schlumsi schrieb:Da handelte es sich um die Spur nach Wehr auf der 6. regulären Etappe, welche die Eltern von Scarlett abliefern. Falls Geruchsproben von Scarlett unprofessionell kontaminiert wurden mit Düften der Eltern, dann könnte die dort aufgenommene Spur verfälscht sein-sprich: nicht Scarletts Spur. Das hatte damals auch die Schwester von Scarlett auf der Suchseite kritisch hinterfragt.
Sorry, falls das schon weiter diskutiert wurde. Ich hänge hinterher im Lesen der Beiträge
Hei Schlumsi,
leider habe ich - wie wohl leider alle hier - keine Ahnung, wie die Hundespuren wirklich zu werten sind. Aus meiner Erfahrung als Hobby-Mantrailerin kann ich nur persönliche Vermutungen machen:
- Es gibt sicher nicht "eine" Spur nach Wehr. Selbst professionelle Mantrailer können nur wenige Kilometer machen. Es ist meines Wissens nicht möglich, dass ein Hund diese 22 km nach Wehr läuft. Du kannst Dir das so vorstellen, dass Mantrailing für einen Hund absolute Höchstleistung ist. Wenn der Hund das ernsthaft 1/2 h schafft - was ca. 2-3 km bedeutet, dann ist das schon sehr gut. Es gibt vielleicht vereinzelte sehr gute Hunde, die in guter Verfassung auch mehr schaffen. Alles andere ist meiner Meinung nach unrealistisch. Deswegen sind auch immer mehrere Hunde nacheinander im Einsatz. Jetzt sollte man dazu wissen, dass selbst Rettungshunde-Staffeln eher selten mehrere gute Mantrailer haben. Es gibt dort immer viel mehr Flächensuchhunde - die hier aber nicht wirklich weiterhelfen.
Meine Meinung zu der Spur ist, dass sie evtl. durch Familienangehörige verfälscht wurde und wenn dann nur eine grobe Richtung nach Wehr zu erkennen war. Fazit: Man kommt damit nicht weiter.
- Zu der Verfälschung von Spuren durch Familienangehörige: Es gibt einen Grund, weshalb die Polizei den Angehörigen rät, erst nach den Hunden zu suchen. Ich weiß aus Erfahrung, dass Hunde das verwechseln können. Wie immer kommt es hier auf Ausbildungsstand und die äußeren Umstände an. Es gibt sicher Hunde, die das an einem guten Tag sehr genau unterscheiden können - genauso viele Hunde gibt es aber, die einfach mal die ähnliche Spur der Familie anzeigen.
- Zu den Gegenständen, die evtl. die Spur verfäscht haben könnten: das kann ich mir persönlich nicht vorstellen. Nur weil irgendjemand den Schlafsack oder das T-Shirt von S. mitgenommen oder verwechselt hat, folgt ein Hund nicht dieser Spur. Es gibt evtl. Fälle, in denen das ein Hund (z.B. am Startpunkt einer Spur) verwirrt, aber ernsthaft folgen tut der Hund der Spur dann eher nicht.
- Zu den Spuren zum IK kann ich leider nicht viel sagen. Da fehlen uns leider die Infos. Ich denke, dass die Polizei diese Informationen hat und dabei (leider) zu dem Schluss gekommen ist, dass diese nicht ausreichend sind. Ansonsten würden sie ja etwas anderes kommunizieren.
- Mein persönliches Fazit: die Hundespuren scheinen insgesamt nicht gefestigt zu sein. Dazu muss man wissen, dass Hundespuren selten als alleiniges Mittel eingesetzt werden können. Es gibt da viele Fehleinschätzungen und absolute Totalausfälle. Hundetrails können ein Mosaiksteinchen in so einem Fall sein, aber nur darauf verlassen würde ich mich ehrlich gesagt nicht. Hätte z.B. jetzt ein Zeuge S. am IK gesehen, dann könnte man die Hundespuren als Indiz dafür nehmen, dass sie wohl zu Fuß dorthin gelaufen ist.
Leider gibt es ansonsten keinerlei Anhaltspunkte, daher würde ich die Spuren zum IK wenigstens mit in die Überlegungen einbeziehen.