Kreuzbergerin schrieb:Bei dem Hund von TW soll es sich um einen Kaukasischen Wolfshund gehandelt haben.
Das ist zumindest keiner der Hunde vom Foto. Weder der Spitz noch der pinscherähnliche Hund. Kann gut sein, dass er den Wolfshund abgegeben hat, weil er ihn nicht halten konnte.
Kreuzbergerin schrieb:(btw. woher weiß AK eigentlich wie schwer der Hund ist?)
Sowas kann man, wenn man sich mit Hunden auskennt, optisch schon ganz gut einschätzen. Aber ich glaube, das Thema Hund führt uns hier jetzt nicht weiter.
Marpelina schrieb:auf dem einen Foto vor dem Wohnhaus sind Boots vor der Haustür zu sehen. Würde man die nicht reinstellen, bevor man verreist? Sieht das evtl. nach einem kurzfristigen Verlassen aus?
Könnten von jemand Anderem sein. Evtl aber auch von TW (die Art von Schuhen passt zu seinem sonstigen Outfit und ist im Metal- und Gothicbereich oft anzutreffen, besonders bei den Männern). Ich denke, wenn man vor hat, sich zu suizidieren, interessiert es einen nicht mehr, wo die Schuhe stehen geblieben sind?
Maria_Maryam schrieb:In einem verlinkten Zeitungsartikel stand mal, dass in den Testamenten nichts von „erweitertem Suizid“ oder „Tötung auf Verlangen“ stünde. Das habe ich aber wirklich nur in einem Artikel gesehen und wurde meines Wissens nach auch nicht groß diskutiert.
Naja, wenn es wirklich als Testament gedacht war, dann fügt man da ja nicht die Todesart und die Motive ein, sondern wirklich nur, was wem übereignet werden soll.
maluca schrieb:Aber warum hat Farina kein Testament oder Abschiedsbrief hinterlassen?
Möglicherweise war nichts zu vererben da, oder niemand mehr, der etwas hätte erben sollen.
Wozzeck schrieb:Wenn die Presse hier richtig liegt, dann wundert mich das in gewisser Weise auch. Dieser Umstand stützt die verbreitete These, dass T (und K als seine ‚Hauptfrau‘) im Mittelpunkt dieser rituell inszenierten Tötung (auf Verlangen) stand(en) und G, C und letztlich auch F nur Statisten waren, die ebensowenig eine eigene Zeremonie benötigten, wie die Tiermumien etc. die man Pharaonen früher mit ins Grab gegeben hat, damit sich die ägyptischen Könige im Jenseits weiterhin mit ihren geliebten Haustieren vergnügen konnten. (Ähnliche Begräbniszeremonien kennt man ja auch aus Zeiten und Räumen, die Gothics durchaus näher liegen als Altägypten - z.B. die Kelten.)
Drei Anmerkungen: 1., Wie kommst Du auf ein Ritual? 2., Für Tiermumien sind sehrwohl Zeremonien durchgeführt worden, wie auch bei menschlichen Toten. Bei Tieren, die als Nahrung galten, natürlich nicht, aber bei Haustieren definitiv. 3., Der Gothicszene ist das Altägyptische nicht unbedingt fremd. Man bedenke beispielsweise die sehr geläufige Verwendung des Ankhs und des Horusauges als Schmuck.
Wozzeck schrieb:Eine Sonderrolle für Farina, die letztlich wenigstens für T und K (und last but not least sich selbst) den Abzug betätigte, lässt sich in diesem Szenario durchaus auch noch finden. Sie war die Waffenmeisterin und - denkt man einmal weiter in den Bereich verschwurbelter New-Age-Sektenokkultismus - so etwas wie die Hohepriesterin des Übergangs vom Reich der Lebenden zum Reich der Toten.
Was lässt dich darauf schließen, dass hier so en esoterischer Hintergrund vorliegt? Allein die schwarze Kleidung der Leute und bisschen Interesse an Geschichte und Fantasy?
Marpelina schrieb:Dagegen spricht für mich auch seine Kleidung, er soll ja einen Anzug getragen haben. Das legt für mich eher einen Geschäftstermin nahe, den er gerade absolviert oder vor hatte. Sehr reisefreundlich ist so ein Anzug für lange Strecken ja gerade auch nicht und so eitel wie er zu sein schien, glaube ich eher, dass er für sein "Finale" seine Sonntagskluft oder seine Ritterrüstung gewählt hätte.
Der Anzug hätte auch ein historisches Kostüm sein können, dann also durchaus passend zu den Damen und für ein gut gekleidetes Ende. Wobei da die Meldungen ja eh auseinandergehen, Stichwort Tarnkleidung
kreuzkuemmel schrieb:- Die Jagdgöttin Artemis wird oft mit Pfeil und Bogen dargestellt
Und? Wieso bringst du jetzt die Antike in diesen Fall hinein? Ich konnte bisher kein Interesse der Gruppe an griechisch-römischer Antike erkennen. Und der Bogensport bezog sich recht offensichtlich auf das europäische Mittelalter.
kreuzkuemmel schrieb:- Armbrüste galten im Mittelalter als "unritterlich"
Trotzdem gibt es auf so vielen Mittelalterfesten Armbrust-Stände. Die nehmen das nicht so genau.
Mrs.Popins schrieb:Gibt es bzw kennt einer von Euch ähnliche Fälle, in denen sektierische oder okkultistische Muster eine Rolle spielten?
Bitte belege den Sekten- oder Okkulthintergrund. Ich sehe hier bisher keinen Beweis dafür.
Marpelina schrieb:"verklemmte" Leute mit seinem SM-Getue
Was hat das jetzt mit Verklemmtsein zutun?
Marpelina schrieb:Ich glaube nicht, dass die Leute in diesem "Zirkel" okkulte oder sexbesessene Spinner waren, dafür standen/stehen die meiner Meinung nach viel zu bodenständig im Leben.
Naja, sexuelle "Abweichungen" und bürgerliche Berufe sind nicht zwingend ein Widerspruch. Auch das Okkulte verfolgen durchaus finanziell gutgestellte und gebildete Leute.
Charlize schrieb:Die Nachbarin in Niedersachsen sagte, die beiden Frauen trugen vorwiegend dunkle oder schwarze Kleidung. Und schon wird daraus ein Gothic-Gedöns.
Auf den bekannten Fotos trugen sie schon immer schwarz. Also ich sehe da durchaus einen Gothic- und oder Metal-Bezug (es gibt zB Fotos von den Frauen in normaler schwarzer Kleidung, Jeans, Lederjacke). Nur muss man daraus eben nicht schließen, dass es irgendwas mit dem Tod der Leute zutun hätte.
Hummeldumm schrieb:das Bild von K welches den Anschein hat als ob es von einer Überwachungskamera aufgenommen wurden..
Welches Bild soll das sein?
maluca schrieb:Was mich momentan beschäftigt, hatte die Gruppe vielleicht eine politische Dimension? Der Abschiedsbrief von Phillip W.-M. spricht ja davon, dass die Schüler zu willenlosen Lernmaschinen erzogen werden sollen. Von wem, vom "System"?
Klingt für mich nach Verschwörungstheorien, die ja von links bis rechts verbreitet werden.
Ich sehe da nicht unbedingt eine Verschwörungstheorie oder was Politisches. Kann natürlich sein. Können aber auch die Worte eines genervten/frustrierten Menschen sein, der sieht, wie Andersartiges in einem Umfeld ausgegrenzt wird, wie versucht wird, Schüler alle auf eine Linie zu bekommen. Ich sage nicht, dass es hier zwingend so war - aber er hat es auf jeden Fall so wahrgenommen. Das kann auch eine Privatmeinung sein, ohne linke oder rechte Politik oder Verschwörungstheorien dahinter.
Kreuzbergerin schrieb:„Sie erzählte immer öfter seltsame Sachen, zum Beispiel, dass Torsten W. blaue Flecken wegmassieren könne. Sie sprach über Aura-Fotografie, das hatte sie auch von Torsten W. Ich fragte sie: Was soll Aura-Fotografie denn bitte sein? Carina erklärte mir, dass man, wenn man einen Menschen nach seinem Tod fotografiere, an einem Lichtschein erkennen könne, woran er gestorben sei. Ich habe meine Tochter nur fassungslos angeguckt“, erzählt Carinas Mutter.
Die Mutter von Carina U. erzählt was TW für krude Ansichten vertreten hat.
Erstaunlich ist, dass die junge, intelligente Gymnasiastin diese Geschichten geglaubt hat.
Das mit der Aura ist eine extrem weit verbreitete Sache im Esoterikbereich. Zig Esoterikläden bieten Aurafotografie (bei Lebenden) an, auf diversen Messen wird sowas angeboten, usw. Es ist unwissenschaftlich, ja, aber keine singuläre Meinung, sondern in der Esoterik-Szene quasi Mainstream. Und da sind durchaus Leute dabei, die studiert haben und an sich nicht ungebildet wirken. Schließt sich nicht aus. Ebenso könnte man ja fragen, wieso studierte Menschen daran glauben, dass Moses das Meer gespalten hat und Jesus wiederauferstanden ist? Sofern man das wörtlich nimmt, ist das ja auch nicht gerade realistisch im naturwissenschaftlichen Sinne. Ist halt eine Glaubensfrage. Und das mit den Blutergüssen ist auch keine Esoterik:
https://www.chirurgie-portal.de/allgemeinchirurgie/bluterguss-haematom-operation/bluterguss-massieren.htmlmaluca schrieb:Naja, offenbar gab es ja sogar ein Schriftstück, das Eltern unterschreiben sollten, wo darauf hingewiesen wurde, dass beim Kampfsport das Jungfernhäutchen reißen könnte. Finde ich ungewöhnlich. Oder ist das bei Kampfsportvereinen Usus?
In Gegenden mit vielen muslimischen Kindern wird sowas durchaus kommuniziert. Den Eltern ist das bei ihren Töchtern wichtig. Ich finde es ja auch seltsam, aber es ist so.
Charlize schrieb:Mitnichten. Jeder hat den Willen, einer Gemeinschaft zugehörig zu sein. Es wird Niemand dazu gezwungen. Es gibt hier keine Opfer! Jeder der Gruppe hatte die Entscheidung getroffen, der Guppe beizutreten.
Falls gemordet wurde, gab es natürlich Opfer. In einer Sache stimme ich aber zu: Da haben Erwachsene sich zusammengeschlossen. Dazu zwang sie keiner. Der Beitritt war erstmal eine freie Entscheidung. Sollte es dann zu Missbrauch (damit meine ich nicht nur sexuellen, sondern auch psychische oder körperliche Gewalt) gegeben haben, ist das natürlich strafbar und verwerflich. Aber in die Gruppe hineingezwungen wurde von den Erwachsenen niemand.
kunigunde schrieb:Wenn ich 18 Jahre alt bin ,kann ich tun und lassen was ich möchte und hingehen wo ich will.Ich verstehe daher nicht mit welchem Recht der Detektiv da agierte.
Ein Detektiv kann Dir jeder hinterherschicken, zB auch eine Frau dem vermeintlich untreuen Ehemann. Obwohl man da natürlich auch sagen kann, der ist erwachsen, der kann machen, was er will. Das interessiert den Detektiv nicht. Der beschattet und bekommt dafür sein Geld. Glaube, das ist, sofern es nicht zum regelmäßigen Stalking wird, nicht einmal strafbar.
kunigunde schrieb:Abgesehen davon ,dass der dann gewählte Kontakt zu der Gruppe nicht zuträglich war,finde ich diese Verfolgung und Observation eher kontraproduktiv,da es ja keine Handhabe diesbezüglich zu geben schien und nichts verhindert oder beeinflusst werden konnte ,was den Umgang unterband.
Sehe ich auch so. Da könnte das Mädchen sich erst recht in die Enge gedrängt und unverstanden gefühlt haben. Das hat das Verhältnis zu den Eltern sicher nicht verbessert.
dietotenreiten schrieb:Meine Pistolenarmbrust bekommt meine Freundin ja schon kaum gespannt. Ein Freund hat eine mit 225lbs, die bekommen wir Jungs ja kaum gespannt und ich bin kein schmächtiges Kerlchen.
Naja, aber Farina muss die Armbrust letztlich ja gespannt haben, sonst hätte sie damit nicht mehrfach auf TW und dessen Frau schießen können.
Kreuzbergerin schrieb:Das ist Dir aber selber schon klar, dass auf diesem Bild keine gefesselte, schmerzverzerrte Frau zu sehen ist... Oder?
Nö, aber ich habe den Titel dieses Bildes nicht im Kopf und hatte nicht die Zeit, die hunderte(!) von Bildern von Luis Royo durchzusuchen, um dieses eine zu finden. Ich kann es nur noch einmal wiederholen: Auch Bilder der Art, die der Reporter beschreibt, hat Royo gemalt. Exakt solche. Und an sowas musste ich beim Lesen als Erstes denken, daher meine Frage: War es was Aussagekräftiges oder wirklich bloß ein harmloses Gothic-Poster? Ich bin nur für das Hinterfragen von Einzelbehauptungen, die in irgendwelchen Boulevardberichten auftauchen. Was gefällt Dir daran nicht?
Kreuzbergerin schrieb:Meinst du der Reporter hätte sich so getäuscht und eine lustvoll posende Frau mit einer schmerzverzerrten, gefesselten verwechselt?
Es könnte durchaus vorkommen, dass die Medien sich zurechtbasteln, was in ihre Erzählung passt. Wäre nicht das erste Mal. Vorsicht kann nie schaden.
Interested schrieb:Es wirkt auf mich so, als versuchst Du mit Deinem Beitrag eine ganze Menge zu relativieren, sieht man sich Deine jeweiligen Erklärungen an.
Ich stelle in erster Linie Vorurteile richtig und möchte darauf hinweisen, bitte alles zu hinterfragen. Nur, weil ein einzelner Nachbar irgendwas sagt, ist es nicht automatisch wahr. Und wenn ein Mensch etwas Negatives behauptet, über eine Person, mit der er eh zerstritten ist, dann kann man das auch kritisch bedenken. Dasselbe gilt für die Presse. Nein, ich gehöre nicht zu den rechten Affen, die überall "Lügenpresse" wittern. Aber dass der Boulevard auf Sex n Crime aus ist, ist nichts Neues. Weißt Du, wie in der englischen Presse über diesen Fall getitelt wird? "BLOODBATH: Victim of lesbian serial killer behind German crossbow massacre revealed as ‘sex slave master’ who ran Game of Thrones-style fetish shop". Hier wird über Satan, Sekte, Sex, BDSM, wasweißichnoch geschrieben, ohne, dass es dafür auch nur einen echten Beweis gibt. Die Leute schütten Unmengen an Vorurteilen aus, die das Wissen über den Fall eher verzerren, statt Licht ins Dunkel zu bringen. Das hilft hier doch niemandem.
jeangreen schrieb:Klar wird durch das Interview mit den Eltern, dass die Gruppe in ihrer "eigenen Welt" lebte. Es kaum oder gar keine Eindrücke oder Einfluss von außen gab bzw dieser nicht zugelassen wurde.
Woher wissen die Eltern das? Wenn ihre Tochter keinen Kontakt mehr mit ihnen hatte, können sie doch gar nicht genau wissen, was sie so tat, wohin sie ging, zu wem sie Kontakt hatte. Wenn die Leute reisten, wenn sie zB auf Mittelalterveranstaltungen waren, da haben sie doch zwangsläufig andere Leute getroffen. Da kommt man immer mit irgendwem ins Gespräch und in Kontakt.
AVIOLI schrieb:Die Kommunikation zwischen der Truppe in Passau und den beiden in Wittingen verbliebenen Frauen könnte zur Eingrenzung des Todeszeitpunktes vielleicht auch beitragen.
Ich denke, es wird sicher etwas über die Handydaten herauszufinden sein.
jeangreen schrieb (Beitrag gelöscht):Es wurde da viel inszeniert und nach gewissen "(Vor)bildern" gelebt glaube ich.
An welche Vorbilder denkst Du? Bei der Kleidung sehe ich jetzt bisher nur ganz normale Gothicoutfits.
falstaff schrieb:Die wesentlichen Merkmale einer Sekte sind eine Gruppenideologie auf die sich alle einschwören, damit zusammenhängend eine mehr oder weniger starke Abkapselung gegenüber der Umwelt sowie eine gewisse hierarchische Struktur sowie eine klar erkennbare Organisation.
Die Gruppenideologie kann, muss aber nicht religiös sein. Es gibt auch Psychosekten wie zum Beispiel Scientology.
Naja, ich halte es mit dem Duden:
https://www.duden.de/rechtschreibung/Sekte1. "kleinere Glaubensgemeinschaft, die sich von einer größeren Religionsgemeinschaft, einer Kirche abgespalten hat, weil sie andere Positionen als die ursprüngliche Gemeinschaft betont, hervorhebt."
2. "kleinere Gemeinschaft, die in meist radikaler, einseitiger Weise bestimmte Ideologien oder religionsähnliche Grundsätze vertritt, die nicht den ethischen Grundwerten der Gesellschaft entsprechen."
Meinetwegen auch Relinfo:
http://www.relinfo.ch/sekten/definition.htmlOder die Bundeszentrale für politische Bildung:
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-junge-politik-lexikon/161603/sekteZentral ist immer irgendeine Form von religiöser Idee (auch Scientology hat eine, wenn auch krude, mit einem bösen intergalaktischen Herrscher und reinkarnierenden Seelen). Und wenn es nur ein Vorwand des Oberhaupts ist. Aber dass hier irgendwas (Pseudo-)Religiöses genutzt wurde, um Mitglieder einzufangen, sehe ich halt nicht.
Whitelight schrieb:Ich finde nur, daß in dieses Foto viel zuviel hineininterpretiert wird.
Dann bearbeitet man es noch auf Sepia und schon halten "Normalos " es für ein gruseliges, aussagekräftiges Bild.
Da hast Du meine volle Zustimmung!