Soweit schön und gut. Aber was meint denn die Familie dazu - in den Worten von Rechtsanwalt Khubaib Ali Mohammed, dem
Anwalt der Familie.
Rebeccas Familie ist empört über Aussagen des Staatsanwalt: »Unsere Tochter ist nicht tot
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Okay, nach dem ersten Erstaunen über seine Ausführungen zum verwendeten Photo bei der Suche - da glaube ich noch nicht mal, dass das bloßer Anwaltssprech war, sondern dass man ihm das wirklich so gesagt hatte;
okay, irgendwann kam dann auch die Stelle, an der er das Ermittlungsverfahren um die verschwundene Rebecca in einen Vergleich mit dem NSU - Verfahren brachte, in dem er als Nebenklägervertreter aufgetreten war. Das knirscht m. E. zunächst etwas, weil im NSU-Verfahren eine politische Dimension auftauchte, die das Verfahren um das Verschwinden von Rebecca nicht zeigt. Aber es stellte sich schnell heraus, dass er den Punkt gar nicht gemeint hat, sondern ihm ging es grundsätzlich um die Beharrlichkeit in der seiner Ansicht nach in eine Richtung ermittelt wird, was sich im NSU-Verfahren später als Fehler herausstellte (siehe unten).
Hier Auszüge aus dem Video - Interview, die ich mitgetippt habe. Aber ich empfehle unbedingt das ganze Video sich nochmals anzusehen (es ist ja nicht lang), denn nur dann kann beurteilt werden, ob ich eine korrekte Auswahl getroffen habe, keine Verschreiber drin sind und keine Vertipper. Das Transskript-Exzerpt reicht dazu alleine nicht aus, um sich insoweit zu verlässigen.
Unter dieser Voraussetzung mache ich auch in dem Text einige Hervorhebungen, an Stellen, die mir besonders wichtig waren.
Da ich es nicht für eine Zitatquelle im wissenschaftlichen Sinne halte - habe ich auch von der Verwendung der Zitierfunktion abgesehen. Das wurde im Forum soweit für mich ersichtlich bisher unterschiedlich gehandhabt. [Wenn der MOD aber Bedenken deswegen hat, darf gerne gelöscht werden und ich formatiere noch um].
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"Die Empörung geht ja in die Richtung dass nicht nur ihre Tochter sozusagen für tot erklärt wird oder ganz fest davon ausgegangen wird, sondern darüber hinaus auch noch ganz fest an der bisherigen Arbeitshypothese festgehalten wird - nämlich dass der Schwiegersohn der Familie auch noch der Täter sein soll. Und das führt natürlich dazu, dass es in der Zukunft auch zu einer Zerrüttung des Familienverbands kommen kann - und das will man möglichst vermeiden.
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Die Familie hält aktuell zum Schwager - es hängt auch im Kern damit zusammen, dass es bisher ja keine Beweise gibt - keine ausreichenden Beweise gibt, die überhaupt die Täterschaft des Schwagers feststellen können und damit gilt er sowohl für die Gerichte als auch für die Familie selbst weiterhin als unschuldig.
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Wissen Sie, man weiß im Kern seitens der Familie genau so wenig wie man seitens der Polizei weiß - nämlich gar nichts. Ja. Das einzige was wir aktuell an Fakten haben ist, dass Rebecca seit über einem Jahr verschwunden ist. Darüber hinaus liegt nichts vor.
Wir haben keine Kampfspuren, keine Blutspuren, keine sonstigen Spuren - weder im Haus wo Rebecca verschwunden ist - als auch sonst anderswo. Und deshalb bewegt sich alles was aktuell gesagt wird im Bereich der Spekulation.
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Sie müssen sehen, sozusagen, wenn Eltern von verschwundenen Kindern in so einer emotionalen Ausnahmesituation sind, dann ist das nicht rational oder kriminalistisch immer nachvollziehbar für Profis, die mit solchen Fällen jeden Tag umgehen. Sondern das was steht und immer überwiegt, ist immer die Hoffnung daß das Kind gesund ist, wohlbehütet ist und möglicherweise zeitnah wieder nach Hause kommt.
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Die Parallele, die ich erkenne [Anm. : zu den NSU-Ermittlungen] ist, dass man hier an einer Arbeitshypothese sich abarbeitet, nämlich dass der Schwager hier die Schuld tragen soll - was ja nicht vollkommen ausgeschlossen ist, absolut richtig ja - aber wenn wir an einer Sache über ein Jahr lang arbeiten und finden nichts - vielleicht ist ja dort einfach nichts und man sollte sich in eine andere Richtung konzentrieren.
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Ich würde nicht sagen, dass zu wenig getan wird. Aber es wird sich zu sehr versteift auf diese Ermittlungen gegen den Schwager und das hemmt natürlich insgesamt die Ermittlungen und wir hoffen jetzt sozusagen im nächsten Schritt - wir haben ja jetzt auch einige Anregungen jetzt auch selbst gemacht an die Staatsanwaltschaft - , daß da in diese Richtung noch weiter und intensiver ermittelt wird und möglicherweise zeitnah der Fall aufgeklärt wird."