duotronics schrieb am 14.06.2024:Der Ultra-Energiesparmodus von Huawei schaltet die Lokalisierungsdienste komplett ab. Die gestrichelte Linie passt für mich daher gut zu wenigen Messungen, deren Genauigkeit nur für die Aussage reicht, dass sie wohl ein paar 100 m nach Norden gegangen ist. Wenn danach so wie hier gar nichts mehr kommt, dann bleibt eine gestrichelte Linie.
Messungen die (nur) 100 m ungenau sind, stellt die Timeline allerdings nicht gestrichelt dar, sondern als feste blaue durchgehende Linien.
Vom Edeka zur vage dem kelt. Steinlabyrinth zugeschriebenen letzten Mess-Position verläuft ja diese dünne graue gestrichelte Linie, die
nicht entlang eines Weges verläuft, sondern "krumm" im Bogen über die Landkarte "hüpft", wie ein Sprung zwischen zwei Orten. Ein Teleporter-Event sozusagen (Siehe Bild 38 dieser Diskussion). Solche Linien verwendet Googles Timeline, wenn es
Lücken in den Messungen gab, weil eine Zeitlang
gar keine Daten mehr vorlagen und das Betriebssystem Kenntnis von der Unterbrechung der Lokalisierungsdatenzufuhr hat (i.d.R., weil die deaktiviert wurde oder das Gerät aus war). Eine Unterbrechnung ist dabei etwas anderes als kurzzeitig keine Messungen erhoben. Diese gestrichelten Linien werden auch benutzt, wenn Messungen so unrealistisch außerhalb der Route liegen, dass sie nicht echt sein
können, weil man mit der aktuellen Bewegungsart in der gemessenen Zeit nicht an diesen Ort kommen
kann. Also z.B. 20 km Abweichung innerhalb einer Minute beim Wandern.
Hier haben wir einen Aufenthalt bis 10:14 im Edeka, der auch seitens der Kauf-Belegdaten und des Kameramitschnitts bestätigt wird - also real und exakt ist, und um 10:15
sofort einen Aufenthalt am Labyrinth, ohne dass die Timeline die Bewegung dahin, also den Spaziergang von 500 m in 6 min dahin, mitbekommen hätte. (Bild 37). Das Fehlen der Wegstrecke zwischen Edeka und Labyrinth spricht nicht für
wenige Daten in dieser Zeit, sondern für
gar keine und für eine
Unterbrechung der Lokalisierungsmessungen. Und das wiederum wäre am ehesten durch Deaktivieren des Lokalisierungsdienstes als Folge des Aktivierens des Ultra-Energiersparmodus oder durch Deaktivieren von GPS beim Verlassen des Edekas um 10:14 zu erklären.
Hätte sie nach dem Edeka nichts deaktiviert, würde der Weg vom Edeka zum Labyrinth in der Timeline a) Zeit in Anspruch nehmen, einige Minuten eben und würde b) mit einer geraden blauen Line dargestellt, grob entlang des Fußwegs dahin. Das ist einfach, wie die Timeline ihre (ja ziemlich häufig) ungenauen und auch gar nicht so zahlreichen Messpunkte in Normalfall verbindet.
Dass der als sehr unsicher/unzuverlässig markierte Eintrag am kelt. Steinlybrinth dann überhaupt zustande kam, muss dann entweder dran liegen, dass sie den Energiesparmodus gleich wieder deaktiviert hat, weil sie ja noch telefonieren wollte und dies auch tat. Oder aber sie hat im Energiesparmodus ge-wechattet und Nachrichten verschickt, und die dazugehörigen Apps inkl. Google Maps als welche der maximal sechs aktiven Apps in diesem Modus ausgewählt
und Google Maps (bzw. die Timeline davon) kann außerdem WLAN-Hotspots und Funkzelle-Standorte als Lokalisierungs
daten auch ohne aktiven Android-Lokalisierungs
dienst verwenden. Sowas hängt davon ab, wie Google Maps/Timeline intern programmiert ist, das entzieht sich meiner Kenntnis und vermutlich auch der der meisten User dieser Apps. WLAN war ja jedenfalls noch an und Mobilfunk auch zu dem Zeitpunkt. Also lagen die Daten, in welcher Zelle man war und die WLAN-SSID des Hotspots und ggf auch wie weit der grob weg war, prinzipiell ja vor. Was die Generierung einer ungenauen Lokalisierung prinzipiell ermöglichen würde.
Am Ende ist auch kein großer Unterschied, ob der Ultraenergiesparmodus vor oder nach den Gesprächen aktiviert wurde. Die sichtbaren Lokalisierungsdaten enden um 10:48. Die sind nur ein "Digest", nicht die rohen Echtdaten. Intern könnten sie ggf noch minimal länger, wenige Sekunden bis Minuten, aufgezeichnet worden sein, ggf bis sogar wahrscheinlich wurden auch mehrere "wayPoints" - wie das in den JSON-Logs der Timeline heißt - und nicht nur der eine Eintrag nahe dem Labyrinth festgehalten. Die Daten haben die BfS sich hoffentlich geholt. Die Timeline nur im Online-Log im Browser anzusehen, liefert nur einen eher kleinen und auch bereits aufbereiteten Teil der reale erhobenen Daten. Die bekommt man über einen sog "takeout". Hoffmal den haben BfS sich geholt, wobei man da sauch noch nach Jahren kann.
Den Eintrag um 11:57 im Aktivitätslog gibt es aber dennoch, als etwas, was deutlich, weil gut über eine Stunde nach dieser Kurz-Vor-11-Uhr Aufbruchsphase kommt. Und den Eingang der 17:01 WA-Nachricht gleichermaßen. Also aus oder ganz und dauerhaft offline war das Handy ab 11 jedenfalls definitiv nicht.
CorvusCorax schrieb:Dann wäre diese Zeugensichtung am Parkplatz im Wehratal aber auch hinfällig, wenn die Zeugin S. in etwa um diese Uhrzeit dort gesehen haben will.
Forester schrieb:Nützt nur halt nichts wenn man weder das Fahrzeug noch das Kennzeichen genauer beschreiben kann, ist es nahezu unmöglich den Täter zu ermitteln.
JosephConrad schrieb:Sonst noch eine Idee?
