Wo ist Rebecca Reusch?
28.05.2020 um 16:46rhapsody3004 schrieb:Kurzes Gedankenspiel auf den Fall bezogen:……
…...
Lieber @rhapsody3004 - mit dieser Frage berührst Du nicht zuletzt den Kernpunkt zur Frage der richterlichen Überzeugungsbildung im Strafverfahren. Auf die es am Ende ankommt - aber in unserer aufgeklärten Zeit völlig ohne Aura.
Der BGH hat einmal gesagt :
" Der Richter ist wie jeder andere ein individueller Zweifler. Ihm kann nicht vorgeschrieben werden, unter welchen Voraussetzungen er zu einer bestimmten Schlußfolgerung und zu einer bestimmten Überzeugung kommen muß."
(BGHSt 10, 208, 210 zit. nach Karlsruher Kommentar - Strafprozeßordnung 2. Aufl. § 244 Rdnr. 25.)
Dass bei jeder individuellen Person auch die je eigene Lebensgeschichte und Berufsausbildung einfließen ist selbstverständlich - je weniger Vorurteile mitschwingen desto besser. Und das gilt auch für die Schöffen als Laienrichter.
"Der unvernünftige Zweifel ist dem Richter allerdings verwehrt (m.w.N.) der vernünftige Zweifel ihm geboten."(aaO m.w.N.)
Damit hast Du die notwendigen "roten Balken" für die richterliche Überzeugungsbildung. Dazwischen liegen natürlich noch weitere Nuancen und Erfahrungssätze, die ich hier aber nicht nochmal schreiben muß, weil unser Mitforent @Seps13 das schon getan hat.
Beitrag von Seps13 (Seite 3.969)
Wen es außerhalb von infotainment wirklich interessiert, wird in einer ruhigen Stunde das nachvollziehen können.
@rhapsody3004 bitte habe Verständnis dafür, dass ich es bei diesen wenigen Sätzen belasse, denn ich möchte mit dem Fall Rebecca keine "was wäre wenn" Überlegungen mit Beweiswürdigung anstellen.
Die bei @Seps13 angeschlossene kleine fallbezogene Erwägung stammt aus dem April 19, ich habe sie nicht gelesen. Ich gehe aber davon aus, dass sie mit der gleichen Umsicht verfasst wurde, wie seine sonstigen gut lesbaren und verständlichen Ausführungen.