Ich glaube auch nicht an einen Suizid. Aber die Polizei wird das sicher nicht ganz ausschließen, was aus Sicht eines Ermittlers richtig ist. Natürlich teilt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht alles mit, was sie weiß.
Birgit Rösing hatte vier Kinder, mit denen sie ein gutes Verhältnis hatte. Da macht man so etwas nicht so schnell, erst Recht nicht, daß man so Suizid begeht, daß die Leiche nicht gefunden wird. Es wurde gemutmaßt, daß niemand auf diese Weise Suizid begeht. Ein Gegenbeispiel wurde schon genannt.
Es gibt auch ein bekanntes Beispiel: Marco Schulze hat 2015 so Suizid begangen. Das ist der Fall aus Drage bei Hamburg, bei dem seit 2015 Sylvia und Miriam Schulze vermißt werden (Mutter und Tochter). Marco Schulze war der Ehemann und Vater. Seine Leiche wurde 9 Tage nach dem Verschwinden der drei in Lauenburg in der Elbe gefunden. Seine Leiche war mit einem Betonklotz (ca. 28 kg) beschwert, der am Körper befestigt war. Todesursache war Ertrinken. Durch die Bildung von Gasen im Körper tauchte sein Leichnam etwa eine Woche nach seinem Tod an der Wasseroberfläche auf. Niemand konnte glauben, daß sich jemand so umbringt, er hat es aber getan.
Auch merkt man es Menschen, die sich umbringen wollen, vorher nicht unbedingt an, daß sie das tun werden. Es gibt Menschen, die das sehr gut verbergen können.
Dann wurde hier mehrfach Befremden darüber geäußert, daß sich die Eheleute Rösing trotz beabsichtigter Trennung noch im gemeinsamen Haus befanden. Das ist nichts Ungewöhnliches.
Ich bin 60 und habe auch eine Scheidung nach langer Ehe mit mehreren Kindern mitgemacht, Gott sei Dank ohne Rosenkrieg und ohne finanzielle Streitigkeiten. Trotzdem war es (und ist es heute noch ein bißchen) für uns alle sehr schlimm, vor allem für unsere Kinder, obwohl sie zu dem Zeitpunkt schon groß waren.
Eine Trennung nach so vielen Jahren ist meistens schwierig und das passiert in den seltensten Fällen von heute auf morgen. Oft ist es ein schleichender Prozeß, der über Jahre hinweg zur Trennung führt. Das ganze ist sehr komplex, es gibt oft viele verschiedene Gründe auf beiden Seiten und vor allem ist es bei jedem anders, das vergessen viele.
Wenn dann der Entschluß gefaßt wurde, sich zu trennen (von einem oder von beiden), dann gibt es Leute, bei denen einer von beiden sofort auszieht, es gibt aber genauso Leute, bei denen es danach noch einige Zeit dauert. Das mag dem einen oder anderen unverständlich erscheinen, ist es aber nicht. Es gibt viele Gründe, die so einen Schritt schwierig machen, z. B. gemeinsame Kinder, die nicht wollen, daß ein Elternteil auszieht und das auch deutlich äußern.
Oder die Wohnungssuche gestaltet sich schwierig, gerade in den letzten Jahren ist das so, selbst mit 3.500 Euro Bruttogehalt und sauberer Schufa hat man in vielen Städten die größten Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden.
Dann ist es auch eine finanzielle Sache. Zwei Wohnungen müssen erst mal bezahlt werden, und wenn einer wegen der Kinder zu Hause geblieben ist (meistens ist das ja die Frau), ist das nicht so einfach, wenn man nicht wohlhabend ist, und das sind die meisten Menschen nicht. Evtl. muß einer Hartz 4 beantragen, denn nach langer Pause wird es schwierig, wieder ins Arbeitsleben reinzukommen, erst recht mit Ü50. Dann wird man von vielen Vermietern sowieso abgelehnt. Ich will nur sagen: Es gibt zig Gründe, warum eine räumliche Trennung oft einige Zeit dauert. Natürlich ist das schwierig, aber die gesamte Trennung ist schwierig.
@Marikita (Seite 8)
"Wenn Frauen vor allem die Mutterrolle in der Ehe übernehmen, wollen Männer noch unwilliger was abgeben. Sie sehen das Geld als ihr erwirtschaftetes Vermögen."
Ja klar gibt es diese Typen, aber es sind doch längst nicht alle so. Ich verbitte mir solche böswilligen Verallgemeinerungen. Ich bin ein Mann, ich bin nicht so und ich kenne genug andere Männer, die auch nicht so sind.