Koch (34) im westfälischen Ahlen erschossen

Hier die zu der Verhaftung zugehörige Polizeimeldung:

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Münster und der Polizei Münster.

Nach dem Mord an einem 34-jährigen Ahlener Ende 2020 und damit einhergehenden intensiven Ermittlungen einer bei der Polizei Münster eingerichteten Mordkommission haben Ermittler am 4. Juli in Ahlen einen 44-jährigen Beschuldigten festgenommen.

"Der 44-Jährige soll Ende 2020 in Ahlen und Hamm versucht haben, zwei uns namentlich bekannte Personen zu überreden, den 34-Jährigen zu töten", erklärt die Leiterin der Mordkommission, Kriminalhauptkommissarin Julika Böhlendorf. "Die beiden haben das Ansinnen abgelehnt und werden nicht verdächtigt, die Tat ausgeführt zu haben. Die Ermittlungen zu der oder den Personen, die die Tat schlussendlich begangen haben, dauern an."

Der Beschuldigte, der der versuchten Anstiftung zum Mord dringend verdächtig ist, wurde widerstandslos an seiner Wohnanschrift in Ahlen festgenommen. Zu den Vorwürfen äußert er sich bislang nicht. Die Ermittler haben neben seiner Wohnung in Ahlen ebenso eine weitere Wohnung und ein Juweliergeschäft in Ahlen, zwei Gastronomiebetriebe am Phönixsee in Dortmund sowie eine Wohnung in Beckum durchsucht und weitere Beweismittel sichergestellt.

Die Staatsanwaltschaft Münster hatte bereits im Vorfeld die Beschlüsse zur Durchsuchung aller Objekte sowie den Haftbefehl beim Amtsgericht Münster erwirkt.

Am Tag der Festnahme ordnete der zuständige Haftrichter Untersuchungshaft für den 44-jährigen an.

Die Ermittlungen dauern an.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/52656/5550248

@LackyLuke77

Danke für den Beitrag.

Ich frage mich ja immer, warum jemand so retardiert ist, irgendwelche Leute um einen Mord zu bitten. Ich meine, offenbar hat sich der TV ja nicht an hauptberufliche Auftragsmörder gewandt, sondern an "normale" Mitmenschen, die er dann zum Mord überreden wollte. Das er mit der Nummer früher oder später auffliegen würde, kam ihm nicht in den Sinn ? So ein hohes Risiko zeugt nicht gerade von hohem Intellekt. Das einzig Gute daran ist, dass er deswegen nun verhaftet werden konnte. Mal sehen, ob noch was zum Motiv veröffentlicht wird.

Gestern Abend kam es offenbar zu einem Vorfall diesen Fall betreffend.

Ein Schuss in den Rücken eines 37-Jährigen vor einem Supermarkt in Ahlen hängt möglicherweise mit einem früheren Mord zusammen.

Bei dem 68-jährigen Täter mit deutschem und türkischem Pass handelt es sich offenbar um den Vater eines 2020 in Ahlen ermordeten 34-jährigen Kochs. Die Tat hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Familie hatte damals ein hohes Lösegeld ausgesetzt.

Quelle:
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/schiesserei-parkplatz-ahlen-100.html

@Ziegenpetra

Danke für den Hinweis.
Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung.

In der Überschrift des verlinkten Artikels wird ja sofort die Frage aufgeworfen, ob es sich bei dem Vorfall um "Selbstjustiz" handeln könnte.

Selbstjustiz? 37-Jähriger in Ahlen durch Schüsse verletzt

Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/schiesserei-parkplatz-ahlen-100.html

@Ziegenpetra
Vielen Dank für die Info.

Kielius schrieb:In der Überschrift des verlinkten Artikels wird ja sofort die Frage aufgeworfen, ob es sich bei dem Vorfall um "Selbstjustiz" handeln könnte.

Das halte ich keineswegs für abwegig. Der damals Tatverdächtige wurde ja bezichtigt, durch Ansprache versucht zu haben, Leute für den Mord am damaligen Opfer zu gewinnen. Scheinbar sind die Anschuldigung falsch oder können zumindest nicht nachgewiesen werden, da die Ermittlungen eingestellt wurden. Wenn Angehörige deshalb den Glauben an die Gerechtigkeit verlieren und das Gesetz in die eigene Hand nehmen ist das natürlich übel. Mal sehen ob dem so ist und was daraus wird...

Ich kann mir vorstellen, dass der Vater des Ermordeten und der damalig Tatverdächtige evtl. zufällig auf diesem Parkplatz zusammengetroffen sind.

Dieser Parkplatz steht sowohl Aldi- als auch Gymkunden zur Verfügung.

Ich finde auch, dass es nach Selbstjustiz "riecht". Da wäre nur die Frage, woher die Waffe kam.

Immer greifbar im Handschuhfach?

Ziegenpetra schrieb:Ich kann mir vorstellen, dass der Vater des Ermordeten und der damalig Tatverdächtige evtl. zufällig auf diesem Parkplatz zusammengetroffen sind.

Genau davon würde ich ja nun, angesichts des Tatorts und der von der Presse aufgeworfenen Frage einer möglichen Selbstjustiz, nicht (!) ausgehen.

Mir erscheint wahrscheinlicher, dass - insbesondere falls sich der Verdacht einer Selbstjustiz erhärten sollte - das Opfer gezielt auf dem Parkplatz abgepasst wurde. Insbesondere falls das Opfer regelmäßig das Fitness-Center aufsuchte.
Aber auch eine Tat nach einem Einkauf des Opfers wäre denkbar. Denn wer einen Einkaufsmarkt betritt, kommt in aller Regel in absehbarer Zeit auch wieder heraus...
Beides also "günstige Gelegenheiten", jemanden gezielt abzupassen...

Es kann sich nicht um den damaligen TV handeln... dieser wurde in diversen Medien als "Daniel" benannt, der nun in Hamm angeschlossene als "Benjamin Ü.".

Kielius schrieb:Aber auch eine Tat nach einem Einkauf des Opfers wäre denkbar. Denn wer einen Einkaufsmarkt betritt, kommt in aller Regel in absehbarer Zeit auch wieder heraus...

Richtig. Mit seiner Mutter wird der Typ eher nicht ins Gym gehen. : )

VeganInvestiga schrieb:Es kann sich nicht um den damaligen TV handeln... dieser wurde in diversen Medien als "Daniel" benannt, der nun in Hamm angeschlossene als "Benjamin Ü.".

Wurde so benannt, muss aber nicht sein richtiger Name gewesen sein.

VeganInvestiga schrieb:Es kann sich nicht um den damaligen TV handeln... dieser wurde in diversen Medien als "Daniel" benannt, der nun in Hamm angeschlossene als "Benjamin Ü.".

Hast du dazu eine Quelle?

Der Mann wurde in Ahlen, nicht in Hamm angeschossen.

VeganInvestiga schrieb:Es kann sich nicht um den damaligen TV handeln... dieser wurde in diversen Medien als "Daniel" benannt, der nun in Hamm angeschlossene als "Benjamin Ü.".

Es war ja von verfeindeten Familien die Rede und auch von mindestens einem Versuch, Auftragsmörder zu akquirieren.
Möglicherweise sind also noch weitere Personen "im Spiel".

sooma schrieb:Wurde so benannt, muss aber nicht sein richtiger Name gewesen sein.

Es ist ja durchaus gängige Praxis, in behördlichen Pressemitteilungen die Namen von Tätern bzw. Tatverdächtigen und auch von Opfern mit ausgeschriebenem Vornamen und der Initiale des Nachnamen zu nennen.
Werden Pseudonyme verwendet, ist dies in aller Regel ausdrücklich gekennzeichnet ("Name geändert"). Was ja auch deswegen sinnvoll ist, um jemand anders, der vielleicht zufällig so heißt wie das gewählte Pseudonym, zu schützen...

Deshalb gehe ich davon aus, dass der auf dem Aldi-Parkplatz Attackierte tatsächlich Benjamin Ü. heißt.

Ziegenpetra schrieb:Hast du dazu eine Quelle?

Die BILD benennt aktuell den abgekürzten Namen des Opfers und Nachbarn mit "Benjamin Ü.":

https://m.bild.de/regional/nordrhein-westfalen/ahlen-schuesse-auf-aldi-parkplatz-selbstjustiz-eines-vaters-6763f4c20b31df4fc53397ac

Von "Daniel" lese ich meines Wissens das erste Mal.

Der Spiegel berichtet auch von Gewalt gegen die Mutter des jetzigen Opfers:

Anschließend soll der Tatverdächtige eine 62 Jahre alte Angehörige des Opfers geschlagen und verletzt haben.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ahlen-mann-auf-discounter-parkplatz-angeschossen-68-jaehriger-festgenommen-a-d0f2f2e3-c770-4a5a-a455-c1644fb0dee7

Die Familie von Thomas hatte die Nachbarn in Verdacht, die Ermittlungen haben aber nichts ergeben, was den Verdacht bestätigen konnte, die aktiven Ermittlungen wohl vor nicht allzulang eingestellt.

https://www.focus.de/panorama/welt/rache-fuer-einen-unaufgeklaerten-mord-schuesse-auf-discounter-parkplatz-68-jaehriger-in-u-haft_id_260578321.html

Aktueller Stand heute:
Die Polizei sieht einen möglichen Bezug zu dem 2020 begangenen Tötungsdelikt, zu dem die Ermittlungen eingestellt wurden.

Ein 68-Jähriger, der einem Mann im westfälischen Ahlen auf einem Discounter-Parkplatz in den Rücken geschossen haben soll, ist in Untersuchungshaft gekommen. Der Tatverdächtige hatte einen 37-Jährigen den Ermittlungen zufolge mit dem Schuss schwer verletzt. Anschließend soll er dessen Mutter (62) geschlagen und verletzt haben. ...

... Zum Motiv hieß es am Freitag: Die Mordkommission gehe davon aus, dass der Beschuldigte die Tat vor dem Hintergrund begangen haben könnte, die beiden Opfer „für die Tötung seines eigenen Sohnes im Jahr 2020 zur Rechenschaft zu ziehen“. ...

Am Donnerstag hatten die Ermittler über einen möglichen Bezug zu einem ungeklärten Mordfall von 2020 berichtet. ... Der oder die Täter waren bisher nicht gefasst worden, die Ermittlungen in dem Mordfall wurden Mitte 2024 eingestellt

Da tun sich Abgründe auf.

Schlimm genug jemanden niederzuschießen, aber dann noch eine Frau tätlich anzugreifen.

Für mich, die kein Kind verloren hat, alles natürlich schwer nachvollziehbar.

Handelt es sich bei dem jetzigen Opfer denn um den damalig Verhafteten?

Ziegenpetra schrieb:Handelt es sich bei dem jetzigen Opfer denn um den damalig Verhafteten?

Nein, das passt vom Alter doch gar nicht zusammen...

LackyLuke77 schrieb am 05.07.2023:Nach dem Mord an einem 34-jährigen Ahlener Ende 2020 und damit einhergehenden intensiven Ermittlungen einer bei der Polizei Münster eingerichteten Mordkommission haben Ermittler am 4. Juli in Ahlen einen 44-jährigen Beschuldigten festgenommen.

Ziegenpetra schrieb:Ein Schuss in den Rücken eines 37-jährigen vor einem Supermarkt in Ahlen hängt möglicherweise mit einem früheren Mord zusammen.

LackyLuke77 schrieb:Nein, das passt vom Alter doch gar nicht zusammen...

Danke für die Info.

Wohl ein großes Familienkonstrukt, das für Außenstehende nur schwerlich durchschaubar ist.

@Ziegenpetra

Nach bisherigem Informationsstand verdächtigt die Familie des Mordopfers Thomas Atak die unmittelbar nebenan lebende Familie. Ein mögliches Indiz gab die Schwester von TA wohl damals gegenüber der Bildzeitung an, als sie sagte, die zahlreichen Überwachungskameras der Nachbarsfamilie, die auch den damaligen Tatort des Mordes abdecken, seien ausgerechnet an jenem Tag außer Funktion gewesen.

Der Schuss jetzt soll vom Vater des TA auf einen Sohn der von ihm verdächtigten Familie abgegeben worden sein. Es handelt sich demnach nicht um die damals offiziell tatverdächtige und zwischenzeitlich verhaftete Person. Ein mögliches Motiv könnte sein, der Familie als Rache ebenfalls einen Sohn zu nehmen. Zudem schlug er mit der Pistole auf den angeschossenen Sohn und dessen Mutter ein. Eine Flucht des Schützen konnte wohl durch den Angeschossenen selbst verhindert werden, der den Angreifer überwältigte und fixierte, bis Polizeikräfte am Tatort eintrafen.

Im folgend verlinkten Video (nur ein bebildertes Tondokument) wird alles zusammengefasst. Die Quellen zu allen Informationen dazu finden sich direkt unter dem Video.

Quelle(n):

Schiesserei auf dem Aldi Parkplatz in Ahlen. Rache fuer einen ungeklärten Mord in Ahlen?

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