maluca schrieb:Aber warum hat Farina kein Testament oder Abschiedsbrief hinterlassen?
Wenn die Presse hier richtig liegt, dann wundert mich das in gewisser Weise auch. Dieser Umstand stützt die verbreitete These, dass T (und K als seine ‚Hauptfrau‘) im Mittelpunkt dieser rituell inszenierten Tötung (auf Verlangen) stand(en) und G, C und letztlich auch F nur Statisten waren, die ebensowenig eine eigene Zeremonie benötigten, wie die Tiermumien etc. die man Pharaonen früher mit ins Grab gegeben hat, damit sich die ägyptischen Könige im Jenseits weiterhin mit ihren geliebten Haustieren vergnügen konnten. (Ähnliche Begräbniszeremonien kennt man ja auch aus Zeiten und Räumen, die Gothics durchaus näher liegen als Altägypten - z.B. die Kelten.)
Eine Sonderrolle für Farina, die letztlich wenigstens für T und K (und last but not least sich selbst) den Abzug betätigte, lässt sich in diesem Szenario durchaus auch noch finden. Sie war die Waffenmeisterin und - denkt man einmal weiter in den Bereich verschwurbelter New-Age-Sektenokkultismus - so etwas wie die Hohepriesterin des Übergangs vom Reich der Lebenden zum Reich der Toten.
So überdramatisiert das Ganze hier klingt, man muss wohl davon ausgehen, dass wirkliche, echte, tiefe und religionsähnliche Überzeugungen zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern zirkulierten und emotional aufgeladen wurden. Anders lässt sich die Bereitschaft zum gemeinsamen Massensuizid, die Gehirnwäsche an dem Lehrer P, seiner damaligen Frau G und an der jungen Schülerin C kaum erklären.