joeyy schrieb:Manchmal kommt es mir so vor, als WOLLTE hier so manch einer zum einen eine grauenhafte Tragödie und zum anderen den Schwager unbedingt als Täter sehen...[...]
Mir kommt es so vor, als sollte man den Thread von "Wo ist Rebecca Reusch" in "Wie wurde die Leiche von Rebecca Reusch entsorgt" umbenennen!
Das stimmt leider. Die Grundlage dafür ist eine Vermutung der Polizei (Rebecca tot, Schwager ist schuld). MEHR als eine äußerst dürftige Indizienlage wurde nicht bekannt.
Welche weiteren Indizien der Polizei vorliegen (bzw. ob überhaupt), ist der Öffentlichkeit nicht bekannt. Es wurde immer nur gebetsmühlenartig wiederholt "Wir gehen davon aus, dass...".
Was mittlerweile (bzw seit Monaten) zum Komplex "Schwager" zu sagen ist, ist relativ übersichtlich. Er war allem Anschein nach als letztes allein mit Rebecca in seinem Haus. Er hat unrichtige Angaben dazu gemacht, was er in der fraglichen Zeit getan hat. Seine Erklärung zu den KESY-Fahrten halten die Ermittler für nicht glaubwürdig. Ansonsten gilt:
Edelstoff schrieb am 30.08.2019:Steltner mahnte zuletzt zur "Zurückhaltung" gegenüber dem Schwager. Dies bringt den derzeitigen Sachstand ganz gut zum Ausdruck
In einem Statement der StA wurde Florian mal als "einziger Haupttatverdächtiger" bezeichnet. Dies ist nicht zu verwechseln mit "einziger Tatverdächtiger".
2. Der einzige Verdächtige muss nicht der Mörder sein
Durch die ständige Wiederholung und Betonung der Tatsache, dass Florian der einzige (bekannte) Tatverdächtge sei, wird der irreführende Eindruck erweckt, er stünde damit quasi schon als Täter fest, weil keine andere Person in Frage kommt. Dieser Eindruck ist aber völlig falsch.
3. Der Status Florians spiegelt einen überholten Sachstand wieder
Nach derzeitigem Sachstand (Anfangsverdacht) würde er gar nicht mehr als Tatverdächtiger bekannt gemacht werden und dementsprechend auch nicht öffentlich vorverurteilt werden. Insofern ist die Betonung des Tatverdachts
(sorry fürs Zitieren, aber ich halte das für eine gute Zusammenfassung)
Entmutigend ist die schiere Dauer, die seit dem 18. Feb. ins Land gegangen ist. Vor einiger Zeit (wahrscheinlich vor 700 Seiten oder so) wurde mal ganz kurz über Stochastik und die Bedeutung von Wahrscheinlichkeiten diskutiert. Die Statistik sagt zur Lösung von Vermisstenfällen: 50% binnen einer Woche, 80% binnen eines Monats, 3% länger als ein Jahr. (Zahlen: BKA und passim, z. B.
https://www.bild.de/ratgeber/leben-und-wissen-verbraucherportal/vermisste-personen/wenn-erwachsene-vermisst-werden-52297460.bild.html)
Es muss für die Familie zermürbend sein.
waldkind7 schrieb:Das würde bekräftigen, dass sie von Anfang an davon ausgehen, dass R. nicht mehr lebt.
Das ist ja bekannt: Der "Vermisstenfall" wurde nach wenigen Tagen an die Mordkommission abgegeben.
Es wurde schon seit
Monaten nichts mehr darüber veröffentlicht, welche Fortschritte es bei den Ermittlungen gibt. Bzw. OB es überhaupt welche gibt. Vielleicht werden die Spuren nacheinander abgearbeitet und keine einzige brachte bislang neue Aspekte.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass die sehr frühe Hypothese "Tod im Schwagerhaus" & Nachweis derselben in den ersten Monaten den Blick verstellt haben.
Ebenso ist mein Eindruck (aufgrund der ganz seltenen öffentlichen Äußerungen seit dem Frühjahr), dass die Berliner EB mangels Nachweisbarkeit der Ausgangshypothese gedanklich breiter aufgestellt sind.
Ich habe irgendwo gelesen, dass nicht (oder jedenfalls nicht zeitnah) international nach Rebecca gesucht wurde. Auf der BKA-Seite wird darüber informiert, dass nur in begründeten Ausnahmefällen Vermisstenmeldungen weltweit weitergeleitet werden. Keine Ahnung, ob es eine internationale Suche gibt oder wenigstens eine über SIS II (nach einer lebenden Rebecca, nota bene).
https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Ermittlungsunterstuetzung/BearbeitungVermisstenfaelle/bearbeitungVermisstenfaelle_node.html