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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

7.484 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Vermisst, September ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Verschwinden und Tod von Gabby Petito

Verschwinden und Tod von Gabby Petito

13.07.2022 um 23:04
ich möchte hier gerne bzgl. der Ereignisse am 27.8. das Interview mit Brian Entin, der mit dem Manager des Tex Mex Restaurants sprach, nochmal reinnehmen. Es ist natürlich "nur" Hörensagen, weil der Manager selbst nicht vor die Kamera wollte. Aber dennoch - und das wurde nun auch nie widerrufen - sagt der Reporter, der Manager teilte ihm mit, dass die Geschichte, die in den Medien verbreitet wurde, nicht dem entsprach, was tatsächlich geschah.
Es gab keine "lauten Stimmen". Brian und Gabby hätten das Restaurant verlassen, ohne zu bezahlen und der/die Kellner/in sei ihnen auf die Straße nachgelaufen, um die Rechnung zu kassieren. Brian sei ruhig gewesen und habe bezahlt. Später wären Beide in das Restaurant zurück gekommen und Gabby hätte den Rechnungsbetrag zurückgefordert. Dies wurde seitens des Restaurants abgelehnt und damit hatte es sich.

Beitrag von luxlisbon (Seite 360)

Was selbstverständlich nicht ausschließt, dass Gabby später/draußen doch irgendwann geheult hat und Beide diskutierten.

Lt. dieser Website ging die Sonne um 20:06 unter (und übrigens der 3/4 Mond erst um 22:44 auf!!).
https://weatherspark.com/h/d/150300/2021/8/27/Historical-Weather-on-Friday-August-27-2021-in-Grand-Teton-National-Park-Wyoming-United-States#Figures-Temperature
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Das Bethune Video stammt vom 27.8. ca. 18 Uhr. Und in dem war in der Tag definitv kein Zelt am Van zu sehen. Kontrovers diskutiert wird, ob in dem Video jemand von innen die Vantür zuzieht und Sandalen hinter dem Van erkennbar sind. Meiner Meinung nach ja - was bedeuten würde, dass nach der Ankunft zwischen 16 und 17 Uhr zumindest noch eine Person am Van war. Aber ob oder ob nicht ist vermutlich weniger relevant.
Ich hatte da auch Flip Flops gesehen, aber am Ende war es knapp 2 Stunden vor Sonnenuntergang und heißt eben nicht viel.
Vielleicht hatte man da das Meiste schon in den Van gepackt und wollte zum Abschluss nochmal eine schöne Runde auf der anderen Seite laufen, mit Blick auf die Berge, bevor man weiterfuhr. Wobei das für mich am wenigsten Sinn macht, dass die Beiden in die Nacht losfahren wollten.
Zitat von Papaya64Papaya64 schrieb:Das würde immerhin die obige Variante von margaretha ausschließen, die wiederum Brians Geständnis wahrscheinlicher gemacht hätte.
Nach m.M. hat sich Brian in diesem Geständnis die Ereignisse "schön" geredet - an die Erlösung aus Gnade glaube ich einfach nicht. Er hätte alles versucht, irgendwie Hilfe zu organisieren, bevor er sie auf ihr Verlangen getötet hätte. Und davon ist eben in diesem Geständnis mit keinem einzigen Wort die Rede.
Was ich glaube: sie wird sich den Kopf gestossen haben, gefallen sein und eine schlimme Verletzung davon getragen haben, in deren Folge er sie tötete. Allerdings wird da mehr als ein "sie ist auf dem Rückweg gestolpert" dahinter stecken.

Hier übrigens auch nochmal das Interview mit dem Anwalt der Petitos zum Brief der Mutter. Am Ende sagt er nicht mehr, als dass die Mutter ihre Unterstützung offerierte in Beziehung zu Gabby, dass der Briefumschlag sagte "verbrenne dies, nachdem Du es gelesen hast" und die Kuchen/Säge Geschichte.
Beitrag von Kaietan (Seite 368)


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

14.07.2022 um 07:39
Zitat von BohoBoho schrieb:Ich hatte da auch Flip Flops gesehen, aber am Ende war es knapp 2 Stunden vor Sonnenuntergang und heißt eben nicht viel.
Vielleicht hatte man da das Meiste schon in den Van gepackt und wollte zum Abschluss nochmal eine schöne Runde auf der anderen Seite laufen, mit Blick auf die Berge, bevor man weiterfuhr. Wobei das für mich am wenigsten Sinn macht, dass die Beiden in die Nacht losfahren wollten.
Das macht in der Tat überhaupt keinen Sinn. Nächster Stop war Yellowstone.

Meiner Meinung nach haben sie nicht im Van geschlafen. Viel zu eng. Das Zelt stand an der anderen Seite des Creek. Dort sind sie evtl. noch herumgelaufen. Dort wollten sie die Nacht verbringen. Dort wurde sie ermordet. Dass sie nach einem Unfall/Sturz erwürgt wird, klingt für mich unlogisch. Warum? Ein wahrscheinlicheres Szenario scheint zum Besipiel: Sie streiten, er schubst sie, sie fällt hin und schlägt sich den Kopf. Der Streit eskaliert, sie könnte z.B. gesagt haben, dass es ihr nun endgültig reicht und Schluss ist, er erwürgt sie. So ähnlich interpretiere ich deinen Kommentar unten ja auch:
Zitat von BohoBoho schrieb:
Papaya64Papaya64 schrieb:
Das würde immerhin die obige Variante von margaretha ausschließen, die wiederum Brians Geständnis wahrscheinlicher gemacht hätte.
Nach m.M. hat sich Brian in diesem Geständnis die Ereignisse "schön" geredet - an die Erlösung aus Gnade glaube ich einfach nicht. Er hätte alles versucht, irgendwie Hilfe zu organisieren, bevor er sie auf ihr Verlangen getötet hätte. Und davon ist eben in diesem Geständnis mit keinem einzigen Wort die Rede.
Was ich glaube: sie wird sich den Kopf gestossen haben, gefallen sein und eine schlimme Verletzung davon getragen haben, in deren Folge er sie tötete. Allerdings wird da mehr als ein "sie ist auf dem Rückweg gestolpert" dahinter stecken.
Das Geständnis ist meiner Meinung nach nicht glaubwürdig. Was darin stimmt, ist die Tatsache, dass er sie erwürgte. Alles andere ist konstruiert, um die Tat zu rechtfertigen...


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

14.07.2022 um 18:18
Zitat von GrollieGrollie schrieb:Rein statistisch gesehen liegt der Grund für die Tötung der Partnerin in der Mehrzahl der Fälle in extremer Wut, Kränkung und Erschütterung des Selbstwertgefühls nach Ankündigung der Trennung durch die Partnerin. Die Ankündigung der Trennung ist statistisch gesehen die gefährlichste Situation im Leben einer Frau. So ist es nun mal. Ob man das jetzt verstehen kann oder nicht. Warum können offenbar einige/etliche Männer nicht mit einer Trennungsankündigung umgehen? Diese Frage können die Männerversteher ja vielleicht mal beantworten. Ich fänds wirklich interessant.
Vielen Dank dafür, ich finde, dass das ein wirklich guter Denkanstoß sein könnte.

Mich hat Dein Beitrag dazu bewegt, mich nach der Zeit des Mitlesens zu äußern. Zum Fall selbst gibt es meines Erachtens aktuell nicht mehr so wahnsinnig viel zu sagen. Vielleicht ändert sich das wieder mit dem Prozess, im Grunde tun mir alle nun noch Beteiligten aber nur noch leid.

Als wäre es nicht entsetzlich genug, dass diese beiden durch die Hand des einen zu Tode kamen, weltweit gieren die Leute auf eine Fortsetzung der Story. Imho ist das ähnlich wie beim Fall Watts. Gerade die scheinbare Greifbarkeit der "Protagonisten" durch in alle Zeit abrufbare Social-Media-Inhalte scheint vielen Menschen den Eindruck von Nähe zu vermitteln.

(Ich möchte zu bedenken geben, dass die Familie von Shannan Ruczak bis heute anhaltender, bösartiger Belästigung durch irgendwelche Leute ausgesetzt ist, die das Opfer als eigentliche Täterin und ihren Mörder zum von ihr zu den Taten getrieben armen Mann sehen.)

Ich verstehe den Ansatz, die Motive des Täters durchdringen zu wollen. Andernfalls wäre ich, wie wohl die meisten, nicht an diesem Unterforum interessiert.

Die geradezu gebetsmühlenartig wiederholte Behauptung einer "objektiven" Herangehensweise in Fällen, in denen ein Mann seine Partnerin tötet und diese ja irgendwie eine Mitverantwortung für ihre eigene Ermordung getragen haben muss ( Zitat: "It takes two to tango"), halte ich jedoch für nicht haltbar.

Vielmehr gibt es eine Bezeichnung für diese Art, sich mit schlimmen Dingen auseinanderzusetzen, die sicher nicht allen unbekannt ist.

Der "Just-World-Bias", also die Vorannahme einer in sich gerechten Welt, ist in den meisten von uns verhaftet.

Die Geschehnisse müssen gerecht sein, Sinn machen, irgendwie ableitbar und somit vorhersehbar sein, sonst kommen wir auf Dauer nicht klar. Was geschieht, muss man irgendwie verdient haben, im Guten wie im Schlechten.

Gerade bei sowas objektiv Sinnlosen wie Gewalttaten nutzt unser Hirn gern derartige Auswege: Natürlich muss das Opfer etwas falsch gemacht habe, denn sonst wäre das nicht passiert.

Das heißt nämlich zugleich: Wenn ich alles richtig mache, kann mir sowas nicht passieren.

Und noch ein viel bemühter englischer Ausdruck: Was da rauskommt, nennt man victim blaming.

Zurück zum Thema: Man lehnt sich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man konstatiert, dass Brian Laundrie seine ihm körperlich deutlich unterlegene und psychisch nicht so superstabile Partnerin Gabby Petito gewaltsam getötet hat. Ebenso steht fest, dass er den Menschen, die sie nach seiner alleinigen Rückkehr verzweifelt gesucht haben, nicht mitgeteilt hat, dass sie tot ist. Dann hat er sich (aller Wahrscheinlichkeit nach) suizidiert.

Nun kann man natürlich fragen, ob es "fair" ist, diesen 23-Jährigen posthum und ohne ihn zu kennen als "gewalttätigen Narzissten" zu charakterisieren. Und klar ist es nicht gerade wissenschaftlich, eine Geschichte von ihrem Ende her zu interpretieren.

So oder so: Es sei jedem unbenommen, darüber nachzudenken, warum der junge Mann sich dafür entschieden hat, seine Freundin umzubringen. Vielleicht kommt man für sich selbst zu dem Schluss, dass sie einfach super nervig war und er nicht mehr die Nervenstärke besaß, die es gebraucht hätte.

Selbst wenn(!) man diesem Narrativ folgen möchte, wäre es halt immer noch seine Verantwortung gewesen, sich sofort zu trennen. Den anderen umzubringen ist, egal wie sehr man sich gestresst und überfordert fühlt, schlichtweg kein zu rechtfertigendes Verhalten. Das passiert einem auch nicht einfach so. Das ist dann halt Mord. Und dafür ist das Opfer eben nicht verantwortlich. Also wirklich nie.

Abgesehen davon, dass Brian Laundrie die einzigen beiden Menschen, die was dazu sagen können, umgebracht hat, find ich persönlich es jetzt auch gar nicht so superspannend, was genau zum Zeitpunkt der Tat diesem Hirn vorging oder eben auch nicht. Er wollte sie töten und hat sie getötet. Viel mehr wage ich dahinter nicht zu vermuten.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

14.07.2022 um 19:32
Zitat von burnonedownburnonedown schrieb:Er wollte sie töten und hat sie getötet.
Das kannst Du nicht wissen, dies wäre nur der Fall, wenn seine Geschichte stimmt, die ich ihm aber nicht abnehme.

Hat er sie aber im Affekt getötet dann wollte er es nicht, sondern er brachte sie völlig von Sinnen um und war hinterher selbst von sich geschockt sowas getan zu haben.

Ein "ich geh jetzt hin und bringe sie um" glaube ich nicht, sondern ein völlig aus dem Ruder gelaufener Streit, der ihn so in Rage brachte das er durchdrehte und sie umbrachte.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

14.07.2022 um 20:44
Zitat von Sonnenlicht333Sonnenlicht333 schrieb:Das kannst Du nicht wissen,
Nun ja... ich glaube schon, dass ich das wissen kann.
Wenn jemand unabsichtlich, also ohne es zu wollen, den Tod eines anderen Menschen verursacht, ist das gemeinhin ein Unfall. Meines Erachtens ist ein Unfall in diesem Fall ausgeschlossen und stand auch nie zur Debatte.

Ob man jetzt eine psychische Ausnahmesituation im Sinne einer "Affekttötung" annimmt oder nicht, hat für mich keinen Einfluss auf den Wahrheitsgehalt meiner Aussage.
Zitat von burnonedownburnonedown schrieb:Er wollte sie töten und hat sie getötet
Oder anders: Vielleicht bist Du der Wahrheit näher als ich und er "wollte" sie nur würgen, bis sie still ist. Halt nicht explizit töten. Nur mit Gewalt zum Schweigen bringen oder hierzu oder dazu. Halte ich zwar für eher unwahrscheinlich, weil so ein Sterben recht lange dauert und ich nicht glaube, dass das ohne Tötungsabsicht geht, aber sei's drum.

Macht für mich aber auch keinen Unterschied.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

14.07.2022 um 22:15
Zitat von burnonedownburnonedown schrieb:Imho ist das ähnlich wie beim Fall Watts. Gerade die scheinbare Greifbarkeit der "Protagonisten" durch in alle Zeit abrufbare Social-Media-Inhalte scheint vielen Menschen den Eindruck von Nähe zu vermitteln.
Jein - IMHO ist es mehr die Dramatik. In beiden Fällen waren es - zumindest nach außen - perfekte Pärchen. Im Falle Watts taten sich dann bei näheren Hinsehen Abgründe auf. Bei Brian und Gabby dieser gefühlt aus dem Nichts kommende Mord.
Zitat von burnonedownburnonedown schrieb:Ich verstehe den Ansatz, die Motive des Täters durchdringen zu wollen. Andernfalls wäre ich, wie wohl die meisten, nicht an diesem Unterforum interessiert.
Richtig - dies ist ein Kriminalforum, mit realen Fällen. Manche Fälle interessieren mich, weil sie in meiner Gegend passiert sind. Andere, weil ich mich irgendwie mit dem Opfer bzw. Angst identifizieren kann (die Joggern, ich jogge selbst gerne). Andere eben aufgrund der "Dramatik". Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass gerade Frauen sich sehr für reale Kriminalgeschichten interessieren.

Allerdings interessiert mich nicht in erster Linie ein Motiv oder die Schuldfrage, sondern der Ablauf, die Entwicklung, die Hintergründe. Alles dies gehört eben zu einer Tat - manchmal ist es "einfach", der eine nennt den anderen ein "A...loch" und wird erschossen - manchmal ist eben komplizierter.

Es sind reale Fälle - Menschen, die gestorben sind, teils grausam ermordet wurden (ich denke hier an K. Wall). Man sollte bei allem Interesse und Erörtern das nicht vergessen. Da gibt es Hinterbliebene, die leiden. Opfer, die leben wollten. Und hätte auch. nur ein einziges Opfer gewusst, was passieren wird, wären Abläufe ganz anders gewesen.

Der Mörder ist am Ende der Mörder, der einem anderen Menschen das Leben genommen hat.
Zitat von burnonedownburnonedown schrieb:Gerade bei sowas objektiv Sinnlosen wie Gewalttaten nutzt unser Hirn gern derartige Auswege: Natürlich muss das Opfer etwas falsch gemacht habe, denn sonst wäre das nicht passiert.

Das heißt nämlich zugleich: Wenn ich alles richtig mache, kann mir sowas nicht passieren.
Genau die gleiche Vorgehensweise gilt jedoch auch für die einfache "Brian war ein Narzisst und hat sie deswegen getötet" Variante. Ds heißt nämlich zugleich: weil ich diesen malignen Narzissten sofort anhand des Videos erkannt habe, kann mir das nicht passieren.

Und ja, der Mensch an sich will lernen und Gefahren vermeiden. Auch deswegen ist ein Interesse/eine Neugierde Abläufe nachvollziehen, vorhanden. Man kann durchaus von den schlechten Erfahrungen anderer Menschen lernen.
Zitat von burnonedownburnonedown schrieb:Er wollte sie töten und hat sie getötet. Viel mehr wage ich dahinter nicht zu vermuten.
Er hat sie getötet, soviel steht fest. Das ist auch seine Aussage.
Ob er generell oder ab wann er eine Tötungsabsicht hatte, das ist eben die Frage.
Zumindest in Deutschland ist Mord klar definiert und die Hürde ist hoch. Danach gibt es viele feine Abstufungen, vom Totschlag bis Körperverletzung mit Todesfolge, etc.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

15.07.2022 um 16:04
@burnonedown

Vielen Dank für Deine Einschätzung - und oh je, da muss ich ein bisschen ausdifferenzieren!
Dieser, vermutlich zu flapsige Begriff, ist hier missverständlich. Er stammt aus meinem Post, wie folgt:
Zitat von AlikiAliki schrieb am 07.07.2022:It takes two to tango!
In einer gewaltbelasteten Beziehung gibt es selbstverständlich ein Zusammenspiel der beteiligten Personen.

Ich hatte mal in einer Gruppe eine Frau, die ständig sichtbare, blaue Flecken im Gesicht und am Körper hatte. Oft erzählte sie von ihren Schwierigkeiten mit ihrem Partner. Inhaltlich ging es in dieser Gruppe jedoch nicht um Probleme in Beziehungen. Dennoch habe ich ihr natürlich alle möglichen fachlichen Hilfe-Angebote mitgeteilt. Die übrigen Mitglieder der Gruppe waren immer extrem betroffen und haben ebenfalls ihre Hilfe angeboten. Dies schien aber für die Frau unmöglich und sie erklärte stets, warum sie diesen Mann auf keinen Fall verlassen könne und warum ihr die Angebote nichts bringen würden. Irgendwann hat der Mann die Frau wieder verprügelt und aus einem Fenster im zweiten Stock gestoßen. Nach monatelangem Krankenhausaufenthalt ist sie dennoch zu ihm zurück. Obwohl eine NGO sie sogar in eine andere Stadt gebracht - und dort für eine Wohnung gesorgt hatte. Ein Neuanfang wäre also möglich gewesen.

Solche extremen Fälle gibt es gar nicht so selten. Die von Gewalt betroffenen Partner*innen schaffen es ganz oft nicht, sich daraus zu lösen. So entsteht dann schnell die Idee: "selbst schuld, sie/er hätte doch gehen können! Ein sehr komplexes Thema.

Macht spielt dabei auch immer eine Rolle. Die Macht der Frau im oben genannten Beispiel: sie war sicher, er könne ohne sie nicht existieren, er brauche sie.

Menschen geraten in Abhängigkeiten in Beziehungen und finden keinen Weg mehr heraus. Nebenbei, beruflich bedingte Handlungskompetenzen helfen manchen Menschen trotzdem nicht. Toxische Beziehungen gibt es in allen Gesellschaftsschichten und in allen Berufsbildern.

Meiner Meinung nach ist allerdings eine Partner*in-Tötung schon der Hinweis auf eine sehr gestörte Persönlichkeit. Dazu gehört eine hohe Gewaltbereitschaft, nicht nur eine gestörte Selbstkontrolle.
Mir ist es wichtig, an dieser Stelle nochmal zu betonen, dass ich im Kontext der Diskussion @Papaya64 zumindest dahingehend Recht geben wollte, dass in der (toxischen) Beziehung zwischen Gabby Petito und Brian Laundry ein Muster ablief, welches beide Personen bedingte. Ein Ablauf, geprägt durch Ängste, Manipulation, Wut, Schuld etc., der dazu führte, dass das Opfer die Situation aus eigener Kraft nicht mehr verlassen konnte und gleichzeitig vermutlich die Wut des Täters sich noch steigerte.

An anderer Stelle hier im Thread hatte ich schon mal auf den Gewalt-Zyklus nach Lenore Walker hingewiesen. Das ist ein gängiges und gutes Erklärungsmodell zu Häuslicher Gewalt. Siehe wie folgt:

https://www.diagnose-gewalt.eu/haeusliche-gewalt/definition-haeuslicher-gewalt/kreislauf-der-gewalt/

Wikipedia: Lenore E. Walker

Gabby Petito wurde das Leben auf grausamste Art genommen, der Täter ist Brian Laundry! Gabby Petito ist nicht schuld an ihrem Tod! Daran trägt alleine Brian Laundry die Schuld!


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

15.07.2022 um 16:16
Zitat von AlikiAliki schrieb:Gabby Petito wurde das Leben auf grausamste Art genommen, der Täter ist Brian Laundry! Gabby Petito ist nicht schuld an ihrem Tod! Daran trägt alleine Brian Laundry die Schuld!
Die Schuldfrage ist längst geklärt. Es geht hier darum, die Beziehungsdynamik zu verstehen, die zu diesem fatalen Ergebnis führte. Das wird sich durchaus in dem wiederfinden, was @Aliki oben verlinkt hat.

Es ist daher nicht hilfreich, wenn bestimmte Kreise jedesmal, wenn sich die Frage stellt, was Gabby evtl gemacht hat und was das bei Brian auslöste und umgekehrt, wieder den gleichen Angriff starten "willst du damit sagen, Gabby war selbst schuld an ihrem Tod?"

Nein, will ich nicht sagen und wahrscheinlich auch sonst niemand. Sowas führt uns einfach nur immer wieder off topic.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

15.07.2022 um 17:23
Zitat von AlikiAliki schrieb:Gabby Petito wurde das Leben auf grausamste Art genommen, der Täter ist Brian Laundry! Gabby Petito ist nicht schuld an ihrem Tod! Daran trägt alleine Brian Laundry die Schuld!
Nein, der Täter ist Brian Laundrie.
Zitat von AlikiAliki schrieb:Das ist ein gängiges und gutes Erklärungsmodell zu Häuslicher Gewalt.
In Deutschland wäre der Moab Vorfall gar nicht unter häusl. Gewalt geführt worden, das geschah dort nur aufgrund der Tatsache, dass sie in diesem Van unterwegs waren und darin lebten, auf ihrem roadtrip. Ich selbst betrachte das auch anders und glaube, so unschön das ist, diese Form von Streit gibt es unter zig Tausend jungen Menschen, ohne dass man von häusl. Gewalt spricht.
Für meine Begriffe wird der Ausdruck hier wirklich überstrapaziert.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

15.07.2022 um 17:48
Zitat von InterestedInterested schrieb:Nein, der Täter ist Brian Laundrie.
Danke für den Hinweis!
Zitat von InterestedInterested schrieb:In Deutschland wäre der Moab Vorfall gar nicht unter häusl. Gewalt geführt worden, das geschah dort nur aufgrund der Tatsache, dass sie in diesem Van unterwegs waren und darin lebten, auf ihrem roadtrip.
Nein, das wäre auch bei uns als Häusliche Gewalt bezeichnet worden - und entsprechend in der jährlichen Statistik gelandet.
Häusliche Gewalt bezeichnet Gewalttaten zwischen Menschen, die in einer häuslichen Gemeinschaft leben oder lebten, beispielsweise in einer Ehe, Lebenspartnerschaft oder intimen Beziehung. Zu häuslicher Gewalt zählen nicht nur Schläge. Körperliche Gewalt ist nur eine Facette eines komplexen Verhaltensmusters, das umfassend auf Macht und Kontrolle zielt. Betroffene sind häufig auch psychischer Gewalt wie Demütigungen, Drohungen, Einschüchterungen, sozialer Isolation oder wirtschaftlichem Druck durch den Täter oder die Täterin ausgesetzt.
Quelle: Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/haeusliche-gewalt

Das BKA benennt dies wie folgt (Hervorhebungen von mir)
Die jährliche Kriminalstatistische Auswertung zur Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamtes macht das Ausmaß der Gewalt in Partnerschaften deutlich, wobei diese nur das Hellfeld der polizeilich bekannten Fälle abbildet. Demnach wurden 2020 insgesamt 148.031 Menschen Opfer von Partnerschaftsgewalt (2019: 141.792). Obwohl auch Männer Opfer von Partnerschaftsgewalt werden, ist nach polizeilicher Kriminalstatistik in vier von fünf Fällen eine Frau betroffen.
Quelle: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/haeusliche-gewalt

In der Sozialen Arbeit sowohl in der Basisarbeit als auch in der Forschung werden diese Straftaten als "Häusliche Gewalt" bezeichnet. Allerdings, in letzter Zeit, höre bzw. lese ich auch den Begriff "Femizid" immer wieder.

Siehe auch hier:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-sexuelle-gewalt-aktionsplan-frauenhaus-1.5547643


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15.07.2022 um 18:26
@Aliki
Ich meinte es nur auf die Tatsache hin, dass diese in Moab eine Auseinandersetzung hatten, wie ich sie selbst schon beobachten konnte, ohne dass ich es als häusl. Gewalt bezeichnet hätte. Ein streitendes Paar. Besonders im Hinblick und temper auf das Alter bezogen.
Häusliche Gewalt bezeichnet Gewalttaten zwischen Menschen, die in einer häuslichen Gemeinschaft leben oder lebten, beispielsweise in einer Ehe, Lebenspartnerschaft oder intimen Beziehung. Zu häuslicher Gewalt zählen nicht nur Schläge. Körperliche Gewalt ist nur eine Facette eines komplexen Verhaltensmusters, das umfassend auf Macht und Kontrolle zielt. Betroffene sind häufig auch psychischer Gewalt wie Demütigungen, Drohungen, Einschüchterungen, sozialer Isolation oder wirtschaftlichem Druck durch den Täter oder die Täterin ausgesetzt.
Diese Erklärung vermag ich aus dem bekannten Moab Video nicht als solche zu erkennen.


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15.07.2022 um 18:52
Zitat von InterestedInterested schrieb:
Aliki schrieb:
Gabby Petito wurde das Leben auf grausamste Art genommen, der Täter ist Brian Laundry! Gabby Petito ist nicht schuld an ihrem Tod! Daran trägt alleine Brian Laundry die Schuld!
Nein, der Täter ist Brian Laundrie.
??

"Im strafrechtlichen Sinne versteht man unter Schuld das persönliche Dafürkönnen für das begangene Unrecht".

Brian Laundry ist der Mörder und er trägt natürlich auch die Schuld. Ich denke das wirst du wohl nicht in Frage stellen wollen.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

15.07.2022 um 19:20
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Brian Laundry ist der Mörder und er trägt natürlich auch die Schuld. Ich denke das wirst du wohl nicht in Frage stellen wollen.
@Kaietan

Brian Laundrie ist der Mörder. Ich weiß nicht, wo Du den restl. Unsinn in meine Beiträge packst oder was implizieren möchtest- aber den Namen sollte man schon richtig schreiben, wenn man hier so lange mitdisktuiert. :Y:


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15.07.2022 um 19:36
@Interested

War es nicht so, dass die Polizei von einem Anrufer darüber informiert wurde, dass ein Mann eine Frau ins Gesicht geschlagen hätte?

Da ist doch die Bezeichnung „Häusliche Gewalt“ nach der Definition des BMFSFJ gerechtfertigt. Gabby Petito und Brian Laundrie waren ein Paar, lebten zusammen etc.!


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

15.07.2022 um 19:49
@Aliki
Zitat von AlikiAliki schrieb:War es nicht so, dass die Polizei von einem Anrufer darüber informiert wurde, dass ein Mann eine Frau ins Gesicht geschlagen hätte?
Zum einen gab es da unterschiedliche Aussagen zum Hergang, zum anderen habe ich mich dazu bereits erklärt, warum ich den Begriff in der Situation überstrapaziert befinde.

Ihr könnt da auch gerne untereinander weiter ferndiagnostizieren, einen abuser aus ihm machen, ohne beide gekannt zu haben, bestehende Fakten ausblenden, die alle innerhalb dieses threads vorhanden sind und mit Quellen seinerzeit belegt wurden. Ich möchte mich daran nicht beteiligen, weil für mich persönlich sinnlos.

Tatsächlich interessiert mich nur, warum es innerhalb so kurzer Zeit zu dieser Tat kam, ob es psychische Dispositionen dafür gab, was wir vermutlich auch nicht erfahren werden. Es bleibt also nur die Verhandlung abzuwarten, so sie denn so stattfindet und Aufschluss darüber gibt, was warum und wie passiert ist.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

15.07.2022 um 20:10
@Interested
Zitat von InterestedInterested schrieb:Zum einen gab es da unterschiedliche Aussagen zum Hergang, zum anderen habe ich mich dazu bereits erklärt, warum ich den Begriff in der Situation überstrapaziert befinde.
Der Hergang des Vorfalls ist unerheblich für die Feststellung, dass es sich hierbei um häusliche Gewalt handelt, da ganz grundsätzlich der Begriff "Häusliche Gewalt" nicht geschlechtsspezifisch Verwendung findet. Da es sich um eine Auseinandersetzung eines Paares gehandelt hat, das eine Lebensgemeinschaft gebildet hat usw., siehe genannte Definition.

Der Begriff wird nicht überstrapaziert, er ist einfach die korrekte Bezeichnung für das Geschehen. Er würde auch stimmen, wenn eine Frau ihren Lebenspartner umgebracht hätte.


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15.07.2022 um 22:32
Zitat von Papaya64Papaya64 schrieb:Es geht hier darum, die Beziehungsdynamik zu verstehen, die zu diesem fatalen Ergebnis führte.
Wie möchte man die Beziehungsdynamik erkennen ,ohne die Personen je gesehen, gesprochen oder gekannt zu haben...Hellseherei? Eigene Erfahrung? Das ist doch wie ich bereits einige Seiten vorher schrieb absoluter Quatsch.
Zudem auch eine bodenlose Frechheit, da man entweder der einen oder der anderen Person Dinge unterstellt, die man ausschliesslich sich selber zusammen fabuliert und zwar nur im Rahmen des eigenen Horizontes.


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