CorvusCorax schrieb:Und so ein großer Rucksack samt Inhalt, den S. dabei hatte, verschwindet nicht einfach spurlos und der gesamte Inhalt löst sich auch nicht einfach auf.
Ne, tut er auch nicht. Die Frage ist nur: Wo und warum hat er das allgemein zugängliche und beschrittene Terrain verlassen?
Je länger S. oder ihr Gepäck auf dem E6 nicht gefunden wird, desto höher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie und/oder ihr Gepäck nicht dort, sondern an einem anderen Ort sind. Nicht oder nur schwer auffindbar. Es vielleicht Personen gibt, die mit ihrem Verschwinden zu tun haben.
Klar, das Leben hält sich nicht an Stochastik. An den Fall Tanja Gräf wurde hingewiesen. Das konnte doch einfach nicht sein! Doch, es war so. Für S.' Schicksal ist damit kein Präjudiz gesetzt. Trotzdem ist die Variante "Absturz auf der geplante Route" letztlich - trotz der Handy-Einbuchung, ihren eigenen Angaben und den Edeka-Videos - ohne wirklichen "Anfasser". Insbesondere ohne tatsächlichen Anhaltspunkt, dass S. diesen Weg zumindest teilweise tatsächlich gegangen ist. Und es wirklich realistische potentielle Absturzstellen gibt, die definitiv nicht zugänglich oder einsehbar sind.
Die andere Variante wurde m.E. von der Polizei nie ernsthaft ermittelt, zumindest wurde nichts bekannt: Eine Straftat. Der Fall blieb bis heute ein Vermisstenfall. Und das ist auch nicht zu kritisieren, weil es für eine Straftat auch keinen tatsächlichen Anhaltspunkt gibt. Es drückt da aber was in diese Richtung, vage und nicht so wahrscheinlich wie ein Unfall, aber eben immer drängender: Die Tatsache, dass eine verunglückte S. bis heute nicht gefunden wurde. Trotz auffälligem und großem Equipment, trotz vieler Suchaktionen und jahrelanger Bewanderung durch Touristen.
Will man den Fall neu bewerten, dann muss diese Tatsache mit einbezogen werden. Das Problem: Es gibt eben keine Anhaltspunkte, das weite Feld dieser Möglichkeit ist hier noch viel größer als die Wehratalschlucht. V.a. wenn ein Kfz benutzt worden ist. Von besonderem Interesse wären die Kontakte/Begegnungen, die S. vor ihrem letzten Tag in Todtmoos gehabt hat. Denn die meisten Gewalttaten sind Beziehungstaten. Nun ist natürlich auch mir klar, dass es da nicht viel Informationen gibt und vermutlich aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes auch nicht geben wird. Spuren gibt es keine. Die Routen von S. und ihre Übernachtungen sind mir (anhand des Themen-Wikis) noch immer nicht wirklich klar. Die Hunde sind nicht wirklich zuverlässig. Etwaiges "absonderliches" Verhalten von S. (wie der späte Aufbruch in Todtmoos) lässt sich von Kennern der Gegend oder des Wanderns nachvollziehbar erklären.
Lässt sich also von hier aus, vom heimischen Computer oder Smartphone, etwas Wesentliches zur Aufdeckung des Schicksals von S. beitragen. Ich glaube nicht. Jedenfalls so lange, wie keine Spur von S. gefunden wurde.