Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

@CorvusCorax

CorvusCorax schrieb:Sie müssen mir als Ortsansässigem schon zugestehen, dass ich die Vor-Ort-Lage kenne und das Gelände inclusive die Steige noch besser kenne und schon oft gelaufen bin.

Besser als Ranger, Bergretter und offizielle Touristeninfos? Das fällt mir allerdings schwer, ja. Durch das sich wiederholende Auf und Ab soll diese Etappentour (nach den anderen) auch kräftetechnisch nicht zu unterschätzen, sprich: die anstrengendste sein. Kein anderer (Wanderer) berichtet von "easypeasy" oder "Spaziergang" - oder das ist mir entgangen, dann gern verlinken.

CorvusCorax schrieb:Und Fakt ist, mir ist in meinem ganzen langen Leben nicht bekannt, dass dort eine Person abgestürzt wäre, die diese Steige gelaufen ist.

Gern nochmal von vorhin (fett hier von mir):

Unfälle sind im Schluchtensteig keine Seltenheit. Nach einem Bericht der „Augsburger Allgemeinen“ hat die Bergwacht dort jährlich mehr als 20 Sucheinsätze.

Und auch nochmal die Bergwacht:

Der Wanderweg habe einige Tücken, so ein Bergwacht-Sprecher: steile Hänge, unbefestigte Pfade, auf denen man abrutschen kann.

https://www.tz.de/welt/scarlett-studentin-vermisst-schwarzwald-baden-wuerttemberg-suche-polizei-zr-90046023.html

Dass auf Etappe 6 noch nie etwas passiert ist (nach Dir sein soll), bedeutet nicht, dass sie nicht dort verunglückt ist. Sollte sie den Weg verlassen haben, erhöht sich für meine Begriffe die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls auf jeden Fall noch.

Außer, dass man sie bisher nicht gefunden hat, spricht halt auch rein gar nichts für ein Verbrechen.

Martin3 schrieb:Und gut gefrühstückt zu haben reicht bis abends aus, auf dieser Wanderung?

Mir hat es damals gereicht. Und den anderen Mitwanderern auch.

Als erfahrener Wanderer hat man immer etwas im Rucksack, z.B. Nüsse, Trockenobst, Traubenzucker usw.
Dann reicht für diese 6. Etappe ein gutes Frühstück vollkommen aus. Wasser sollte man natürlich genügend dabei haben. Ich hatte auf solchen Etappen aber noch nie mehr als 1,5 L dabei, auch wenn es sehr heiß war. Es ging ja nicht 1.500 Hm nach oben und erdrückend heiß war es auch nicht. Diese Etappe verläuft ja meist im Wald, also im Schatten.

Im Internet liest man viel Mist. Man sollte sich nicht verunsichern lassen. Diese Etappe empfand ich überhaupt nicht als schwierig. Ich bin zwar ausdauernd, aber eine nicht besonders trainierte Rentnerin, und ich bin um einiges schwerer als S. An meinem Tag hat es auf dieser Strecke sogar die ganze Zeit genieselt. Meine drei Kinder, die etwas älter als S. sind, würden diese Etappe niemals als schwierig oder besonders anspruchsvoll einstufen. Das machen nur Leute, die nicht schwindelfrei, ängstlich oder ungeschickt sind, oder noch nie gewandert sind und sich von Fotos und Videos beeinflussen lassen. Da werden immer die gleichen Stellen aus einer möglichst spektakulären Perspektive gezeigt. In Wirklichkeit sieht´s ganz anders aus.

AnnCarola schrieb:Das machen nur Leute, die nicht schwindelfrei, ängstlich oder ungeschickt sind, oder noch nie gewandert sind und sich von Fotos und Videos beeinflussen lassen.

Also solche wie der Ranger, die Leute von der Bergwacht, die Touristeninfo? Bitte...

https://m.tourismus-bw.de/Media/Touren/Schluchtensteig-Etappe-6-von-Todtmoos-nach-Wehr

Zur Begehung des Schluchtensteigs sollten Sie unbedingt knöchelhohe Wanderschuhe mit Profilsohle und eventuell auch Stöcke für die teils sehr steilen und rutschigen Abschnitte in der Schlucht benützen. Bitte beachten Sie, dass besonders in Bannwäldern und Naturschutzgebieten auch Gefahren von Totholz und in den Schluchten von Steinschlag bestehen können.
Die Wutachflühen, die Wutach- und die Haslachschlucht sind in verschiedene Rettungssektoren eingeteilt. Sie ermöglichen der Bergwacht im Fall der Fälle gezielte Maßnahmen. Achten Sie deshalb bitte darauf, in welchem Sektor Sie sich befinden.

Es wird neben "Schwierigkeit: schwer" übrigens auch darauf hingewiesen, dass es auf Etappe 6 nur am Anfang und am Ende Einkehrmöglichkeiten gibt:

Einkehrmöglichkeiten sind teilweise nur in den Etappenorten anzutreffen. Auf der ersten, zweiten und sechsten Etappe finden Sie wenige Kilometer nach dem Start und dann erst wieder am Ende eine Einkehrmöglichkeit. Daher sollten Sie immer etwas Obst und Energieriegel, sowie ausreichend zu trinken dabei haben.

https://www.touren-schwarzwald.info/mobile/de/tour/qualitaetswege/schluchtensteig-etappe-6-von-todtmoos-nach-wehr/2805917/?utm_medium=referral&utm_source=embed&utm_campaign=embed-plugin-referral&utm_term=https%3A%2F%2Fwww.schluchtensteig.de%2Feip%2Fpages%2F6-etappe.php

Nicht genügend Wasser dabei haben, könnte schon ein Problem werden ist mir selber auch schon passiert. Beim Essen sehe ich da weniger das Problem.

sooma schrieb:Zur Begehung des Schluchtensteigs sollten Sie unbedingt knöchelhohe Wanderschuhe mit Profilsohle und eventuell auch Stöcke für die teils sehr steilen und rutschigen Abschnitte in der Schlucht benützen. Bitte beachten Sie, dass besonders in Bannwäldern und Naturschutzgebieten auch Gefahren von Totholz und in den Schluchten von Steinschlag bestehen können.
Die Wutachflühen, die Wutach- und die Haslachschlucht sind in verschiedene Rettungssektoren eingeteilt. Sie ermöglichen der Bergwacht im Fall der Fälle gezielte Maßnahmen. Achten Sie deshalb bitte darauf, in welchem Sektor Sie sich befinden.

Was ist daran gefährlich? Da steht doch nur dass man Wanderschuhe anziehen soll und wissen soll wo man sich befindet. Ganz normal bei einer Wanderung. Ich bin den Weg auch schon gegangen und der ist easy machbar, sehr schön und ein ganz normaler Wanderweg ohne große Herausforderungen für einen Wanderer. Für einen Wanderer eher "schön und entspannend" als "sportlich und herausfordernd".

HaRuKa schrieb:Für einen Wanderer eher "schön und entspannend" als "sportlich und herausfordernd".

So empfand ich diesen Weg auch. Es war eine entspannende Etappe zum Abschluss des Schluchtensteigs.

AnnCarola schrieb:So empfand ich diesen Weg auch. Es war eine entspannende Etappe zum Abschluss des Schluchtensteigs.

Es macht einen Unterschied, ob man ca. 200 Kilometer in den Knochen hat oder nur mal eben 22 Kilometer geht (was für viele Menschen schon allein eine große Herausforderung ist). Daher gilt der wanderweg ja auch als schwer.

Es kann jedem mal passieren, dass er an einer ungünstigen Stelle stolpert und anschließend unglücklich den Abgrund hinabstürzt.

Selbst im Siebengebirge verunfallen immer wieder mal Menschen und müssen aus Abhängen gerettet werden.

Will sagen, Unfälle können überall passieren, weil es nunmal Unfälle und keine Absicht sind.

Winchester83 schrieb:Es macht einen Unterschied, ob man ca. 200 Kilometer in den Knochen hat oder nur mal eben 22 Kilometer geht

Es ist aber auch so, dass mit jeder Etappe die Kondition besser werden kann. Im Laufe eines Weitwanderwegs kann man dann die Anstiege und Längen leichter bewältigen als am Anfang, in den ersten Tagen. Man holt sich quasi Kondition und Ausdauer während des Weitwanderwegs. Mir ist es sehr oft so ergangen.
Ich kann nicht bestätigen, dass man mit jeder Etappe müder wird.

sooma schrieb:Gern nochmal von vorhin (fett hier von mir):

Unfälle sind im Schluchtensteig keine Seltenheit. Nach einem Bericht der „Augsburger Allgemeinen“ hat die Bergwacht dort jährlich mehr als 20 Sucheinsätze.

Das können Sie so fett schreiben, wie Sie wollen. Sie zitieren hier immer wieder den Abschnitt WUTACHSCHLUCHT des Schluchtensteigs; es geht hier aber um die WEHRATALSCHLUCHT und die geht tatsächlich Richtung "easy peasy", was die Schwierigkeit betrifft. Da gibt es nichts, wozu man ein absoluter Outdoor-Crack sein müßte.

@MissMary

Danke für deinen Hinweis, dass sie sich durchaus was vom Frühstück im Hotel eingepackt haben und den Rest im Edeka nur zugekauft haben kann.

Auf dem einen Bild aus dem Markt sieht man etwas wie mindestens eine Tüte hinten aussen am Rucksack. Ein User hatte sogar mal darauf hingewiesen, es könne sich um größeren Proviant handeln. Wenn, dann war bestimmt mehr als ein Brötchen drin. Vielleicht ein Luchpaket vom Hotel? Ob Lunchpakete zum Mitnehmen damals im September in den Hotels angeboten wurden, weiss ich leider nicht. Ich tue mich schwer, auf dieser Art Fotos Details eindeutig zu identifizieren. Kann auch sein, die Tüte(?) enthielt doch keinen Proviant.

sooma schrieb:Unfälle sind im Schluchtensteig keine Seltenheit.

Kannst du mir mal bitte erklären, was du mit der Bezeichnung "im Schluchtensteig" meinst?

In den Wutachflühen, in der Wutachschlucht, in den Schleifenbachfällen, in der Haslachklamm, in der Wehratalschlucht, am Schluchsee, am Klosterweiher, in Lenzkirch, in St. Blasien ???

Alles zusammen und weite Strecken und Orte dazwischen - das ist der Schluchtensteig mit seinen 118 km.

Ich könnte mir vorstellen, dass du den viel begangenen Abschnitt der Wutachschlucht - von der Wutachmühle bis Bonndorf - meinst,

also etwa 10 km von 118 km.

Mit der Bezeichnung "im Schluchtensteig" kann man nichts anfangen. Da muss man schon deutlicher werden.

Mich irritiert die ganze Zeit, dass die Hunde keine eindeutige frische Spur von ihr, nach dem Verlassen des Edeka, fanden.
Die Spur zum Ibacher Kreuz soll ja eine alte gewesen sein. Soll...
Das Fehlen einer neuen Spur kann m.E. auch darauf hindeuten, dass sie direkt auf dem Edeka-Parkplatz in ein Auto gestiegen sein könnte.
Das sind nur ein paar Meter, und wenn keiner darauf geachtet hat...dann tritt die logischste Annahme in den Vordergrund, dass sie sich zu Fuss zum Schluchtensteig begeben habe. Ob diese Annahme richtig ist, ist, für mich jedenfalls, nach wie vor die Frage.

@AnnCarola
Ist doch alles verlinkt, was u. a. die Bergwacht meint und ich teils schon doppelt zitiert habe. Ich habe den Schwierigkeitsgrad "schwer" ja nun auch nicht höchstpersönlich so festgemacht, dabei hat man sich aber sicher was gedacht. Und auch gern nochmal:

sooma schrieb:Dass auf Etappe 6 noch nie etwas passiert ist (nach Dir sein soll), bedeutet nicht, dass sie nicht dort verunglückt ist. Sollte sie den Weg verlassen haben, erhöht sich für meine Begriffe die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls auf jeden Fall noch.

Und vom Verlassen des Weges/der Wege ging man offiziell ja auch schon aus, und so weit hergeholt ist das für mich halt auch nicht.

Aktuell wartet man auf den Blattfall, damit man sie (tragischerweise sicher nicht mehr lebend) mit erneuter Suche aus der Luft doch noch finden könnte:

Die Polizei geht im Fall der im Südschwarzwald vermissten 26-jährigen Scarlett S. weiterhin von einem Unglück aus. "Es gibt derzeit keine objektiven Hinweise, die auf ein Verbrechen deuten", erklärt Michael Biermann, Sprecher der ermittelnden Kreispolizeibehörde Paderborn, auf Nachfrage. Neue Erkenntnisse hätten sich in den vergangenen Wochen allerdings keine ergeben, wie Biermann bedauert.

Die Suche nach der Schluchtensteig-Wanderin könnte bald aber wieder aufgenommen werden: "Sobald das Laub jahreszeitbedingt von Büschen und Bäumen abgefallen ist, sind erneute Suchmaßnahmen mit Hubschraubern denkbar", erläutert Biermann.

https://www.badische-zeitung.de/erneute-suchaktion-nach-der-schluchtensteig-wanderin-ist-denkbar--197716469.html

@sooma
Dein Beitrag ist keine Antwort auf meinen Beitrag von 14:20 Uhr.

lemystere schrieb:Mich irritiert die ganze Zeit, dass die Hunde keine eindeutige frische Spur von ihr, nach dem Verlassen des Edeka, fanden.

Das man die Auswertung der Kameras vom EDEKA zeitnah vornahm, ist wohl auf die Hunde zurückzuführen. Sie werden eine Spur vom Hotel zum EDEKA aufgenommen haben. Eine Zuordnung, welchen Weg sie hin und welchen zurück sie nahm, ist wohl auch für eine Hundenase zuviel verlangt.

@MettMax

Man liest ja viel über die erstaunlichen Fähigkeiten der Personenspürhunde. Es heisst, ein gut auf Mantrailing ausgebildeter Hund erkennt bei zwei vorhandenen Spuren die jeweilige Richtung der älteren und der frischeren Spur. Und sie verfolgen einen Trail niemals rückwärts und sollten klar anzeigen können, wenn es keine Spur gibt.
Ich weiss nicht was ich auf den Fall bezogen davon halten soll. Entweder gab es keine frische zu Fuss-Spur aus dem Bereich des Edeka zum Steig oder wohin auch immer, oder die Hunde verloren die Spur aus anderen Gründen.

lemystere schrieb:Entweder gab es keine frische zu Fuss-Spur aus dem Bereich des Edeka zum Steig

Davon gehe ich aus, wie du schon sagst...

lemystere schrieb:Die Spur zum Ibacher Kreuz soll ja eine alte gewesen sein.

...soll alt gewesen sein. Aber eine neuere frische Spur wäre demnach eher verfolgt worden, richtig?

@MettMax

Das kann uns sicher nur ein Hundeführer hundertprozentig beantworten. Ja, als Laie gehe ich wie du davon aus, die Hunde hätten eher eine neuere frische Spur verfolgt.

lemystere schrieb:Man liest ja viel über die erstaunlichen Fähigkeiten der Personenspürhunde.

Waren das nicht aber auch private Suchhunde? Und die Hunde der Polizei konnten gar nichts aufnehmen? Ich erinnere, das so hier gelesen zu haben, finde es aber nicht mehr wieder.

Irgendwie war das in diesem Zusammenhang, meine ich:
Beitrag von Cuchulain (Seite 165)

@lemystere
Dazu kommt das mehrere Hunde unabhängig voneinander Richtung Ibacher Kreuz gelaufen sind.