Glasengel schrieb:Und was würdest zu sagen, wieviele Prozent von diesen Menschen sind einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Viele Täter haben die Gabe, die Leiche auf nimmer Wiedersehen verschwinden zu lassen.
Diese Angst oder Fantasie wird durch die Realität nicht bestätigt.
Battisti schrieb:Menschen, die man nie wieder findet, bzw. nie gefunden hat bis heute, sind nur zu einem Bruchteil einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Was ist die Logik? Woher weiß man das?
Man sollte eher fragen, wie man auf die Idee kommt, dass die Vermissten alle einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein müssen?
Nun, die Statistik lässt schon mal nicht viel Raum für vermisste Personen, die theoretisch einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnten, weil sie nach 1 Jahr nicht wieder aufgetaucht sind. Das sind 3%.
https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Ermittlungsunterstuetzung/BearbeitungVermisstenfaelle/bearbeitungVermisstenfaelle.htmlUnd bei den meisten gibt es keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen. Auch nicht, wenn die Überreste gefunden werden. Denn sonst würden diese Fälle in die PKS aufgenommen. Die Zahlen der Verdachtsfälle (mit Mordversuchen):
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2229/umfrage/mordopfer-in-deutschland-entwicklung-seit-1987/Im Vergleich die Zahl der Suizide:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/583/umfrage/sterbefaelle-durch-vorsaetzliche-selbstbeschaedigung/Nun kann man sagen, das sagt alles nichts über die Dunkelziffern aus. Ja. Aber man kann vom sog. Hellfeld (wie der PKS) Rückschlüsse auf das Dunkelfeld ziehen. Man geht davon aus, dass nur jeder 2. Mord entdeckt wird. Die unentdeckten Taten passieren aber zumeist im häuslichen Umfeld, häufig bei kranken oder alten Opfern, so das irrtümlich eine natürliche Todesursache angenommen wird. Und nicht im Wald.
Bei jüngeren weiblichen Vermissten wie Scarlett wird dagegen ja zumeist eine Sexualstraftat bzw. ein Sexualmord angenommen. Sonst ist ja kaum ein Motiv vorstellbar. Oder wer glaubt an Raubmord?
Sieht man sich die Zahl der registrierten Sexualmorde an
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157294/umfrage/polizeilich-erfasste-sexualmorde-seit-1995/dann wird klar, dass die Dunkelziffer nur ganz wenige Fälle im Jahr umfassen dürfte. In unserem Bewusstsein sieht das aber ganz anders aus. Fälle wie "Rebecca", "Frauke Liebs", "Peggy", "Birgit L.", die "Familie aus Drage" oder "Maria Baumer" sind schon sehr prominente Fälle, die in den Medien (und Foren) rauf und runter behandelt werden. Deshalb der Eindruck, es gäbe diese Fälle massenhaft. Aber das täuscht. 2019 gab es in Deutschland gerade mal 4 Sexualmorde! Wir hätten doch alle mindestens das Zehnfache oder noch mehr geschätzt.
Ventil schrieb:Nur ein Bruchteil, ein ganz ganz geringer Prozentsatz...
Ja. Vermutlich eine Handvoll jährlich.