Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

JosephConrad schrieb:Was ich damit sagen will: es ist möglich dass nach einem Unfall in unwegsamen Gelände ein Körper erst nach Jahren oder gar nicht mehr gefunden wird.

Das ist sicher richtig. Aber laut den Meinungen der Ortskundigen hier, gibt es wohl nicht so viele Stellen, wo man tatsächlich abstürzen könnte. Wie hoch ist da die Wahrscheinlichkeit oder anders gefragt, gibt es noch mehr Wanderer, die am Schluchtensteig verschwunden sind und nicht mehr gefunden wurden?

@hpoirot

Nein aber tödliche Unfälle, Meter weit gefallen. Teilweise gibt es bis zu 200m Tiefe abhänge. Tief besiedelter Wald. Einige Passagen die nicht begehbar sind. Weder für Tier, Drohne, Mensch.

Ich will damit nicht sagen das der Schluchtensteig gefährlich ist, aber es gibt Stellen wo man jemanden auf Anhieb nicht findet. Guckst du Youtube gibst du schluchtensteig etappe 6 ein.

Ah so ja kenne ihn also den Schluchtensteig komme aus dem Umkreis.

menari schrieb:Das stimmt nicht, es gibt sogar einen Riesenhinweis.

Ich habe zu keinem Zeitpunkt vom Flugmodus o.ä. geschrieben; mir ist deshalb schleierhaft, weshalb du mich als Quatscherzähler abqualifizierst.

Ich bringe mein beruflich geprägtes Wissen von Polizeiarbeit/ Vermisstensuche und ein wenig Kenntnis aus dem Fährtenhundebereich ein.

Zu deinem Argument "Riesenhinweis": Heutzutage wird man ja nur zum Vermisstenfall, wenn das Handy nicht mehr zu orten ist (andernfalls wird man schnell gefunden) und man "von der Bildfäche verschwindet". Die dir genannten Merkmale, die nach deiner Meinung ein Verbrechen sehr wahrscheinlich machen, sind mithin in nahezu jedem Vermisstenfall auch vorliegend. Wir wissen aber aus der Statistik, dass nur der kleinerer Teil der Vermisstenfälle zum Ergebnis führt, dass ein Verbrechen vorliegt.

@feb

Bist du im Polizei Dienst tätig? Frage aufgrund deiner Aussage, das du dein beruflich geprägtes Wissen mit einbringst.

@menari

Was glaubst du eigentlich wieviele freiwillige Helfer, seid Wochen, Monaten, Stundenlang helfen mit suchen. Sämtliche Orte. Falls du aus der nähe kommst kannst du dich ja sehr gerne anschließen. Den die offizielle Suche der Polizei ist eingestellt.

hpoirot schrieb:Wie hoch ist da die Wahrscheinlichkeit oder anders gefragt, gibt es noch mehr Wanderer, die am Schluchtensteig verschwunden sind und nicht mehr gefunden wurden?

Ich kann nur für die Passage Wehratal, also dort, wo die Steige mit Steilstellen sind, sprechen. Dort ist noch nie ein Wanderer abgestürzt oder gar verschwunden. Da hat die Wutachschlucht sicher einige gefährlichere Passagen zu bieten, mit Kletterleitern und ausgesetzten Wegen und in der Wutachschlucht gab es in der Vergangenheit immer mal wieder verunfallte Wanderer, im Gegensatz zur Etappe 6, was aber wohl auch oft der Dummheit der Leute geschuldet ist, die meinen, noch bei stärkstem Regen oder mit FlipFlops in die Pampa ziehen zu müssen.

Man muss es einfach mal auf den Punkt bringen, auch wenn es nicht gerade schön zu lesen ist.

Wenn ein Mensch in einem Bereich verunglückt, wo kaum einsehbar oder begehbar ist, bzw auch Drohnen und Wärmebild Kameras keinen Nutzen haben ist es verdammt schwer eine Person ausfindig zu machen. Hinzu kommt das eine Leiche im offenen / Luft 8 bis 10 mal schneller verwest als im Erdreich. Einflüsse wie Insekten, Waldbewohner, Bakterien, aber auch die Bodedbeschaffenheiten, Temperaturen, Wetterverhältnisse wie Regen, Tau sind maßgeblich entscheidend für die Dauer und Schnelligkeit einer Verwesung. Bei warmen Temperaturen geht es viel schneller. Nach nur 30 Tagen ist da nicht mehr von einem Körper zu sprechen. Man sieht da die vermisste Person nicht einfach mal so, wenn die Person irgendwo abseits liegt, auch Knochen verfärben sich durch Witterungen. In dunkleren Farben. Laub fällt mit der Zeit. Auch Waldbewohner gehen an Leichen, nicht nur Asfresser. Auch Vögel und damit meine ich keine Greif oder Raubvögel. Rehe gehen zb auch an Knochen. Manche Tiere verschleppen Teile auch Gegenstände. . Dazu kommt das die Witterung auch an Gegenständen gehen wie Hose, Pulli, Rucksack. Teile wie die Schuhe, Plastik, Metall oder ein Handy hingegen sind lange Witterungsbeständig. Aber das Erdreich arbeitet auch, gerade nach einem Regen.

Das ist ein Thema wo nicht vergessen werden darf, bei all der Suche. Es kann sein das man schon längst an Ihr vorbei gegangen ist, ohne es wahrzunehmen. Einfach weil ein Körper sich verändert. Und im September war noch kein Winter. Zwar kann auch im Sommer die Temperaturen auf dem Schluchtensteig gerade nachts im einstelligen Bereich liegen. Dennoch es lag noch kein Schnee.

Es gibt einige andere Vermissten Fälle die leider zeigten das die Vermisste Person in unmittelbarer Nähe lag, und dennoch erst Jahre später per Zufall gefunden wurde. Und nach einem halben Jahr. Würde der Körper nicht mehr wie ein Körper aussehen. Sofern Scarlett verstorben ist.

Die Frage ist wo ist Sie, und wie ist Sie gelaufen, was ist passiert?

Ich denke aktuell spielt es keine so große Rolle was passiert ist, sondern das man Scarlett findet, damit die Familie Gewissheit hat.

@CorvusCorax ja, da hast du vollkommen Recht. Das beste was ich je erlebt habe. Waren Pumps. Ich dachte ich breche ab. Wie man auf die Idee kommt mit Pumps zu wandern. Aber Flip-flops sind auch so ein Thema. Und das ist pure Dummheit. Hat mit Unwissenheit nichts zu tun.

@menari

Es ist schon mal jemand gesucht worden, am Schluchtensteig, er setzte vorab noch einen Notruf ab. Man konnte ihn nicht orten. Circa 3 Wochen später fand man ihm Tod auf, Suizid. Er lag in einem sehr bewaldeten Gebiet, schlecht einsehbar und schlecht begehbar.

JosephConrad schrieb:Oder Tanja Gräff: sie stürzt an einer Felswand tödlich ab und kommt in einem unzugänglichen Gestrüpp zu liegen. Trotz Hunde, Suchaktion, etc. wird sie erst 8 Jahre später durch Zufall gefunden, als das Gestrüpp gerodet wird, obwohl dieses in unmittelbarer Nähe zu Hochhäusern liegt. Sie war wohl zunächst auf einem Baum hängen geblieben und erst nach dem Zerfall des Körpers weiter nach unten in das Gestrüpp gefallen.

Dass sie nicht gefunden wurde, war auf eine ungenügende Suche zurückzuführen.

Im Übrigen ist auch sie höchstwahrscheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Das Gutachten, dass sie angeblich gestürzt wäre, sagt nämlich nichts aus, dass diese Aussage wirklich stützt. Denn es kommt ja nicht darauf ob, ob sie gestürzt ist, sondern WARUM.

JosephConrad schrieb:2015 ist mal ein Rentner am Feldberg beim Beerenpflücken verschwunden. Sein Handy war noch am nächsten Tag an und konnte bis auf ein paar Kilometer genau geortet werden, aber: er wurde bis heute nicht gefunden.

Merkst du was? Sein Handy war noch AN, was dafür spricht, dass er es möglicherweise verloren hat und sich verirrt hat oder aufgrund von Demenz/Verwirrung möglicherweise wer weiß wohin gelaufen ist. Vielleicht hatte er sich auch umgebracht, darüber ist nichts bekannt.

feb schrieb:Ich habe zu keinem Zeitpunkt vom Flugmodus o.ä. geschrieben; mir ist deshalb schleierhaft, weshalb du mich als Quatscherzähler abqualifizierst.

Das habe ich nicht. Andere vermuten, dass Scarlett den Flugmodus eingeschaltet hat und das halte ich für Quatsch.

Im Übrigen hat die Berliner Mordkommission das digitale Verschwinden von Rebecca Reusch als extrem starkes Indiz dafür gewertet, dass sie Opfer eines Verbrechens wurde.

Der einzige Unterschied zu Scarlett insofern ist, dass es bei Scarlett keinen offensichtlichen Verdächtigen ist, weil sie sich nicht in privatem Bereich befand, als sie verschwand.

Das Indiz selbst sollte aber genau so schwer wiegen.

hpoirot schrieb:Wenn ich mir den Fussweg vom Edeka zum Ibacher Kreuz ansehe, den google maps ausspuckt (3,7 km, 59 min.), wäre S. zunächst vom Edeka Richtung Steinlabyrinth gegangen und dann kurz vorm Labyrinth rechts abgebogen. Stimmt das so (bin absolut nichts ortskundig)?
Dann würde es ja auch passen, dass ihre Timeline die Nähe des Steinlabyrinths vermutet hatte?

Ist dieser Weg auch befahrbar?

Nein, der Weg über den Bierkeller ist nicht befahrbar und schlängelt sich um IK auf schmaler Spur hoch. Er ist aber kürzer und schöner als der Asphalttrip. Habe hier kein gutes Internet und nur meine Karten. Es gibt aber direkt neben dem Edeka ein Weg, welcher direkt den Berg hochführt und da kommt man ziemlich sicher zum IK hoch, falls man als Tourist die Wanderwegsymbole kennt. Aber das ist nur meine Vermutung, Todtmoos finde ich als Wandergebiet eher minderwertig.

Das die Timeline ein Aufenthalt am Labyrinth garantiert ist fraglich und unsicher, laut Aussage von einem IT-Spezialisten hier. Nach allem was ich hier gelesen habe, verlasse ich mich da lieber auf die Hunde.

@Glasengel

Theoretisch wäre Sie durch den Ort gegangen, Asphalt, Richtung IK (siehe mein Foto) wäre Sie nahe Labyrinth vorbei gekommen. Bzw wäre auch Richtung Schluchtensteig Einstieg gelaufen. Weiter oben wäre Sie im Ort noch an einer Haltestelle vorbei gekommen...

Daher wäre es gut zu wissen welche strecke die Hunde zum IK genommen haben, aufgrund der verschiedenen Möglichkeiten.

Ich persönlich würde auch den Wanderwege nehmen.

Aber eventuell wollte Scarlett zb zur Haltestelle - vll war es Ihr zulange zu warten - Sie lief zum IK da dort auch ein Bus fährt, wo man wieder bei der Theorie wäre, wollte Scarlett gar nicht die 6 Etappe laufen.

Da stelle ich mir wieder die Frage warum auf der 6 Etappe die Hunde die Spur aufgenommen haben. Was wiederum möglich gewesen sein könnte, falls jemand etwas von ihr hatte. Zb etwas gefundenes.

Auf die Timeline gebe ich auch nichts, siehe meine eigene Erfahrung wo ich hier schon veröffentlicht habe.

Aber es hieß man hätte sie bis auf 100m Orten können. Wobei 100m klingt wenig, ist es aber nicht.

Die Frage ist ob ihr Video Telefonie Partner zb das Labyrinth sah? Oder etwas anderes wo hilfreich wäre.

@Teutone stehen Sie mit den Personen im Kontakt wo an der Video Telefonie beteiligt waren bzw die Gesprächspartner? Und haben erfahren was im Hintergrund zu sehen war? Bzw etwas auffälliges?

Vielleicht befand sie sich während der Videotelefonate sogar am Anfang eines dieser Wege, die zum IK hochführen? Statt am Steinlabyrinth. Könnte wohl noch hinkommen mit dem 100m-Radius der Google-Timeline oder wäre knapp darüber hinaus.

feb schrieb:Am liebsten wäre mir persönlch die Variante "Untertauchen" und eines Tages ruft Sc. zu Hause an.

Gehe mal dem Ansatz weiter, und dreh den Standpunkt ganz um. Ein neues Leben beginnen und mit allem Alten brechen (der Freund in China unterstreicht vermutlich diesen Drang) gibt es aus verschiedenen Beweggründen.

Was wäre los, wenn Scarlett sich jetzt oder sagen wir in drei Woche nach ihrem Verschwinden sich bei der Familie, Bergrettung und im Forum melden würde? Vielleicht nahm alles eine Lawine in Gang und Scarlet würde selber davon überrollt. Es ist dann nicht leicht die Eltern, wie geplant, ein Monat später anzurufen und zu sagen, ich will einfach nur frei sein.

menari schrieb:Vielleicht ist sie auch nicht freiwillig zum IK gelaufen.

Welches Szenario und welcher Verantwortliche wären hier denkbar?

Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, dass Scarlett von der Todtmooser Ortsmitte unter physischem oder psychischem Zwang zum IK läuft, ohne dass jemand etwas mitbekommt und ohne dass sie sich auf diesem Wege jemandem anvertraut?

Lieselottela schrieb:Es ist schon mal jemand gesucht worden, am Schluchtensteig, er setzte vorab noch einen Notruf ab. Man konnte ihn nicht orten. Circa 3 Wochen später fand man ihm Tod auf, Suizid. Er lag in einem sehr bewaldeten Gebiet, schlecht einsehbar und schlecht begehbar.

Eben, er hatte sich mit der Absicht vermutlich diesen schwer auffindbaren Platz gesucht. Das ist nicht vergleichbar mit Scarlett.

Fridolin31 schrieb:Welches Szenario und welcher Verantwortliche wären hier denkbar?

Jemand, der sie vielleicht direkt bedroht mit einer Pistole oder einem Messer. Vielleicht gab es keine Gelegenheit, jemanden anzusprechen.

Für wahrscheinlicher halte ich selbst aber ein Szenario, indem ihr Handy vielleicht kaputt ging und sie sich darum entschied auf direktem Weg zum IK zu laufen und dann dort bei jemandem einstieg.

menari schrieb:Das stimmt nicht, es gibt sogar einen Riesenhinweis. Eine junge Frau, die draußen allein unterwegs war, in einer nicht gerade belebten Gegend, verschwindet urplötzlich von der Bildfläche, völlig entgegen ihren bisherigen Gewohnheiten ist ihr Handy plötzlich aus bzw. erscheint nirgendwo auf der Bildfläche nachdem es möglicherweise in einem Funkloch war (und jetzt erzähl mir bitte nichts von Flugmodus, das ist doch Quatsch). Von ihr und ihrer doch sehr umfangreichen Ausrüstung wird nicht die geringste Spur gefunden, obwohl der Bereich, wo sie abgestürzt sein könnte, doch nur einen sehr kleinen Teil der Strecke ausmacht. Auf dem 6-8 Stunden langen Wanderweg, den sie beschritten haben soll, hat keine Menschenseele sie gesehen und 4 Spürhunde zeigen, dass die völlig unerwartet, NACHDEM plötzlich ihr Handy aus ist, einen nicht geplanten Weg gegangen ist, wo ihre Spur sich an einem vermutlich mehr oder weniger verlassenen Parkplatz im Wald verliert, wo sie möglicherweise in ein Auto gestiegen ist.
Das ist nicht nur ein klitzekleiner Hinweis das ist ein einziger RIESEN Hinweis, der sagt „HIER STIMMT ETWAS NICHT!“.

Na klar, könnte das alles Zufall sein, aber die Wahrscheinlichkeit liegt eher so bei 5% und 95% ist ein Verbrechen wahrscheinlich.

Volle Zustimmung und doch darf man nicht vergessen, die Polizei besitzt keine unbegrenzten Kapazitäten wie z.B. ein intaktes Dorf. Wir leben in einem Finanzsystem, welches dafür drastische Einsparungen im öffentlichen Leben die letzten Jahre in Kauf nahm und mehr den je Prioritäten setzen muss. Ein Verbrechen wird vermutlich erst angenommen, wenn z.B. Blut gefunden wird und ob dann auch die Interpol sich eingeschaltet ist fraglich. Bei einem freiwilligen Verschwinden, z.B. über die Türkei, sind aber alle Hände bei Interpol gebunden und es kann unmöglich ermittelt werden.

Lieselottela schrieb:Nein aber tödliche Unfälle, Meter weit gefallen. Teilweise gibt es bis zu 200m Tiefe abhänge. Tief besiedelter Wald. Einige Passagen die nicht begehbar sind. Weder für Tier, Drohne, Mensch.

Ich will damit nicht sagen das der Schluchtensteig gefährlich ist, aber es gibt Stellen wo man jemanden auf Anhieb nicht findet. Guckst du Youtube gibst du schluchtensteig etappe 6 ein.

Ah so ja kenne ihn also den Schluchtensteig komme aus dem Umkreis.

Bei aller Lieber, aber das sehe ich nicht so. Wer die 6 Etappe vom Umfeld (gibt es noch nicht einsehbare Stellen?) und die Arbeit der Bergwacht zum Fall kennt, der geht nicht mehr von einem Unfall aus. Kennst du die Wildnis persönlich rund um die Wege, kannst du einschätzen, ob es noch nicht einsehbare Stellen für eine Suche gibt?

Desweiteren vergiss nicht den etwaigen Leichengeruch bei schönem Wetter, da schlagen die Hunde nochmal anderst an. Von der fehlenden Sichtung will ich gar nicht anfangen, auf dem Steig grüßt man sich eher.

feb schrieb:Zu deinem Argument "Riesenhinweis": Heutzutage wird man ja nur zum Vermisstenfall, wenn das Handy nicht mehr zu orten ist (andernfalls wird man schnell gefunden) und man "von der Bildfäche verschwindet". Die dir genannten Merkmale, die nach deiner Meinung ein Verbrechen sehr wahrscheinlich machen, sind mithin in nahezu jedem Vermisstenfall auch vorliegend. Wir wissen aber aus der Statistik, dass nur der kleinerer Teil der Vermisstenfälle zum Ergebnis führt, dass ein Verbrechen vorliegt.

Ja, weil der grösste Teil Aussteiger und/oder digitale Nomaden sind. Mit "Riesenhinweis" ist wohl gemeint, das inzwischen und lange schon vorher, alles gegen ein Unfall spricht. Die Frage ist nur, ob Verbrechen oder freiwillges Verschwinden - bei beiden ist die Polizei Ehe nicht so gewollt einzuschreiten, wenn kein konkreter Verdacht oder eine illegale Handlung vorliegt.

Glasengel schrieb:Volle Zustimmung und doch darf man nicht vergessen, die Polizei besitzt keine unbegrenzten Kapazitäten wie z.B. ein intaktes Dorf. Wir leben in einem Finanzsystem, welches dafür drastische Einsparungen im öffentlichen Leben die letzten Jahre in Kauf nahm und mehr den je Prioritäten setzen muss. Ein Verbrechen wird vermutlich erst angenommen, wenn z.B. Blut gefunden wird und ob dann auch die Interpol sich eingeschaltet ist fraglich. Bei einem freiwilligen Verschwinden, z.B. über die Türkei, sind aber alle Hände bei Interpol gebunden und es kann unmöglich ermittelt werden.

Hier sehe ich eher einen Kardinalfehler. Die Erfahrung zeigt, dass derartige Fälle meistens relativ banale -wenn gleich auch tragische- Ausgänge finden. Die Annahme eines "Unglücks" ist m. E. also keinesfalls der Gleichgültigkeit geschuldet. Viel mehr ist sie sehr gescheit, da so etwa 80% der möglichen Geschehnisse abgedeckt sind. Laien machen leider oft den Fehler, dass sie hinter jedem Verschwinden eine Räuberpistole vermuten. Dabei sind Unfälle und Suizide weitaus häufiger vertreten. Hinzu kommt, dass hier keine Besonderheiten erkennbar sind, da sich die bekannten Informationen sehr gut sowohl mit einem Unfall als auch mit einem Suizid in Einklang bringen lassen. Fazit: Justizschelte unbegründet.

Lieselottela schrieb:Theoretisch wäre Sie durch den Ort gegangen, Asphalt, Richtung IK (siehe mein Foto) wäre Sie nahe Labyrinth vorbei gekommen. Bzw wäre auch Richtung Schluchtensteig Einstieg gelaufen. Weiter oben wäre Sie im Ort noch an einer Haltestelle vorbei gekommen...

Ja, habe ich gesehen - herzlichen Dank. Bin mal gespannt, ob irgendwann zur Spur zum IK Stellung bezogen wird bzw. ob das überhaupt möglich ist.

menari schrieb:Jemand, der sie vielleicht direkt bedroht mit einer Pistole oder einem Messer. Vielleicht gab es keine Gelegenheit, jemanden anzusprechen.

Für wahrscheinlicher halte ich selbst aber ein Szenario, indem ihr Handy vielleicht kaputt ging und sie sich darum entschied auf direktem Weg zum IK zu laufen und dann dort bei jemandem einstieg.

Es gibt unterschiedliche Druckmittel und das brauchen keine Waffen sein. Es reicht schon das Gespräch aus Angst abzunehmen, welchen mann aus dem Weg gehen wollte.