@Choron61Danke für diesen persönlichen Bericht. Auch wenn das einige hier gleich relativieren finde ich, dass gerade diese wenigen Berichte aus dem "echten Leben" die zunächst natürlich nichts mit dem konkreten Fall zu tun haben, einige oft überraschende Einblicke geben, was alles möglich ist, und damit auch im Fall Rebecca mal zu überlegen ist.
- Da war neben dem Bericht von @Choron61 z.B. gab es noch andere Berichte über verschwundene Kinder/Jugendliche, die dann wieder auftauchten.
- Dann gab es auch eine Mutter (@MrsUnbekannt) die berichtete ihre "dauerschwänzende" Tochter würde sich häufig in der Nähe der Schule aufhalten (kl. Anmerkung von mir, der auch auf eine großen Gesamtschule in ähnlichem Umfeld war: Man hätte dort auch in der Schule rumspazieren können, ohne dass die Gefahr besonders groß gewesen wäre nun ausgerechnet einem Lehrer zu begegnen, bei dem man gerade im Unterricht gefehlt hat. Und außerhalb, wenn man nicht gerade an einem Haupteingang, oder auf dem Lehrerparkplatz rumlungert, ist die Gefahr praktisch bei Null)
- Jemand der Erfahrung in der jugendlichen Ausreißerszene hat berichtete, dass man recht schnell Anschluss findet und dann gute Chancen hat einen Schlafplatz zu finden (also nicht im Freien)
- ...sicher noch mehr was mir jetzt gerade nicht mehr einfällt oder ich überlesen habe...
Das zeigt, dass einiges nicht ganz so "lebensfremd" ist wie teilweise gerne angenommen wird. Ich sage nicht dass z.B. ein freiwilliges Abhauen besonders wahrscheinlich ist, oder gar wahrscheinlicher als das von den EB vermutete Szenario, aber so ganz ausschließen kann man es mMn nicht, solange es keien wirklichen Beweise für das Gegenteil gibt. Wenn man sagt man ist sich zu 95% sicher, auf wieviele Fälle die z.B. hier im Forum diskutiert werden, hätte das nach derselben Zeit zugetroffen? Bei 20 Fällen wäre man demnach ja selbst überzeugt 1x falsch zu liegen (5%=1/20).
Ich fand die Beiträge von
@JosefK1914-2 von vor ein paar Tagen sehr gut, der erwähnte, dass sich die Definition von "lebensfremd" natürlich nach den konkreten Umständen richtet. Wofür es leiseste Anhaltspunkte gibt z.B. auch aus der Vergangenheit der beteiligten Personen, ist sicher nicht mehr lebensfremd. Ich würde darüberhinaus behaupten, dass wenn man eine vermutete Hypothese nicht weiter untermauern kann, wird sie nicht dadurch richtig, dass man alles andere als lebensfremd ausschließt, Dann muss man im Gegenteil die Definition von "lebensfremd" etwas korrigieren und auch unwahrscheinlichere Hypothesen genauer prüfen.
Das sind hypthetische Überlegungen von mir. Ich weiß nicht und behaupte nicht, dass man das bisher bekannte Szenario nicht weiter untermauern konnte. Man wird sich wahrscheinlich nicht nochmal die Blöße geben den TV zu inhaftieren, wenn es dafür weder starke taktische Gründe gibt (wofür ich genausowenig gute Gründe sehe, wie dafür dass man ihn nur aus ermittlungstaktischen Gründen freiließ - aber lassen wir das), noch die neuen Indizien (Beweise) 100%ig wasserdicht sind.
Es geht mir auch nicht darum irgendjemanden zu verteidigen, sondern darum, dass wenn man den Titel dieses Freds mal wörtlich nimmt, man sich schon überlegen muss, ob nun die Variante "tot, im Wald/See verscharrt/versenkt/whatever und TV ist schuld, wirklich die einzige realistische Möglichkeit ist).
Ich fand ja diesen Artikel
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41443422.html ganz interessant, auch wenn er schon etwas (*hüstel*) älter ist. Da ist von dreizehnjährigen die Rede, die es bis nach Brasilien schafften. Und auch davon, dass ein Ausreißen oft spontan und ungeplant passiert. Viele Jugendliche haben handfeste Gründe aber manchmal sind es auch Gründe die von außen schwer nachvollziehbar sind, die für den/die Betreffende(n) aber plötzlich eine Welt zum Einstürzen bringen. Das kann muss aber nichts mit der Familie zu tun haben.
Dazu kann man nur spekulieren und einiges ist auch schon widerlegt - z.B.:
- Ein Nutzerin meinte herausgefunden zu haben, dass an jenem Montag wichtige Prüfungen waren, hatte sich aber in der Schule geirrt (andere Gropius-Schule).
- Ich hatte mal gesucht (nicht hier geschrieben) und wilde Gerüchte bzgl. der sexuellen Orientierung der angeblich angehimmelten Bandmitglieder gefunden, musste aber feststellen dass es diese Gerüchte schon mind. ein Jahr vorher gab - sollten einem Fan also bekannt gewesen sein und nicht in eine plötliche Verwirrung stürzen.
Aber vielleicht gibt es andere Gründe die rel. spontan für R. akut wurden, ohne dass es dafür Spuren gibt.
Apropos Verwirrung: Wenn man annimmt eine Person wäre plötzlich verwirrt, so kann man alle möglichen Verhaltensweise nicht mehr ausschließen. Bei einem älteren Menschen näherliegend, bei einem Jugendlichen sicher eher lebensfremd. Das kann sich aber ändern, wenn z.B. Medikamente genommen wurden. Ich war selbst überrascht, aber passiert sogar gelegentlich (0,1..1% - also nicht "selten") mit best. Ohrentropfen:
https://www.ellviva.de/krankheiten/medikamente/panotile-cipro-1-0-mg-0-5-ml-ohrentropfen-loesung-nebenwirkungen.
Bitte nicht falsch verstehen, niemand hier weiß welche Ohrentropfen da im Spiel waren, es soll wirklich(!) nur ein Bsp. sein, dass ich denke man muss,
falls man sonst nichts findet, irgendwann auch wieder verstärkt andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, auch wenn die zunächst (verständlicher Weise) vielleicht nicht/kaum untersucht wurden. Von den EB untersucht werden müsste es ja, selbst wenn man das verstärkt annimmt, weil es ja trotzdem zu einem Verbrechen gekommen sein kann (nichtmal unwahrscheinlich).
Das waren jetzt alles Gedanken in Richtung, ob ein freiwilliges oder zumindest selbstständiges Verschwinden möglich ist. Es gibt natürlich noch ganz andere Möglichkeiten. Diese Variante hat natürlich den Charme (gebe ich zu), dass es wohl die einzige Möglichkeit ist, bei der die Vermisste überhaupt noch wohlbehalten wieder auftauchen könnte (das gilt nicht für die "Verwirrtheitstheorie", bei der man kaum umhin kommt anzunehmen, dass sie dann noch (leichtes) Opfer irgendeines anderen Täters wurde).