Grevenbroich - Mutter steht unter Verdacht, Sohn (2) getötet zu haben.

Hallo,

es ist noch nicht allzu viel zum Thema bekannt aber in Grevenbroich, Ortsteil Wevelinghoven, steht eine 27-jährige Mutter unter Verdacht ihren Sohn (2) getötet zu haben.
Gestern hat sie wohl den Notdienst angerufen und dort angegeben, ihren Sohn tot im Bett gefunden zu haben. Die Obduktion der Leiche hat jedoch ergeben, dass die Todesursache keine natürliche war. Der Lebensgefährte und die Mutter wurden in Untersuchungshaft genommen, der Mann kam jedoch wieder raus, während die Mutter weiterhin tatverdächtig gilt.

Mir geht das ganze sehr nah, da ich auch in Wevelinghoven wohne. Das ganze hat sich in unmittelbarer Nähe, innerhalb einer Gehminute, abgespielt und es ist schon komisch zu wissen, dass ein kleiner Mann dort vermutlich über einen längeren Zeitraum gelitten hat.
Ich muss dazu sagen, dass wir schon ein „Dorf“ sind, Wevelinghoven hat 7000 Einwohner. Hinzu kommt, dass die Mutter in meinem Alter ist. Da ich den Namen jedoch nicht weiß, weiß ich nicht ob ich sie tatsächlich vom Sehen kenne (wenn sie zugezogen sind sowieso nicht)

Die Anteilnahme in unseren Grevenbroicher Facebook Gruppen ist sehr groß. Es ist so schlimm...

https://www.google.de/amp/s/rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/grevenbroich-polizei-ermittelt-nach-tod-eines-kleinkindes_aid-38172761%3foutput=amp

https://www.google.de/amp/s/www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/kleinkind-getoetet-grevenbroich-100.amp

Aus diesem Link:
https://www.google.de/amp/s/rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/grevenbroich-polizei-ermittelt-nach-tod-eines-kleinkindes_aid-38172761%3foutput=amp

Dem Grevenbroicher Jugendamt sei die Familie aber bekannt, berichtete Rathaussprecherin Claudia Leppert auf Anfrage. (...)

Eine Nachbarin beschreibt das junge Paar, das seit etwa zwei Jahren in dem Gebäude lebe, als „immer sehr nett und hilfsbereit“. Die Mutter, die noch eine etwa vier Jahre alte Tochter haben soll, sei an Krebs erkrankt, müsse regelmäßig zur Chemotherapie und sei dementsprechend geschwächt, zudem habe es finanzielle Probleme in der Familie gegeben. „Mit dieser Situation war die Frau total überfordert“, schildert die Nachbarin.
Die beiden Kinder hätten ihrer Ansicht nach aber keinen verwahrlosten Eindruck gemacht. „Im Gegenteil, gerade der kleine Junge war richtig robust.“

Wie schrecklich und tragisch... In dem Alter schon Krebs und dann muss sich die junge Frau während der Chemotherapie noch um zwei kleine Kinder kümmern. Da kann sich doch nicht mal selbst versorgen.
Wo war denn der Vater?
Hat das Jugendamt hier wieder mal verschlafen einer Familie in Not zu helfen?
Wirklich sehr sehr traurig... Wer kümmert sich denn jetzt um das andere Kind?

WolfGang00 schrieb:Wie schrecklich und tragisch... In dem Alter schon Krebs und dann muss sich die junge Frau während der Chemotherapie noch um zwei kleine Kinder kümmern. Da kann sich doch nicht mal selbst versorgen.
Wo war denn der Vater?

Wer sagt denn, dass sie alleine war mit den Kindern? Der Lebensgefährte (und Vater?) soll doch ebenfalls dort leben. Vll ist er berufstätig? Vll konnte er den Job nicht aufgeben, weil sie darauf angewiesen waren?

WolfGang00 schrieb:Hat das Jugendamt hier wieder mal verschlafen einer Familie in Not zu helfen?

Hier muss man erstmal abwarten. Das Jugendamt hat viele Fehler gemacht, aber nicht alles kann man den Mitarbeitern unbedingt anlasten.

wenn die Frau eine Krebstherapie bekommen hat, hat automatische eine Sozialarbeiterin mit ihr gesprochen.
In den Fragen, die gestellt werden, wird die familiäre Situation geklärt. Der Familie wird die mögliche Unterstützung angeboten.
Wenn die Frau - vielleicht aus Scham - Hilfebedürftigkeit geleugnet hat (Mein Partner kümmert sich ganz wunderbar etc.) war wahrscheinlich keine Problemsituation zu erkennen.
Dazu kommt, dass der äußere Eindruck anscheinend gut gewesen ist.

Die Tatsache mit dem Jugendamt sehe ich genauso. Letztendlich können die Beamten dort auch nicht hellsehen.

Dass sie Krebs hat tut mir Leid, allerdings hält sich mein Mitleid dafür in Grenzen, sollte sie tatsächlich schuldig sein.

Wir wissen noch nicht, wie der Junge starb. Warten wir doch erstmal ab, bevor wir spekulieren.

Die Stadt hat Stellung bezogen. Für mich sehr glaubhaft.
Wohne seit 25 Jahren hier und die Bürger hier sind wirklich sehr aufmerksam. Auch die Ämter sind immer gut organisiert, außerdem ist Grevenbroich eine sehr kinderfreundliche Stadt. Dass das Jugendamt nicht aufmerksam genug war kann ich mir nicht vorstellen.

https://www.google.de/amp/s/rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/grevenbroich-kindestoetung-stadt-bezieht-stellung_aid-38194769%3foutput=amp

@misscherie
Der Artikel beruhigt mich ein wenig, wenn er denn stimmt.
Es ist eine Tragödie, die dort passiert ist, keine Frage, aber das ist der Mord an einem Menschen, insbesondere an einem so kleinen Menschen, immer. Wenn das Kind denn durch die Einwirkung der Mutter ums Leben kam. Was bisher nicht bestätigt wurde.

Aber, falls der Artikel stimmt, reden wir hier nicht von Geschwistern, die von ihren Eltern oder einem Elternteil dauerhaft misshandelt wurden. Es ging ihnen scheinbar nicht schlecht bis zu diesem einen Tag.

Zumindest das....

WolfGang00 schrieb:Wie schrecklich und tragisch... In dem Alter schon Krebs und dann muss sich die junge Frau während der Chemotherapie noch um zwei kleine Kinder kümmern. Da kann sich doch nicht mal selbst versorgen.
Wo war denn der Vater?
Hat das Jugendamt hier wieder mal verschlafen einer Familie in Not zu helfen?
Wirklich sehr sehr traurig... Wer kümmert sich denn jetzt um das andere Kind?

Wie immer in solchen Fällen wird schon fleißig an einer Entschuldigung für die Mutter, das arme Hascherl gestrickt.

Man tötet sein Kind nicht. Auch nicht wenn man Krebs hat. Das es immer wieder Traumtänzer gibt die in solchen Fällen die Schuld auf alle anderen ausser der Mutter abwälzwn wollen...

Die Frage ist doch, warum war das Jugendamt da überhaupt drin?

Warum erfolgten nur so wenige Hausbesuche und ansonsten nur Telefonate, wenn die Mutter so schwer krank ist und eine Chemotherapie macht?

Gab es da Hilfsangebote, wie z. B. auch einen Krippenplatz für den Jungen?

Gab es eine Verletzung durch Unfall, Misshandlung die zum Tode führte?

Gibt es Anzeichen, dass das Kind auch früher schon Verletzungen davon trug?

@TheirSlave
Ich bezweifle, dass man die Mutter hier verteidigen will.
Allerdings wäre auch für mich nachvollziehbar, dass jemand ans Ende seiner Kräfte geraten kann und dann frage ich mich auch, wo da das Umfeld ist und eingreift, bevor was passiert.

Wen es interessiert, hier gab es mittlerweile ein Ergebnis und auch ein Urteil - das Kind ist verdurstet, die Mutter kam in Haft:

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/grevenbroich-mutter-liess-zweijaehrigen-verdursten-siebeneinhalb-jahre-haft-a-850dff5c-2aa4-4df8-9365-5d1ae0aebb83

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.verdurstetes-kind-aus-grevenbroich-mutter-zu-sechseinhalb-jahren-haft-verurteilt.397840c4-c470-4c94-8a5d-c070ea937408.html

https://www.news894.de/artikel/urteil-im-prozess-um-verdurstetes-kind-in-grevenbroich-682455.html

Damit ein 2 jähriges Kind sich in dieser Situation nicht lautstark bemerkbar macht, muss aber vorher auch schon einiges im Wegen gelegen haben.
Ich nehme Mal an, dass es das nicht getan hat, weil sich sonst wahrscheinlich Nachbarn gemeldet hätten.

Am Ende kann das Jugendamt den Menschen aber auch nur vor den Kopf gucken.