussreicher und eiskalter Typ er ist.
Der Mann scheint ja nun echt eine sehr sparsam brennende Kerze zu sein. Er sagt im Prozess nichts, und hat es trotzdem geschafft, sich um Kopf und Kragen zu labern, notfalls durch Wandschmierereien an Zellenwände. Er scheint nicht in der Lage zu sein, 5 cm im Voraus zu denken, da kann ich mir schon vorstellen, das einige seiner Aussagen einfach dick aufgetragene Angebereien sind.
Wie man das dann juristisch bewerten soll, ist natürlich echt schwer zu bewerten.

Dazu passt auch irgendwie diese Aussage, er sei bei der Tat in einen Blutrausch verfallen und ärgere sich, dass er nicht eine gerade Anzahl an Stichen gesetzt hat.
Die Beschreibung der Zeugen, denen er kurz nach der Tat über den Weg gelaufen ist, klang ja irgendwie anders Da hatte ich eher den Eindruck, dass er von seiner eigenen Tat geschockt ist und deswegen ein gesteigertes Mitteilungsbedürfnis hat.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Das wurde tatsächlich gesagt. Das war glaube ich an der Stelle, wo der Zeuge gefragt wurde, ob Sheqir bei seinem Geständnis Emotionen ihm gegenüber gezeigt hat. Ich habe mir nämlich auch noch gedacht, dass den Satz Schahrabans Anwälte in ihrem Plädoyer aufgreifen werden. Denn Sheqir muss ja irgendwas mit ihr zu tun haben, damit ihre Einlassung aufgeht.

Es kann ja aber schlicht sein, dass er es zwar gesagt hat, aber vllt gar nicht so empfindet. Einfach um was heftiges zu sagen.
Ich habe spontan gedacht, dass Sha. ihm irgendetwas über das Opfer erzählt hat, womit sie ihm gegenüber die Tat gerechtfertigt hat. Also irgendeine Lüge, was K. Schlimmes getan haben soll, wofür sie eine schlimme Strafe verdient hat.
Ich verstehe echt nicht, wie diese Leute ticken. Jemanden derart abzuschlachten und danach zu erzählen, diejenige hätte das verdient.... Was soll das denn gewesen sein, was K. getan hat, damit sie "das verdient hat"?!


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.06.2024 um 14:06
Zitat von Carrie007Carrie007 schrieb:Der Zeuge war sich aber ganz sicher dass die Liste, die er von Sheqir bekommen hatte. auch die Telefonnummern beinhaltete.
Wie wäre er denn gegebenenfalls an die Telefonnummern gekommen?
Stehen die -ungeschwärzt- in den Akten?
Sein Handy hatte er ja im Knast nicht zur Verfügung und er wirkt auch nicht wie ein Typ, der sich mehrere Telefonnummern im Kopf merken kann.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Der Mann scheint ja nun echt eine sehr sparsam brennende Kerze zu sein. Er sagt im Prozess nichts, und hat es trotzdem geschafft, sich um Kopf und Kragen zu labern, notfalls durch Wandschmierereien an Zellenwände.
Das ist auch mein Eindruck von ihm und vermutlich spielt Logik in seinem Denken keine besonders herausragende Rolle.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Vor allem, was soll das für eine Logik sein: um der Strafe für einen einzigen Mord zu entgehen, für den dem schon festgenommen wurde, sollen 5 weitere begangen werden?
Für mich passt dieses unlogische Verhalten zu dem gesamten Verbrechen.

Auch bei dem Verbrechen fehlt es an nachvollziehbaren Motiven.
Das Ganze ist für mich immer noch eine Mischung aus extrem grausam, moralisch verwahrlost und extrem dämlich.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.06.2024 um 14:41
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Wie wäre er denn gegebenenfalls an die Telefonnummern gekommen?
Stehen die -ungeschwärzt- in den Akten?
Sein Handy hatte er ja im Knast nicht zur Verfügung und er wirkt auch nicht wie ein Typ, der sich mehrere Telefonnummern im Kopf merken kann.
Nein, soweit ich weiß stehen die gar nicht in den Ermittlungsakten! Ermittlungsakten sind mit Aktenzeichen versehen & wenn man Adresse oder Telefonnummer benötigen sollte kann man das über die Aktenzeichen abfragen!
Ich finde diesen Einwand interessant, er hatte sein Handy ja ohnehin nicht mehr und nach der Festnahme, selbst wenn es noch in seinem Besitz gewesen wäre, wäre es eh abgenommen worden! Also woher die Vielzahl an Nummern?!


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.06.2024 um 16:41
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:So berichtet er, dass ihm Sheqir bei der Alteneinsicht die Tat gestanden hat und gemeint hätte, er sei in einem „Blutrausch“ gewesen und er fühle keine Reue, da es das Opfer verdient hat.
Also, der letzte Teil (keine Reue, Opfer habe es verdient) passt nicht zusammen mit einer anderen Aussage von ihm:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 07.02.2024:Der Angeklagte rief „Ich habe für diese Hure ein unschuldiges Mädchen umgebracht!“
Das klingt eher wie Reue und nicht danach, dass das Opfer es verdient hätte.

Sheqir sollte sich vielleicht besser mal zur Sache einlassen. Es kann kaum noch schlechter für ihn werden.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Er wäre auch der Meinung gewesen, dass er noch ein paar Mal mehr zustechen hätte sollen, da die Zahl der Stiche dann Gerade gewesen wäre.
Das finde ich ja schon sehr gestört!
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Die Verteidigung von Schahrban wiederum, hat eine Schriftzug in Augenschein nehmen lassen, die vor Kurzem ein Justizbeamter bei Kontrolle der Vorführzelle, in der sich Sheqir meistens aufhält, an der Wand entdeckt hat.

Dort steht „Marcello B. Dein Leben gehört mir, du Hurensohn! Warte ab!“
Ohne Worte...
@fassbinder1925 Erinnerst du dich, wann dieser Schriftzug gefunden wurde? Es wäre interessant, ob es einen zeitlichen Zusammenhang zur Aussage von Marcello gibt. Wenn Sheqir das geschrieben hat, was momentan sehr wahrscheinlich klingt, muss ihn ja irgendwas getriggert haben.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.06.2024 um 17:16
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Dickes Danke erst mal an @fassbinder1925 und @Carrie007 für Eure Berichte aus dem Prozess.
Dem schließe ich mich gerne an :)

Für die Koks-Lieferung spricht M. E.: Vor Gericht wurde nur Murathan dazu befragt und niemand aus Rawans Familie. (Jedenfalls wurde das nicht berichtet.)
Wäre es eine Intrige gg. die Familie gewesen, wüssten man inzw., was im Päckchen war. Hätte die Familie mit Drogen in Verbindung gebracht werden sollen, hätte irgendwie die Polizei zur "Villa" (lt. Murathan) gelotst werden müssen.
Warum sollte der Vorsitzende Richter sich Stunden lang bemühen, Murathan jedes Wort aus der Nase zu ziehen?* Das unglaubwürdige Mehl war seine Ausrede vor Gericht:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 24.02.2024:Muratan erzählt nun davon, dass die Angeklagte vor einer Villa stehen geblieben ist und er einen verpackten harten Gegenstand über den Zaun aufs Grundstück werfen sollte, was da drin war, weiß er aber nicht. Das Grundstück gehört laut Zeugen dem Ex-Mann oder dem Ex-Schwager.

Der Vorsitzende hält ihm vor, dass seine Freunde bei der Polizei ausgesagt haben, dass er ihnen gesagt hat, er musste für sie einen großen Stein Kokain über den Zaun werfen. [...] Tatsächlich wird der Muratan dazu beigetragen haben, denn er sagte dann,er hat geglaubt, dass es Mehl sei. Auf die Entgegnung, dass Mehl doch nicht hart sei, fand er keine Antwort.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Natürlich würde kein Drogendealer oder -kurier für einen Kilo-Klumpen Kokain im Straßenwert von 80.000 € einen Wurf aus dem Auto in einen Vorgarten als Übergabemethode wählen.
Vom Wurf aus dem Auto weiß ich nichts. Aber Kokainsteine überstehen Überseereisen in Bananenkisten (lagern also nicht in Trockenobst). Auch gegen die ganz unten stehenden Bsp. ist der Wurf auf ein Grundstück gar nichts. Was soll passieren, wenn der Empfänger Bescheid weiß und das Zeug gut verpackt ist?
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Für mich ist das wieder einer dieser Sha.-Räuberpistolen, die sie ihren Kumpels aufgetischt hat, um sich da als Gangsterbrau zu präsentieren.
Z. B. das 80.000 € teurere Lasergerät, dass du für Angeberei hieltst, wurde durch Rawans Aussage bestätigt.
Ich weiß nur, dass Sha. manipulativ war, um Leute zu instrumentalisieren. Von purer Angeberei weiß ich nichts. Marcellos "Möchtegern-Ghettobraut" wurde im Thread zur Gangsterbraut.
Welche Räuberpistole bleibt übrig, wenn wir die Sachverhalte abziehen, welche Zeugen im Nachhinein nicht geglaubt haben wollen, um sich von den Straftaten zu distanzieren (neben Drogendelikten, § 138 StGB)? Murathan wurde auch gem. § 55 StPO belehrt.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Ich kann mir schon auch vorstellen, dass einige der Zeugen mit Drogen zu tun hatten (und sei es nur, dass sie gekifft haben, was damals ja noch illegal war) und sie vielleicht auch deshalb nicht besonders scharf drauf sind, vor Gericht lückenlos zu berichten.
Ich vertraue auf die Kompetenz des Richters zu wissen, wann o. g. Belehrung angezeigt ist, und bin sicher, er kennt § 2 Abs. 3 StGB ;)
Wird das Gesetz, das bei Beendigung der Tat gilt, vor der Entscheidung geändert, so ist das mildeste Gesetz anzuwenden.
Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__2.html

*Quelle wie gestern: https://www.pnp.de/nachrichten/bayern/prozess-um-den-doppelgaengerinnen-mord-wusste-das-ganze-piusviertel-vor-der-polizei-bescheid-15509014

"Beispiele ganz unten" (Hervorh. durch mich):
[…] werden Kokain-Pakete auf hoher See abgeworfen und von Frachtern an Bord genommen“, berichtet ein deutscher Ermittler:
[…]
Beliebte Masche: An Bord der Frachter werden Taschen mit der Droge direkt hinter die Stahltür der Container geworfen.
Quelle: https://www.bild.de/politik/inland/kokain-so-kommt-das-weisse-gift-nach-deutschland-664f1d4df7db9f38cb3030a7

Kokain und Geld in einer Begrenzungsmauer bei einer landwirtschaftlichen Wiese versteckt.
[…]
Bei einer näheren Durchsuchung der Mauer wurden weitere Päckchen Kokain entdeckt sowie 57.000 Euro in Bar, wetterfest verpackt.
https://www.stol.it/artikel/chronik/eppan-kokain-und-geld-in-mauer-versteckt-festnahme


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

14.06.2024 um 17:23
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ohne Worte...
@fassbinder1925 Erinnerst du dich, wann dieser Schriftzug gefunden wurde? Es wäre interessant, ob es einen zeitlichen Zusammenhang zur Aussage von Marcello gibt. Wenn Sheqir das geschrieben hat, was momentan sehr wahrscheinlich klingt, muss ihn ja irgendwas getriggert haben.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Das war vor der Pfingstpause. Also lange danach.
Die Frage kam schon auf :) & fassbinder war so nett und hat das mal zeitlich ein wenig eingeordnet :) Ich habs mal mit angehängt :)


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14.06.2024 um 18:48
Danke auch Dir, @Carrie007 für Deine Eindrücke zum Prozesstag! Und danke an @fischersfritzi
für Deine Recherche zur Staatsbürgerschaft!
Zitat von Carrie007Carrie007 schrieb:Er hat ja wie von fassbinder schon geschildert Fotos aus der Prozessakte genau beschreiben können. Zuerst dachte ich auch man kann sich ja irgendwie schon zusammenreimen wie so Fotos vom Fundort der Leiche mit Rettungspersonal wohl ausschauen...
Aber er nannte solche Details die man sich eben nicht zusammenreimen kann.
Das ist ja dann aber auch trotzdem eigentlich nur ein Hinweis darauf, dass er tatsächlich beim Aktenstudium dabei war, oder? Mit der Todesliste - welche ja eigentlich von Bedeutung ist, hängt das ja eher weniger zusammen, oder?
Zitat von Carrie007Carrie007 schrieb:Ein großes Thema war dabei auch weil die gezeigte Liste keine Telefonnummern der Personen beinhaltete und auf diesem Blatt auch kein Platz mehr gewesen wäre für Telefonnummern.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Wie wäre er denn gegebenenfalls an die Telefonnummern gekommen?
Ich bin etwas verwirrt. Ursprünglich war doch von Adressen die Rede?

Siehe hier;
Zitat von Moni99081115Moni99081115 schrieb am 11.04.2024:Die Zellendurchrsuchung durch die JVA Beamten brachte auch nichts, erst ein Polizist, der später aussagte, fand dann den Ordner, der einsam oben auf dem Schrank thronte, wo zwischen anderen karierten Blättern diese Adressliste und auch ein Notizbuch in einem Schuhkarton war. Der wurde aber auch angegangen,weil die Durchsuchung nicht im Beisein von Shekir und ohne Richter stattfand?

Die Adressen sind lauter Ingolstädter Anschriften, die der Angeklagte mit + und - gekennzeichnet hat, aber Rechtsanwalt Wittmann will jetzt erstmal eine Schriftprobe.
Zitat von Carrie007Carrie007 schrieb am 11.04.2024:Es waren 12 Namen und Adressen auf der Liste.
Die mit Pluszeichen sollten wohl "beseitigt" werden, die mit Minus zum schweigen gebracht.



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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

15.06.2024 um 12:17
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Was die Liste angeht, bekräftigt er, dass damit Hauptbelastungszeugen aus dem Weg geräumt werden sollten. Sheqir hätte Geld dafür versprochen.
Bis She. Ivan kennengelernt und Vertrauen zu ihm gefasst hatte, werden vermutlich schon einige wichtige Zeugen polizeilich vernommen worden sein. Da hätten die Tötungen ihm keinen großen Nutzen mehr gebracht, oder?

Denn das Gericht kann die Verlesung des Protokolls über die polizeiliche Zeugenvernehmung anordnen, wenn der Zeuge verstorben o. aus anderem Grund in absehbarer Zeit gerichtlich nicht vernommen werden kann.
Siehe § 251 Abs. 1 Nr. 3, Abs. 4 StPO: https://www.gesetze-im-internet.de/stpo/__251.html
Zitat von AudiLady83AudiLady83 schrieb:Wann fand denn eigentlich diese Akteneinsicht statt?! War das nachdem sich Sharaban eingelassen hat? Denn davor hätte er ja eigentlich nicht wissen können das sie alles auf ihn schiebt?!
Sollte Sha. ihn schon bei der Polizei belastet haben, könnte er diese Vernehmungsprotokolle kennen.
Sich gegenseitig zu belasten, kann grundsätzlich eine wirksame Verteidigungsstrategie sein, wenn die Spurenlage nicht ausreicht. Da nach meinem laienhaften Verständnis* in diesem Fall She. der Hauptspurenverursacher ist, hätte Sha. vermutlich den größeren Nutzen davon.
(* Ich kenne nur die Ergebnisse usw., die auch hier berichtet wurden.)
Und der teilweise feindselige Umgangston zwischen beiden Verteidigerlagern wäre auch "großes Kino". @fassbinder1925, du kannst Urheberrechte geltend machen, wenn deine diesbezüglichen, atmosphärischen Schilderungen 1 zu 1 in ein Drehbuch übernommen werden ;)


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15.06.2024 um 13:19
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Dickes Danke erst mal an @fassbinder1925 und @Carrie007 für Eure Berichte aus dem Prozess. Mir fällt es in dem Fall extrem schwer, mir ein Bild von den Tätern zu machen. Eure Berichte mit euren persönlichen Eindrücke helfen da sehr!
Vielen Dank auch @watnu und @Schneewi77chen fürs Lob :-)
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Das wurde tatsächlich gesagt. Das war glaube ich an der Stelle, wo der Zeuge gefragt wurde, ob Sheqir bei seinem Geständnis Emotionen ihm gegenüber gezeigt hat.
Ah ok, dann fiel dieser Satz zu einem anderen Zeitpunkt und ich hab ihn vielleicht akustisch nicht wahrgenommen. War manchmal schlecht zu verstehen...
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich denke, es hängt davon ab, welche "Knasterfahrung" dieser Zeuge mitbringt. Die Hände in den Tüten dienen dazu, sie vor Kreuzkontaminationen zu schützen, v.a. was Schmauchspuren oder Opferspuren angeht.
Vielen Dank für die Info! Dann könnte es natürlich auch sein dass ausreichend kriminelle Erfahrung genügt um zu wissen wie solche Fotos aussehen könnten...
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Das sehe ich auch so. Im Gegenteil. Wenn er darauf besteht, dass auf seiner Lister Telefonnummern waren, dann ist das doch ein ziemlich konkretes Detail, was man sich ohne Not nicht zusätzlich ausdenkt, nur um die eigene Aussage auszuschmücken. Ich finde eher, dass das die Glaubwürdigkeit seiner Aussage stützt, selbst wenn auf der vorliegenden Liste keine Nummern standen.
Das find ich auch. Wieso sollte er das erfinden, wenn es einfacher wäre nur zu bestätigen dass die gezeigte Liste die ist die er von Sheqir bekam.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich habe spontan gedacht, dass Sha. ihm irgendetwas über das Opfer erzählt hat, womit sie ihm gegenüber die Tat gerechtfertigt hat. Also irgendeine Lüge, was K. Schlimmes getan haben soll, wofür sie eine schlimme Strafe verdient hat.
So könnte es - sofern der Zeuge die Wahrheit sagt - natürlich auch gewesen sein. Dass Sheqir aufgrund von Sharabans Erzählungen diese Meinung vertrat. Beißt sich aber trotzdem mit der Aussage nach der Tat dass er "für diese Hure ein unschuldiges Mädchen umgebracht" hat.
Aber ich halte beide Äußerungen von ihm für möglich.
Was in seinem Kopf vorgeht entzieht sich ja komplett unserer Kenntnis.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Wie wäre er denn gegebenenfalls an die Telefonnummern gekommen?
Das wurde am Dienstag nicht thematisiert.
Ich denke aber wenn das nicht sein KANN dass Sheqir Telefonnummern zur Verfügung hatte wäre Wittmann sofort darauf angesprungen. Er hat dies aber nicht angesprochen.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:er wirkt auch nicht wie ein Typ, der sich mehrere Telefonnummern im Kopf merken kann.
Der Meinung würd ich mich mal anschließen:-)
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Das ist ja dann aber auch trotzdem eigentlich nur ein Hinweis darauf, dass er tatsächlich beim Aktenstudium dabei war, oder? Mit der Todesliste - welche ja eigentlich von Bedeutung ist, hängt das ja eher weniger zusammen, oder?
Das spricht in erster Linie nur mal für die Glaubwürdigkeit des Zeugen.
Mehrere (glaub ich) Justizbeamte hatten ja ausgesagt dass sie es ausschließen können dass Ivan C. oder generell Mitgefangene beim Aktenstudium eines Anderen dabei sein können.
Und damit stellten sie im Voraus schon die Glaubwürdigkeit des Zeugen in Frage.
Durch die genaue Schilderung der Fotos konnte er aber beweisen dass er sehr wohl Teile der Akte kennt (die Theorie von @cododerdritte jetzt mal außer Acht gelassen, die ja auch möglich ist).
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Ich bin etwas verwirrt. Ursprünglich war doch von Adressen die Rede?
Ja, sowohl damals als auch am Dienstag war nur eine Liste mit Namen und Adressen und Plus/Minuszeichen zu sehen soweit ich mich erinnere, ich glaube es war beide Male die gleiche.
Nichtsdestotrotz war der Zeuge felsenfest sicher dass auf seiner Liste auch Telefonnummern vermerkt waren, rechts davon.
Dass 2x diese Liste ohne Nummern gezeigt wurde heißt ja aber nicht automatisch dass es nicht mehrere Listen gab, Sheqir z.B. mehrere schrieb um sie mehreren Leuten auszuhändigen. Weil nur eine Liste gezeigt wird heißt ja nicht dass nicht sogar mehr als eine sichergestellt wurde oder zumindest existierte.
Ich wüsste nicht warum der Zeuge drauf beharren sollte dass auf seiner Liste Nummern waren.

Was mir noch einfällt zum Dienstag, was der Zeuge zweimal erwähnte:
Das Geld für die Auftragsmorde sollte explizit von seiner Schwester kommen, die gemeinsam mit der Mutter auch im Publikum sass.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

15.06.2024 um 13:29
Zitat von Carrie007Carrie007 schrieb:Das wurde am Dienstag nicht thematisiert.
Ich denke aber wenn das nicht sein KANN dass Sheqir Telefonnummern zur Verfügung hatte wäre Wittmann sofort darauf angesprungen. Er hat dies aber nicht angesprochen.
Ich kenne mich nicht genau aus, aber generell dürfte das doch ein allgemeines Problem von Personen sein, die in U-Haft genommen werden. Das passiert ja eigentlich in den meisten Fällen sehr plötzlich und jedem wird seinHandy abgenommen.
Aber so jemand hat doch das Recht, mit anderen Personen in Kontakt zu treten, also zu telefonieren und Briefe zu schreiben. Natürlich muss jedes Telefonat beantragt werden und auch die Anzahl der Telefonate, die jemand führen darf ist begrenzt.
Aber die Justiz kann mir doch eigentlich nicht mein Handy mit allen gespeicherten Kontakten abnehmen und dann sagen: "Wenn Du einen Verwandten/Freund/Bekannten kontaktieren willst, sieh zu wie Du an die Nummer kommst!"
Es geht doch heute wahrscheinlich den allermeisten so, dass sie die Nummern ihrer Kontakte nicht im Kopf haben? Ich selbst wüsste nur eine einzige Nummer auswendig, den Festnetzanschluss meiner Eltern, bei dem die Nummer seit 50 Jahren gleich geblieben ist....

Kann es also nicht sein, dass man als U-Häftling eine Liste mit den Kontakten aus dem Handy bekommt?


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

15.06.2024 um 13:50
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich denke, es hängt davon ab, welche "Knasterfahrung" dieser Zeuge mitbringt. Die Hände in den Tüten dienen dazu, sie vor Kreuzkontaminationen zu schützen, v.a. was Schmauchspuren oder Opferspuren angeht. Außerdem schneidet der Rechtsmediziner einem Tatverdächtigen in solchen Taten meist die Fingernägel ab und asserviert die Proben, um analysieren zu können, ob Spuren des Opfer darunter zu finden sind. Solange, bis das abgeschlossen ist, also die Proben für Schmauchspuren, Opfer-DNA etc. gezogen wurden, werden die Hände halt eingepackt
Also seine Letzte Verurteilung war wegen Bandenbetrug. Da wird zwar manchmal auch aufwendig verhaftet, aber Spuren spielen da ja nur teilweise eine Rolle. Es könnte natürlich sein.

Der Zeuge hat aber auch gemeint, dass er eine Kapuze auf dem Kopf hatte. Und tatsächlich war diese zwar nicht auf dem Kopf, aber aufgestellt am Genick. Also ich denke bei der Akteneinsicht war er auf jeden Fall dabei.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber die Justiz kann mir doch eigentlich nicht mein Handy mit allen gespeicherten Kontakten abnehmen und dann sagen: "Wenn Du einen Verwandten/Freund/Bekannten kontaktieren willst, sieh zu wie Du an die Nummer kommst!"
In U-Haft sind ja die Besuche streng geregelt. Und Zeugen, die dich stark belasten, wirst du vor ihrer Aussage eher nicht sehen und sprechen dürfen.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

15.06.2024 um 15:03
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber die Justiz kann mir doch eigentlich nicht mein Handy mit allen gespeicherten Kontakten abnehmen und dann sagen: "Wenn Du einen Verwandten/Freund/Bekannten kontaktieren willst, sieh zu wie Du an die Nummer kommst!"
Ich durfte mal die JVA Augsburg/Gablingen besichtigen & da hat mich genau das interessiert! Ein Justizbeamter erklärt mir dann, dass grade in U-Haft genau geschaut wird mit wem du telefonieren möchtest & im Zweifel sogar ein Richter gefragt wird ob ein Telefonat hier möglich ist, dass bezog sich generell auf Zeugen im Verfahren! Und wenn es dann genehmigt wird, wird ein Justizbeamter zugeschaltet, der das gesamte Gespräch mitverfolgt!
Wenn man die Telefonnummern nicht auswendig im Kopf hat, hat man die Möglichkeit sich diese über den Anwalt zu erfragen, der ja im Normalfall bei Beschuldigten sehr schnell zur Verfügung steht! Oder eben man lasst sich die Nummern über die Besucher geben, doch auch da geht der Zettel erst an einen Justizbeamten, wird geprüft & erst danach ausgehändigt! Ich denke da wäre schnell aufgefallen, dass er sich alle Telefonnummern von Zeugen geben lässt… Kann ich mir also weniger vorstellen, dass das unbemerkt irgendwie funktioniert hätte!
Uns wurde auch erklärt das oft in laufenden Ermittlungsverfahren Kontaktverbote verhängt werden, vorallem zu Zeugen die beeinflusst werden könnten!
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:ann es also nicht sein, dass man als U-Häftling eine Liste mit den Kontakten aus dem Handy bekommt?
Dies würde ich komplett ausschließen!
Zusätzlich zu dem was ich schon geschrieben hab fällt mir ein, dass Sheqir ja auch gar nicht mehr im Besitz seines Handys war & es ja bisher auch nicht gefunden worden ist! Das Handy wurde doch von einem Kollegen in die Donau geworfen… somit war es bei der Verhaftung ja auch nicht mehr verfügbar!


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

16.06.2024 um 13:27
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Laut Zeugen steht er aufgrund seiner Tat in der Nahrungskette ganz oben. Zusätzlich würde er mit Tavor und Diazepam dealen, weshalb er sich in der Haft einiges leisten kann.
Verstehe ich das richtig, dass damit She. gemeint ist? Ich bin mehr als verwundert:
1.
Ich hätte eher gedacht, dass er durch seine Tat im unteren Drittel der Knast-Hierarchie rangiert und evtl. auch deshalb erzählt, sein Opfer habe die Tat verdient.
2.
Dass er überhaupt in der U-Haft dealen kann.

Z. B. dem u. g. Polizistenmörder* wurde 2022 prophezeit:
Es gebe sicherlich den ein oder anderen Insassen im Gefängnis, der einen Polizistenmörder für seine Taten respektiere. 99 Prozent der Insassen aber verurteilten ein solches Verhalten eher. Zum einen, weil in diesem Fall eine wehrlose Frau arglos von hinten erschossen wurde, zum anderen, weil es im Gefängnis immer noch so etwas wie einen Verbrecherkodex gebe.
*Deutscher Bäcker, der kaltblütig 2 junge Pol. abknallte, die ihn beim Wildern erwischten.
Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/hierarchie-im-gefaengnis-104.html

Zu Dealen + Spitze der Nahrungskette würde eher die Kategorie passen, die ein ehemaliger JVA-Beamter und Buchautor über den Knastalltag beschrieb:
Zwei Kategorien von Insassen sind ihm besonders im Gedächtnis geblieben: Zum einen Mitglieder der organisierten Kriminalität. Sie sind für den Großteil der Straftaten innerhalb der Gefängnismauern verantwortlich, deren Anführer stehen auch ganz oben in der Knast-Hierarchie. Die andere Kategorie sind Kindermörder.
Quelle: https://www.giessener-allgemeine.de/kreis-giessen/pohlheim-ort848776/goerlach-butzbach-jva-erwachsenenvollzug-beamter-buch-alltag-hierarchie-alfred-92541388.html Alle o. g. Hervorh. durch mich.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

19.06.2024 um 11:47
Vielen lieben Dank @Carrie007 für das „Mitnehmen“ & den tollen Bericht!
Der zitierte Beitrag von Carrie007 wurde gelöscht. Begründung: der Bericht kann ggf. nochmals gepostet werden, aber bitte ohne Klarnamennennung des Zeugen
Ihre Glaubwürdigkeit dürfte dadurch auch nochmal gehörig erschüttert worden sein im Bezug auf ihre Einlassung oder?
Der zitierte Beitrag von Carrie007 wurde gelöscht. Begründung: der Bericht kann ggf. nochmals gepostet werden, aber bitte ohne Klarnamennennung des Zeugen
Das zeugt ja von einer Verzweiflung & ein wenig auch von Realitätsverlust oder? Denn wenn sie das schon anfragt, dann muss sie ja auch geglaubt haben das damit all ihre Probleme sich in Luft auflösen mit diesem Zauber!

Was hattest du den für einen persönlichen Eindruck von ihr? Hat sie drauf reagiert das dies alles offen gelegt wurde?


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