Vorsicht: lang!
Ich habe einen Beitrag gefunden, den ich ganz interessant finde. Es handelt sich um den Leiter eines (anscheinend in F bekannten) Zentrums für Hundetraining namens „Esprit Dog“, wo u.a. auch mit „problematischen“ Hunden gearbeitet wird, aber nicht nur.
Offenbar wurde „Esprit Dog“ sehr oft gebeten zu dem Fall EP bzw. Curtis Stellung zu beziehen. Das haben die bisher abgelehnt, im Video wie folgt begründet: es sind nur sehr wenig gesicherte Fakten bekannt, da sollte man besser seinen Mund halten...
Allerdings gibt es eben nun doch eine Stellungnahme:
L'affaire Curtis - Analyse technique de la situation
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Ich habe nach bestem Wissen & Gewissen übersetzt, aber ohne Gewähr und mit der Bitte um Verbesserung.
Esprit Dog wurde viele Male aufgefordert eine Stellungnahme zur Curtis abzugeben. Aber es ist wichtig sich klarzumachen, dass für die Familie von EP ein schlimmes Drama geschehen ist, man muss die Familie respektieren, Zurückhaltung zeigen.
Leider sieht man sehr viele Menschen, auch Professionelle, die ganz im Gegenteil die Gelegenheit nutzen sich wichtig zu machen. Die auf der Grundlage von gar nichts herumreden, irgendwelche Gerüchte in die Welt setzen und am laufen halten. Das vergrößert das schreckliche Grauen der Familie, es zwingt sie (auf die Gerüchte) zu reagieren.
Eine erstaunliche Menge an Dummheit wird permanent durch die Medien gejagt. Wenn diese Pseudo-Professionellen immer weiter damit fortfahren, ihren Mund aufzureißen, helfen sie damit absolut niemandem irgendetwas. Im Gegenteil arbeiten sie damit in die Richtung, dass dieser Hund (Curtis) sterben wird.
Um eines klar zustellen. In dieser Sache hat besonders für eine professionelle Person Emotionalität und Erregung, Leidenschaft, gar nichts verloren. Dagegen ist es wichtig, pragmatisch, transparent und klar zu sein. Die einzigen, die jedes Recht haben zu Emotion/Herz und Leidenschaft, sind die Angehörigen. Alle anderen ergehen sich nur in Schlachten, die absolut gar nichts mit dieser Sache zu tun haben. Vor allem richtet ihr richtig großen Schaden an, für diesen Hund und für die Familie.
Diese Kriege/Auseinandersetzungen sagen nichts aus in dieser Sache. Es geht nur darum, im Gefecht der große Gewinner zu sein. Über die Frage „Jagd pro oder contra“, ob Listenhunde oder Molosser gefährlich sind oder nicht etc. etc.
Da ich gebeten wurde zu sagen was ich in dieser Angelegenheit denke, möchte ich etwas klar stellen.
Was dieser Hund getan oder nicht getan hat, wissen wir nicht. Ich weiß es nicht. Es gibt mehrere Hypothesen, die man aufstellen könnte.
Aber man muss zwei Dinge ganz klar auseinander halten:
Auf der einen Seite gibt es einen Hund, der ohne Papiere in F ist, der Beissübungen macht, in einem privaten Areal. Was komplett verboten ist in F. Dass dieses Gesetz evtl eines Tages abgeschafft wird, ob diese Gesetze reformiert werden müssen, ob es sinnvoll ist, dass man angibt, dies ist ein staff gekreuzt mit etc... — All dies hat absolut
nichts damit zu tun, ob dieser Hund verantwortlich/schuldig ist oder nicht. Daher sollte man nicht abdriften in Kämpfe, die nichts hiermit zu tun haben.
Die wirkliche Frage lautet, was ist hier passiert. Um diese Frage zu beantworten gibt es laufende Ermittlungen. Man muss die Justiz nun ihre Arbeit machen lassen. Auch wenn sie zT etwas drunter und drüber schien (DNS-Analysen etc.)
Hier geht es aber heute um Curtis. Ich betone, ich stehe auf keiner Seite, ergreife keine Partei, es ist sehr wichtig, das ganz klar zu trennen.
Es wurde gesagt dieser Hund hat eine Freiwillige im Tierheim gebissen. Seit wann/wieso schickt man denn eine Freiwillige zu einem Hund, der seine Herrin sterben sah, der dabei selbst angegriffen wurde? Hier braucht es professionelles Personal. Die Freiwilligen leisten eine unglaubliche Arbeit, sind oft mit viel Liebe und Herz dabei. Aber bei dieser Problemkonstellation ist es völlig verantwortungslos, eine Freiwillige unter
diesen Bedingungen hineinzuschicken. Durch diese unprofessionellen Bedingungen kam es zu dem Kurzschluss „Curtis hat gebissen, also ist er böse/gefährlich“ - so geht es in Richtung eines Hundes der sterben wird. Ohne zu wissen was die Wahrheit ist.
So wird es weitergehen in dieser Einrichtung. Er darf nicht raus, er darf nicht laufen, nicht spielen, er ist abgeschnitten von seiner Familie, von allem. Er wurde mit großer Brutalität herausgerissen aus seinem gewohnten Leben. Er hat schreckliche Dinge gesehen und erlebt. Und egal welcher Hund auch nur einen Teil dessen erlebt hätte, er würde wohl ebenfalls beißen. Man muss dies als echte Extremsituation verstehen.
Ich will ihn nicht verteidigen oder etwas herunterspielen. Aber es muss professionell betrachtet werden. So, unter diesen Bedingungen, unter denen er nun über drei Monate lebt, kann man den Hund nicht professionell evaluieren. Er muss in eine Umgebung kommen, in der er sich normalisieren kann. Eine Infrastruktur, die ihm erlaubt - bei voller Sicherheit für die Menschen um ihn herum - rauszugehen. Wo auch das Außengebiet gesichert ist, aber genügend groß, damit er sich ausleben, körperlich ausagieren kann, sich befreien kann von allem, was er erlebt hat. Man muss ihn wieder in Fahrtrichtung setzen.
Danach kann man eine Diagnose stellen,
danach kann er evaluiert werden.
Daher möchten wir anbieten, die entsprechende Infrastruktur für diesen Hund, mit aller nötigen Sicherheit innen und außen, zur Verfügung zu stellen. Wir haben die Kompetenzen, technische Ausstattung, Diplome - für die korrekte Beurteilung des Hunde.
Wir bieten aber auch an, der Justiz nur die gesamte Infrastruktur zur Verfügung zu stelle, damit der Hund unter Normalbedingungen evaluiert werden kann. Jede Bedingung der Justiz würde akzeptiert werden, absolute Verschwiegenheit zugesichert werden, keine Fotos, Kommentare, keine Einmischung. Die Justiz kann eigene Tierärzte/Gutachter mandatieren. Es wird lediglich eine normalisierte Infrastruktur geboten.
Meiner Meinung nach benötigt eine korrekte Evaluation korrekte Bedingungen und auch die Anwesenheit des Hundehalters.
Ich möchte betonen, dieses Angebot wird nicht gemacht, um den Hund zu verteidigen. Ich stehe auf keiner Seite.
Es wird ausschließlich gemacht, weil die Analyse gerecht und korrekt durchgeführt werden muss, um eine reelle Diagnose stellen zu können.
Auch muss klar sein: wenn die Diagnose ergibt, dass der Hund tatsächlich als gefährlich eingestuft wird und die Justiz beschließt ihn einzuschläfern; ebenso wenn tatsächlich festgestellt wird, dass er irreparable Schäden angerichtet ((meint wohl: getötet)) hat, dann wird es hingenommen (wird man nichts sagen).
Aber er soll nicht vorverurteilt werden, bevor er gerecht beurteilt wurde. Und um das zu gewährleisten, muss er in Bedingungen gesetzt werden, die human sind, die verantwortungsvoll und normalisiert sind.
Es braucht Antworten und um die zu kriegen, müssen wir zur Ruhe zurückkehren, klar und professionell.
Damit die Justiz voranschreiten kann, in einer korrekten Weise.
Denn wenn dies nicht korrekt geschieht von Anfang bis Ende, sind diejenigen, die es bezahlen, nicht nur der Hund, sondern vor allem die Familie.
Wir können nichts tun als Vertrauen in die Justiz zu haben und ihr das anzubieten, was das Verfahren weiterbringt. Wir möchten in keine Diskussionen gezogen werden und nicht Stellung beziehen. Wir bieten unsere Unterstützung an, damit die Familie endlich das erlangt, was sie von Anfang an wollte: die Wahrheit zu erfahren.