cododerdritte schrieb:Ja, das ist nicht unüblich. Gerade in den Ballungsräumen (=Ruhrgebiet) und deren nähren Umgebung sind Jagdreviere sehr teuer, wenn man sie überhaupt bekommt. Im eher ländlichen Gebieten ist so etwas eher zu bezahlen. Ich kenne einige Leute, die ein Jagdrevier in den neuen Bundesländern haben, teilw. mit mehreren hundert Kilometern Anfahrt.
Das ist ein sehr spannender Aspekt. Ich hätte dazu noch zwei Fragen:
(a) Zusammenspiel Jäger/ Förster: Sehe ich es richtig, dass der Jäger praktisch für die Tiere im Wald und die Kontrolle deren Zahl zuständig ist und der Förster für den Wald und die anderen Pflanzen? D.h. auch wenn ich ein Jagdgebiet habe ist der Vorteil, dass ich das auch nachts befahren kann, ohne einen Jäger auf dem Ansitz zu stören, wenn ich aber etwas vergrabe, damit rechnen muss, dass es trotzdem von Förster entdeckt wird (andere mögliche Entdecker wie Pilzsucher, Beerensammler oder Geocacher mal außen vor)?
(b) Zusammenspiel der Jäger - so Wildrudel und Schweinerotten wechseln ja bestimmt zwischen den Wäldern hin und her - da muss es ja Absprachen geben, wer wann was schießt. Wie funktioniert das? Wie oft interagiert man mit den Jägern der anderen Jagdgebiete?
Stradivari schrieb:Ich hake das jetzt für mich einfach ab .
Es muss einen anderen Grund geben, warum man auf die Jagdhütte auf diese Weise ins Spiel bringt .
Vielleicht Handydaten oder Zeugen. Ich glaube auch nicht an die Hundetheorie. Die Frage ist auch, ob es so zielführend wäre, das eigene Jagdrevier zu nutzen, wollte man eine Leiche verschwinden lassen - findet man da eine Leiche, ist das so gut wie ein Geständnis.
Sonnenblume20 schrieb:Habe ich auch kurz gedacht, aber normalerweise schreibt man ja schon den Termin mit auf, außer es ist eben etwas, von dem man nicht will, dass es jemand weiß. Ich denke also schon, dass es diesen Termin gab. Nur frage ich mich dann, wieso der nie ermittelt werdem konnte.
Ich denke, da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zu Bedenken ist, dass es hier um eine Trennung ging von Menschen, die finanziell nicht auf Augenhöhe sind. Ihre Erbschaft zählt nicht in den Zugewinn. Er hat praktisch das ganze Geld erwirtschaftet (natürlich hatte sie in der Ehe andere Aufgaben) - aber beim finanziellen Ausgleich ist es praktisch so, dass das Geld, das er erarbeitet hat, 50:50 geteilt wird. Da es da jede Menge auch miese Tricks gibt, ist es in dem Fall ratsam, nicht alles transparent zu machen. Man notiert praktisch nur den Termin, nicht aber den Grund, dass der Termin nicht nachzuvollziehen ist.
Gibt es bei Anwälten auch eine Schweigepflicht? Und bei Notaren? Oder vielleicht hat ein Makler keine Lust darauf, in etwas "hineingezogen" zu werden.
sören42 schrieb:Beispielsweise bei notariell beurkundeten Rechtsgeschäften muss man sich in der Regel ausweisen. Wenn ein Ausweis verloren oder nicht auffindbar ist, kann man einen neuen beantragen. Auf den (Alt-)Ausweisen steht ja das Gleiche, also kann man damit auch nichts Besonderes oder Illegaleres machen, was man nicht auch mit einem Ausweis machen könnte.
Meine Erklärung dafür (wenn Schusslichkeit nicht die Antwort ist). Man hat einen Ausweis save bei einer Freundin deponiert. Ohne Ausweis, gerade in so einer Umbruchphase, ist das Leben sehr schwierig, da man ihn da praktisch ständig braucht (Anmeldung, Abmeldung, Autoumschreibung, Kontoeröffnung, Notartermin). Einen Ausweis hat man für sich zugänglich im Haus versteckt, damit man nicht ständig die Freundin belätschern muss. Da aber noch andere Parteien im Haus wohnen, ist er da nicht 100% sicher. Dafür hat man den bei der Freundin. 3. Ausweis: Vielleicht hat man alle Ausweise gemeinsam aufbewahrt und es würde auffallen, wenn der eigene fehlt. Man möchte keine schlafenden Hunde wecken und daher ist der Ausweis #3 da, wo er immer ist.
StefanXXX schrieb:Jetzt komme ich wieder an: Ich halte nach wie vor auch einen Suizid für eine mögliche Option. Und ich wundere mich sehr, warum die Polizei gesagt hat man könne Suizid "komplett ausschließen". Und zwar mit den Begründungen 1) Sie wäre nicht als suizidgefährdet in Erscheinung getreten, 2) Sie hätte keinen Abschiedsbrief hinterlassen und 3) Sie wäre so mit Ihren Lieben verbunden gewesen dass dies nicht denkbar sei (sinngemäß) .. keines dieser Argumente ist meiner Meinung nach ein Grund weswegen man Suizid komplett ausschließen kann.
Ich denke, die Polizei weiß da etwas mehr. Ich denke auch, dass es ein gewisses "Restrisiko" gibt - die Frau zeigt ja deutlich abweichende Verhaltensweisen von ihrem früheren Leben.
Gleichzeitig muss es eine sehr frustrierende Zeit gewesen sein: man gesteht sich ein, dass die Ehe so unglücklich ist, dass man sie nicht fortführen möchte, man erkennt, dass beruflich der Zug eigentlich abgefahren ist, die Kinder sind in einem Alter, in dem sie ihr eigenes Leben führen, man erkennt, dass auch eine Scheidung sehr steinig ist und eigentlich am Ende immer nur der Anwalt gewinnt.
Stradivari schrieb: Der Sohn wurde durch „Geräusche „ gestört, oder im Halbschlaf geweckt oder ist dadurch aufgewacht. Etwas schwammig.Er ist dem allerdings nicht wirklich nachgegangen, außer aus dem Fenster zu schauen, wo offenbar nichts war.
Ich selbst habe auch einen sehr tiefen Schlaf - ich werde mitunter geweckt und weiß überhaupt nicht, warum ich nun wach bin. Mitunter gibt es Anhaltspunkte, z.T. nicht. Ich bin z.B. mal nachts aufgewacht, war auch irritiert, habe aus dem Fenster geschaut, nichts gesehen und habe weitergeschlafen - direkt im Nachbarshaus (für mich nicht einsehbar) war eingebrochen worden - das, was mich geweckt hat, was das Klirren des eingeworfenen Fensters. Das habe ich aber nicht mehr abgespeichert. Daher kann ich das nachvollziehen.
redsherlock schrieb:2. Ebenso wird hier oft von Reichtum gesprochen. Woraus wird das geschlossen? Der einzige Hinweis scheint mir das große Haus in einer besseren (?) Wohngegend zu sein. Aber das allein muss ja nichts heißen. Vielleicht ist ja sogar das Erbe der Frau für die Familie ein hilfreicher Geldbetrag gewesen?
Ein Erbe oder eine Schenkung wird im Zugewinn nicht mitberücksichtigt. Bei vier Kindern gibt es sicher keinen "Reichtum" - andererseits wurde ein Haus bewohnt, die Familie hatte zwei Autos (denke ich), man hatte es zu einem gewissen Wohlstand gebracht. Das ist dann auch bei einer Trennung blöd: Es gibt nicht viel Geld, um z.B. den anderen auszuzahlen. Gleichzeitig gibt es viele andere Kosten (doppelte Haushaltsführung, Sozialversicherungen, Unterhalt), die neu entstehen: d.h. man steht danach oft sehr viel schlechter da (und muss z.B. das liebgewonnene Haus verkaufen, um finanzielle Mittel zu haben, zwei kleinere Wohneinheiten zu finanzieren).
Joschik schrieb:Was spricht dagegen, dass die Frau einfach komplett die Zelte hinter sich abgebrochen hat und die Familie verlassen hat.
Ist ein "Randszenario" - degegen sprechen die vier Kinder, für die die Frau jahrzehntelang daheim war, das Bargeld, Handy und der Ausweis, den sie nicht mitnimmt - das gäbe ja nur noch zusätzliche Komplikationen.
spiky73 schrieb: Oder sie hat einen anderen Namen angegeben, zB ihren Mädchennamen? Sollte dies ein Termin mit Relevanz für die Scheidung gewesen sein, fände ich dies als mögliche Option nicht mal völlig an den Haaren herbei gezogen...
Das könnte ich mir auch vorstellen. Gerade als Wohnungsinteressent. Gerade wegen des Nachnamens. Besichtige eine Wohnung, werde ich ja vorgestellt und gerade, wenn mein Mann eine prominentere Persönlichkeit ist, fängt dann der Klatsch an "weißt du, wer heute ...". Vielleicht wollte sie das verhindern. Auch, um nur die Ehefrau von ... zu sein.
Enterprise1701 schrieb:Wunderte sich hier niemand über die Film dargestellte Zettelklebeaktion im Kühlschrank ? Die wohnen im gemeinsamen Haus, haben aber getrennte Schlafzimmer (das ist der wichtige Punkt) und essen aber gemeinsam. Für das Trennungsjahr ist ebenso wichtig die Scheidung auch offiziell einzureichen. Ist das denn tatsächlich passiert ?
Ich weiß von einem Fall, wo nur ein Ehepartner stark an der Scheidung interessiert war - der andere Partner hat es wirklich durch solche "Haarspalterein" geschafft, dass das Trennungsjahr nochmals neu gestartet werden musste, weil er nachweisen konnte, dass keine konsequente Trennung innerhalb des Hauses stattgefunden hatte. Wenn man mit Widerspruch des Ehepartners rechnet, kann das ein Nachweis sein (den man ja auch bildlich dokumentieren kann: meine Butter und deine Butter). Das ist ein Indiz, dass man doch nicht mit einer freundschaftlichen Scheidung rechnete - der Richter interessiert sich nur für die Nutzung der Butter, wenn eine Partei auch Zweifel anmeldet.
Enterprise1701 schrieb:Generell sollte man den Beginn des Trennungsjahres schriftlich fixieren und gegenseitig unterschreiben. Das zählt dann als Dokument, auch ein Anwaltschreiben kann nützlich sein. Ansonsten wird bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung die Beweislage eines Trennungsjahres schwierig, diese ist in Deutschland Voraussetzung für eine Scheidung, es sei denn, es gibt Härtefälle in der Ehe.
Mir sind persönlich Fälle einer freundschaftlichen Scheidung bekannt, wo übereinstimmend einfach ein Termin genannt wurde - beide Parteien waren an einer schnellen Scheidung interessiert, es gab keinen Widerspruch ... das scheint hier nicht der Fall gewesen zu sein.
Normalerweise ist es ja auch nicht so prickelnd, den bald Ex-Ehepartner noch ein Jahr im Haus wohnen zu haben und mit ihm Küche und Bad getrennt zu nutzen, daher gäbe es übereinstimmend schon Möglichkeiten, das Jahr zu beschleunigen.
Enterprise1701 schrieb:Da die Frau kürzlich ein kleines Vermögen erbte ist das sehr interessant. Bei einer Zugewinngemeinschaft kann der Ehemann Ansprüche anmelden.
Nein. Das stimmt nicht. Schenkung und Erbe sind unantastbar.
Frau.N.Zimmer schrieb:Aber bricht es das Trennungsjahr, wenn ich dem Ex-Partner auf dessen Frage, eine Essiggurke von mir abgebe? So ne Gurke könnte doch jeder Wildfremde auch von mir haben, wenn er mich fragt.
Es geht da um die getrennte Haushaltsführung. Keine Ahnung, was die Logik dahinter ist - vermutlich, wenn du noch deine Gurke teilst, gibt es noch Hoffnung, dass du die Beziehung wieder hinbekommst.
Ich glaube, es geht darum, dass du wirklich den Haushalt getrennt führst und auch nicht mehr für alle kochst - daher brauchst du dann auch zwei Butter. In der Realität prüft das natürlich niemand nach. Allerdings kann man dir einen Strick daraus drehen - wenn einer der Parteien den Strick drehen will. Bist du dir wirklich freundschaftlich einig, dann kochst du weiterhin zusammen, gibst aber dann an, dass eine getrennte Haushaltsführung stattgefunden hat (es sei denn, du kannst das mit deinem Gewissen nicht vereinbaren, aber du schädigst ja niemanden).