VicVic schrieb:Ich vermute, dass es schon unseriös wirkt, wenn eine Person verschiedenste Visitenkarten hat und dann sich als Trainer und gleichzeitig Psychologe für alles mögliche ausgibt.
Sie sagten ja nicht, dass der
Mann auf sie unseriös wirkt, was mit einer Vielzahl verschiedener Unternehmen verständlich wäre. Sondern es heißt tatsächlich "mit unseriösen Aufschriften wie Camelot". Es geht also um diesen Text auf der einen Karte. Also, da ist wohl eine Abneigung gegen die Mittelalterszene vorhanden, allein aus Unverständnis. Man sieht es auch an den anderen von mir eingefügten Zitaten, von wegen gruselige schwarze Haare, befremdliches Schwertkampfvideo, ungewöhnlicher Schmuck. Sie haben die Faszination ihrer Tochter dafür nicht verstanden, und wollten es unterbinden, weil sie es nicht begriffen.
falstaff schrieb:Aber machen die Sorgen der Eltern nicht gerade Sinn, wenn man sie ins Verhältnis mit dem bekannten Ausgang bringt? Natürlich konnten die Eltern unmöglich voraussehen, dass das Ganze in einem kollektiven Selbstmord enden würde. Aber vielleicht haben sie ganz einfach das gefährliche Potential dieser Gruppe erkannt.
Aber zu dem Zeitpunkt gab es eben noch nichts Auffälliges - oder zumindest konnte ich davon bisher nichts lesen. Ich sehe nur ein paar MA- und Gothic-Leute und eine Tochter, die das toll fand und dort Anschluss suchte. Oder siehst Du in den Beschreibungen irgendwas Gefährliches? Mir geht es jetzt darum, ob es irgendwelche ernsthaften Hinweise auf Gefahr gab, so das Jugendamt o.ä. hätte einschreiten müssen. Ich sehe da bis dahin nichts.
falstaff schrieb:Wer die Leute als bedauernswerte Opfer einer ignoranten Umwelt darstellen will, verharmlost ihr Gefahrenpotential. Denn erstens ist überhaupt nichts bekannt davon, dass diese Gruppe einem übermäßigen Mobbing ausgesetzt war. Und zweitens würde noch nicht einmal das eine solche Tat rechtfertigen.
Wer macht das denn? Ich habe nichts von Mobbing geschrieben, und auch nichts darüber, dass das irgendwie die Tat entschuldigen würde. Auch geht es mir nicht um irgendeine "ignorante Umwelt". Ich sehe einfach, dass Carina offenbar von etwas begeistert war, was sich den Eltern nicht erschloss. Und das ist schon so ein Punkt, da fühlte sie sich wohl unverstanden und ist dann erst recht weggegangen.
Kreuzbergerin schrieb:Erst als CU dreimal statt zweimal die Woche zum Training wollte, war das den Eltern zuviel. Außerdem wollten sie nicht, dass CU mit Fieber zum Training ging.
Das finde ich vollkommen nachvollziehbar und nicht übertrieben.
Dass man das als Elternteil nicht gut findet, sehe ich ja auch so. Aber wie kommt man da auf Sekte und solche Gedanken? Mein erster Gedanke wäre, das Kind hat sich in jemanden verliebt und will deswegen immer wieder dorthin. Dachten die Eltern anfangs ja auch. Ich verstehe nur den Sprung nicht, von dieser Annahme zu "TW hat die Tochter manipuliert". Sie sagen doch auch, sie waren nicht beim Training dabei, sie haben nicht mitbekommen, was da passiert ist.
falstaff schrieb:Diese Reduzierung der Problematik auf einen harmlosen Pubertätskonflikt der von den Eltern eskaliert worden sein soll
Noch einmal: Ich habe nicht geschrieben, dass der Tod mehrerer Menschen auf irgendeinem Pubertätskonflikt basiert, sondern, dass anfangs alles nach einer normalen Pubertätsstreitigkeit aussah. Nichts, was auf das schreckliche Ende hinweist. Gut, vielleicht wussten die Eltern mehr, was jetzt nicht berichtet wird. Aber anhand der Berichterstattung erkenne ich erstmal nichts Seltsames. Nur darum geht es mir.
falstaff schrieb:Dass hier immer wieder angedeutet wird die Eltern hätten die Gruppen in den Suizid gehetzt, ist eine ziemliche Frechheit.
Wer hat das geschrieben?