sundra schrieb:Mir geht es nicht darum, ob sie noch im Hellen ankam, sondern um das warum später losgehen.
Sie ging doch bereits um 9 Uhr los, an der Kirchberghütte, laut Staatsanwaltschaft WT in XY. Also nicht spät. Sie hielt sich - jedenfalls ergibt sich das logisch und auch unmysteriös-trivial aus ihrer bekannten und bestätigten Tagesgestaltung an diesem Morgen und Vormittag - so lange in Todtmoos auf, um mit ihrem Freund ein Videotelefonat zu führen, was offenbar auf 10:30 Uhr (gleich 15 Uhr Myanmar-Zeit) terminiert war, und wozu sie Internet mit einigermaßen Bandbreite brauchte und das möglichst kostenfrei. Ist bei internationalen Paar-Beziehungen über Kontinente mit divergierenden Zeitzonen jetzt nicht selten, dass ein Paar solche Zeiten vereinbart, wo es beiden gut passt.
Günstige Bandbreite gab es nur in Todtmoos in Form des öffentlichen WLAN-Hotspots dort. Sie hatte also ganz banal gar keine andere Möglichkeit als das von Todtmoos aus zu führen, weil es unterwegs nicht zuverlässig Netzverbindung gehabt hätte bzw. sie sich dessen nicht sicher sein konnte. Also muss man nicht unbedingt irgendeinen mysteriösen Grund hinein deuteln, auch wenn es das spannender macht.
Zudem soll sie von Schluchsee-Aha auf Etappe #4 nach St-Blasien ja zu einer ähnlichen Zeit aufgebrochen sein.
Das war möglicherweise einfach ihr Rhythmus, morgens eher relaxt starten, auch wenn es andere anders handhaben.
Sie war ja im Urlaub, musste nicht um 6 auf der Matte stehen und Leistung und Disziplin zeigen; sie wär bei Aufbruch um 10:55 Uhr rechnerisch gegen 17:30 in Wehr angekommen, kleine Pausen schon eingerechnet; hätte also auch sogar noch 2 h Pausen draufschlagen können, ohne dass es weh getan hätte; oder sogar erst um 13 Uhr in Wehr los wandern können und wäre dennoch bei Helligkeit in Wehr angekommen. So what? Es gab objektiv keine Eile für Scarlett an diesem Vormittag. Daher ist dieser Anspruch, dass sie gefälligst früher hätte aufbrechen sollen, damit man diese subjektiv bevorzugte Freizeitgestaltung als "normal" abheftet, letztlich substanzlos und konstruiert.
Die letzte Etappe sind, wenn man sie in Vorgaberichtung Todtmoos -> Wehr geht, 23 km mit 400 Höhenmeter aufwärts und 800 abwärts, keine krassen Steigungen, keine extrem schwierigen oder alpine Abschnitte, überwiegend geht es abwärts. Das kann eine fitte junge Frau, ohne sich konditionsmäßig zu zerstören, in 6,5 Stunden erledigen. Das ist dann noch nicht einmal besonders tough, sondern halt Durchschnitt für geübte Wanderer. Siehe
https://www.komoot.com/de-de/tour/42857751.
Die längste und größte Steigung kommt übrigens nach diesem viel zitierten Wanderparkplatz, wo man die Werratal-Landstraße kreuzt, da geht es über so 1,5 km etwa hundert Meter gleichmäßig aufwärts. Ist jetzt nicht so die absolute Mörderchallange konditionsmäßig, wenn man die anderen fünf vorherigen Etappen schon hinter sich hat.