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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.508 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, September ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

25.08.2024 um 18:29
Zitat von Faktor12Faktor12 schrieb:Es gibt aber auch für ein Verbrechen keinerlei Anhaltspunkte.
Das trifft zu. Was die Sache nicht einfacher macht.
Zitat von Faktor12Faktor12 schrieb:Und bei einem Übergriff nach dem Parkplatz bleibt immer noch die Frage für das ungewöhnliche Verhalten vorher. Kann man durch eine Bekanntschaft erklären, dann wäre es eine Art Beziehungstat, was für mich noch am ehesten denkbar ist. Aber ein Überfall so aus heiterem Himmel mittem auf dem Weg? Die Statistk spricht da schon sehr dagegen. Wie viele Übergriffe gibt es auf Weitwanderwegen? Hier reden ja nicht von Autostopperin, Anhalterin oder ähnlichem, sondern direkt am Weg.
Ob eine Zufallsbegegnung oder eine Wanderbekanntschaft - wir wissen ja nicht mal sicher den Ort, an dem sie scheinbar vom Erdboden verschluckt wurde. Beides ist in gleicher Weise denkbar. Da sie wohl am Abend vorher noch mit Leuten Essen (Asiatisch) war, die sie kennen gelernt hatte, war sie jedenfalls keine Einzelgängerin oder Eigenbrötlerin. Wobei ich persönlich ihr Freizeitbeschäftigung (alleine Wandern) für eine Frau in diesem Alter für bemerkenswert halte. Aber das muss gar nicht bedeuten.

SpoilerWarum bemerkenswert? Nun ja, ich war früher (in S. Alter) oft alleine unterwegs. Habe alleine Urlaub gemacht, war gewandert. Mir war dabei eine junge Frau alleine sehr selten begegnet. Waren sie tatsächlich alleine unterwegs, suchten sie Anschluss, eine Gruppe, eine weibliche Begleitung. Mir schien, um Belästigungen oder gar Schlimmeren aus dem Wege zu gehen. Und dieses sicherheitsorientierte Verhalten erschien mir auch völlig logisch.

Es ist nun mal trotz "Gender Mainstreaming" usw. so, dass die meisten Übergriffe (Gewalt oder sexuelle Straftaten) von Männern ausgehen. Das weiß auch jede Frau und Dunkelfelduntersuchungen zeigen leider, dass ein nicht unerheblicher Teil Opfer geworden ist (wobei die meisten Täter Beziehungstäter und nicht Fremdtäter sind). Jedenfalls ist meine Beobachtung, dass Frauen in diesem Alter eher dazu neigen, nicht alleine unterwegs zu sein. Aber das muss gar nichts bedeuten.


Selbst wenn wir vom Parkplatz ausgehen - wofür nicht nur die Tatsache spricht, dass er auf der Route lag - ist Beides möglich.
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Ob die Hunde wirklich eine Spur aufgenommen haben, wissen sie nur selber... Fakt ist insofern lediglich, dass nach Aussage der Hundeführer die Hunde eine solche Srur gefunden haben.
Die Hundespur (wie viele Tage nach dem Verschwinden wurde diese verfolgt?) lässt aufhorchen, reicht aber alleine nicht für einen tatsächlichen Anhaltspunkt für ein Verbrechen.

Zu den Hunden: Der Hundeführer weiß, wann der Hund eine Spur aufgenommen hat. Der Hund ist nämlich darauf trainiert, sich durch entsprechendes Verhalten bemerkbar zu machen. Zudem belässt man es zumeist nicht bei einem Hund, sondern sucht die Bestätigung durch einen weiteren.
Es gibt hier in der Krimi-Rubrik Dutzende von Posts, die vermutlich von ausgebildeten Hundeführern stammen. Jedenfalls schildern sie sehr detailliert, was die Hunde in der Praxis können und was nicht. So soll ein Mensch 5 Mio. Riechzellen haben, ein Hund dagegen über 200 Mio. Das Riechzentrum des Menschen umfasse weit unter 1% des Gehirns, beim Hund dagegen 10%. Wenn man das liest, könnte man meinen, S. hätte auf dem E6 gefunden werden müssen.

SpoilerJedenfalls sollen Gerichte das "Anschlagen" von Hunden nach mehreren Wochen als Beweis anerkannt haben. Persönlich kenne ich einen Fall, in dem ein Hund vier Wochen (!) nachdem eine bestimmte Person einen bestimmten verwinkelten Weg durch eine Kleinstadt gelaufen war, den Weg (durch Geständnis und Kameras bereits bekannt) absolut korrekt nachverfolgen konnte. Der Hundeführer kannte diesen Weg nicht.

Die Statistik hilft uns insoweit nicht weiter, als die weit überwiegende Zahl der Übergriffe Beziehungstaten sind. Aber es halt ein erkleckliche Zahl von Fremdtätern gibt. Hier können wir maximal davon ausgehen, dass S. die Person oberflächlich kannte, sie also nicht aus dem näheren Umfeld des Opfers stammte. Das ist keine Zufallsbegegnung, aber eine Zufallsbekanntschaft, vermutlich nicht älter als 24 Stunden.

Ich halte beide Möglichkeiten für gleich wahrscheinlich - weil wir zu wenig wissen, aber eigentlich nicht von "Beziehungstat" i.e.S. sprechen können. Aber das ist alles ins Blaue hinein spekuliert, zumal ich davon ausgehe, dass die Polizei Zufallsbekanntschaften - soweit identifizierbar - abgecheckt, d.h. telefonisch befragt oder vom Schreibtisch aus überprüft hat. Da es kein Ermittlungsverfahren gab, gab es aber keine Eingriffsbefugnisse. Hätte sich aber eine der Personen verdächtig verhalten, wäre das aufgefallen.

SpoilerGefühlsmäßig - also ohne tragfähige Begründung - tippe ich auf eine Erstbegegnung am Parkplatz. Warum? Offenbar machte S. lt. einer Zeugin dort Rast. Sie war wohl alleine. Ein Fahrzeug konnte jederzeit kommen und anhalten. Sich mit dem Fahrer ein Gespräch entwickeln. Der vertrauenswürdig wirkte. Das Angebot, S. nach Wehr mitzunehmen. Oder gar Richtung Mainz, wo sie ja auch noch hin wollte?

Und das Handy? Vielleicht nur aus dem Autofenster geworfen.



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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

25.08.2024 um 18:41
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Die Hundespur (wie viele Tage nach dem Verschwinden wurde diese verfolgt?) lässt aufhorchen, reicht aber alleine nicht für einen tatsächlichen Anhaltspunkt für ein Verbrechen.
7 Tage nach Verschwinden - steht in meinem Beitrag wenige Zeilen unter denen, die Du zitiert hast...
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Jedenfalls sollen Gerichte das "Anschlagen" von Hunden nach mehreren Wochen als Beweis anerkannt haben. Persönlich kenne ich einen Fall, in dem ein Hund vier Wochen (!) nachdem eine bestimmte Person einen bestimmten verwinkelten Weg durch eine Kleinstadt gelaufen war, den Weg (durch Geständnis und Kameras bereits bekannt) absolut korrekt nachverfolgen konnte. Der Hundeführer kannte diesen Weg nicht.
Sollen - d.h. Du hast eher keine Quelle für diese Angabe?
"Anschlagen" klingt auch nicht gerade danach, wie Hundeführer von Mantrailern ihre Ergebnisse beschreiben.
Wurde ein 'Hundeergebnis' wirrklich als Beweis oder doch eher nur als Indiz anerkannt?

Nach vier Wochen eine Spur trailen erscheint mir ausgeschlossen. Ist es denn wirklich ausgeschlossen, dass der Hundeführer den Weg kanntze? Was ist mit etwaig ihn begleitenden?

Mein Fazit wieder einmal: finden Mantrailer den, den sie suchen, ist das logischerweise zu verwerten. Alles andere, insbes. Spuren die nach mehr als 48h ausgearbeitet worden sein sollen, können m.E. nur als sehr vages Indiz betrachtet werden. Es gibt zu viele Faktoren, die zu einem falschen Ergebnis führen können. Es muß auch beileibe nicht immer böser Wille/Absicht dahinterstehen.

Darum mag ich auch in diesem Fall bei Überlegungen/Spekulationen, was mit Scarlett passiert sein könnte, die vorliegenden Ergebnisse der Mantrailer nicht einbeziehen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

25.08.2024 um 19:03
Oh bitte, nicht wieder das leidige Hundethema.
Wie lange ist überhaupt eine Fährte eines Menschen erschnupperbar? Der renommierte Umweltchemiker Kai-Uwe Goss vom Helmholz-Zentrum für Umweltforschung kennt sich damit hervorragend aus. Vor Gericht ist er oft als Sachverständiger zum Thema Grenzen von Mantrailing aus biochemischer Sicht eingeladen worden.Goss sagt: "Bei ganz frischen Spuren, die wenige Stunden alt sind, da kann Mantrailing durch Hunde funktionieren." Doch je nach Witterungsverhältnissen sei es bereits nach einem Tag schwierig, eine Spur zu finden. "Nach Tagen oder gar Monaten noch versuchen zu wollen, eine Spur zu finden, halte ich aus wissenschaftlicher Sicht für äußerst fragwürdig", sagt Goss. "Wenn das doch klappt, sind das Zufallsfunde oder der Einfluss des Hundeführers."
Quelle:
https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/suchhunde-einsatz-kriminaltechnik-100.html


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

25.08.2024 um 19:49
Zitat von EmpyriaEmpyria schrieb:Oh bitte, nicht wieder das leidige Hundethema.
Stimme Dir absolut zu.
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Alles andere, insbes. Spuren die nach mehr als 48h ausgearbeitet worden sein sollen, können m.E. nur als sehr vages Indiz betrachtet werden.
So nach Gefühl. Ohne Quellen. Vages Indiz. Man kann es sich einfach machen.
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Sollen - d.h. Du hast eher keine Quelle für diese Angabe?
Habe hier angesichts Deiner intuitiven Argumentation eigentlich keine Lust auf wissenschaftliches Arbeiten. Das Hundethema ist - siehe den Vorpost - in diverser Weise rauf und runter diskutiert worden. Nicht nur hier. Das will ich nicht wiederholen. Konkret bezog ich mich auf die Beiträge des Users

https://www.allmystery.de/ng/mposts?user=204827

Ein Gerichtsfall, in dem Hundespuren unter bestimmten Voraussetzungen noch nach vier bis sogar acht Wochen als alleiniger Beweis anerkannt wurden:

https://openjur.de/u/639525.html

Konkret nahm ich weiter Bezug auf einen Fall aus eigener Kenntnis, den ich (natürlich) nicht nennen kann. Mit dem Hundeeinsatz sollte nach mehreren Wochen nachgeprüft werden, ob die Tatverdächtige den von ihr angegebenen Weg vom Bahnhof zur Polizeidienststelle, in der sie sich stellte, tatsächlich gegangen war. Oder ob sie noch zuvor Komplizen aufgesucht hatte (was nicht der Fall war).

Ansonsten: Habe keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, als die Hunde eingesetzt wurden. Das ist auch kein Indiz (zu den Begrifflichkeiten bitte ich um Eigenrecherche, das ist x-fach erklärt). Sondern eine reine Möglichkeit (wie ich auch erläutert habe).


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

25.08.2024 um 20:46
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Habe keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, als die Hunde eingesetzt wurden.
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:7 Tage nach Verschwinden
Erst jetzt registriert: Also 7 Tage nach dem Verschwinden.

Das ist noch ein sehr überschaubarer Zeitraum, auch wenn es im Ergebnis nicht darauf ankommt. Es geht hier nicht um gerichtlich relevante Beweiserhebung und -verwertung, sondern um die Suche in einem Vermisstenfall. S. wurde ja auf dem Parkplatz nicht nur "erschnüffelt", sondern auch gesehen (zumindest könnte sie es gewesen sein).

Hunde hin oder her: Ob sie von dort die E6 weiter gegangen ist? Dagegen spricht, dass sie bis heute auf der Strecke nicht mehr aufgetaucht ist.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

25.08.2024 um 20:48
@Origines
Ich befürchte, dass hier gerade zwei Hundespuren durcheinander geraten sind im Verlauf.

Die <7 Tage Hundespur war die, die nach Ibach führte und die Parkplatz-Hundespur war über ein Jahr später.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

25.08.2024 um 21:27
Zitat von NiilanayaNiilanaya schrieb:Die <7 Tage Hundespur war die, die nach Ibach führte und die Parkplatz-Hundespur war über ein Jahr später.
Vielen Dank! Ja, die Hundespur zum Ibacher Kreuz (IK) ist auch noch so eine Sache. Eigentlich würde ich die ganzen Hundeeinsätze für seriöse Spekulationen entfallen lassen, weil das alles keinen Sinn i.V.m. den anderen bekannten Informationen über S.' Vorhaben ergibt. Aus dem Wiki:
Somit ist diese IK-Spur nur wenig bis gar nicht aussagekräftig, da schon bei der offiziellen Suche am 14.09.2020 die Hunde keine eindeutige Spur aufnehmen konnten.
Spoiler
Erläuterung im Wiki:
Nachtrag zu dem oft diskutierten Mantrailer-Einsatz zum Ibacher Kreuz am 17.09.2020.
Die Infos wurden von Teutone nach Rücksprache vom Oktober 2023 mit einem der damaligen Hundeführer nachgereicht. Dieser Hundeführer war sowohl beim offiziellen Sucheinsatz verschiedener Hundestaffeln am 13.09.2020 und 14.09.2020 im Einsatz. Der Mantrailer-Einsatz vom 17.09.2020, bei dem dieser Hundeführer mit dabei war, war von privater Seite initiiert und kein offizieller Einsatz der Polizei.

1. Einsatz 13.09.2020 ab 18:30 Uhr. Ibacher Friedenskreuz bis Ibacher Rathaus. Ohne Ergebnis.
2. Einsatz 14.09.2020 ab 13 Uhr. Wehratalsäge bis Au auf dem Schwandhaldenweg.

17.09.2020 Start Edeka, über Hohwehraschlucht bis zum Ibacher Kreuz (Steinkreuz an der L 150). Dort konnte keine weitere Spur von den Hunden aufgenommen werden.
Dieses Ergebnis deckt sich auch mit den Ergebnissen von anderen Hundeführern, die den Weg am 14.09.2020 abgesucht hatten.

Somit ist diese IK-Spur nur wenig bis gar nicht aussagekräftig, da schon bei der offiziellen Suche am 14.09.2020 die Hunde keine eindeutige Spur aufnehmen konnten.


Themen-Wiki: Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Am Parkplatz 1 Jahr später? Ufff. Wer kam auf die Idee? Ist wahrscheinlich hier schon lang und breit erörtert worden. Ihr müsst mein "?" nicht beantworten. Hilft ja eh nichts.

Geht man davon aus, dass S. in die E6 eingestiegen ist (und da spricht nichts dagegen), sind m.E. die Punkte entscheidend, an denen sich der Wanderweg E6 mit anderen Verkehrswegen (insb. Autostraßen) schneidet. Nur dort könnte sich die Gelegenheit ergeben haben, den Weg von Todtmoos nach Wehr (aktiv oder passiv) abzubrechen und das Tal zu verlassen - ohne (oder ohne Spuren) gefunden zu werden. Welcher Art das geschah, werden wir hier vom Grünen Tisch aus nie klären können.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

26.08.2024 um 16:40
Das Problem an dem Fall ist, dass alle Szenarien außer "wandert und kommt heil an" so unwahrscheinlich sind.

Wenn sie gewandert wäre: Wäre sie echt wegen des Minimaleinkaufs zu Edeka gegangen? Hätte sie so lange gewartet? Hätte sie nicht eine Unterkunft gebucht? Das sind eben die Dinge, die so ungeklärt im Raum stehen ... wie auch der Handyakku, etc.

Wenn sie jemand getroffen hat: Logisch wäre, dass sie dem Freund nichts erzählt und der Freundin, damit die sich keine Sorgen macht. Aber dann ... da das Handy in der Funkzelle verbleibt, hätte ja sofort irgendwo ein Übergriff erfolgen müssen - mit Entsorgung von Leiche, Rucksack, Handy, ...


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

26.08.2024 um 21:30
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das Problem an dem Fall ist, dass alle Szenarien außer "wandert und kommt heil an" so unwahrscheinlich sind.
Wenn man es so sieht, würde die Suizidtheorie fast noch am meisten Sinn machen (so schwer es mir fällt, das zu schreiben), weil dann vieles, was uns seltsam erscheint, von S. absichtlich herbeigeführt worden wäre. Zum Beispiel hätte sie dann einfach das Handy noch in der Funkzelle Todtmoos weggeschmissen. Oder sie wäre an einen einsamen Ort gegangen (egal ob Richtung E6 oder Ibach) bzw hätte sich dort irgendwo ins Unterholz geschlagen und ihr Handy einfach ausgehen lassen. Das könnte auch erklären, warum sie nicht gefunden wurde, eben weil sie sich ein ganzes Stück abseits der eigentlichen Strecke bewegte. Auch die komische Stimmung beim Telefonieren und das Trödeln würden dazu passen. Selbst die Snacks fände ich nicht ungewöhnlich - man hört das ja immer wieder, dass Suizidenden noch so recht normale Handlungen vollziehen. Gerade dass sie nur Snacks kaufte, könnte darauf hindeuten, dass sie mehr nicht mehr brauchte. Ob ein Selbstmord zu S. passt oder nicht, können wir hier wohl kaum beurteilen. Und leider gibt es auch so viele Geschichten, wo nicht mal die nächsten Angehörigen den Hauch einer Ahnung hatten. Was nicht dazu passt wären die diversen Zeugensichtungen (von denen allerdings eh nicht alle auf einmal stimmen können) sowie der Sonnenbrillenfund.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.08.2024 um 00:24
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wenn sie gewandert wäre: Wäre sie echt wegen des Minimaleinkaufs zu Edeka gegangen?
Dazu müsste man halt die Gewohnheiten von Scarlett auf den vorherigen Etappen kennen, insbesondere die Art der Verpflegung. Dann könnte man beurteilen, ob dieser Einkauf bei Edeka ungewöhnlich war oder nicht.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Aber dann ... da das Handy in der Funkzelle verbleibt, hätte ja sofort irgendwo ein Übergriff erfolgen müssen - mit Entsorgung von Leiche, Rucksack, Handy, ...
Zumindest die Entsorgung des Handys müsste tatsächlich zeitnah erfolgt sein. Aber mit Scarlett und ihrem Rucksack hätte er quasi überall hinfahren können, falls er sie nach dem Übergriff betäubt hätte und der Wagen von außen nicht gut einsehbar war (zB ein kleiner Lieferwagen).
Zitat von augustineaugustine schrieb:Was nicht dazu passt wären die diversen Zeugensichtungen (von denen allerdings eh nicht alle auf einmal stimmen können)
Möglicherweise stimmt sogar gar keine dieser Sichtungen. Zumindest gibt es keine Sichtung, bei der sowohl Zeit, Ort als auch Begleitumstände (Funkzelle) so logisch erscheinen, dass ihr gegenüber anderen Sichtungen der Vorzug zu geben wäre.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.08.2024 um 13:04
Zitat von augustineaugustine schrieb:Wenn man es so sieht, würde die Suizidtheorie fast noch am meisten Sinn machen (so schwer es mir fällt, das zu schreiben), weil dann vieles, was uns seltsam erscheint, von S. absichtlich herbeigeführt worden wäre.
Ja, das würde schon auch Sinn machen.
Zitat von Fridolin31Fridolin31 schrieb:Dazu müsste man halt die Gewohnheiten von Scarlett auf den vorherigen Etappen kennen, insbesondere die Art der Verpflegung. Dann könnte man beurteilen, ob dieser Einkauf bei Edeka ungewöhnlich war oder nicht.
Das ist so ein wenig das Problem, dass man nicht einschätzen kann, wie gewöhnlich oder ungewöhnlich dieses Verhalten ist.

Dann wieder, ich weiß nicht, ob ihr das verfolgt: Seit 13 Tagen ist im Zillertal ein erfahrener Wanderer aus Deutschland verschwunden. Er kam am frühen Nachmittag in einer Hütte an, checkte ein, stellte das "große Gepäck" ab, bestellte ein Abendessen, gab an, noch zum Gipfel zu wollen und ist seither unauffindbar, obwohl die Bergwacht alles abgesucht hat. Das ist so ein ähnlicher Fall, nur mit konkreteren Angaben des Opfers.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.08.2024 um 14:44
Zitat von Faktor12Faktor12 schrieb:Aber ein Überfall so aus heiterem Himmel mittem auf dem Weg?
Es muss nicht aus heiterem Himmel passiert sein. Was soll das überhaupt bedeuten?

Man denke nur an den amerikanischen Touristen, der direkt am Schloss Neuschwanstein 2 Frauen vergewaltigen wollte und eine von ihnen in den Tod stieß.
Wenn das dort passieren konnte, dann erst recht im Wald.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.08.2024 um 15:34
Ja, bei der Recherche nach Überfällen auf Frauen im Wald bekommt man viele Meldungen über entsprechende Straftaten angezeigt, die teils bis in die Nullerjahre zurückreichen.
Und tatsächlich wurden etliche dieser Überfälle als blitzartig beschrieben, "wie aus heiterem Himmel".


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.08.2024 um 15:57
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Dann wieder, ich weiß nicht, ob ihr das verfolgt: Seit 13 Tagen ist im Zillertal ein erfahrener Wanderer aus Deutschland verschwunden. Er kam am frühen Nachmittag in einer Hütte an, checkte ein, stellte das "große Gepäck" ab, bestellte ein Abendessen, gab an, noch zum Gipfel zu wollen und ist seither unauffindbar, obwohl die Bergwacht alles abgesucht hat. Das ist so ein ähnlicher Fall, nur mit konkreteren Angaben des Opfers.
An dem Fall ist nun fast gar nichts ähnlich. Erstens ist das alpines Gebiet, und es geht über lockeres Gestein. Zweitens sprechen wir hier von 14 Tagen und nicht von vier Jahren. Drittens hat der Mann kaum Gepäck dabei. Und es ist fast auszuschließen, dass ihm außer einem Unfall etwas anderes passiert ist.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.08.2024 um 16:32
In den Foren wird ja gern in Zweifel gezogen, dass Sexualstraftäter den Wanderinnen oder Spaziergängerinnen im Wald aus dem Gebüsch heraus auflauern.
Gerade das ist aber Presseberichten zufolge ziemlich oft der Fall!
Täter sprang plötzlich aus dem Gebüsch und griff das Opfer an, das liest man häufig.
Dass ein Täter mit solcher Vorgehensweise für Scarletts Verschwinden verantwortlich sein könnte, scheint mir aber wiederum nicht sehr realistisch. Er hätte ja ein Auto in unmittelbarer Nähe zur Verfügung haben müssen, um sie und ihr Gepäck wegzubringen. Ein womöglich über Stunden einsam parkendes Auto fällt auf, erhöht die Identifizierungswahrscheinlichkeit des Täters. Das Risiko wird er vermeiden wollen.
Ich weiss es nicht, kann nur vermuten, dass die eingangs beschriebenen Angreifer aus den Presseberichten kein Auto standby hatten.
Bei Scarlett vermute ich im Fall eines Verbrechens, dass der Täter sie dazu brachte, entweder freiwillig und gern zu ihm ins Auto zu steigen (Mitfahrgelegenheit bzw. geplante gemeinsame Unternehmung) oder auf eine Situation zu reagieren, in der ihr nichts anderes übrig blieb als die Mitfahrt in seinem Auto (Bedrohung, Verletzung).


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.08.2024 um 18:21
Zitat von lemysterelemystere schrieb:In den Foren wird ja gern in Zweifel gezogen, dass Sexualstraftäter den Wanderinnen oder Spaziergängerinnen im Wald aus dem Gebüsch heraus auflauern.
Gerade das ist aber Presseberichten zufolge ziemlich oft der Fall!
Daran hatte ich nie einen Zweifel. Und es liegt ja auch auf der Hand. Wer ein Verbrechen wie Mord oder eine Vergewaltigung ggfs. mit anschließendem Mord plant und Risiken minimieren möchte, wählt natürlich einen eher abgelegenen Ort. Da sind Wälder sicher ganz vorne mit dabei.
AnnCarola ist die E6 auch gelaufen und viel schien da ja nicht los gewesen zu sein.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.08.2024 um 20:18
Zitat von Fridolin31Fridolin31 schrieb:Möglicherweise stimmt sogar gar keine dieser Sichtungen. Zumindest gibt es keine Sichtung, bei der sowohl Zeit, Ort als auch Begleitumstände (Funkzelle) so logisch erscheinen, dass ihr gegenüber anderen Sichtungen der Vorzug zu geben wäre.
Würde denn eigentlich überhaupt eine der Zeigensichtungen zu den Handydaten passen? Wenn nicht, gibt es ja eigentlich nur 2 Optionen:
a) Die Zeugen irren sich.
b) Scarlett hat sich unabhängig von ihrem Handy weiterbewegt.

Wenn sie bei Option b) noch eigenständig weitergelaufen ist, sodass sie von Zeugen (alleine) gesehen werden konnte, müsste das eigentlich bedeuten, dass sie ihr Handy zuvor verloren hat. Dann wäre die Frage, wann ihr das aufgefallen ist und es würde sie ja per se eigentlich in eine eher blöde Situation bringen (wegen Unterkunft buchen etc). Ob sie dann seelenruhig beispielsweise auf dem Findling sitzen und in die Luft gucken würde? Was Option b) auch eher unwahrscheinlich macht, ist dass dann 2 verschiedene Ereignisse an dem Tag passiert sein müssten, einmal Handy verloren und dann noch Unfall oder Übergriff. Natürlich könnte sie der Handyverlust wiederum empfänglicher für Fremde gemacht haben, aber da müssten eben schon echt blöde Zufälle zusammenkommen. Alternativ hätte sie ihr Handy weggeschmissen und wäre dann trotzdem noch an anderen Orten gesehen worden und sogar teils mit den Leuten geredet haben.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.08.2024 um 20:42
Zitat von augustineaugustine schrieb:Wenn sie bei Option b) noch eigenständig weitergelaufen ist, sodass sie von Zeugen (alleine) gesehen werden konnte, müsste das eigentlich bedeuten, dass sie ihr Handy zuvor verloren hat
Nicht unbedigt. Sie kann außerhalb vom Todtmoser Funkbereich abgegriffen worden sein (kein Netz) und dann zurück in den Funkbereich von Todtmos rückgeführt worden sein.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.08.2024 um 21:19
Zitat von UTACUTAC schrieb:Nicht unbedigt. Sie kann außerhalb vom Todtmoser Funkbereich abgegriffen worden sein (kein Netz) und dann zurück in den Funkbereich von Todtmos rückgeführt worden sein.
Mir ging es ja jetzt nur um die Kombi Handydaten +Zeugensichtungen, die Scarlett ja offenbar entspannt und alleine gesehen haben wollen. Lässt man den Punkt Zeugensichtungen außer Acht, kann sie natürlich auch früh abgegriffen worden sein oder sie hat ihr Handy absichtlich weggeworfen, um sich was anzutun.

Oder meinst du den Ablauf: über weite Strecken kein Netz, noch allein von Zeugen irgendwo gesehen, dann Überfall, dann Zurück-Verbringung in die Todtmooser Funkzelle?

Aber hätte sich das Handy da wirklich nirgendwo anders eingewählt, wenn sie zum Beispiel bis zu dieser Stelle mit dem Findling gekommen wäre?

Ich tendiere eher zu Option a), also dass sich tatsächlich alle Zeugen geirrt haben. Auch weil deren Angaben gar nicht zusammenpassen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

27.08.2024 um 21:44
Zitat von augustineaugustine schrieb:Aber hätte sich das Handy da wirklich nirgendwo anders eingewählt, wenn sie zum Beispiel bis zu dieser Stelle mit dem Findling gekommen wäre?
Corvus Corax hat doch hier schon einige Male geschrieben, das sich das Handy von Scarlett , wäre sie beim Findling gewesen, sich dann schon in die Funkzelle von Wehr eingeloggt hätte


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