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Der Fall Gregory Villemin

299 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frankreich, 1984 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 13:29
Mich würde mal interessieren, wie man auf die Mutter als TV kam. Klingt ja fast so, als ob man, aufgrund des öffentlichen Drucks, ein Bauernopfer suchte.

Außerdem machen die Briefe und deren Inhalt dann wenig Sinn, wenn es denn die Mutter war. Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen...


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 13:40
@Kältezeit

Das hatte wohl mit ihrer "Aura" zu tun. Tatsächlich erinnert mich das an Amanda Knox.

Hier ein Zitat aus der Spiegel Ausgabe 30/1985:
Viel wichtiger erscheint nun die Frage, ob Christine eine Hexe ist oder eine Heilige oder ein Dämon. Oder nur eine hübsche freche Französin mit scharfer Zunge? Ihre spitzen Worte gegen den Richter Lambert: Tarnt sie dahinter ihre Trauer?



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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 13:42
Desweiteren soll die Mutter ja so intensiv auf den Vater eingewirkt haben, bis er schliesslich den verdächtigen Vetter umgebracht hat.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 14:03
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Der Tat sind zahlreiche anonyme Briefe vorangegangen, die jemand stets mit "Corbeau" (Rabe) unterschrieben hatte. Interessant ist die Bezeichnung "Rabe". Nach altem Volksglauben kümmert sich der Rabe wenig um seine Jungen und stößt sie, wenn er sie nicht mehr füttern will, aus dem Nest, daher die Bezeichnung "Rabenmutter" für Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen. Die Bezeichnung "Rabe" kann also eine Anspielung auf liebloses Verhalten eines Elternteiles sein.
"Le Corbeau" (Der Rabe) ist aber auch der Titel eines berühmten Kriminalfilms aus dem Jahr 1943. (Regie Georges Clouzot):
Eine kleine französische Provinzstadt wird duch Reihe anonymer Briefe erschüttert, welche der Schreiber stets mit "Le Corbeau" unterzeichnet.
Der Film ist in Frankreich so bekannt, dass "le Corbeau" fast schon so etwas wie ein Synonym für "anonymer Briefschreiber" sein dürfte.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 14:04
@stop_crime
Die Eltern des kleinen Gregory sollen doch schon vor seinem Tode einige ominöse Briefe des "Raben" erhalten haben, oder habe ich das falsch verstanden?

Für mich klingt dies so, als ob da jemand ein Hühnchen rupfen wollte mit dem Vater. Leider auf Kosten des Kleinen.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 14:13
@Kältezeit

Das ist richtig. Die Familie wurde schon vorher belästigt und bedroht. Die Briefe wurden dabei immer mit "Le Corbeau" unterschrieben. (siehe auch @Aggie).

Da hast Du auch recht, Kältezeit. Die Familie hatte sich einen Wohlstand erarbeitet, der in dem kleinen Dorf wahrscheinlich nicht die Regel gewesen ist. Der Vater hatte sich zum Vorarbeiter hochgearbeitet und hatte Neider. Vielleicht war sein "Weg nach oben" nach dem Verständnis der Dorfbewohner - oder manchen davon - nicht ganz sauber und dafür musste der kleine Gregory büsen.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 14:21
jemandem das Fell über die Ohren ziehen (1. salopp; jemanden übervorteilen, betrügen. 2. Sportjargon; einen Gegner deklassieren.eigentlich = einem Schaf nicht bloß die Wolle abscheren, sondern es schlachten und ihm dann das Fell gänzlich [über Kopf und Ohren] abziehen)

Für mich klingt " da nützt Dir auch Dein ganzes Geld nichts " , nach jemandem, der sich gedemütigt, übervorteilt, im Stich gelassen fühlt.

Wenn ich demjenigen aus Rache dafür alles nehme, was ihm wichtig ist ( Enkel, Frau , Familie = Lebensfreunde) , dann deklassiere ich ihn . Und wenn ich diese Deklassierung mit den leichtesten, wehrlosesten Opfer beginne ( Enkel, Grossmutter ), denen ich wie wehrlosten Schafen das Fell über die Ohren ziehe, dann zeige ich damit ja überdeutlich, dass ich vor nichts halt mache um meinen Rachdegedanken durchzusetzen.

Vielleicht fühlte sich aus dem Umfeld des alten Herrn ja jemand ebenso hilflos in einer Situation von dem alten Herrn gedemütigt, übervorteilt und dadurch im Stich gelassen. Eine Situation , aus der der alte Herr mit Geld oder der damit verbundenen Macht hätte helfen können , dies aber verweigerte.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 14:41
@BigMäc

Im Prinzip gebe ich Dir recht.
Es könnte aber auch sein, dass der Täter sonst keine andere Möglichkeit hatte, der Familie nachhaltig zu zu schaden. Die vorausgegangenen Briefe waren praktisch unwirksam, finanziell und gesellschaftlich konnte er der Familie auch nichts anhaben, was dessen Hass noch gesteigert haben musste. Also nimmt er denen was er am leichtesten kriegen kann und wohl auch am meisten schmerzt: ihr kleines Kind.

Sollte die Tat mit Gregorys Opa zu haben, warum hat der Täter nicht zuerst dessen Frau ermordet? Wenn ich jemanden derart schaden möchte, dann nehme ich dem doch zuerst das, was im täglich am nähesten ist (?)


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 14:52
@stop_crime
Ich weiß, dass es Mütter gibt, die sowas tun, aber die sind psychisch gestört und sowas fällt irgendwann auf, gerade auch im Umgang mit den anderen Kindern. Sein eigenes Kind brutal mit Kabelbindern zu fesseln, ihm noch lebend die Mütze über das Gesicht zu ziehen und ebenfalls festzuzurren, und das Kind so lebend in einen Bach zu werfen, sowas macht keine Mutter, die dasselbe Kind vorher normal behandelt und versorgt hat. Bei sowas würde ich erwarten, dass das Kund auch schon vorher misshandelt oder vernachlässigt wurde, ist hier aber nicht der Fall. Ich glaube daher nicht, dass es in diesem Fall die Mutter war.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 15:01
@diegraefin

Ich glaube auch nicht an Christines Schuld, soweit vertrete ich auch Deine Meinung ;)

Aber gibt es nicht auch genügend Fälle, wo Eltern oder Elternteile von jetzt auf gleich ihre GANZE Familie auslöschen, obwohl sie die bis zu diesem Zeitpunkt "gehegt und gepflegt" hatte? Ich würde mich also nicht festlegen wollen.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 15:28
Natürlich gibt es die Fälle, wo bisher unbescholtene nette Mitmenschen ihre komplette Familie ausgelöscht haben. Aber hier wird die Mutter ja schnell wieder schwanger und führt quasi das gleiche Leben wie vor dem Mord. Sie würde mit dem Mord keine Veränderung in ihrem Leben haben. Somit finde ich sie als Täterin fraglich.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 15:39
@Feelee

Es sei denn, sie kann sich ihre Tat nicht verzeihen und versucht durch eine erneute Schwangerschaft ihr "altes" Leben zurückzuholen oder aber auch ein Neues zu beginnen.

Hier noch eine Anmerkung zu Gregorys Mutter:
Die alte Dichterin betrachtet auch den Sandhaufen vor dem leeren Haus, das verkauft werden soll. Der Sandhaufen, Spielplatz des kleinen Gregory, ist ein Hügel aus grobem Kies, vermengt mit Sand und Zement. Sie sieht, daß das Kind ohne Liebe lebte. Sie sieht, daß Christine ohne Liebe lebte.



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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 15:41
@Feelee

... und:
Unendlich behutsam, Wort für Wort, kommt die Duras Christine ganz nahe: "Sie hat vielleicht so getötet, wie ich schreibe - ohne zu wissen, was sie tut."



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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 15:44
Ich sehe die Mutter hier als Bauernopfer. Und das deshalb, weil sie sich halt nicht in die Dorfgemeinschaft "eingliedern" wollte, so wie es von einem "Neuzugezogenen" erwartet wird und dann auch noch zu einem gehoberen Lebensstandard kam. Das hat mit Sicherheit vielen Leuten nicht gefallen und hat viel Missgunst und Neid hervorgerufen. Wer einmal in einem Dorf der oder die Außenseiter/in ist, wird ganz schnell zum Bauernopfer. Dazu kommt noch, dass es in den 80er Jahren wahrscheinlich auch noch etwas sagenwirmal engstirniger zuging als heute.

Mir fehlt irgendwie das Motiv der Mutter. Warum sollte sie ihr Kind töten? Was hätte sie davon? Wie ich hier gelesen habe, lebt sie heute noch mit ihrem Mann zurückgezogen in einer anderen Stadt und hat noch zwei weitere Kinder bekommen. Damit macht die Tötung ihres Kindes für mich überhaupt keinen Sinn.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 15:59
@stop_crime
Zitat von S_CS_C schrieb:Sollte die Tat mit Gregorys Opa zu haben, warum hat der Täter nicht zuerst dessen Frau ermordet? Wenn ich jemanden derart schaden möchte, dann nehme ich dem doch zuerst das, was im täglich am nähesten ist (?)
Wenn ich meinem Gedankengang treu bleibe, ist es sogar sinnvoll mit dem Kind anzufangen, denn mit dem Enkel nehme ich dem möglicherweise verhassten Patriarchen nicht nur ein Stück der Gegenwart , sondern signalisiere ihm gleich zu Beginn der angedachten Serie , dass er keine Zukunft mehr hat . Zuerst nehme ich ihm die Zukunft und mit ihr erstmal die Hoffnung, dann ( mit der Grossmutter) die Liebe.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 16:08
Folge ich meinem Gedankengang , dann hätte es den Täter wirklich zutiefst befriedigen müssen, wäre der Vetter unschuldig aus den eigenen Familienreihen getötet worden. Jemand, ausserhalb der Familie, der mit einem unbeändigen Hass auf das Familienoberhaupt mordete, hätte , so denke ich, diesen Hass triumphierend gekrönt, indem er jetzt erst recht weitergemordet hätte. Um dem Patriarchen zu zeigen, dass er ( der Mörder ) es sogar geschafft hat, dass ihm die Familie ungewollt "hilft".
Aber , das Morden hat mit dem Tod des Vetters aufgehört, die Mutter war schwanger und hätte somit gar nichts erreicht, hätte sie den Kleinen ( nach meinem Gedankengang ) getötet.
Kein Mord mehr, ein Fremder hätte triumphierend weitergemordet, die Briefe wurden laut Schriftbild höchstwahrscheinlich entweder vom Vetter oder der Mutter geschrieben, die Mutter hätte keinerleit Nutzen gehabt - ich denke, der Vetter ist der Mörder des kleinen Gregory:
( Wie gesagt, immer unter der Voraussetzung, man zieht meinen Gedankengang von Anfang an konsequent durch )


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 16:08
@jane.marple

Sehe ich im Grunde genommen so wie Du auch. Trotzdem kann man ihr "Leben nach der Tat" auch als Flucht nach vorne deuten. Wieder zu wollen, was sie sich, warum auch immer, selbst zerstört hat.

Faktisch kann der "große Unbekannte" als möglicher Täter ausgeschlossen werden. Bleiben also noch zwei Lager:

Zum einem das nahe Arbeitsumfeld des Vaters.
Der hat sich nach oben gearbeitet- zum "le Chef" -, den einen oder anderen dabei ausgebootet und es dadurch zu Haus und zwei Autos gebracht hat. Neid und Missgunst sind ein starkes Motiv.


Zum anderen das familiäre Umfeld.
Vielleicht war der Vater durch den beruflichen Erfolg auch innerhalb der Familie "le Chef"? Ist es nicht denkbar, dass die Mutter ihm schaden wollte, indem sie ihm sein Kind nimmt und ihm später mit dem Tod seiner Mutter droht?


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 16:22
@BigMäc

Ich habe keine - für mich nachvollziehbare - Ahnung aus welcher Motivation heraus man einen 4-jährigen, unschuldigen Jungen so das Leben nehmen kann. In diesem Fall meine ich.
Dein Gedankengang klingt durchaus plausibel und überhaupt nicht abwegig und dennoch, auch wenn ich nicht davon überzeugt bin, sollte man die Mutter nicht aus den Augen verlieren. Siehe oben.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 16:29
@stop_crime
"Vielleicht war der Vater durch den beruflichen Erfolg auch innerhalb der Familie "le Chef"? Ist es nicht denkbar, dass die Mutter ihm schaden wollte, indem sie ihm sein Kind nimmt und ihm später mit dem Tod seiner Mutter droht?"

Aber was hätte es für einen Sinn, ihm damit zu drohen, es auch in die Tat umzusetzen und dann mit ihm ein zurückgezogenes Leben mit neuen Kindern zu führen? Das passt für mich nicht.


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Der Fall Gregory Villemin

04.05.2014 um 16:31
Für mich passt das mit der Mutter auch nicht. Ein Motiv macht keinen Sinn für mich und wenn sie krank wäre, wäre dies in den vergangenen 30 Jahren aufgefallen.


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