Aber mal im ernst: ein Badezimmergürtel wird zu 90% nicht zum Zusammenbinden eines Bademantels benötigt, oder? Und geht nach ca. der Hälfte der Lebenszeit eines Bademantels in der Waschmaschine oder dahinter verloren. Insofern könnte ich mir die Bobbycar-Aktion gut vorstellen. Auch weil ich nicht daran glaube, dass Fr. R. F. aktiv beim Lügen unterstützen würde.
Wenn der Gürtel VOR dem Verschwinden Rebeccas beim Bobbycar zum Einsatz kam, dann glaube ich nicht, dass wenn der Gürtel schmutzig war, dass es dann noch im Badezimmer gehangen hat und F. ihn sich am Morgen geholt hat.
Wenn es NACH dem Verschwinden Rebeccas zum Einsatz kam und das meinte bereits ein User hier, wäre das ziemlich raffiniert und auch abgebrüht, weil damit gerechnet werden könnte, dass es ziemlich ramponiert werden könnte und am Ende weggeschmissen wird. Zudem die Familie den Badezimmergürtel als Bild beim Ziehen des Bobbycars vor Augen hat und die Vorwürfe der Ermittler sie unverständlich zurücklassen könnten.
Leppy schrieb:Vielleicht denken wir zu kompliziert! Er ist losgefahren, ziemlich überstürzt nach dem Anruf von BR., ist dann umgedreht, weil ihm während der Fahrt einfiel „Ich Idiot, ich habe mein Handy ja dabei“.
Er fährt nach Hause, legt sein Handy ab und fährt dann wieder los bis Kesy ihn erfasst.
Ja, das ist auch gut möglich. Er hat aber zuerst ausgesagt, dass er geschlafen hat.
D.h. er hätte damit rechnen müssen, dass die Ermittler wüßten, dass er mit dem Handy mit dem Auto bereits eine Tour gemacht und nicht geschlafen hat.
dezember23 schrieb:Er ist so unfrei wie man es in Freiheit nur sein kann. Dieser Mann muss Nerven aus Draht haben, seit 5 Jahren ALLES mit sich selbst auszumachen ohne den Verstand zu verlieren und ohne sich aus der Reserve locken zu lassen.
In dem Podcast "Die Spur der Täter - der True Crime Podcast des MDR", ab 36. Minute, welchen ich bereits paar mal erwähnt habe, wurde ein Kriminalpsychologen interviewt, der versucht die Gefühlswelt von F. zu definieren.
"Moderator: Wie könnte F. 5 Jahre lang seinem Umfeld so lange seine Unschuld vorspielen. Ist es mittlerweile so, dass er selbst an seine mutmaßlichen Falschaussagen glaubt?
Dazu haben wir den Kriminalpsychologen Prof. Gallwitz um eine Einschätzung gebeten:
"Prof. Gallwitz: Wenn ich aufgehoben und geborgen bin in einer Großfamilie, die mir das Verbrechen nicht zutraut, dann hilft mir das meine Ausgeglichenheit so lange wie möglich zu behalten. Das tut dem Tatverdächtigen gut.
2. Jeder Täter wird nach wenigen Stunden, nach wenigen Tagen, immer mehr davon überzeugt sein, dass eigentlich das Opfer sich selber umgebracht hat. Dass ich nichts damit zu tun habe. Das ist ein ganz normaler Prozess des Distanzieren von dem was ich gemacht habe.
Menschen und da gehören auch Täter dazu und Tatverdächtige, haben immer das Bedürfnis nach seelischer Ausgeglichenheit. D.h. ich kann nicht damit leben und schlafen und aufstehen, dass ich der Schwerverbrecher bin, sondern ich muss irgendwie eine Möglichkeit finden, dass ich das erklären kann.
Eine Erklärung ist, das Opfer war eigentlich selbst Schuld. Ich wollte es gar nicht umbringen.
2. Erklärung ist: ich kann es gar nicht gewesen sein. Ich bin nicht so ein schlechter Mensch.
Wenn ich die Erklärung gefunden habe, dann neige ich dazu, dass tatsächlich zu glauben, dass die Erklärung richtig ist.
Es gibt kaum einen Täter, der lange Zeit aufrecht erhält, dass er der Täter ist."