Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
08.11.2020 um 08:36Glasengel schrieb:Ich kann nur nochmal erwähnen, als Einheimischer habe ich nie Suchzettel an der Bushaltestelle oder in den nahe liegenden Dörfern gesehen. Von Befragungen ist mir auch nichts bekannt und es gibt hier auch keine Polizeistation, welche mit den Einheimischen vernetzt sind.Vielen Dank für diese Vorortinformation.
Das finde ich allerdings sehr seltsam und lässt für mich nur den Schluss zu, die Polizei geht ziemlich sicher von einem Unfall aus.
Nach wie vor stört es mich aber dass sie wohl überhaupt keine Andeutungen gemacht hat welche Route sie für diesen Tag plante.
Ich hätte schon aus Sicherheitsgründen irgendwen zu Hause oder ggf. vor Ort über die Route und die ungefähr geplante Ankunftszeit informiert.
Auch mit Handy auf der Wanderung dabei.
Wenn ich mit den guten alten Wandertipps nerve, hier wäre es jetzt wirklich hilfreich gewesen.
Aber auch ohne diese Vorsichtsmassnahme, wenn ich in Kontakt mit meinen Angehörigen bin, dann schreibt man doch wie es so läuft.
Ich höre immer wieder heraus, dieser Trail ist für jeden halbwegs fitten Mensch mit geeigneter Ausrüstung machbar, sollte aber was Vorbeitung und Durchführung angeht nicht unterschätzt werden. Irgendwelche Spontanaktionen abseits der ausgeschilderten Wege sollten unterlassen werden.
Je länger ich mich mit ihrem Vermisstenfall beschäftige umso mehr habe ich das Gefühl, sie hat das alles irgendwie was Planung und Strukturierung angeht unterschätzt.
Das geht los mit dem mitgeschleppten Zelt (Spontanzelten eine schöne Sache, aber steht das im Aufwand zum mitgeschleppten Ballast),
geht weiter mit der Hin- und Herfahrerei zwischen Todtmoos und St. Blasien (gibt zwar bestimmt gute Gründe für zweimaliges Übernachten im selben Hotel, aber wenn ich eine solche Fernwanderung mache, weiss ich, dass ich jede Nacht woanders schlafe) und hört auf dass sie zumindest am Tag ihres Verschwindens doch recht spät aufgebrochen ist, zu was auch immer (Wandertipp Nr. 3 rechtzeitiger Aufbruch)
Und letztendlich die Tatsache, dass offenbar niemand letztendlich wirklich gewusst hat, wie es ihr auf dieser Wanderung geht, und wenn sie ggf. nur geschrieben hätte, dass es nicht so toll ist, wie sie es sich vorgestellt hat.
Ich denke, sie war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens sehr offen für irgendwelche Planänderungen.
Nach wie vor halte ich einen Unfall (Sturz oder Verirren) als denkbarste Variante, aber auch ein Verbrechen.
Es ist doch auch möglich, sie ist am Tag des Verschwindens gar nicht mehr viel draussen herumgelaufen (freie Natur hatte sie in den letzten Tagen genug) und ist irgendwem in ein Haus / Gebäude gefolgt.
Das wäre doch eine Erklärung dass ihr Handy die Funkzelle nie verlassen hat und es auch keine zuverlässigen Zeugensichtungen gab.