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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 01:13ayahuaska schrieb am 18.07.2024:Eine Frage:Soweit ich weiß, wurde nicht jeder Quadratmeter abgesucht. Es soll Stellen geben die als zu gefährlich gelten, um abgesucht zu werden.
Wurde bei der Wanderstrecke eigentlich schon jeder quadratmeter abgesucht, so dass man ausschließen kann, dass Sie dort verunglück ist?
Aber selbst wenn alles abgesucht worden wäre, kann Scarlett übersehen worden sein. Deshalb wird man den Unfall auf dem Steig wohl nie zu 100% ausschließen können.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 08:57JosephConrad schrieb:Man muss hier nicht spekulieren, es gibt zahllose Beispiele wie ein Täter sein Opfer überwältigt: in den 70er Jahren gab es mal einen in den USA, der sich einen falschen Gips um den Arm oder das Bein legte oder eine Armschlinge trug, mal an Krücken ging und dann jedesmal junge Frauen bat, ihm etwas zu helfen und ins Auto zu tragen. Dort zerrte er sie hinein, schlug auf sie ein, fuhr davon und tötete sie später.Da würde ich dir jetzt vollkommen und uneingeschränkt zustimmen.
Da aber derartiges überall und immer passieren kann, gibt es keinen Grund sich Szenarien auszudenken. Ohne Hinweise auf irgend etwas, führt dies zu nichts.
Nichts desto trotz sind solche Informationen über Betrugsversuche, bzw Fake Anrufe, Fake Gips Arme etc etc immer wieder interessant, hilfreich und wichtig, wenngleich es hier OT ist.
Empyria schrieb:Soweit ich weiß, wurde nicht jeder Quadratmeter abgesucht. Es soll Stellen geben die als zu gefährlich gelten, um abgesucht zu werden.Mit Drohnen, Hubschraubern, Hunden, privaten Suchtrupps und nicht zuletzt von sehr vielen 0815 Wanderinnen und Wanderern, PilzsammlerInnen die ohnehin oder auch gezielt in den Jahren die Strecke gelaufen sind und absichtlich oder zufällig ja auch mit offenen Augen gelaufen sind und evtl Besonderheiten bemerkt hätten. Zudem haben viele ihren Hund dabei gehabt in all den Jahren, der ggf auch so anschlagen würde.
Aber selbst wenn alles abgesucht worden wäre, kann Scarlett übersehen worden sein. Deshalb wird man den Unfall auf dem Steig wohl nie zu 100% ausschließen können.
Zu 100 Prozent ausschließen kann man es trotzdem nicht, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gegen null tendiert. Etwas abseits (vielleicht nur wenige hundert Meter) würde die Wahrscheinlichkeit wieder etwas steigen. Diese Fälle gab es ja schon öfter, dass etwas abseits der eher offensichtlich intensiv abgesuchten Stellen dann später doch noch etwas gefunden wurde, zum Beispiel bei Forstarbeiten, oder eben durch Zufälle.
Ganz besonders beispielhaft für solche sehr späten zufälligen Funde fallen mir da spontan Sonja Engelbrecht (Forstarbeiten weit ab vom letzten bekannten Aufenthaltsort) und Tanja Gräf (ebenfalls Forstarbeiten. In diesem Fall sogar unmittelbar im eigentlichen Suchgebiet) ein.
Achso, Lars Wunder war auch so ein Fall. Wenige Meter entfernt trotz intensiver Suche von sehr guten Suchtrupps zufällig später durch einen Landwirt entdeckt.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 13:37Was Scarletts Fall unter anderem stark von den Fällen Sonja Engelbrecht, Tanja Gräff und Lars Wunder unterscheidet, ist, dass keiner der drei anderen Vermissten mit grossem Gepäck unterwegs war.
Das trug, im Zusammenspiel mit den Gesamtumständen des jeweiligen Verschwindens, sicherlich dazu bei, die Chancen auf das Auffinden von Engelbrecht, Gräff und Wunder zu verringern.
Ein Unfall Scarletts und einfach Pech bei der Suche ist durchaus möglich. Aber dass nichts von ihrer recht umfangreichen Ausrüstung aufgetaucht ist, ist seltsam.
Das trug, im Zusammenspiel mit den Gesamtumständen des jeweiligen Verschwindens, sicherlich dazu bei, die Chancen auf das Auffinden von Engelbrecht, Gräff und Wunder zu verringern.
Ein Unfall Scarletts und einfach Pech bei der Suche ist durchaus möglich. Aber dass nichts von ihrer recht umfangreichen Ausrüstung aufgetaucht ist, ist seltsam.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 14:42Forester schrieb:Mit Drohnen, Hubschraubern, Hunden, privaten Suchtrupps und nicht zuletzt von sehr vielen 0815 Wanderinnen und Wanderern, PilzsammlerInnen die ohnehin oder auch gezielt in den Jahren die Strecke gelaufen sind und absichtlich oder zufällig ja auch mit offenen Augen gelaufen sind und evtl Besonderheiten bemerkt hätten. Zudem haben viele ihren Hund dabei gehabt in all den Jahren, der ggf auch so anschlagen würde.Und dann frage ich mich, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Areal entlang der Wanderstrecke im Wehratal weder Mensch noch Ausrüstung gefunden wurde, bei einer Suche, die sich über 3 Jahre erstreckt hat und auch heute noch stattfindet? Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dort überhaupt tödlich und dazu noch unauffindbar zu verunglücken?
Zu 100 Prozent ausschließen kann man es trotzdem nicht, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gegen null tendiert. Etwas abseits (vielleicht nur wenige hundert Meter) würde die Wahrscheinlichkeit wieder etwas steigen. Diese Fälle gab es ja schon öfter, dass etwas abseits der eher offensichtlich intensiv abgesuchten Stellen dann später doch noch etwas gefunden wurde, zum Beispiel bei Forstarbeiten, oder eben durch Zufälle.
Genau diese Gedanken habe ich mir wieder gemacht, als ich, wie viele andere, den Fall Jay Slater, Teneriffa, über Wochen verfolgt habe und der auch hier in einem Thread diskutiert wurde.
JS wurde nach 4 Wochen tot geborgen und das in einem hochalpinen, gefährlichen und schwer zugänglichen Gelände in der Bergwelt Teneriffas.
Dagegen mutet das Wehratal wie ein Waldkindergarten an. Dazu hatte S. großes Gepäck dabei, welches nicht verrottet und irgendwo zu liegen gekommen wäre. Wenn man schon kaum oder keine sterblichen Überreste man nach relativ kurzer Zeit findet, dann doch zumindest Rucksack, Ausrüstung, Kleider, Schuhe.
Oder der Fall der Britin Esther Dingley, die im November 2020 in den Pyrenäen verunglückt ist; sie wurde aber auch nach 8 Monaten im Juli 2021 an einem Felsabhang gefunden.
Will sagen - diese Locations bei diesen beiden Unglücksfällen sind doch ganze andere Hausnummern als das Wehratal. Und beide Verunglückten hat man früher oder später gefunden.
Nur S. findet man auch nach mehrjähriger Suche im Wehratal nicht? Schwer vorstellbar. Meine persönliche Meinung und mein Fazit - sie war nie auf der Wehratalstrecke. Und wenn sie dort gewesen wäre, dann ist sie dort aber nicht verunglückt und befindet sich eben nicht dort.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 15:15CorvusCorax schrieb:Und dann frage ich mich, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Areal entlang der Wanderstrecke im Wehratal weder Mensch noch Ausrüstung gefunden wurde, bei einer Suche, die sich über 3 Jahre erstreckt hat und auch heute noch stattfindet? Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dort überhaupt tödlich und dazu noch unauffindbar zu verunglücken?Nun aber schau dir den Fall des kleinen Arian an und was da aufgefahren wurde für die Suche. Da reden wir von keinem Gebirge und trotzdem hat man ihn nicht bei den Suchaktionen gefunden.
Da wurde wirklich intensiv mit hunderten von Leuten gesucht und bei Scarlett?
Man kann die privaten Suchaktionen im Fall Scarlett null mit so einer Suche vergleichen.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 15:28@CorvusCorax
Wenn man eins und eins zusammenrechnet, kommt man zu diesem von dir geschilderten Ergebnis.
Meiner Meinung nach - und so habe ich eigentlich auch meine Ausführungen gemeint - schließt das nicht auffinden aber auch alle anderen Orte außerhalb mit ein.
Gesetz den Fall @CorvusCorax hat recht und sie befindet sich nicht im Bereich des Wehratales und vielleicht auch nicht in der "Funkzelle" Todtmoos, wofür ja das nicht Auffinden mit hoher Wahrscheinlichkeit spricht, dann wäre sie ja dennoch irgendwo außerhalb dieses Gebietes, da sie sich ja sicher nicht in Luft aufgelöst hat.
Vielleicht außerhalb des Schwarzwaldes, vielleicht außerhalb Baden Württembergs, vielleicht außerhalb Deutschlands.
Aber egal wo, würde man ja dann trotzdem irgendwann etwas finden, es sei denn man kann die gefundene Person nicht zuordnen.
Im Fall Sonja Engelbrecht wurde Jahrzehnte später viele (100?) Kilometer entfernt bei Forstarbeiten zunächst ein Oberschenkel Knochen gefunden und nochmal viele Monate später dann tatsächlich fast alle Überreste wiederum einige hundert Meter entfernt.
Das Versteck war nach Ansicht der Ermittler und ortsansässiger nahezu perfekt gewählt, da dort im Normalfall garantiert niemand vorbei kommen würde, noch nichtmal Forstarbeiter.
Nur durch Zufall wurde ein Oberschenkel Knochen von einem Wildtier verschleppt an eine Stelle, an der Forstarbeiter einmal in vielleicht 20 Jahren Markierungen gesetzt haben.
Und was @Hexelchen hier anspricht bestätigt genau dies meiner Meinung nach eindrucksvoll.
Hätte Scarlett auf irgendeiner Wiese in ganz Deutschland, vielleicht auch innerhalb Europas gelegen, wäre sie spätestens bei Mäharbeiten zeitnah gefunden worden.
Und trotz ggf noch intensiverer Suche nach Arian, wurde auch dieser wie in allen anderen von mir geschilderten Fällen trotzdem nur durch Zufall gefunden.
Wenn man eins und eins zusammenrechnet, kommt man zu diesem von dir geschilderten Ergebnis.
Meiner Meinung nach - und so habe ich eigentlich auch meine Ausführungen gemeint - schließt das nicht auffinden aber auch alle anderen Orte außerhalb mit ein.
Gesetz den Fall @CorvusCorax hat recht und sie befindet sich nicht im Bereich des Wehratales und vielleicht auch nicht in der "Funkzelle" Todtmoos, wofür ja das nicht Auffinden mit hoher Wahrscheinlichkeit spricht, dann wäre sie ja dennoch irgendwo außerhalb dieses Gebietes, da sie sich ja sicher nicht in Luft aufgelöst hat.
Vielleicht außerhalb des Schwarzwaldes, vielleicht außerhalb Baden Württembergs, vielleicht außerhalb Deutschlands.
Aber egal wo, würde man ja dann trotzdem irgendwann etwas finden, es sei denn man kann die gefundene Person nicht zuordnen.
Im Fall Sonja Engelbrecht wurde Jahrzehnte später viele (100?) Kilometer entfernt bei Forstarbeiten zunächst ein Oberschenkel Knochen gefunden und nochmal viele Monate später dann tatsächlich fast alle Überreste wiederum einige hundert Meter entfernt.
Das Versteck war nach Ansicht der Ermittler und ortsansässiger nahezu perfekt gewählt, da dort im Normalfall garantiert niemand vorbei kommen würde, noch nichtmal Forstarbeiter.
Nur durch Zufall wurde ein Oberschenkel Knochen von einem Wildtier verschleppt an eine Stelle, an der Forstarbeiter einmal in vielleicht 20 Jahren Markierungen gesetzt haben.
Und was @Hexelchen hier anspricht bestätigt genau dies meiner Meinung nach eindrucksvoll.
Hätte Scarlett auf irgendeiner Wiese in ganz Deutschland, vielleicht auch innerhalb Europas gelegen, wäre sie spätestens bei Mäharbeiten zeitnah gefunden worden.
Und trotz ggf noch intensiverer Suche nach Arian, wurde auch dieser wie in allen anderen von mir geschilderten Fällen trotzdem nur durch Zufall gefunden.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 17:51Hexelchen schrieb:Nun aber schau dir den Fall des kleinen Arian an und was da aufgefahren wurde für die Suche. Da reden wir von keinem Gebirge und trotzdem hat man ihn nicht bei den Suchaktionen gefunden.
Forester schrieb:Und trotz ggf noch intensiverer Suche nach Arian, wurde auch dieser wie in allen anderen von mir geschilderten Fällen trotzdem nur durch Zufall gefunden.Man kann aber auch nicht ausschliessen, dass Arian zur Zeit der Suche in diesem Gebiet sich gar nicht dort auf dieser Wiese befunden hat, wo er später bei Mäharbeiten durch den Landwirt gefunden wurde.
Es hieß doch immer, aufgrund seines Autismus gerät er vor Geräuschen und Menschenmengen in Panik; so ist doch gut möglich, dass er sich bei dem Menschenauflauf irgendwo verkrochen hat, wo ihn eben keiner gesehen hat. Und wenn die Suche dort bei/auf diesem Wiesengelände abgehakt war, dann hat man später dort eben nicht nochmal gesucht.
Hexelchen schrieb:Da wurde wirklich intensiv mit hunderten von Leuten gesucht und bei Scarlett?Bei S. wurde auch mit offiziellen Einsatzkräften gesucht. Und gerade die Bergwacht weiß sicher, an welchen Stellen man im Wehratal schauen muß. Es ist ja nicht so, dass diese Strecke gesäumt ist mit potenziellen Absturzpunkten.
Man kann die privaten Suchaktionen im Fall Scarlett null mit so einer Suche vergleichen.
BFS sucht doch seit Jahren alle Hänge im Wehratal ab. Und findet nichts.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 17:54Forester schrieb:Und trotz ggf noch intensiverer Suche nach Arian, wurde auch dieser wie in allen anderen von mir geschilderten Fällen trotzdem nur durch Zufall gefunden.Bislang gar nicht gefunden wurde trotz intensiver Suche Rebecca Reusch und es gibt auch andere Fälle, in denen die Ermittlungsbehörden oder Gerichte von einem Tötungsdelikt ausgingen, obwohl nie eine Leiche gefunden wurde.
Kurz und gut: Liegt kein Unfall vor, sondern hat ein Täter eingegriffen, getötet und die Leiche samt Gepäck sonst wo verscharrt, dann kann es sein, dass sie nie gefunden wird. Je länger es diesen Fall gibt, je mehr abgesucht oder abgelaufen wurde, je verwunderlicher es ist, dass auch vom Gepäck jede Spur fehlt und je mehr man sich vergegenwärtigt, dass wir im Mittelgebirge und nicht hochalpin unterwegs sind, desto stärker zieht es mich von der Unfalltheorie weg.
Wenn das Handy die Todtmoser Funkzelle nicht verlassen haben sollte (bin kein Techniker!), dann besagt das doch nur, dass es irgendwann in dieser Funkzelle ausgegangen (Akku leer) oder ausgeschaltet worden ist. Sollte Letzteres wieder durch einen Täter vorgenommen worden sein, hilft uns das Handy auch nicht bei der Suche nach dem Funkort der Leiche.
Knackpunkt ist natürlich: Gab es einen Täter oder einen Unfall?
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 18:06Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 18:08CorvusCorax schrieb:Bei S. wurde auch mit offiziellen Einsatzkräften gesucht. Und gerade die Bergwacht weiß sicher, an welchen Stellen man im Wehratal schauen muß. Es ist ja nicht so, dass diese Strecke gesäumt ist mit potenziellen Absturzpunkten.Nun wie sieht die Suche an den Hängen den aus?
BFS sucht doch seit Jahren alle Hänge im Wehratal ab. Und findet nichts.
Mit einem Fernglas oder wird da jeden Meter jemand abgeseilt? Man kann doch nicht ernsthaft annehmen das durch die privaten Suchaktionen das Gebiet richtig abgesucht wird/wurde, oder?
Ich persönlich denke nicht das man sie im Wehratal findet, weil sie für mich die 6.Etappe wahrscheinlich nie gestartet ist.
Bis heute kann man aber ja gar nichts ausschließen in meinen Augen.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 18:11Momomo schrieb:Origines schrieb:Bitte nicht zu vergessen auch das eventuelle freiwillige Verschwinden.
Knackpunkt ist natürlich: Gab es einen Täter oder einen Unfall?
oder einen Suizid?
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 19:06Suizid oder freiwilliges Verschwinden sind natürlich immer in Vermisstenfällen möglich. Für beide Varianten gibt es aber zumeist vorher (Suizid) oder nachher (Untertauchen) ermittelbare tatsächliche Anhaltspunkte. Hier nicht.
Der absolute Spontansuizid ohne jeden Vorlauf, sei es ein psychisches Problem oder eine psychische Krankheit, existentielle Sorgen, Depressivität, Sucht oder entsprechende Äußerungen über die Sinnlosigkeit des Lebens, der dürfte sehr selten sein.
SpoilerIch denke auch, dass ein suizidaler Mensch nicht Gesellschaft sucht, keine neuen Bekanntschaften mehr schließt und nicht mehr digital aktiv ist.
Sollte es solche Faktoren oder Krankheitsbilder in S.s Leben gegeben haben, werden sie vielleicht die Polizei, aber nicht wir erfahren. Ich meine zudem: Wer entschlossen ist, sich zu töten, der springt nicht in fremder Umgebung in der Nähe eines Wanderweges einen Abhang hinunter oder stürzt sich von einem mittelhohen Felsen. Suizidenten wählen "sichere" Methoden, denn nichts wäre in ihrer Vorstellung schlimmer, als schwer verletzt oder verkrüppelt zu überleben (Ausnahme: Die Suizidversuche, die eher Hilfeschreie sind oder Aufmerksamkeit erregen wollen, aber die wählen "sanftere" Methoden wie z.B. Medikamente). Nur am Rande: Überleben Suizidenten einen "harten" Versuch, wollen die meisten von ihnen nach Behandlung weiter leben.
Kurz und gut: Das Bild, das ziemlich übereinstimmend von S. vermittelt wird und ein Suizid lassen sich für mich eigentlich nicht vereinbaren. Kategorie: Sehr unwahrscheinlich.
Das freiwillige Untertauchen? Welches Motiv? Ohne Vorbereitungshandlungen, ohne digitale Spuren danach, ohne Geldabhebungen und ohne jede Registrierung eines Reisepasses oder Personalausweises? Ohne Visa-Antrag, einfach weg und nie wieder gesehen? Solche Fälle gibt es. Aber sie sind schon sehr selten.
Kategorie: Sehr unwahrscheinlich.
Der absolute Spontansuizid ohne jeden Vorlauf, sei es ein psychisches Problem oder eine psychische Krankheit, existentielle Sorgen, Depressivität, Sucht oder entsprechende Äußerungen über die Sinnlosigkeit des Lebens, der dürfte sehr selten sein.
SpoilerIch denke auch, dass ein suizidaler Mensch nicht Gesellschaft sucht, keine neuen Bekanntschaften mehr schließt und nicht mehr digital aktiv ist.
Sollte es solche Faktoren oder Krankheitsbilder in S.s Leben gegeben haben, werden sie vielleicht die Polizei, aber nicht wir erfahren. Ich meine zudem: Wer entschlossen ist, sich zu töten, der springt nicht in fremder Umgebung in der Nähe eines Wanderweges einen Abhang hinunter oder stürzt sich von einem mittelhohen Felsen. Suizidenten wählen "sichere" Methoden, denn nichts wäre in ihrer Vorstellung schlimmer, als schwer verletzt oder verkrüppelt zu überleben (Ausnahme: Die Suizidversuche, die eher Hilfeschreie sind oder Aufmerksamkeit erregen wollen, aber die wählen "sanftere" Methoden wie z.B. Medikamente). Nur am Rande: Überleben Suizidenten einen "harten" Versuch, wollen die meisten von ihnen nach Behandlung weiter leben.
Kurz und gut: Das Bild, das ziemlich übereinstimmend von S. vermittelt wird und ein Suizid lassen sich für mich eigentlich nicht vereinbaren. Kategorie: Sehr unwahrscheinlich.
Das freiwillige Untertauchen? Welches Motiv? Ohne Vorbereitungshandlungen, ohne digitale Spuren danach, ohne Geldabhebungen und ohne jede Registrierung eines Reisepasses oder Personalausweises? Ohne Visa-Antrag, einfach weg und nie wieder gesehen? Solche Fälle gibt es. Aber sie sind schon sehr selten.
Kategorie: Sehr unwahrscheinlich.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 19:16Das Problem ist aber, das auch die anderen Möglichkeiten unwahrscheinlich sind. Unfall und niemand findet irgendetwas in einem recht gut erschlossenen Gebiet? Unwahrscheinlich. Verbrechen? Eher selten mitten am Tag an einer Wandererin mit riesenrucksack mitten im Ort. Ich sehe bei einigen Punkten in den Schilderungen schon etwas verdeckte Hinweise auf suzid. Keine echte zukunftsperpektive, hangeln von einer Auszeit zur nächsten, usw. Untertauchen ist für mich die unwahrscheinlichee Lösung, das passt nicht zu dem, was wir aus den medien und videos wissen. So gesehen dann Suizid oder Verbrechen, Unfall oder untertauchen sind für mich nicht plausibel.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 20:14Im Wiki zum Fall gibt es eine kleine Tabelle, die genau die vier Möglichkeiten enthält:
- Unfall
- Verbrechen
- Suizid
- Untertauchen
Alle sind "möglich, aber ohne Anhaltspunkte". Nur dem Unfall-Szenario wird eine größere Wahrscheinlichkeit eingeräumt, was zum damaligen Zeitpunkt m.E. auch aufgrund tatsächlich zureichender Anhaltspunkte so war.
Eines ist aber sicher: S. wurde im Wandergebiet nicht gefunden. In den letzten drei Jahren dürften Tausende von Menschen in dieser Umgebung unterwegs gewesen sein, die den Fall im Hinterkopf hatten. Nicht nur Wanderer, sondern auch Jäger, Förster, Waldarbeiter, Pilzsucher, Naturschützer, Forstwissenschaftler usw. Und nicht zuletzt auch Leute hier aus diesem Thread.
Und das schwächt die Unfall-Theorie. Zwar gibt es noch immer die Anhaltspunkte (ihre Pläne, die Funkzelle, usw.), aber der wichtigste Baustein fehlt. Und da stelle ich mir die Frage, ob aus der Tatsache, dass die Leiche verschwunden bleibt, nicht auch ein tatsächlicher Anhaltspunkt gezogen werden muss.
Nämlich: S. ist auf dem Wanderweg gar nicht ums Leben gekommen. Ihre Pläne wurden durchkreuzt. Durch eine unbekannte Person. Vielleicht anfangs mit ihrer Zustimmung, das muss keine brutale Entführung gewesen sein. Sondern ein freundliches Angebot. Letztlich bleiben ja schon die letzten 24 Stunden vor ihrem Verschwinden auch seltsam blaß und widersprüchlich. Vielleicht hat sie jemanden kennengelernt, der es leider nicht gut mit ihr meinte.
Natürlich kann man bei niemanden Suizid ausschließen, schließlich gibt es 10mal mehr vollendete Suizide wie Tötungsdelikte. Ich weiß auch nicht, welche Perspektiven die junge Frau hatte. Der Freund in China, ein Leben für Selfies, mal hier und mal dort, die fast manische Leidenschaft für Wanderungen, Abenteuer und unterwegs sein. Für mich kaum vorstellbar, der im gleichen Alter ausschließlich mit Büchern, Papier, Bleistift und einer elektrischen Schreibmaschine gearbeitet hat.
Untertauchen ist schlicht kaum möglich, bei der dicken digitalen Spur, die wir hinter uns herziehen. Es gibt zwar Hippies auf Gomera, die in Höhlen leben und keine EC-Karte brauchen, aber auch die können da nicht hinschwimmen. Irgendwo hätte ihr Name auftauchen, in den Datenbanken von Sicherheitsbehörden, Geheimdiensten oder Fluggesellschaften hängen bleiben müssen. Irgendwann ist der Reisepass abgelaufen und eine neue Identität lässt sich nicht aus dem Nichts erschaffen. Da hätte man eben Vorbereitungshandlungen ermitteln können bzw. müssen.
- Unfall
- Verbrechen
- Suizid
- Untertauchen
Alle sind "möglich, aber ohne Anhaltspunkte". Nur dem Unfall-Szenario wird eine größere Wahrscheinlichkeit eingeräumt, was zum damaligen Zeitpunkt m.E. auch aufgrund tatsächlich zureichender Anhaltspunkte so war.
Eines ist aber sicher: S. wurde im Wandergebiet nicht gefunden. In den letzten drei Jahren dürften Tausende von Menschen in dieser Umgebung unterwegs gewesen sein, die den Fall im Hinterkopf hatten. Nicht nur Wanderer, sondern auch Jäger, Förster, Waldarbeiter, Pilzsucher, Naturschützer, Forstwissenschaftler usw. Und nicht zuletzt auch Leute hier aus diesem Thread.
Und das schwächt die Unfall-Theorie. Zwar gibt es noch immer die Anhaltspunkte (ihre Pläne, die Funkzelle, usw.), aber der wichtigste Baustein fehlt. Und da stelle ich mir die Frage, ob aus der Tatsache, dass die Leiche verschwunden bleibt, nicht auch ein tatsächlicher Anhaltspunkt gezogen werden muss.
Nämlich: S. ist auf dem Wanderweg gar nicht ums Leben gekommen. Ihre Pläne wurden durchkreuzt. Durch eine unbekannte Person. Vielleicht anfangs mit ihrer Zustimmung, das muss keine brutale Entführung gewesen sein. Sondern ein freundliches Angebot. Letztlich bleiben ja schon die letzten 24 Stunden vor ihrem Verschwinden auch seltsam blaß und widersprüchlich. Vielleicht hat sie jemanden kennengelernt, der es leider nicht gut mit ihr meinte.
Natürlich kann man bei niemanden Suizid ausschließen, schließlich gibt es 10mal mehr vollendete Suizide wie Tötungsdelikte. Ich weiß auch nicht, welche Perspektiven die junge Frau hatte. Der Freund in China, ein Leben für Selfies, mal hier und mal dort, die fast manische Leidenschaft für Wanderungen, Abenteuer und unterwegs sein. Für mich kaum vorstellbar, der im gleichen Alter ausschließlich mit Büchern, Papier, Bleistift und einer elektrischen Schreibmaschine gearbeitet hat.
Untertauchen ist schlicht kaum möglich, bei der dicken digitalen Spur, die wir hinter uns herziehen. Es gibt zwar Hippies auf Gomera, die in Höhlen leben und keine EC-Karte brauchen, aber auch die können da nicht hinschwimmen. Irgendwo hätte ihr Name auftauchen, in den Datenbanken von Sicherheitsbehörden, Geheimdiensten oder Fluggesellschaften hängen bleiben müssen. Irgendwann ist der Reisepass abgelaufen und eine neue Identität lässt sich nicht aus dem Nichts erschaffen. Da hätte man eben Vorbereitungshandlungen ermitteln können bzw. müssen.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 20:14Origines schrieb:anwesendWer sagt den das es keine möglichen Anhaltspunkte für ein freiwilliges Verschwinden gibt?
Suizid oder freiwilliges Verschwinden sind natürlich immer in Vermisstenfällen möglich. Für beide Varianten gibt es aber zumeist vorher (Suizid) oder nachher (Untertauchen) ermittelbare tatsächliche Anhaltspunkte. Hier nicht.
Da von Seiten der Polizei von Anfang an von einem Unfall ausgegangen wurde sind derartige Anhaltspunkte sehr wahrscheinlich nicht genauer untersucht worden. Zumal es auch genug Fälle gibt wo es keinerlei Anhaltspunkte für ein freiwilliges Verschwinden gab.
Selbst wenn man im nachhinein eventuelle Anhaltspunkte hätte würde es die Öffentlichkeit sicherlich nicht erfahren.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 20:27Hexelchen schrieb:Wer sagt den das es keine möglichen Anhaltspunkte für ein freiwilliges Verschwinden gibt?Deine Argumentation ist ein Zirkelschluss.
Ermittlungsbehörden arbeiten jedenfalls mit tatsächlichen Anhaltspunkten, die die Polizei "Spuren" nennt. Das sind keine Spekulationen, keine theoretischen Möglichkeiten, sondern z.B. Zeugenaussagen, Logdaten, Gegenstände, Nachrichten in Social Media, Kontobewegungen, ein geparktes Kfz, DNA-Spuren usw.
Dazu gehören auch die routinemäßigen Abfragen über etwaige Informationen von anderen Behörden, vom BND bis zum FBI, aktive Suchaktionen oder der Einsatz von Hunden, Hubschraubern und Hilfskräften, sofern ein Suchgebiet festgelegt werden kann (wieder aufgrund von tatsächlichen Anhaltspunkten, s.o.).
Doch da wo nichts ist, kann nichts ermittelt werden. Und das darf es auch nicht. Es darf nicht "ins Blaue hinein" ermittelt werden. Die Polizei hätte nicht jedes Haus in Todtmoos durchsuchen dürfen, um eventuell etwas über das Schicksal von S. zu erfahren. Es bleibt also ein Raum, der sich den Ermittlungen entzieht. Und dieses Nichts kann kein Anhaltspunkt werden. Denn sonst hätten wir nur noch leere Anhaltspunkte - ohne Tatsachen.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 20:36Origines schrieb:Deine Argumentation ist ein Zirkelschluss.Dann scheinst du ja bei den Ermittlungen dabei gewesen zu sein und Hintergrundwissen zu haben um das hier so untermauern zu können.
Ermittlungsbehörden arbeiten jedenfalls mit tatsächlichen Anhaltspunkten, die die Polizei "Spuren" nennt. Das sind keine Spekulationen, keine theoretischen Möglichkeiten, sondern z.B. Zeugenaussagen, Logdaten, Gegenstände, Nachrichten in Social Media, Kontobewegungen, ein geparktes Kfz, DNA-Spuren usw.
Dazu gehören auch die routinemäßigen Abfragen über etwaige Informationen von anderen Behörden, vom BND bis zum FBI, aktive Suchaktionen oder der Einsatz von Hunden, Hubschraubern und Hilfskräften, sofern ein Suchgebiet festgelegt werden kann (wieder aufgrund von tatsächlichen Anhaltspunkten, s.o.).
Doch da wo nichts ist, kann nichts ermittelt werden. Und das darf es auch nicht. Es darf nicht "ins Blaue hinein" ermittelt werden. Die Polizei hätte nicht jedes Haus in Todtmoos durchsuchen dürfen, um eventuell etwas über das Schicksal von S. zu erfahren. Es bleibt also ein Raum, der sich den Ermittlungen entzieht. Und dieses Nichts kann kein Anhaltspunkt werden. Denn sonst hätten wir nur noch leere Anhaltspunkte - ohne Tatsachen.
Selbst wo es etwas gibt wurd hier und da auch nicht richtig ermittelt, oder möchtest du sagen das bei Fällen wie z.B bei F.Liebs aus Paderborn richtig ermittelt wurde? Was ich damit sagen möchte das auch in laufenden Ermittlungen nicht immer alles nach dem Lehrplan abläuft und durchaus auch mal Fehler passieren können.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 21:32Hexelchen schrieb:Was ich damit sagen möchte das auch in laufenden Ermittlungen nicht immer alles nach dem Lehrplan abläuft und durchaus auch mal Fehler passieren können.Das ist zwar kein Zirkelschluss - aber eine Binsenweisheit. ;-)
Nur vermag ich bislang keine Fehler in der Ermittlungsarbeit erkennen. S. ist nach wie vor ein Vermisstenfall. Das gilt auch für die Varianten "Untertauchen" oder "Suizid". Dabei ist der Unfall immer noch die wahrscheinlichste Variante, auch wenn sie mit ihren konkreten Umständen rätselhaft bleibt. S. wollte diesen Weg gehen, sie ist mutmaßlich im Bereich dieses Weges verschwunden und nicht mehr aufgetaucht. Also ist ihr etwas zugestoßen. Tödliche Unfälle gibt es viel häufiger als Suizide oder Morde.
Es gibt eben keine tatsächlichen Anhaltspunkte für ein Verbrechen. Wo sollte man ansetzen? Wo und wie ermitteln? Es gibt keine Leiche, es gibt keine Zeugen in diese Richtung, nichts. Niente. Natürlich könnte man noch mal eine ergebnisoffene Ermittlungsgruppe auf diese Möglichkeit ansetzen, aber dürfte zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter kommen als die Beiträge in diesem Thread hier.
Und da kennen sich Leute konkret viel besser aus als ich.
Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
22.07.2024 um 22:31Faktor12 schrieb:Verbrechen? Eher selten mitten am Tag an einer Wandererin mit riesenrucksack mitten im Ort.Das ist richtig, aber wir dürfen die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass Scarlett tatsächlich noch unbemerkt für wenige Kilometer die E6 Richtung Schwarzenbach gelaufen ist und auf einem für PKW zugänglichen Weg überfallen bzw. ins Auto gelockt wurde.
Das gehört für mich momentan noch zu den wahrscheinlicheren Theorien, zumal der Weg Richtung Schwarzenbach zum Zeitpunkt einer fatalen Begegnung menschenleer gewesen sein dürfte, aus Richtung Todtmoos startete niemand mehr und die Wanderer aus Richtung Wehr waren noch nicht so weit.